Vergleichende Regierungslehre 1: Das strukturfunktionanalytische Systemmodell Flashcards

1
Q

• Warum vergleicht man in der Politikwissenschaft?

A

Bewertung
• Wie erfolgreich ist ein Staat in einem bestimmten Politikfeld?
• Überprüfung
• Wie aussagekräftig sind meine Ergebnisse?

  • Vergleich als Methode (und Alternative zum Experiment)
  • Lernen & Prognosen erstellen
  • Möglichkeiten des Vergleichs
  • Vergleich zwischen Ideal und Realtypus
  • Längsschnittvergleich (ein Staat über längeren Zeitraum)
  • Querschnittsvergleich (mehrere Staaten zu einem Zeitpunkt)
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2
Q

• Skizzieren Sie die Grundidee des struktur-funktionalistischen Systemmodells bei Almond und Powell.

A

• Alle politische Systeme müssen bestimmte Funktionen erfüllen, um den eigenen Bestand zu sichern. Dazu bilden sie je spezifische Strukturen aus.

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3
Q

• Erläutern Sie das strukturfunktionalistische Systemmodell ausführlich. Geben Sie Beispiele.

A

• Die Politik wird als abgrenzbares System begriffen, welches in eine Umwelt eingebettet ist.

•Die Umwelt (Ausland, Ges. Teilsysteme wie Wirtschaft,
Kultur, Wissenschaft) erzeugt Input, auf die das System mit Output reagiert. In Reaktion auf das Outcome kommt es zu Rückkopplungen.

  • Zum Erhalt des Systems müssen die Systemfunktion, Prozessfunktion und Policyfunktion erfüllt werden.
  • Funktionen des Systems können durch unterschiedliche Strukturen bedient werden.
  • Bsp: Wesentlicher Akteur in der Entscheidungsfindung in der BRD: die Bundeskanzlerin; in den USA: der Präsident
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4
Q

• Was verstehen Almond und Powell unter Systemfunktionen, was unter Prozessfunktionen und was unter Policy-Funktionen?

A
Systemfunktion:
• Ein System muss bestimmte Funktionen aufweisen um den eigenen Erhalt zu sichern.
•Sozialisation
•Kommunikation
•Rekrutierung

• Prozessfunktion: Ein System muss fähig sein, Forderungen aufzunehmen, über diese zu Entscheiden und die Entscheidung anschließend umzusetzen.

• Forderungen/Unterstützung
-Interessenartikulation (Eintritt von Forderungen in das politische System)
-Interessenaggregation (Bündelung von Interessen) -Entscheidungsfindung (Welche Interessen werden berücksichtigt, welche nicht?)
-Output (die Entscheidung/ das Gesetz)
-Implementation (die Umsetzung des Gesetzes)
-Outcomes (die Wirkung des Gesetzes)
-Feedback

• Policyfunktion: Das System muss zur

  • Regulation: Schaffung verbindlicher Regeln (bspw.: Linksverkehr)
  • Distribution: Verteilung (nicht nur finanziell, bspw: Schutzgewährung)
  • Extraktion: Abschöpfung von Ressourcen (bspw. Steuererhebung, verpfl. Wehrdienst) in der Lage sein.
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5
Q

• Welche Inputs ins politische System werden unterschieden? Was unterscheidet Outputs von Outcomes?

A
  • Inputs:
  • Forderungen
  • Unterstützung (spezifisch/diffus)
  • Outputs: Die Entscheidung (bspw. Gesetz)
  • Outcomes: Die Wirkung einer Entscheidung
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6
Q

• Welche Funktionen nehmen Verbände im politischen System der Bundesrepublik Deutschland ein?

A

Funktionen:
• v.a.: Interessenartikulation
• ggf.: Interessenaggregation

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7
Q
  • Was unterscheidet Demokratien von Autokratien?

* Was ist nach Dahl eine Polyarchie?

A
  • Demokratie als Ideal. Polyarchie als Realtypus (Die Herrschaft der Vielen)
  • (Minimalistische) Demokratiedefinition nach Dahl: „public contestation and the right to participate“
  • –Kriterien einer Demokratie:
  • Assoziationsfreiheit
  • Recht auf freie Meinungsäußerung
  • aktives Wahlrecht
  • passives Wahlrecht
  • Recht, um Unterstützung und Wählerstimmen zu konkurrieren
  • Informationsfreiheit
  • Freie und faire Wahlen
  • Institutionen, die die Regierungspolitik von Wählerstimmen u.ä. abhängig machen.
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8
Q

• Erläutern Sie die Typologie politischer Systeme nach Wolfgang Merkel. Was ist der Vorteil seiner Vorgehensweise? Gibt es Nachteile?

A

• Kriterien nach Merkel:

  • Herrschaftslegitimation
  • Herrschaftszugang
  • Herrschaftsmonopol
  • Herrschaftsstruktur
  • Herrschaftsanspruch
  • Herrschaftsweise
  • Vorteile:
  • Demokratiebegriff umfasst weitere Elemente, die oftmals als Kernelemente einer Demokratie aufgefasst werden (Bürgerrechte, Rechtsstaat)
  • Kategorisierung in Autokratie, „defekte Demokratie“ und Demokratie möglich
  • Nachteile:
  • Nicht jede Demokratie hat einen Rechtsstaat, nicht jeder Rechtsstaat ist demokratisch.
  • Rechtsstaat als Gegensatz zur vollständigen Volkssouveränität?
  • Kategorisierung nicht immer eindeutig.
  • Sehr hohe Ansprüche für Demokratie
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