Glossar Flashcards

1
Q

Absolute Schwelle

A

Reizintensität, die eine eben merkmliche Empfinung hervorruft

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2
Q

Adaption

A

Bestimmte Formen der Veränderung (meist Abschwächung) der Wahrnehmung eines Reizes bei dauerhafter Stimulation

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3
Q

Adaptionsniveau

A

Angenommener Neutralpunkt einer subjektiven Intensitätsskala, der durch Erfahrung mit einer Reizklasse zustande kommt

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4
Q

Adäquater Reiz

A

Reiztyp, auf den eine bestimmte Rezeptorart vornehmlich reagiert. Licht ist eine adäquater Reiz für die Fotorezeptoren des Auges

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5
Q

Akkomodation

A

Anpassung des Krümmungsgrades der Linse, um ein betrachtetes Objekt scharf auf der Netzhaut abzubilden

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6
Q

Akustischer Reflex

A

Versteifung des Trommelfells und der Gehörknöchelchen zum Schutz des Innenohres bei hohem Schalldruck

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7
Q

Ames-Raum

A

Raum, der so konstruiert ist, dass bei einer Betrachtung von einem bestimmten Blickwinkel aus der fälschliche Eindruck entsteht, die Raumecken wären gleich weit vom Betrachter entfernt

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8
Q

Ansichtsabhängige Modelle (der Objekterkennung)

A

Modelle, die davon ausgehen, dass das Erkennen von Objekten durch im Gedächtnis gespreicherte spezifische Ansichten eines Objekts vermittelt wird

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9
Q

Ansichtsunabhängige Modelle (dero Objekterkennung)

A

Modelle, die davon ausgehen, dass das Erkennen von Objekten aus dem Abgleich eines wahrgenommenne Reizes mit ansichtsunabhängigen Gedächtnisrepräsentationen beruht

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10
Q

Antwortkriterium

A

Kritischer Wert einer Empfindungsstärke, dessen Überschreitung zu einer Wahrnehmungsreaktion führt

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11
Q

Antwortstrategie

A

Festlegung der Höhe des Antwortkriteriums

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12
Q

Apertur

A

Öffnung, durch die nur ein Teil des Riezereignisses gesehen werden kann

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13
Q

Augendominanzsäule

A

Säulenartig angeordnete Zellen im visuellen Kortex, die auf Stimulation eines einzelnen Auges reagieren

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14
Q

Autokinetischer Effekt

A

Visuelle Täuschung, bei der eine stationäre Lichtquelle in dunkler Umgebung als bewegt wahrgenommen wird

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15
Q

Autostereogramm

A

Bild, das so strukturiert ist, dass eine beidäugige Betrachtung mit einer bestimmten Augenstellung zu einem dreidimensionalen Eindruck führt

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16
Q

Azimut

A

Horizontalwinkel zu eine Schallquelle

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17
Q

Basilarmembran

A

Teil der Hörschnecke des Innenohrs, der durch Schalldruck in Schwingungen versetzt wird

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18
Q

Bewegungsparallaxe

A

Durch Eigenbewegung verursachte Verlagerung des Netzhautbldes

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19
Q

Bewegungssimultankontrast

A

Bewegungseindruck einer bestimmten Riezregion, der durch eine (gegenläufige) Bewegung der umliegenden Bereiche hervorgerufen wird

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20
Q

Bewusstseins-Handlungs-Dissoziation

A

Auswirkung von Reizen auf Handlungen, die ohne zugehörigen Bewusstseinseindruck der Reizinformation erfolgt

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21
Q

Bindungsproblem

A

Frage nach den Mechanismen, die bei der VErknüpfung verschiedener perzeptueller Merkmale zu ein und demselben Objekt eine Rolle spielen

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22
Q

Blinder Fleck

A

Netzhautstelle, an der der Sehnerv aus dem Auge austritt, und an der sich keine Fotorezeptoren befinden

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23
Q

Blindsehen

A

Erhaltene Fähigkeit, auf visuelle Reize, die aufgrund einer Schädigung des visuellen Kotrex nicht bewusst wahrgenommen werden, zu reagieren

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24
Q

Bottom-Up-Effekt

A

Resultat eines Wahrnehmungsprozesses, der weitgehend unbeeinflusst von höheren Kognitionen abläuft

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25
Cochlea
Teil des Innenohres, der die Rezeptorzellen für die Hörwahrnehmung enthält
26
Cocktailparty-Phänomen
Selektive Wahrnehmung beachteter Reite in einem Kontext von nicht weniger intensiven Umgebungsreizen
27
Corpus geniculatum laterale
Teil des Thalamus, in dem die Axone der von der Netzhaut kommenden Ganglienzellen auf Neurone, die zum visuellen Kortex ziehen, umgeschaltet werden
28
Kortikale Blindkeit
durch Schädigung des visuellen Kortex hervorgerufene Blindheit
29
Corti'sches Organ
Teil der Hörschnecke des Innenohrs, in dem die Signaltransduktion erfolgt
30
Cross-modality-matching
Psychophysische Methode, bei der Versuchspersonen die empfundene Intensität eines Reizes durch HErstellung einer entsprechendne Intensitätsausprägung in einer anderen Reizmodalität angeben
31
Dämpfungsmodell
Annahme, dass nicht beachtete Reizinformationen mit verminderter Intensität bearbeitet werden
32
Dichotisches Hören
Simultane Stimulation des linken und des rechten Ohres durch unterschiedliche auditive Reize
33
Distaler Reiz
Physikalischer Reiz, der der Erregung einer Rezeptororgans zugrunde liegt
34
Dorsale Route
Visueller Verarbeitungspfad vom visuellen Kortex zum posterioren Parietalkortex
35
Double-step-Methode
Untersuchungsverfahren, beim dem eine Bewegung auf eine Zielmarke hin ausgeführt werden soll, und die Zielmarke nach Beginn der Bewegung versetzt wird
36
Dunkeladaption
Anpassung der Sensitivität des visuellen Systems an verminderte Lichtintensität
37
Eben merklicher Unterschied
Minimale Erhöhung oder Verminderung einer Reizintensität, welche die Wahrnehmung der Verschiedenheit vom Ausgangsreiz hervorruft
38
Efferenzkopie
Kopie eines Signals zur Muskelsteuerung, welche die Feststellung von Diskrepanzen zwischen der durch Eigenbewegung und durch äußere Reizbewegung hervorgerufenen Veränderungen im Rezetororgan erlaubt
39
Einfache Zelle (des visuellen Kortex)
Neuron, das vornehmlich auf längliche Lichtstreifen oder Hell-Dunkel-Kanten einer bestimmten Ausrichtung reagiert
40
Elevation
Vertikalwinkel zu einer Schallwelle
41
Emergente Eigenschaften
Merkmale eines Wahrnehmungseindrucks, die keine lokalen Entsprechungen in der Reizvorlage aufweisen, sondern durch deren Struktur hervorgerufen werden
42
Emmertsches Gesetz
Proportionaler Zusammenhang zwischen der empfundenen Größe eines Nachbildes und der wahrgenommenen Entfernung einer betrachteten Fläche
43
Empfindung
Bewusster Wahrnehmungseindruck, zumeist in Bezug auf einfache Reizdimensionen wie Helligkeit oder Lautheit
44
Ensemble-Codierung
Repräsentation von Reizobjekten in Form einer bestimmten Aktivierungs-verteilung innerhalb einer Gruppe von Neuronen
45
Ergänzung
Empfundene Vollständigkeit hinsichtlich einer unvollständigen oder im Sinnesorgan unvollständig repräsentierten Reizvorlage
46
Extinktion
Neurologisch bedingtes Nichtbemerken eines seitlich dargebotenen Rei-zes bei gleichzeitiger Darbietung eines weiteren Reizes auf der anderen Seite
47
Facial vision
Nutzung von Schallreflexionen zur Feststellung von Abstand und Beschaf-fenheit von Hindernissen.
48
Farbkonstanz
Gleichbleibende Empfindung hinsichtlich der Farbe einer Oberfläche trotz Veränderung der spektralen Zusammensetzung der Beleuchtung.
49
Farbspindel
Dreidimensionales Modell des Farbraums
50
Flankierungsinterferenz
Beeinflussung der Reaktionsleistung auf einen dargebotenen Zielreiz durch weitere benachbarte Reizobjekte
51
Formkonstanz
gleichbleibende Empfindung hinsichtlich der Form eines Objekts trotz Veränderung des Blickwinkels
52
Fotorezeptor
Netzhautzelle, die Lichtenergie in Nervenimpulse umwandelt.
53
Fovea centralis
Zentraler Netzhautbereich, der mit der höchsten Zapfendichte ausgestat-tet ist und so maximale Auflösung ermöglicht.
54
Frühe Selektion
Annahme, dass unbeachtete Reize anhand rein physikalischer Merkmale auf einer frühen Stufe der Informationsverarbeitung ausgefiltert werden
55
Fusiform face area
Teil des Gyrus fusiformis des Temporallappens, dem eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Gesichtern zukommt
56
Ganglienzelle
Neuron, das über vorgelagerte Bipolarzellen Netzhautinformationen zum Thalamus fortleitet
57
Ganzfeldprozedur
Dauerhafte homogene Stimulation
58
Gegenfarbentheorie
Theorie der Farbwahrnehmung, derzufolge die Verarbeitung der antago-nistischen Farbpaare Rot-Grün, Blau-Gelb und Schwarz-Weiß durch ge-trennte Sinneskanäle erfolgt
59
Gegenfarbenzelle
Zelle, die bei Stimulation durch Licht einer bestimmten Farbe in einer bestimmten Weise reagiert und bei Stimulation mit der zugehörigen Ge-genfarbe gegenläufig reagiert.
60
Gehörknöchelchen
Teile des Mittelohrs (Hammer, Amboss und Steigbügel), die die Schwin-gungen des Trommelfells an das Innenohr weiterleiten
61
Geons
Elementarkörper, die das Erkennen von Objekten, welche sich aus ihnen zusammensetzen, ermöglichen
62
Gesetz der guten Gestalt
Annahme, dass eine Reizvorlage von der Wahrnehmung so strukturiert wird, dass sich eine möglichst gute (einfache, prägnante ...) Gestalt ergibt
63
Gestaltpsychologie
Strömung der Psychologie, die wichtige Beiträge zur Wahrnehmungsfor-schung geliefert ha
64
Gestaltgesetze
Regeln, die angeben, wie eine Reizvorlage durch die Wahrnehmung strukturiert wird.
65
Global precendence
Annahme, dass die Wahrnehmung globaler Reizmerkmale der Wahrneh-mung lokaler Reizmerkmale voraus geht
66
Gottschaldt-Figuren
Strichfiguren, in denen das Auffinden einer eingebetteten Zielfigurdurch die Strukturierung der Umgebung erschwert ist
67
Grenzmethode
Psychophysische Untersuchungsmethode zur Bestimmung von Wahrneh-mungsschwellen, bei der die Intensität eines Reizes schrittweise verändert wird, sodass der Reiz nicht mehr oder gerade eben wahrgenommen wird.
68
Größenkonstanz
Gleichbleibende Empfindung der Größe eines Objekts trotz Veränderung der Größe seines Netzhautbilds
69
Guided search theory
Aufmerksamkeitstheorie zur Erklärung von Leistungen in visuellen Suchauf-gaben.
70
Haptische Wahrnehmung
Wahrnehmung, die durch das Betasten von Reizen vermittelt wird
71
Helligkeitskonstanz
Gleichbleibende Empfindung hinsichtlich der Helligkeit einer Oberfläche trotz Veränderung der Menge des von ihr reflektierten Lichts.
72
Hermann-Gitter
Reizvorlage, die zur Demonstration des Phänomens lateraler Hemmung verwendet werden kann.
73
Herstellungsmethode
Psychophysische Untersuchungsmethode zur Bestimmung von Wahrneh-mungsschwellen, bei der die Intensität eines Reizes stufenlos verändert wird, sodass der Reiz nicht mehr oder gerade eben wahrgenommen wird.
74
Hierarchischer Reiz
Reizfigur, die aus zumeist untereinander identischen lokalen Elementen besteht, welche sich zu einer globalen Figur zusammensetzen, die dieselbe oder eine andere Form als die lokalen Elemente aufweisen kann
75
Holistische Verarbeitung
Modus der Reizverarbeitung, der vornehmlich die Gesamtkonfiguration einer Reizvorlage erfasst
76
Hyperkomplexe Zelle (im visuellen Kortex)
Neuron des visuellen Kortex, das vornehmlich durch Lichtreize einer bestimmten Bewegungsrichtung aktiviert wird, solange die Länge des Reizeseinen bestimmten Wert nicht übersteigt.
77
Hypersäule
Abschnitt des visuellen Kortex, der zwei benachbarte, unterschiedliche Augendominanz aufweisende Reihen von Orientierungssäulen umfasst, die einen bestimmten Netzhautbereich repräsentieren.
78
Ideomotorische Hypothese
Annahme, dass Willkürbewegungen durch die Antizipation der damit verbundenen sensorischen Konsequenzen initiiert werden
79
Induzierte Bewegung
Bewegungstäuschung, die durch die Bewegung von Umgebungsreizen zustande kommt.
80
Interactive activation model
Konnektionistisches Modell zur Erklärung von Wahrnehmungsleistungen, wie dem Erkennen von Wörtern
81
Interaurale Zeitdifferenz
Zeitintervall zwischen dem Auftreffen eines Schallereignisses an den bei-den Ohren.
82
Interauraler Pegelunterschied
Unterschied zwischen dem am linken und am rechten Ohr anliegenden Schalldruck.
83
Inverses Problem
Rückschluss vom Resultat des Wahrnehmungsprozesses auf den zugrunde liegenden Reiz.
84
Kanonische Ansicht
Ansicht, die als typisch für ein Objekt angesehen wir
85
Kategoriale Wahrnehmung
Fehlende Entsprechung von physikalischen Abstufungen eines Reizmerk-mals in einem kategorial ausfallenden Wahrnehmungseindruck.
86
Kohlrausch-Knick
Stelle des Verlaufs der Dunkeladaptation, an der die Lichtempfindlichkeit nach zeitweiliger Konstanz wieder zu steigen beginnt.
87
Kommissurotomie
chirurgische Durchtrennung der Kommissurenfasern, die die Großhirn-hälften miteinander verbinden.
88
Komplexe Zelle (des visuellen Kortex)
Neuron des visuellen Kortex, das vornehmlich auf längliche Licht streifen oder Hell-Dunkel-Kanten einer bestimmten Bewegungsrichtung reagiert.
89
Konstanz
Gleichbleibender Wahrnehmungseindruck hinsichtlich eines Reizmerkmals unter veränderten Bedingungen des zugehörigen proximalen Reizes, aber bei Unverändertheit des distalen Reizes
90
Konstanzmethode
Psychophysische Untersuchungsmethode zur Bestimmung von Wahrneh-mungsschwellen, bei der Reizintensitäten aus einer Auswahl von unter-schiedlich starken Reizen, die um den Schwellenwert herum liegen, in zufälliger Reihenfolge vorgegeben werden.
91
Konvergenz (neuronale)
Verschaltung mehrerer Neurone auf ein einzelnes Neuron
92
Konvergenzwinkel
Winkel, den die Blickachsen der Augen einschließen.
93
Kopfbezogene Transferfunktion
Auswirkung der individuellen Form der Ohrmuscheln auf den ins Ohr einfallenden Schall.
94
Korrespondenzproblem
Schwierigkeit der Zuordnung von Bildpunkten verschiedener (Netzhaut-) Bilder, die von demselben Reizaspekt oder Objekt stammen
95
Korrespondierende Netzhautstellen
Stellen, die bei einem (hypothetischen) ortsgerechten Übereinanderlegen der linken und rechten Netzhaut aufeinander fallen
96
Laterale Hemmung
Reduktion der Aktivierung eines Sinneskanals durch die Aktivierung eines benachbarten Sinneskanals
97
Licht-von-oben-Heuristik
Disambiguierung der räumlichen Struktur einer zweidimensional-darge-stellten Licht-Schatten-Verteilung durch die Annahme, dass Licht von oben einfällt.
98
Likelihood-Prinzip
Annahme, der Wahrnehmungseindruck spiegele denjenigen distalen Reiz wider, welcher mit der größten Wahrscheinlichkeit dem proximalen Reiz zugrunde liegt
99
Machsche Bänder
Eindruck, dass sich eine Fläche von homogener Helligkeit an der Grenze zu einer dunkleren Umgebung aufhellt. Der Eindruck ergibt sich bei der Betrachtung aneinander liegender Streifen von Grautönen, die ihrer Inten-sität nach geordnet sind.
100
Mediotemporales Areal
Areal im Teil des Temporallappens, das besonders an der Wahrnehmung von Bewegungen beteiligt ist
101
Meissner-Körperchen
Schnell adaptierender Mechanorezeptor in der Dermis
102
Merkel-Zelle
Langsam adaptierender Mechanorezeptor in der Epidermis
103
Merkmals-Integrationstheorie
Aufmerksamkeitstheorie zur Erklärung von Leistungen in visuellen Suchaufgaben
104
Metamere
Unterschiedliche Lichtspektren, die denselben Farbeindruck hervorrufen
105
Mondtäuschung
Eindruck, der Mond bei Betrachtung am Horizont sei größer als bei Be-trachtung im Zenit.
106
Monochromatisches Licht
Licht, das ausschließlich aus Anteilen eines sehr engen Wellenlängenbereichs besteht
107
Nachbild
Wahrnehmungseindruck, der sich nach dem Wegfall einer visuellen Stimulation ergibt
108
Negativer Nacheffekt
Wahrnehmungseindruck, der sich dem Wegfall einer Stimulation ergibt und aus dem zum Effekt der Stimulation konträren Eindruck besteht
109
Negatives Priming
Verlangsamte Reaktion auf einen Zielreiz, der zuvor als Distraktor darge-boten wurde
110
Neglect
Einseitige Vernachlässigung von Reizen bei intakten basalen Prozessen der Reizverarbeitung.
111
Netzhaut
Geflecht von Nervenzellen, das die Rückwand des Augapfels auskleidet und Lichtreize in Nervenimpulse umwandelt und weiterleitet
112
Neurotransmitter
Synaptischer Botenstoff.
113
Nicht zufällige Merkmale
Visuelle Merkmale eines Reizes, die weitgehend unabhängig vom Blick-winkel sind.
114
Objektagnosie
Beeinträchtigte Fähigkeit der Objekterkennung.
115
Objektkonstanz
Wahrnehmung formstabiler Objekte trotz Verformung des zugehörigen Netzhautbildes durch Objekt- oder Eigenbewegung
116
Off-Zentrum-Neuron
Neuron, dessen Entladungsfrequenz durch Stimulation des Zentrums seines rezeptiven Feldes vermindert und durch Stimulation der Peripherie seines rezeptiven Feldes erhöht wird.
117
Ökologischer Ansatz
Von James J. Gibson begründeter Ansatz der Wahrnehmungsforschung.
118
On-Zentrum-Neuron
Neuron, dessen Entladungsfrequenz durch Stimulation des Zentrums seines rezeptiven Feldes erhöht und durch Stimulation der Peripherie seines rezeptiven Feldes vermindert wird.
119
Optisches Fließen
durch Eigenbewegung hervorgerufene Verformungen des Netzhautbildes
120
Orientierungssäule
säulenartig angeordnete Zellen im visuellen Kortex, die (für einen bestimm-ten Netzhautbereich) auf Reize derselben Orientierung reagieren.
121
Pacini-Körperchen
Schnell adaptierender Mechanorezeptor in der Subcutis
122
Perzept
(Bewusster) Wahrnehmungsinhalt.
123
Perzeptuelles Lernen
Übungsbedingte Veränderungen von Wahrnehmungsleistungen
124
Phänomenales Erleben
Bewusster Wahrnehmungsinhalt.
125
Phänomen der fehlenden Grundfrequenz
Wahrnehmung der Tonhöhe eines Klanggemischs gemäß seiner Grundfrequenz, wenn diese entfernt wurde.
126
Phonemic restoration effect
Phänomen, dass kurze Sprachlaute in einer gesprochenen Aussage durchein bedeutungsloses Geräusch ersetzt wurden und beim Hörer je nach Inhalt der Aussage im Wahrnehmungseindruck ergänzt werden.
127
Polychromatisches Licht
Licht, das sich aus unterschiedlichen Wellenlängen zusammensetzt
128
Pop-out-Effekt
Eindruck, dass ein Reizes vor dem Hintergrund weiterer Reize hervorsticht
129
Positionskonstanz
Position eines Reizobjekts, die trotz Verlagerung des zugehörigen Netz-hautbildes als gleichbleibend empfunden wird.
130
Primäre sensorische Areale
Hirnbereiche, in denen die erste kortikale Verarbeitung von Sinnesinfor-mationen stattfindet.
131
Prosopagnosie
Eingeschränkte Fähigkeit der Gesichtererkennung
132
Proximaler Reiz
Die einem Perzept zugrunde liegende Erregung des Rezeptororgans.
133
Psychometrische Funktion
Zusammenhang zwischen Reizausprägung und Entdeckungswahrschein-lichkeit.
134
Psychophysische Funktion
Zusammenhang zwischen Reizausprägung und damit einhergehendem Empfinden.
135
Primärer visueller Kortex
Bereich im Okzipitallappen, in den von der Netzhaut kommendevisuelle Informationen projiziert werden.
136
Psychophysik
Wissenschaft vom Zusammenhang zwischen äußeren (körperlichen) und inneren (psychischen) Ereignissen
137
Pupille
in der Weite verstellbare Öffnung in der Iris des Auges, durch welche Licht einfallen kann
138
Querdisparation
Abstand der links- und rechtsäugigen Projektionen eines visuellen Reizes in einer ortsgerechten Überlagerung der Netzhäute der beiden Augen
139
Reafferenzprinzip
Mechanismus zur Unterscheidung von veränderten Aktivitäten von Sin-nesrezeptoren aufgrund von Eigenbewegung oder äußerer Stimulation, indem ein Abgleich der aktuellen Stimulation mit der, die durch Eigenbe-wegung zu erwarten wäre, stattfindet.
140
Recognition-by-components-Theorie
heorie der Objekterkennung, bei der davon ausgegangen wird, dass sich Objekte aus einer überschaubaren Anzahl von geometrischen Objekten (Geons) zusammensetzen.
141
Reflektanz
Ausmaß der Reflexion einer beleuchteten Oberfläche.
142
Refraktärzeit
Zeitintervall im Anschluss an ein Aktionspotenzial, während dessen die Zelle auch bei intensiver Stimulation kein weiteres Aktionspotenzial aus-bilden kann
143
Regel des kürzesten Weges
Heuristik zur Erklärung von Scheinbewegungen, deren Bewegungslinie dem kürzesten Weg entspricht, der sich beim ineinander Überführen von zwei Einzelbildern ergibt.
144
Reiz-Reaktions-Kompatibilität
Unterschiede in Reaktionsleistungen in Abhängigkeit von der Passung zwischen verwendeten Reizen und zugeordneten Reaktionen.
145
Retinotope Repräsentation
Repräsentation von auf der Netzhaut benachbarten Bereichen inbenach-barten Bereichen der Hirnrinde
146
Rezeptives Feld (eines visuellen Neurons)
Bereich der Netzhaut, auf dessen Stimulation das Neuron reagiert.
147
Rezeptorzelle
Neuron, das Reizenergie in Nervenimpulse umwandelt.
148
Rigiditäts-Heuristik
Nutzung der Annahme, dass ein Reizobjekt formstabil ist, um Verformun-gen des zugehörigen Netzhautbildes zu disambiguieren.
149
Ruffini-Körperchen
Langsam adaptierender Mechanorezeptor in der Dermis
150
Ruhepotenzial
Spannungsdifferenz an der Membran einer nicht stimulierten Nervenzelle.
151
Sakkadische Suppression
Eingeschränkte visuelle Wahrnehmung während der Ausführung einer Blickbewegung.
152
Schablonenvergleich
Annahme, dass Objekte erkannt werden, indem sie mit einer im Gedächt-nis gespeicherten Schablone verglichen werden.
153
Scheinkontur
Wahrnehmungseindruck einer objektiv nicht vorhandenen Kontur, die durch die Struktur der Reizvorlage hervorgerufen wird
154
Selektive Aufmerksamkeit
Herausgehobene Verarbeitung bestimmter (beachteter) Reizinformationen
155
Signalentdeckungs-Experiment
Untersuchungsmethode zur Trennung von Wahrnehmungsempfinden und Antworttendenzen
156
Signalentdeckungs-Theorie
Theorie über das Zusammenwirken von Wahrnehmungsempfinden und Antworttendenzen.
157
Simon-Effekt
Reaktionsleistungsvorteil unter Bedingungen räumlicher Korrespondenz von Reiz und Reaktion
158
Singleton
Reizobjekt, das sich hinsichtlich eines bestimmten Merkmals von allen anderen Reizen der Vorlage unterscheidet.
159
Sinnesmodalität
Wahrnehmungsbezogene Kategorie, z.B. visuell oder auditiv.
160
Somatosensorisches System
System zur Verarbeitung somatosensorischer Informationen (Berührung, Temperatur, Schmerz).
161
Späte Selektion
Annahme, dass auch nicht beachtete Reizinformationen bezüglich ihrer Bedeutung analysiert werden
162
Spatial cueing
Untersuchungsmethode zur visuell-räumlichen Aufmerksamkeit, bei wel-cher ein Hinweisreiz den möglichen bzw. wahrscheinlichen Darbietungsort eines kommenden Zielreizes anzeigt
163
Spektrale Reflektanzkurve
Spektrale Zusammensetzung des von einer Oberfläche reflektierten Lichts.
164
Spotlight-Metapher
Vorstellung, dass visuell-räumliche Aufmerksamkeit analog zum Lichtkegel eines beweglichen Scheinwerfers funktioniert.
165
Stäbchen
Fotorezeptor der Netzhaut
166
Stereogramm
Paar von Bildern, welches bei simultaner Betrachtung je eines Bildes mit dem linken und dem rechten Auge einen dreidimensionalen Eindruck hervorruft.
167
Stereokinetischer Effekt
Dreidimensionaler Eindruck, der sich aus der Betrachtung einerbewegten zweidimensionalen Figur ergibt
168
Stereoskopisches Sehen
Auf dem Vergleich der Netzhautbilder des linken und rechten Auges ba-sierendes räumliches Sehen.
169
Stroboskopische Scheinbewegung
Bewegungseindruck, der sich durch Betrachtung einer raschen Abfolge statischer Einzelbilder einstellt.
170
Stroop-Effekt
Verlangsamte und fehlerhaftere Benennung einer Farbe, wenn sie im Zusammenhang mit einem Wort, das eine andere Farbe benennt, darge-boten wird.
171
Structural information theory
Theorie zur Erklärung des Zustandekommens spezifischer Wahrnehmungseindrücke
172
Sublimiale Wahrnehmung
Reaktionen auf Reizinformationen, welche nicht bewusst wahrgenommen werden
173
Synapse
Verbindung zwischen Nervenzellen
174
Thalamus
Teil des Zwischenhirns, in welchem sensorische Afferenzen auf dem Weg zum Kortex umgeschaltet werden.
175
Theorie unbewusster Schlüsse
Auf Hermann von Helmholtz zurückgehender Ansatz der Wahrnehmungsforschung, der den Wahrnehmungseindruck als Resultat eines unbewuss-ten Schlussfolgerungsprozesses auffasst
176
Theoretischer Horopter
Gedachte durch den Fixationspunkt und die Augen führende Kreislinie, auf der alle Punkte liegen, welche auf korrespondierenden Netzhautstellen abgebildet werden.
177
Tiefenhinweis
Information, die vom Wahrnehmungssystem zur Abschätzung der Entfer-nung eines Gegenstandes herangezogen werden kann.
178
Tonotope Organisation
Gliederungssystem des auditiven Kortex, in dem benachbarte Bereiche ähnlich frequente Schallereignisse repräsentieren. Auch in der Basilar-membran und im Hörnerv gibt es eine tonotope Organisation.
179
Top-down-Effekt
Beeinflussung der Wahrnehmung durch „höhere Kognitionen“ wie Ziele, Motivation etc.
180
Transduktion
Umwandlung von Reizenergie in Nervenimpulse.
181
Trommelfell
Membran, die das Mittelohr zum Außenohr hin abschließt und deren Schwin-gungen den Ausgangspunkt der auditiven Wahrnehmung darstellen.
182
Kippfigur
Visuelle Reizvorlage, die bei fortdauernder Betrachtung mit wechselnden Wahrnehmungseindrücken einhergeht.
183
Unique points
Reizaspekte, die zu verschiedenen Zeitpunkten als identisch erkannt werden können und somit eine Bewegungswahrnehmung des Reizes erlauben.
184
Unterschiedsschwelle
Minimaler Unterschied an Reizintensität, der zur Wahrnehmungder Ver-schiedenheit zweier Reize führt
185
Ventrale Route
Visueller Verarbeitungspfad vom visuellen Kortex zum inferioren Tempo-rallappen
186
Veränderungsblindheit
Schwierigkeit, einen Unterschied zwischen zwei ansonsten identischen Reizvorlagen zu erkennen. Diese Schwierigkeit ergibt sich, wenn die Reiz-vorlagen abwechselnd mit je einer Blickunterbrechung dargeboten werden. Werden die beiden Vorlagen nebeneinander oder ohne Blickunterbrechung dargeboten, kann der Unterschied leicht erkannt werden.
187
Vergrößerungsfaktor
Ausgedehntere kortikale Repräsentation von Sinnesinformationen, die aus besonders empfindlichen Bereichen des Rezeptororgans stammen (z.B. Fovea für visuelle und Fingerkuppen für taktile Wahrnehmung).
188
Visuelle Suche
Untersuchungsverfahren zur Erforschung visuell-räumlicher Aufmerksam-keitsprozesse, bei dem es gilt, einen Zielreiz unter einer variierenden Anzahl von Umgebungsreizen ausfindig zu machen.
189
Wasserfall-Täuschung
Bewegungswahrnehmungstäuschung, die sich als negativer Nacheffekt der Betrachtung ausgedehnter Reizbewegung einstellt.
190
Webersches Gesetz
Konstantes Verhältnis von Unterschiedsschwelle und Intensität des Aus-gangsreizes
191
Wortüberlegenheitseffekt
Werden Buchstaben innerhalb eines Wortes visuell dargeboten, ist die Erkennensleistung höher als wenn die Buchstaben isoliert oder innerhalb einer sinnlosen Buchstabenkette dargeboten werden.
192
Zapfen
Farbempfindlicher Fotorezeptor in der Netzhaut
193
Zentrum-Umfeld-Antagonismus
gegensätzliche Reaktionen eines Neurons (Erhöhung vs. Verminderung der Entladungsfrequenz) bei Stimulation des Zentrums und der Peripherie seines visuellen Feldes
194
Ziliarmuskel
Muskel, dessen Kontraktion die Akkommodation bewirkt.
195
Zilien
Fortsätze der Haarzellen im Innenohr
196
Zufallsstereogramm
Aus einem Zufallsmuster konstruiertes Stereogramm
197
Zweipunktschwelle
Minimaler räumlicher Abstand, den zwei Berührungsreize aufweisen müs-sen, um nicht als einzelne Berührung wahrgenommen zu werden