6 PTBS Flashcards

1
Q

AK: Nenne die 3 Diagnose-Kriterien für PTBS nach DSM IV plus je einen Unterpunkt (also B-D Kriterium war gemeint?)

A
  1. Wiedererleben (mind. 1)
    - Intrusionen
    - wiederkehrende belastende Träume
    - Flashbacks
  2. Vermeiden von Reizen / Abflachung der allg. Reagibilität (emotionale Taubheut, mind. 3)
    - bewusstes Vermeiden von Gedanken / Gefühlen / Gesprächen
    - bewusstes Vermeiden von Aktivitäten / Orten / Menschen
    - Unfähigkeit, wichtige Aspekte des Traumas zu erinnern
    - Gefühl der Entfremdung von anderen
  3. Anhaltende Symptome erhöhten Arousals (mind. 2)
    - Ein- / Durchschlafschwierigkeiten
    - Reizbarkeit / Wutausbrüche
    - Konzentrationsschwierigkeiten
    - Hypervigilanz
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2
Q

AK: Emotionsverarbeitungstheorie, nach Foa

a) Male eine beispielhafte Furchtstruktur auf (in diesem Fall: nenne ein paar mögliche Bestandteile)
b) Welche Besonderheiten gibt es bei der Furchtstruktur bei PTBS?

A

a)
- Stimuluselemente: Mann, groß, Glatze, Waffe, Vergewaltigung, Vorort, zuhause, allein,…
- Reaktionselemente: “Ich liebe dich” sagen, erstarren, schreien, Symptome,…
- Bedeutungselemente: gefährlich, unkontrollierbar, ängstlich, verwirrt, inkompetent

b)

  • große Furchtstruktur
  • viele Stimuluselemente
  • starke Verbindungen innerhalb der Furchtstruktur (bes. S-S, S-R, starkes Priming)
  • wenig Verbindungen zu anderen Gedächtnisinhalten
  • stark perzeptuelle statt verbale Erinnerungsabspeicherung
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3
Q

AK: Kognitives Modell (Ehlers und Clark): Was sind die 3 Bestandteile, die für die Aufrechterhaltung von PTBS sorgen?

A
  1. Das Traumagedächtnis wird nicht verändert (wegen Sicherheitsverhalten)
  2. Die negativen Interpretationen des Traumas und seiner Konsequenzen können nicht hinterfragt und modifiziert werden.
  3. Das Sicherheitsverhalten wirkt kurzzeitig angst- und bedrohungsreduzierend, führt aber auch dazu, dass Patient in seiner Überzeugung gestärkt wird, diese gewählten Strategien (und nur diese) wären sinnvoll, um die gefürchteten weiteren Bedrohungen “in Schach zu halten”.
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4
Q

AK: Wann spielt die Unterscheidung von man-made und Katatstrophen / Unfällen eine Rolle?

A

bei der Abschätzung der Wahrscheinlichkeit, dass eine traumatisierte Person eine chronische PTBS entwickelt (bei man-made wahrscheinlicher)

(?)

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5
Q

Nenne ein Beispiel für ein man-made disaster und für ein Katastrophen/ Unfall-Trauma.

A

man made disasters:

  • sexuelle/ körperliche Misshandlung in Kindheit
  • kriminelle/ familiäre Gewalt
  • Vergewaltigung
  • Kriegserlebnisse, Völkermord
  • Folter, politische Inhaftierung, zivile Gewalterlebnisse

Katastrophen/ Unfälle:

  • Verkehrs-/ Arbeitsunfälle
  • Natur-/ technische Katastrophen
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6
Q

Welchen Zeitraum nimmt eine akute Belastungsstörung nach einem traumatischen Ereignis laut DSM-IV und laut ICD-10 ein?

A

DSM-IV: 2-4 Wochen

ICD-10: 1 h - 2 Tage

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7
Q

Welche Diagnose wird nach ICD-10 nach einem traumatischen Ereignis möglicherweise gestellt, die nach DSM-IV nicht vorkommt?

A

andauernde Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung

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8
Q

Was sind zentrale Ergebnisse epidemiologischer Forschung zu traumatischen Erlebnissen?

A
  • traumatische Erlebnisse sind häufig
  • ABER: nur Minderheit entwickelt chronische psychische Probleme
  • Traumaüberlebende mit psychischen Problemen erholen sich auch ohne Behandlung innerhalb der ersten Monate
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9
Q

Prädiktoren für chronische PTBS: nenne zwei prä-traumatische Risikofaktoren.

A
  • weibliches Geschlecht
  • frühere Traumatisierung
  • frühere psychische Störungen (selbst oder in Familie)
  • evtl. psychobiologische RF
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10
Q

Was sind Merkmale eines Traumas, die für die Chronifizierung einer PTBS eine Rolle spielen?

A
  • Art

- Schwere

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11
Q

Prädiktoren für chronische PTBS: nenne zwei posttraumatische Risikofaktoren.

A
  • geringe soziale Unterstützung
  • zusätzliche Belastungen (Gesundheit, Arbeit, Finanzen)
  • Vermeidung, Gedankenunterdrückung
  • Grübeln
  • neg. Bewertung des Traumas/ Konsequenzen
  • hohe psychophysiologische Reaktivität auf Erinnerungsreize
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12
Q

Nenne grundsätzliche Prädiktoren für die Chronifizierung einer PTBS.

A
  1. prä-traumatische RF
  2. Merkmale des Traumas
  3. Verarbeitung des Traumas (Angst, Hilflosigkeit, Dissoziation)
  4. frühes Eintreten von Symptomen (Depression)
  5. posttraumatische RF
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13
Q

Was waren die Hauptergebnisse der Meta-Analyse von Ozer et al. zu den besten Prädiktoren für PTBS?

A
  • größte Effektstärke: Verarbeitung des Traumas (wahrg. Dissoziation > Lebensbedrohung = neg. Emotionen)
  • neg. Effekt: posttraumatischer Faktor “soziale Unterstützung”
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14
Q

Nenne die drei Hauptbehandlungsgruppen für eine PTBS.

A
  1. traumafokussierte KVT: Konfrontation in sensu
  2. EMDR
  3. nicht-traumfokussierte KVT
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15
Q

Was passiert bei der EMDR?

A

Der Patient wird mit einer belastenden Imagination/ Kognition (vom hot spot) konfrontiert und führt gleichzeitig rhythmische Augenbewegungen durch, indem er beispielsweise den tippenden Finger des Therapeuten betrachten soll. So werden traumatische Gedächtnisspuren aktiviert und mit anderen überlagert.
> EMDR erzielt die größte Effektstärke unter den Behandlungsgruppen

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16
Q

Nenne drei wichtige Bestandteile bei der imaginative exposition (Foa).

A
  • Exposition in sensu bezüglich Trauma
  • chronologisch: Narrativ herstellen, Ordnung in Gedanken bringen
  • geschlossene Augen
  • Schilderung im Präsens, als ob es im Hier und Jetzt passiert (Skript)
  • keine Vermeidung
  • Einschluss von Gedanken, Gefühlen, Körperempfindungen
  • wiederholt und prolongiert (lange in Vorstellung durchgehen)
  • Exposition als Hausaufgabe (Aufnahme anhören)
17
Q

Wie funktioniert das prolonged exposure treatment?

A
  1. Veränderung der Furchtstruktur durch ihre Aktivierung
  2. Integration neuer Informationen
  3. Bildung eines Narrativs

> durch Exposition kann es erst zur Habituation kommen

18
Q

Welches Attribut ist bei der kognitiven Therapie von besonderer Bedeutung und was passiert bei dieser Art von Therapie?

A

> rational

Elaboration der Traumaerinnerung durch

  1. Integration dieser ins autobiographische Gedächtnis
  2. Veränderung traumabezogener Bewertungen
  3. Integration neuer Bewertungen in Traumaerinnerung
19
Q

Schildere kurz den Ablauf der kognitiven Therapie.

A
  1. zunächst komplette Exposition in sensu, dann “hot spots”-Fokus
  2. Rescripting: Identifikation dysfunktionaler Bewertungen und aktive Integration neuer Infos
  3. Ziel: Integration korrektiver Information