10. Störungsbilder (Steinmann) Flashcards

1
Q

Definition Schädelhirntrauma.

A

Jede Verletzung des Schädels mit Hirnbeteiligung

- keine reinen Schädelfrakturen oder Kopfplatzwunden

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2
Q

Welche Schweregrad-Einteilungen gibt es bei SHT?

A

Einteilung nach Dauer der Bewusstlosigkeit, Symptomen, Rückbildung und/oder Spätfolgen

nach Glasgow-Coma-Scale (GCS)

  • leichtes SHT: GCS 13-15
  • mittelschweres SHT: GCS 9-12
  • schweres SHT: GCS 3-8
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3
Q

Was ist eine Commotio cerebri und welche sind ihre Merkmale? Nenne drei.

A

Hirnerschütterung, SHT 1. Grad
- nach stumpfem Hirntrauma
- Bewusstseinsverlust oder -trübung
- vegetative Reaktionen (Erbrechen, Blässe, Herzklopfen)
- voll rückbildungsfähig (keine Spätfolgen)
- häufig retrograde Amnesie für kurze Zeit
- evtl. kurzfristiges Anfallsgeschehen
- gute Prognose/ keine spez. Behandlung erforderlich
- Bewusstlosigkeit
(Bewusstlosigkeit

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4
Q

Was ist eine Contusio cerebri und welche sind ihre Merkmale? Nenne zwei.

A

Hirnprellung, Hirnkontusion, SHT 2.& 3. Grad (substantielle Hirnverletzung infolge stumpfer Gewalteinwirkung)

  • Bewusstlosigkeit > 1 h
  • ODER neurol. Auffälligkeiten (fokal/ “HOPS”= Delir)
  • ODER EEG-Veränderungen > 24 h
  • ODER Nachweis morphologischer Substanzschädigung
  • offen/ geschlossen: Dura mater geschädigt oder intakt
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5
Q

Welche Substanzschädigungen können bei einer Contusio cerebri auftreten?

A
  1. fokal: Kontusionsherde (Coup-Contrecoup; zumeist auch Temporalpol/ fronto-orbital)
  2. diffuse axonale Hirnschädigung (Scherverletzung, kleine Zerreißungen aufgrund von Scherkräften)
  3. sekundäre Hirnschädigung (z.B. Hirndruck aufgrund Schwellungen, Blutungen, Hirnödem, Hypoxie)
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6
Q

Welche neuropsychologischen Befunde gibt es zu SHT?

A
  • grundsätzlich kann jeder Funktionsbereich unabhängig von sichtbarer strukturellen Schädigung betroffen sein
  • hauptsächlich betroffen: Aufmerksamkeit/ Belastbarkeit, Gedächtnis, Exekutivfunktionen, psychomotorische Geschwindigkeit
  • ebenfalls: Persönlichkeitsveränderungen (Antrieb), organische und reaktive psychische Störungen (Depression, Angst, PTBS)
    > im Rahmen von Gutachten mit Testbatterie zu untersuchen (Schätzung des prämorbiden Leistungsniveaus)
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7
Q

Definition intrakranielle Tumore (Hirntumore).

A

Alle Tumore, die sich innerhalb des knöchernen Schädels (Cranium) befinden.

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8
Q

Nenne die von der WHO erstellte Klassifikation von Hirntumoren.

A
  1. WHO-Grad I: gutartig/ benigne
  2. WHO-Grad II: noch gutartig
  3. WHO-Grad III: bereits bösartig
  4. WHO-Grad IV: bösartig/ maligne
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9
Q

Welche Arten von Hirntumoren gibt es?

A
vom Ausgangsgewebe:
1. Stützgewebe (Gliazellen)
- Astrozytome (WHO I-IV, ca 40 %)
- Oligodendrogliome (II-III)
- Ependymome (meist I)
2. Hirnhäute (Meningen)
- Meningeome (I-III)
3. Nervenzellen (Neurone)
- Neurinome ( I )
4. hämatologisch
Lymphom (IV)
5. Metastasen
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10
Q

Welche sind die Symptome bei einem Hirntumor? (Kategorie mit je einem Subsymptom)

A

Besonderheit: Druckerhöhung im Schädel

  1. Hirndruckzeichen:
    - Kopfschmerz
    - Übelkeit
    - Schwindel
  2. Neurologische Ausfälle
    - Taubheit
    - Lähmung
    - Sehstörungen
  3. Epileptische Anfälle
    - fokal
    - generalisiert
  4. Neuropsychologische Veränderungen
    - Persönlichkeit/ Verhalten
    - Stimmung/ Affekt
    - Kognition/ Sprache
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11
Q

Nenne zwei Verfahren, mit denen Hirntumore diagnostiziert werden können.

A
  1. CT
  2. MRT (oft Favorit)
  3. PET
  4. Hirnbiopsie (Probeentnahme, wenn Tumor an schwieriger Stelle sitzt)
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12
Q

Welche Grundlagen werden bei neuropsychologischen Veränderungen durch den Hirntumor betrachtet?

A
  1. langsames oder schnelles Wachstum
    - Ausmaß mögl. Reorganisationsprozesse
  2. infiltrierender oder verdrängender Tumor
    - Ausmaß spez. und lokalisationsabhängiger kogn. Defizite
  3. spez. kogn. Veränderungen
    - z.B. Objekterkennung, figurale Produktivität, Gedächtnis
    - eher bei schnell wachsenden, infiltrierenden Tumoren
  4. unspez. kogn. Veränderungen
    - z.B. Verlangsamung, Konzentration, Erschöpfbarkeit

> allgemein wie bei SHT: kogn. Leistungen hängen von Vielzahl grundlegender Hirnfunktionen ab (Schätzung des prämorbiden Leistungsniveaus nötig, um Ausmaß der Schädigung bestimmen zu können)

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13
Q

Welche sind die Ursachen neuropsychologischer Veränderungen bei Hirntumoren? Nenne drei.

A
  • Tumor selbst
  • Ödem/ Hydrozephalus (Schwellungen)
  • Epilepsie
  • Behandlung (OP (Weg zum Tumor beschädigt Gewebe), Chemo, Bestrahlung, Medikation)
  • metabolische Störungen
  • psychologische Veränderungen
  • meist Kombination
    > abhängig von Lokalisation, Größe, Schweregrad, Alter
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14
Q

Wovon ist das Ausmaß/ die Art der (neuropsychologischen) Defizite bei Hirntumoren abhängig?

A
  • Größe
  • Ödem
  • Lokalisation
  • prämorbides Ausgangsniveau
  • Therapie
  • affektiven Variablen
  • Begleitstörungen
    > jeder Funktionsbereich kann in jedem Ausmaß betroffen sein (Vorhersagen schwierig)
    > umfassende/ standardisierte Testbatterie, individuell angepasst an Lokalisation und Belastbarkeit
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15
Q

Bei einer Testbatterie zur Diagnose von neuropsychologischen Veränderungen aufgrund eines Hirntumors kann individuell oder standardisiert vorgegangen werden. Was sind Vorteile der jeweiligen Vorgehensweisen?

A

individuell:
- angepasst an Informationen aus Exploration & Anamnese, Tumorlokalisation, spez. Fragestellungen

standardisiert:
- Vergleichbarkeit, Datensammlung für Studien, Berücksichtigung der hohen Variabilität (nichts übersehen)

> Patienten oft ermüdbar, daher Kompromiss einer umfassenden Testung finden

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16
Q

Welche Konstrukte werden bei der Diagnostik von Hirntumoren getestet? Nenne vier.

A

(- prämorbides intellektuelles Leistungsniveau)

  • Sehfähigkeit
  • Sprache
  • verbales Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnis
  • verbales Gedächtnis
  • verbale Produktivität
  • visuo-konstruktive Funktionen
  • visuell-räumliches Gedächtnis
  • visuo-motorische Geschwindigkeit
  • räumliches Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnis
  • figurale Produktivität
  • Objekterkennung
  • affektives Befinden
  • Lebensqualität
17
Q

Welche Bereiche betrifft das neuropsychologische Monitoring während einer Hirntumorresektion?

A

Motorik, Sprache, Sensorik

18
Q

Was bezeichnet das intraoperative Mapping?

A

elektrische Reizung eines motorischen Kontextareals
> motorische Antwort auf der kontralateralen Körperseite
> “kortikale Landkarte” für funktionell relevante Areale