Ketzer - Prozessmodelle Flashcards

(19 cards)

1
Q

Was ist ein Prozessmodell? Was unterscheidet Cowans AG-Modell von andren Prozessmodellen?

A
  • Prozessmodelle betrachten episodisches Erinnern, als Folge der Prozesse, die während des Enkodierens und Abrufens ablaufen.
  • Cowan nimmt zwar Prozesse an aber es gibt keine Annahme zu Verbindung von Reizen
    →Andere Ebene von Prozessannahmen, setzt keine Filter.
  • Abhängigkeit von Enkodierung und Abruf ist nicht vorhanden. Abrufprozesse sind abhängig von Systemannahmen.
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2
Q

Was sind itemspezifische und relationale Enkodierprozesse?

A

Itemspezifischen Prozessen:
Was unterscheidet eine best. Reiz von einem anderen?
o Herausarbeiten der Besonderheit eines best. Items
→ Diskriminante Funktion
o Bsp.: Hund unter Wörtern für Unbelebtes (Gabel)

Relationale Prozesse:
Was teilen Reize miteinander?
o Aktivierung von Verbindungen zwischen Items im semantischen Gedächtnis
o Bsp.: Hund, Katze, Maus

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3
Q

Erklären Sie die grundlegenden Befunde zur serialen Positionskurve.

A
  • zur erst und zuletzt genannte Items werden im freien Recall besser behalten (Primacy und Recency-Effekte)
  • Primacy-Effekt: mehr Gelegenheit zur Verknüpfung → mehr relationale Information
  • Recency-Effekt: Itemspezifische Information, da keine Informationen folgen
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4
Q

Wovon hängt nach den Prozessmodellen das episodische Erinnern ab?

A
  • Verarbeitungsprozesse
  • itemspezifische und relationale Infos
  • Enkodierspezifität: Beim Erinnern Enkodierprozesse reaktivieren
  • Vergessensprozesse wie z.B. proaktive Inferenz
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5
Q

Welche Prozesse werden beim Wiedererkennen unterschieden? Wie sind sie gestaltet?

A

Retrieval-basiert:

  • bewusstes Wiedererkennen
  • kontrollierter Prozess, der Aufmerksamkeit erfordert.
  • Alles- oder- Nichts-Prozess

Vertrautheits-basiert:
- Automatisierter Prozess

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6
Q

Zeigt sich Interferenz auch für implizite Erinnerungen?

A

Diese Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden, da unterschiedliche Befunde vorhanden sind.

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7
Q

Wie erklärt der Ansatz der Verarbeitungstiefe (levels-of-processing) unterschiedlich gute Behaltensleistungen für Wörter?

A
  • nach Craig + Lockhart (1972) gibt es die Unterteilung in die oberflächliche und tiefere Verarbeitungsebene
  • weitere Unterscheidung der oberflächlichen in die strukturelle und phonetische Ebene
  • Verarbeitungstiefe hat einen großen Effekt auf Erinnerungsleistung
  • tiefere Verarbeitungsebene ergeben elaborierte, länger anhaltende und stärkere Erinnerungspfade als oberflächliche Ebenen
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8
Q

Was ist ein Schema? – Nennen Sie Beispiele für verschiedene Schemata.

A
  • Zusammenfassung von einzelnen Informationen (z.B. ein Prototyp):
  • Idealvorstellung von z.B. einem Gegenstand
  • gedankliches Konzept – semantische Wissensstrukturen
  • z.B. „Wie funktioniert Geld abheben?“ oder „Was ist ein Vogel?“
  • Proposition: Sätzen zugrunde liegende Struktur
  • Skript: typische Sequenzen von Handlungen
  • Frames: typisch räumliche Anordnungen
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9
Q

Was ist das Prinzip der Enkodierspezifität?

A

Das Behalten hängt vom Ausmaß der Überlappung der Enkodier- und Abrufsituation ab.
- Reaktivierung der Enkodierprozesse

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10
Q

Reiches semantisches Wissen auf einem Gebiet verbessert episodische Wissensleistung. Erklären Sie an einem Beispiel. Was bedeutet das für die Vermittlung von Inhalten bzw. für Lernen?

A

In ihrem Experiment untersuchten Chase + Simon (1973) die Anzahl korrekt erinnerter Figuren auf einem Schachbrett, wobei sie die Erinnerungsleistung von Novizen und Experten im Schachspiel verglichen.
o Hierfür wurden beiden Gruppen sinnvolle Figurenanordnungen und zufällige Figurenanordnungen präsentiert.
o Dabei erinnerten zeigte sich eine signifikant bessere Erinnerungsleistung der Experten, wenn es sich um sinnvolle Figurenanordnungen handelte, jedoch keine signifikanten Unterschiede bei zufälligen Figurenanordnungen.

  • Daraus kann man für das Lernen und Lehren schlussfolgern, dass ein persönlicher Bezug und Basiswissen wichtig für eine Verbesserung der Erinnerungsleistung ist und dass dies durch Bespiele und durch das Herstellen von Beziehungen zwischen den Inhalten und eigenen Erfahrungen gefördert werden kann.
  • Die ursprüngliche Untersuchung ist von De Groot (1965).
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11
Q

Was ist der Clustering- Effekt?

A
  • Wörter aus kategorial strukturierten Listen werden nach Kategorien geordnet erinnert.
  • Erklärung des Clustering-Effektes erfolgt durch die Annahme der automatischen semantischen Aktivationsausbreitung

→ Wichtig hierbei ist, dass die Listen zwar ketagorial strukturiert sind, aber vermischt dargeboten werden.

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12
Q

Welche Kritikpunkte wurden am Ansatz der Verarbeitungstiefe geäußert?

A
  • Schwierigkeit der Operationalisierung bleibt bestehen, wenn man das Ausmaß der semantischen Enkodierprozesse als die kritische Determinante für das Behalten ansieht
  • -> bei der Vielfalt von möglichen Orientierungsaufgaben auf der Grundlage der Theorie ist im Voraus nicht klar zu entscheiden, zu welcher Verarbeitungsebene eine Aufgabe führt
  • Keine Unterschiede von…
    • Reizmodalität (visuell oder phonetisch)
    • Itemspezifischen und relationalen Prozessen
  • Keine Berücksichtigung von Stimmung der Probanden (Kongruenz der Stimmung von Enkodierung und Abruf)
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13
Q

Was besagt die Generierungs-Rekognitions-Theorie?

A
  • beim Wiedererkennen reicht der Rekognitionsprozess, da die Reize schon vorgegeben sind.
  • -> Generierungsprozess wurde extern ausgelagert.
  • beim freien Erinnern müssen Informationen erst gesucht, also generiert werden

Nach den Generierungs-Rekognitions-Theorien beruht der Free Recall darauf, dass zuerst Kandidaten generiert werden und dann geprüft wird, ob sie in der Lernliste vorkamen. Für das Wiedererkennen sollte dagegen der Rekognitionsprozess ausreichen. Das Generieren wurde später mit der Reaktivierung relationaler Information und das Wiedererkennen mit der Reaktivierung itemspezifischer Information gleichgesetzt

der Free Recall beruht auf Generieren und Rekognizieren. Erst werden Reize generiert. Diese werden dann im Rekognitionsprozess daraufhin geprüft, ob sie zur Lern- episode gehören. Beim Wiedererkennen genügt dagegen der Rekognitionsprozess. Die Reize müssen nicht generiert werden, da sie vorgegeben werden.

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14
Q

Was sind proaktive und retroaktive Interferenz? Erklären Sie an einem Beispiel.

A
  • Proaktive Interferenz wird als die hemmende Wirkung eines vorausgegangenen Lernmaterials auf Lernen und Erinnern neuer Informationen bezeichnet.
    Bsp: man parkt das Auto täglich an einem Ort (P200) , die Erinnerung an das einmalige Parken an einem anderen Ort (P300) wird nun durch die alte Erinnerung gehemmt.
    –> Wir suchen unser Auto auf Parkplatz 200.
  • Die retroaktive Interferenz oder retroaktive Hemmung beschreibt die Störeffekte neu gelernter Informationen auf die Reproduktion alter Informationen. Es handelt sich dabei um eine rückwirkende Gedächtnishemmung, bei der gegenwärtig gelernter Inhalt den Abruf von vorher Gelerntem behindert.
    Bsp: Jahrelang hat man dieselbe Telefonnummer, durch das Lernen einer neuen Telefonnummer wird die Erinnerung an die alte Telefonnummer gehemmt.
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15
Q

Warum ist Wiedererkennen leichter als freies Erinnern?

A
  • aufgrund der Generierungs- und Rekognitions-Theorie
  • laut dieser beruht der Free Recall darauf, dass zuerst Kandidaten generiert werden und dann geprüft wird ob sie in der Lernliste vorkamen. Für das Wiedererkennen reicht dagegen der Rekognitionsprozess aus.
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16
Q

Welchen Zusammenhang fanden May, Hasher & Kane (1999) zwischen Proaktiver Interferenz und Alter?

A

Es gibt einen größeren Einfluss proaktiver Interferenz auf die Gedächtnisleistung älterer vs. Jüngerer Probanden.

17
Q

Was besagt der Organisationsanatz?

A
  • beim Erinnern müssen die Reize, die es zu erinnern gilt wiedergefunden werden
  • Hierbei sind Assoziationen zwischen den Lernreizen wichtig
  • Für die Enkodierung solcher Beziehungen sollte die kategoriale Zusammengehörigkeit von Reizen wichtig sein.
18
Q

Durch welche Ansätze wird Vergessen erklärt?

A

Spurenzerfall über die Zeit und Interferenz (Überlagerung von Gedächtnisspuren).

19
Q

Wann spricht man von elaborativer Organisation?

A

Aktive Verknüpfung von Lernreizen miteinander und Anreicherung der gegebenen Informationen. Beispielsweise die Bildung einer Geschichte aus eigentlich unzusammenhängenden Wörtern einer Liste.