3. DBT Flashcards

(20 cards)

1
Q

Wie können Patienten mit Persönlichkeitsstörungen beeinträchtigt sein?

A

beeinträchtigte Ebenen:
- Affektivität
- Impulskontrolle
- Wahrnehmung
- Denken
- Beziehungsgestaltung

Störung wird besonders in interfraktionellen Prozessen deutlich
- insb. in therapeutischer Beziehung

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2
Q

Was bedeuten die Begriffe Ich-synton und Ich-dyston?

A

Ich-synton:
- Störung wird der eigenen Person zugeschrieben
- “So bin ich halt”, “So war ich schon immer”
- besonders bei PS (Achse II)

Ich-dyston:
- Störung wird nicht zur eigenen Person zugehörig erlebt
- eher Achse I des DSM-IV
- “Seit dem Unfall, fühle ich mich…”, “Seit einem Jahr habe ich keine Freude mehr am Leben”

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3
Q

Was ist ein großer Mythos bei der Behandlung von PS?

A

Ziel der Therapie bei PS ist nicht die Heilung der Störung, sondern eine langfristige und möglichst tragfähige Kompensation der Auffälligkeiten und Einschränkungen

“Einmal Borderline immer Borderline”

Ziel ist nicht grundlegende Veränderung der Persönlichkeit, sondern Arbeit gegen dysfunktionale Auffälligkeiten und Leidensdruck
- Borderline Patient nicht die Emotionalität und Impulsivität komplett nehmen, sondern mit Gegenpol der Rationalität “abpuffern”
- emotionale Instabilität ist das Problem, nicht die Emotionalität selbst

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4
Q

Was sollte bei der Diagnose einer PS beachtet werden?

A

Störung kann nur diagnostiziert werden, wenn:
- Leidensdruck vorhanden ist
- Dissozialität, Probleme mit Recht und Gesetz

Devianz kann nur in Abhängigkeit von kulturellen und gesellschaftlichen Normen zu bestimmen werden

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5
Q

Was ist eine emotional-instabile Persönlichkeitsstörung?

A

Kriterien nach DSM:
Tiefgreifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten, sowie deutliche Impulsivität

mind. fünf Kriterien von:
- verzweifeltes Bemühen Alleinsein zu vermeiden
- instabiles Muster intensiver Beziehungen
- Instabilität von Selbstbild und Selbstwahrnehmung
- Impulsivität in mind. zwei selbstschädigenden Bereichen
- wiederholte suizidale Handlungen
- affektive Instabilität
- chronisches Gefühl der Leere
- unangemessene Wutreaktion
- transiente paranoide Vorstellungen oder dissoziative Symptome (auch Pseudhalluzinationen)

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6
Q

Was sind Grundzüge der DBT?

A

erste Therapieform, bei der Wirksamkeit für Borderline belegt wurde

ursprünglich als Intervention bei Suizidalität

Über- und Unterregulation von Emotionen im Fokus

“Skills” als zentraler Ansatz, um Kognitionen, Verhalten, Emotionen und interpersonelle Schwierigkeiten zu verändern

stark Defizitorientiert

ebenfalls Wirkfaktor:
- Einstellung des Therapeuten ggü. Patient und ggü der DBT

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7
Q

Was meint “Dialektik” in der DBT?

A

Integration von zwei gegensätzlichen Polen
- funktionales Gleichgewicht finden

Realität ist nicht statisch
- Folge des Wechselspiels, entgegengesetzter innerer Kräfte
- bspw. Kontrolle/Autonomie und Bindung
- z.B. Gefühllösigkeit bis zu maximale Emotionen

Dialektik z.B. auch im Wertequadrat

Akzeptanz von jetzigem Zustand vs. Veränderung von dysfunktionalen Aspekten
- vgl. dritte Welle Verfahren

Polarität zwischen Sicherheit und Integritätsgefühl des Alten und Notwendigkeit, neue Fähigkeiten zu erleben

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8
Q

Welche Rolle spielt die Emotionsarbeit bei der DBT?

A

Zentral für DBT ist die Arbeit mit Emotionen

Emotionen sind Folge einer Interaktion von
- Responsivität für Umweltreize
- Internate und externe Reize
- Verarbeitung der Reize
- Ausdruck und Konsequenzen der Reaktionen auf Reize

erhöhte emotionale Vulnerabilität bei BPS:
1. hohes negatives Baseline-Arousal
2. Sensivität für emotionale Reize
3. Intensive emotionale Responsivität auf emotionale Reize
4. Langsamere Rückkehr in entspannten Zustand nach emotionaler Aktivierung

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9
Q

Wie erklärt die DBT das Entstehen von Borderline PS?

A

angeborene biologische Disposition zur Emotionsdysregulation

+

Invalidierende Umwelt
- (hinsichtlich der eigenen Gefühle)

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10
Q

Was macht eine invalidierende Umwelt aus?

A

Das Umfeld lehrt das Individuum nicht, Gefühle richtig zu benennen und regulieren
- fundamentale Verunsicherung bzgl. eigener Gefühlswahrnehmung

Beispiele:
- “Ich bin durstig” - “Nein, du hattest doch gerade erst was zu trinken”

  • “Ich hab mein bestes gegeben” - “Nein, sonst hättest du es geschafft”
  • “Überleg mal, wie es uns mit deinem Suizidversuch jetzt geht”

-Doppelbödigkeit: “Wir lieben dich bedingungslos, aber…”

Schmerzvolle Emotionen werden trivialisiert oder negativen Eigenschaften zugeschrieben

Starke Emotionen werden ebenfalls negativ konnotiert

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11
Q

Wie kann die Spaltung als Lösungsversuch auf eine invalidierende Umwelt verstanden werden?

A

in einer Welt, die Dissonanz erzeugt und doppelbödig ist, kann man nur umgehen, wenn man selbst klare Strukturen erschafft, die Sicherheit ermöglichen:
- schwarz/weiß
- gut/böse
- Freund/Feind
- verlässlich/unzuverlässig
- schön/hässlich

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12
Q

Was sind Kernelemente der DBT?

A

Behaviourism’s:
- wissenschaftliche Fundierung der Methodik
- zielgerichteter, transparenter Einsatz von therapeutischen Materialien
- konstante Evaluation der Therapeutenfähigkeiten

Achtsamkeit:
- nicht spirituelle Achtsamkeit sondern mehr als Metakognition über eigene Gedanken- und Gefühlswelt
- zielgerichtetes Instrument mit dem
a) nicht hilfreiche Interpretationen von Situationen
b) dysfunktionale Verhaltensweisen
- mithilfe bewertungsfreier Erforschung der Gefühls- und Gedankenwelt, sowie der Außenwelt
- korrigiert werden können

Dialektik:
- Integration gegensätzlicher Pole
- Auflösen der starren Grenzen durch Spaltung

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13
Q

Was charakterisiert die erste Stufe der DBT?

A

hierarchisch geordnete Prinzipien:
1. lebensbedrohliches Verhalten
- Anti-Suizid-Vertrag
- Umgang mit Suizid, selbstverletzendem Verhalten

  1. Therapie zerstörendes Verhalten
  2. Krisen generierendes Verhalten
  3. Gefährdung des Therapiefortschrittes
  4. Therapie von Verhaltensweisen, die die Lebensqualität beeinflussen

Nutzung von Therapieverträgen

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14
Q

Was sind die Stufen der DBT?

A
  1. Schaffung eines stabilen Funktionsniveaus im Behandlungssetting
    - Basis auf der später aufgebaut werden kann
    - große Störfaktoren beseitigen, Rahmen schaffen
    - z.B. Suizidalität, Finanzierung/ Therapiedauer klären
  2. Reduktion von Leid, Fokus auf PTBS, komorbide Störungen und Emotionsregulation
  3. Lösung und Akzeptanz: Allgemeine Lebensprobleme
  4. “Unvollständigkeitserleben”
    - Was wünsch ich mir, Was ist mein Sinn
    - Akzeptanz der Unvollkommenheit des Lebens
    - mit Unsicherheit und Unvollständigkeit umgehen können, ohne das emotionales Wohlbefinden beeinträchtigt ist
    - neuer Blick auf das Leben
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15
Q

Was sind Skills?

A

Jedes Verhalten, das in einer schwierigen Situation kurzfristig wirksam und dabei langfristig nicht schädlich ist

Module des Skillstraining:
1. Achtsamkeit
2. Stresstoleranz
3. Emotionsregulation
4. Zwischenmenschliche Fertigkeiten
5. Selbstwert

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16
Q

Welchen Nutzen haben Akzeptanzstrategien?

A

aktives Bemühen um Verständnis
- z.B. Verhaltensanalyse

Validierung:
- Therapeut vermittelt Patient, dass seine Reaktionen Sinn machen und in aktueller Lebenssituation und vor dem Hintergrund des bisher erlebten verstehbar sind

Symptome wie z.B. Selbstverletzung und Suizidalität als Lösungsstrategie einordnen

Benennung von Nicht-Gesagtem

Selbstbeobachtungsmethoden

Was-Strategien:
- Wahrnehmen
- Beschreiben
- Teilnehmen

Wie-Strategien:
- Nicht-wertend
- konzentriert

17
Q

Wonach sollte sich das therapeutische Verhalten in der DBT richten?

A

therapeutische Wippe

geht Patient aus der therapeutischen Beziehung heraus (Suiziddrohungen, zu spät kommen, Übungen nicht durchführen, etc.), nicht hinterherlaufen, sondern sich auch entfernen
- Beziehungsgleichgewicht schaffen

18
Q

Welche Strategien gibt es zur Entwicklung von Stressttoleranz?

A

Bewältigung und Vorbeugung von Hochstressphasen durch:
- rechtzeitiges Erkennen von Hochspannung
- Aufbau von funktionalen Strategien zur Spannungsregulation
- Anerkennen und Akzeptieren von Hochstress = radikale Akzeptanz

19
Q

Wie kann die Emotionsregulation gestärkt werden?

A

Wissensvermittlung:
- Welche Gefühle gibt es
- Wozu haben wir Gefühle
- Welche Bedürfnisse stehen dahinter
- Wie funktionieren Gefühle

Identifikation der Emotionen
- Prüfen, ob Gefühl angemessen ist
- Wenn nein: abschwächen oder entgegengesetzt handeln
- Wenn ja: Intensität bestimmen