General Flashcards

(44 cards)

1
Q

Beispiele für Institutionen

A
  • rechtlich
    -> Verträge, Verfassung, Kartellrecht
  • gesellschaftlich
    ->Kultur, Traditionen, Normen
  • wirtschaftlich
    -> governance Strukturen, corporate identity, Verfügungsrechte
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2
Q

Eingrenzung nach menschlicher Beeinflussbarkeit

A
  • Institutionen i.w.S.
    -> alle Gesetze, Normen, Vorkehrungen und Regelungen
  • Institutionen i.e.S.
    -> vom Menschen geschaffene Gesetze, Normen, Vorkehrungen und Regelungen
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3
Q

Einteilung nach Art der Entstehung

A
  • selbstbildende Institutionen
    -> kulturelle Institutionen, die spontan oder evolutionär entstehen
  • konstruierte Institutionen
    -> kulturelle Institutionen, die auf der Grundlage mehr oder weniger rationaler menschlicher Planung entstehen, z.B. Gesetze, Verträge, Organisationen
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4
Q

Einteilung in Hierarchieebenen

A
  • fundamentale Institutionen
    -> durch geplantes Vorgehen nur begrenzt gestaltbar, kulturell, setzen für eine Vielzahl anderer Institutionen Gestaltungsgrenzen (z.B. Sprache, Geld, Eigentum, Grundwerte)
  • abgeleitete Institutionen
    -> regelmäßig durch ein geplantes Vorgehen gestaltbar, kulturell, können nur im Kontext fundamentaler Institutionen sinnvoll existieren (z.B. Rechtsordnung, Staatsorgane, private Organisationen)
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5
Q

Einteilung nach Durchsetzungsaufwand

A
  • sich selbst erhaltende Institutionen
    -> werden von Individuen überwiegend freiwillig anerkannt und befolgt, kulturell (z.B. Sprache oder Sitten & Gebräuche)
  • durchsetzungs- und überwachungsbedürftige Institutionen
    -> werden von Individuen nicht unbedingt freiwillig anerkannt und befolgt, kulturell (z.B. Rechtsordnung, Eigentum, Verträge)
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6
Q

Wirkungsmechanismus von Institutionen

A
  • setzen inhaltliche Vorgaben und Sanktionen bei Nichteinhaltung ersterer
  • zusammen ergeben diese Anreize, welche die Erwartungen, Entscheidungen und Handlungen der Wirtschaftssubjekte steuern
  • dadurch werden gesamtwirtschaftliche Ergebnisse beeinflusst
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7
Q

Homo Oeconomicus: 3 Bausteine

A

Präferenzen, Handlungsraum, Wahlhandlung

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8
Q

Homo Oeconomicus: Grundgedanken

A
  • Individualprinzip
  • Prinzip der Problemorientierung
  • Prinzip der Trennung zwischen Präferenzen und Restriktionen
  • Rationalitätsprinzip
  • Prinzip der Nicht-Einzelfallbetrachtung
  • Prinzip des methodologischen Individualismus
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9
Q

Neoklassik

A
  • Individuen als Mengenanpasser
  • atomistische Markstruktur
  • unendliche Anpassungsgeschwindigkeit
  • Markttransparenz
  • vollständige Verträge
  • keine TAKs

-> NIO knüpft an Verletzungen dieser Annahmen an

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10
Q

institutionenökonomisches Analysemodell

A
  • Individuen haben Präferenzen (gegeben und konstant) und sehen sich Restriktionen gegenüber, welche Handlungsalternativen einschränken und das Wirtschaften erzwingen
  • die Wahlhandlungen werden (von den Individuen?) nach modifizierten Prinzipien untersucht; dieses sind: Institutionen, beschränkte Rationalität, Opportunismus, welche dann zu einem Ergebnis führen

-> Individuen reagieren auf und gestalten institutionelle Arrangements nach einem (privaten) Kosten/Nutzen-Kalkül

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11
Q

positive Analyse

A
  • Warum sind Institutionen notwendig?
  • Institutionen exogen: Wie sehen Institution aus , wie wirken Institutionen?
  • Institutionen endogen: Wie entstehen Institutionen, wann und wie wandeln sich Institutionen?
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12
Q

normative Analyse

A

Wie müssen Institutionen gestaltet werden, um bei gegebenen Problemen ein besseres Ergebnis zu erzielen?

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13
Q

Notwenigkeit von Institutionen bei Arbeitsteilung

A
  • Koordinationsproblem
    -> Problem der Suche & Bereitstellung
  • Motivationsproblem
    -> Problem der Spezifität, Abhängigkeit, Messung und Bewertung
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14
Q

Lösung des Gefangenendilemmas über Institutionen

A

Institutionen können…

  • Handlungsalternativen einschränken
  • glaubwürdige Verhaltensbindung über Spielregeln (z.B. Bestrafungsmechanismen) ermöglichen
  • für eine konsistente Anreizstruktur sorgen
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15
Q

Arten von Informationsasymmetrien

A
  • hidden characteristics -> Merkmale
  • hidden action / hidden information -> Handlungen
  • hidden intention -> Absichten
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16
Q

hidden characteristics

A
  • Qualitätseigenschaften der Leistung oder der Person des Vertragspartners unbekannt
  • ex ante
  • führt zu: adverse selection
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17
Q

hidden action

A
  • Anstrengungen des Vertragspartners nicht beobachtbar bzw. beurteilbar bei bekanntem Ergebnis
  • ex post
  • führt zu: moral hazard
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18
Q

hidden intention

A
  • Absichten des Vertragspartners unbekannt; opportunistisches Verhalten kann nicht verhindert werden
  • Ursache: spezifische Investition
  • ex post
  • führt zu: hold-up
19
Q

Institutionen nach Dietl (1993)

A

Institutionen als sozial sanktionierbare Erwartungen, die sich auf die Handlungs- oder Verhaltensweisen von Individuen beziehen

20
Q

Institutionen nach Erlei/Leschke/Sauerland (2007)

A

Institutionen als Regeln inklusive ihrer Durchsetzungsmechanismen, durch die das Verhalten von Individuen kanalisiert wird

21
Q

Institutionen nach Homann/Suchanek (2005)

A

Institutionen als standardisierte Lösungen wiederkehrender Interaktionsprobleme (Informations- und Anreizprobleme)

22
Q

Institutionen nach North (1992)

A

Institutionen als Spielregeln einer Gesellschaft oder die von Menschen erdachten Beschränkungen menschlicher Interaktion

23
Q

Institutionen nach Göbel (2002)

A

Systeme von Regeln, die
1. Problembereiche menschlicher Interaktion gemäß einer Leitidee ordnen,
2. für längere Zeit,
3. einen größeren Kreis von Menschen gelten
4. und deren Beachtung auf unterschiedliche Weise durchgesetzt wird

24
Q

Ziel von Institutionen

A

Anreize setzen und individuelles Verhalten lenken um alltägliche Handlungen zu ordnen und damit Unsicherheit zu mindern

25
Institution vs Organisation
- organization = the personal side of institutions = Personen + Institutionen - Organisation aus einer Gruppe von Personen mit gemeinsamem Ziel, welche Regeln benötigt, um effizient zur arbeiten - Bsp.: Ehe ist Institution, Familie ist Organisation
26
fundamentale Institutionen
- legen grundlegende Handlungsrechte- und pflichten fest - grenzen Handlungs- und Gestaltungsspielraum auf den folgenden Ebenen ein - bilden sich in Evolutionsprozessen heraus - haben eine starke Bindungskraft ohne gesetzliche Strafen - verbinden eine "Interpretationsgemeinschaft" - Bsps.: Sprache, Umgangsform, Religion, Menschenrechte, Wunsch nach stabilem Geld
27
sekundäre (abgeleitete) Institutionen
- können, müssen aber nicht geplant/gestaltet sein - nutzen Spielräume fundamentaler Institutionen - schränken die Handlungs- und Ausgestaltungsmöglichkeiten der folgenden Institutionsebene ein - gewinnen häufig durch gesetzliche Sanktionen Bindungskraft - Bsps.: Gesetze, Gerichtsurteile, Verträge, organisatorische Regelungen in Unternehmen, Europäische Währungsunion, Rechtschreibregeln, StVO
28
informelle Institutionen
- evolutionäre Entwicklung - hohe Bindungskraft (auch ohne formelle Sanktionen): interne Selbstbindung - "ungeschrieben" - Bsps.: Sprache, Religion, (Unternehmens-)Kultur
29
formelle Institutionen
- sind gestaltbar - erhalten Bindungskraft durch Sanktionen (extern) - Bsp.: Gesetze - "geschrieben"
30
Institutionenhierarchie nach Williamson (2000)
1. Ebene: institutionelle Einbettung -> Soziologie, Wirtschaftsgeschichte 2. Ebene: institutioneller Rahmen -> Property Rights Theorie, ökonomische Theorie der Politik 3. Ebene: governance Strukturen -> Transaktionskostentheorie 4. Ebene: Ressourcenallokation -> Vertragstheorie, principal agent theory, Neoklassik
31
Vertragsarten
- klassische Verträge -> vollständig - neoklassische und relationale Verträge -> unvollständig
32
klassische Verträge
- zeitpunktorientiert - vollständig - eindeutige Spezifizierung von Leistung und Gegenleistung - Identität der Vertragspartner spielt keine Rolle - Regelung von Streitfällen durch Gerichte anhand formalisierter Kriterien - Bsp.: einfacher, spontaner Kaufvertrag
33
neoklassische Verträge
- zeitraumorientiert (mittelfristig) - teilweise unvollständig - Identität der Vertragspartner ist von Bedeutung - Regelung von Streitfällen durch Drittpartei - Bsps.: Bauverträge, Projektverträge
34
relationale Verträge
- zeitraumorientiert (langfristig) - unvollständig, implizite Vertragsbestandteile - Identität der Vertragspartner ist von großer Bedeutung - gegenseitiges Abhängigkeitsbewusstsein - Regelung von Streitfällen durch Vertragspartner selbst - Bsps.: R&D Kooperationen, Vertrag über EWU
35
konstruktivistischer Ansatz
Institutionen entstehen als Ergebnis der (rationalen) Gestaltung durch institutionsbildende Agenten (Politiker) -> abgeleitete Institutionen, formelle Institutionen
36
evolutionärer Ansatz
Institutionen als unintendiertes Ergebnis individuellen Verhaltens -> fundamentale Institutionen, informelle Institutionen
37
institutionelle Konsistenz
- formelle (sekundäre) Institutionen sind funktionsfähig, wenn sie in informelle Institutionen eingebettet sind und diesen nicht widersprechen -> Instabilität, wenn Anreize aus informellen und formellen Institutionen widersprüchlich sind -> Druck zur Veränderung formeller Institutionen bei Inkonsistenz
38
institutionelle Effizienz
- allokative Effizienz (statisch, dynamisch) - distributive Effizienz - administrative Effizienz (Implementierung, Überwachung) -> führen zu institutioneller Effizienz durch Zustimmung der potentiell Betroffenen -> aber: Pfadabhängigkeit: Vereinbarkeit mit den existierenden institutionellen Grundlagen muss gegeben sein
39
Analysewegweiser institutionellen Wandels
1. Gesellschaftliche/wirtschaftliche Probleme identifizieren 2. Institutionen und Gruppen von Wirtschaftssubjekten mit ähnlichen Präferenzen identifizieren 3. Herausarbeiten der Anreize, Erwartungen, einzelwirtschaftlichen Entscheidungen, die die Probleme verursachen 4. Analyse der Problemlösungsmöglichkeiten im aktuellen Institutionsgefüge 5. Entwicklung institutioneller Alternativen und Implementierungsstrategien
40
Institutionen und wirtschaftliche Entwicklung (North 1992)
- Institutionen als wesentliche Bestimmungsfaktoren der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung - Argumentation: institutionelle Arrangements senken TAKs, was zu mehr Transaktionen führt, was wiederum höhere Wohlfahrt bedeutet
41
Probleme bei der Messung des Einflusses von Institutionen
- Indikatoren für Qualität von Institutionen uneinheitlich und subjektiv ausgewählt und interpretiert - keine Berücksichtigung der Genauigkeit, mit der sich die institutionelle Qualität beurteilen lässt (Standardfehler) - keine nähere Differenzierung zwischen unterschiedlichen institutionellen Arrangements - Datenverfügbarkeit teilweise problematisch - Kausalität: Sind gute Institutionen die Ursache für mehr Wachstum oder umgekehrt?
42
Fazit: Institutionen und wirtschaftliche Entwicklung
- positiver Zsm.hang zwischen Institutionen und wirtschaftlicher Entwicklung - aber keine Patentrezept: Institutionen müssen in den lokalen Kontext passen - Entwicklungsunterschiede in den Transformationsländern sind auch durch unterschiedliche informelle Institutionen zu erklären - Pfadabhängigkeit
43
alte Institutionenökonomik
- Smith, Hume, Mill betonen Bedeutung Institutionen sowie Analyse von Entstehung & Wirkung von Institutionen - deutsche historische Schule, österreichische Schule, amerikanischer Institutionalismus, Freiburger Schule - keine systematischen Konzepte, die sich allgemein durchsetzen konnten
44
neue Institutionenökonomik
- Beginn mit Coase (1937): 'The Nature of the Firm' - sukzessive Entwicklung eines "harten Kerns" -> Institutionen der Wirtschaft: principal agent theory, TAK-Theorie -> Institutionen des Rechts: property rights theory -> Institutionen der Politik: Verfassungsökonomik, neue politische Ökonomik