Der qualifizierte Guru schützt vor den Gefahren des Heilwegs

Question 1

1. Was ist die Zielsetzung von Schüler und Guru?

Answer 1

1. Moksha (Befreiung) aus dem Samsara (Geburtenkreislauf)

Question 2

2. Was macht ein Guru?

Answer 2

2. Anweisungen zu den Niyamas und Yamas, Einweihung, mündliche Unterweisung in die spirituelle Praxis.

Question 3

3. Was heisst „upadesha“?

Answer 3

3. Unterweisung

Question 4

4. Wie lernt ein Schüler vor allem?

Answer 4

4. Von der Nachahmung, begleitet von der unmittelbaren Unterweisung.

Question 5

5. Was sind Gründe, die in Indien die Meister-Guru-Verhältnisse förderten?

Answer 5

5. Mündl. Überlieferungen von religiösen Texten besitzen einen grossen Stellenwert. (Viel grösser als Texte) Ausserdem besteht im Kastensystem von Indien wenig Raum für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung. Ältere Leute besitzen eine unangefochtene Autorität

Question 6

6. Nenne einen Vertreter für die moderne Variante und einen für die traditionelle Variante des Guru-Schüler-Verhältnis.

Answer 6

6. Modern: Vivekananda / Taditionell: Ramakrishna
   In der traditionellen Sichtweise wird man als Hindu geboren und man kann nicht konvertieren. Der Neohinduismus hat sich dagegen zu einer missionarischen Weltreligion entwickelt mit sozialem Engagement.

Question 7

7. Ist für ein echtes Guru-Schüler-Verhältnis der persönliche Kontakt wichtig?

Answer 7

7. Er ist nicht zwingend. Früher hatte ein Guru eine kleine Gruppe von Schülern, heute haben Gurus z.T. tausende Anhänger. Der wahre Meister und ebenso sein Schüler ist nicht der Körper, sondern die absolute Wirklichkeit.

Question 8

8. Warum ist ein Meister auf dem spirituellen Weg nützlich?

Answer 8

8. Man lernt vor allem durch Nachahmen, Beobachten und durch die Auseinandersetzung mit Menschen und dem Umfeld. Ein Meister-Schüler-Verhältnis schützt wirksam vor den äusseren und inneren Gefahren und Versuchungen auf dem Weg.

Question 9

9. Was ist laut Rama Maharshi ein Guru?

Answer 9

9. Er ist nicht die äussere Gestalt, sondern das innewohnende Selbst.

Question 10

10. Ist ein Meister-Schüler-Verhältnis etwas, das nur in Indien gelebt wurde/wird oder gab es das auch im Abendland?

Answer 10

10. Ja, Jesus lebte mit seinen Jüngern in einem typischen Meister-Schüler-Verhältnis. Auch Franziskus, Ignatius und Meister Eckart könnte man als Gurus bezeichnen, die ihre Schüler hatten.