Langzeitgedächtnis Flashcards

(18 cards)

1
Q

Worin unterscheide sich semantische Demenz von Alzheimererkrankungen?

A

Bei semantischer Demenz hat man Schwierigkeiten bei Begrifflichkeiten, aber keine Probleme mit dem episodischen Gedächtnis. Bei Alzheimererkrankungen hat man hingegen Probleme mit dem episodischen Gedächtnis.

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2
Q

Wie erklärt die Konsolidierungstheorie die retrograde Amnesie?

A

Konsolidierungstheorie:
Überführung von Informationen vom Hippocampus in weitere Hirnareale. Amnesie als Defizit beim Übertragen von Informationen aus dem KZG ins LZG

retrograde Amnesie:
Erinnerungen vor einem Ereignis werden vergessen.

Gemeinsam:
Erinnerung vor dem Ereignis waren noch nicht so stark verfestigt (konsolidiert), um behalten zu werden. Jüngere Informationen werden schlechter behalten als ältere Informationen.

Squire et al. nahmen an, dass der Zeitverlauf der Konsolidierung langsam verläuft und Prozesse wie Reaktivierung und Elaboration umfasst.
Vorteil: Erklärt eine zeitlich begrenzte retrograde Amnesie

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3
Q

Welche Befunde sprechen für eine Trennung von deklarativem und nicht-deklarativem Gedächtnis?

A

Die Befunde aus Studien mit Patient*innen mit Amnesie sprechen für die Trennung zwischen deklarativem und nicht-deklarativem Gedächtnis. Das klassische Beispiel ist H. M., der nicht auf persönliche (deklarative) Erinnerungen zurückgreifen kann, aber in der Lage ist neue Handlungsabläufe (nicht-deklarativ) zu lernen.

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4
Q

Was ist das prozedurale Gedächtnis? Nennen Sie ein Beispiel für prozedurales Lernen.

A

Informationen im prozeduralen Gedächtnis sind das implizite Wissen wie Prozesse ausgeführt werden. Das Abrufen von Informationen aus dem prozeduralen Gedächtnis findet unbewusst statt.

Beispiel: Fahrrad fahren. Die einzelnen Schritte zur Handlungsausführung werden bewusst und zum Teil verbalisiert gelernt und bei ausreichender Verinnerlichung unbewusst abgerufen.

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5
Q

Welche Befundmuster zeigen Amnesie-Patienten typischerweise bei Wiederholungspriming und wie wird es erklärt?

A

(Chapter 7, p. 287-288)
Amnesie-Patienten weisen insbesondere bei perzeptuellen Aufgaben häufig ein intaktes Wiederholungspriming auf (sofern der Ursprungsreiz simpel und relativ konsistent gehalten wird), obgleich die allgemeine Fähigkeit zur Wiedererkennung aufgrund der Amnesie eingeschränkt ist. Dies wird damit erklärt, dass diese Form des Primings das non-deklarative Gedächtnis beansprucht.

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6
Q

Welche Befunde sprechen für bzw. gegen die Trennung des semantischen und des episodischen Gedächtnisses?

A

Chapter 7, p. 266-270)
Für (Doppeldissoziation):
• relativ intaktes episodisches Gedächtnis bei Patienten mit semantischer Demenz; z. B. Adlam et al. (2009): Patienten konnten sich ähnlich gut wie die Kontrollgruppe an episodische Informationen von Ereignissen, die 24 Stunden zurücklagen, erinnern
• relativ intaktes semantisches Gedächtnis bei Patienten mit Amnesie z. B. Spiers et al. (2001): Vergleich von 147 Fällen mit Läsionen im Hippocampus-Bereich; Vargha-Khadem et al. (1997): Patienten Beth (Läsion bei Geburt) & Jon (Läsion im 4. Lebensjahr): schlechtes episodisches Gedächtnis, aber Sprachentwicklung und -vermögen als auch Faktenwissen im normalen Bereich.
Zusatzinformation: semantische Informationen erfordern typischerweise mehrere Lernerfahrungen episodische Informationen im Regelfall nur eine (Chapter 7, p. 268)

Gegen (Interdependenz):
• Burianova et al. (2010): Vergleich von neuronalen Aktivierungsmuster bei Abruf von episodischen, semantischen und autobiographischen Informationen
–> gleiches neuronales Netzwerk bei allen Aufgaben aktiviert
• semanticisation of episodic memories: z. B. Harand et al. (2012): Vergleich der Fähigkeit von Versuchspersonen zur episodischen Kontextherstellung gesehener Bilder (zu zwei späteren Messzeitpunkten: 3 Tage bzw. 3 Monate später):
1. Bild wiedererkannt und Kontextinformation noch vorhanden (Erinnerungsleistung episodisch, erhöhte Aktivität im Hippocampus)
2. Bild wurde wiedererkannt, aber es waren keine (episodischen) Kontextinformationen mehr vorhanden
–> Semantisierung episodischer Erinnerungen

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7
Q

Was ist das Korsakoff-Syndrom?

A

(Chapter 7, p. 262-263)
Das Korsakoff-Syndrom bezeichnet eine bestimmte Form der läsionsbedingten Amnesie bei chronischem Alkoholismus, welche auf einen verstärkten Mangel des Vitamins Thiamin zurückzuführen ist. Patienten weisen typischerweise Hirnschädigungen im Bereich der Temporallappen und insbesondere des Hippocampus auf. Sowohl anterograde als auch retrograde Amnesie können beobachtet werden.

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8
Q

Was versteht man unter dem Hub und den Spokes im Hub-and-spoke Modell (z. B. Patterson et al., 2007)?

A

Spokes =

  • Modalitätsspezifische Regionen, die motorische und sensorische Prozesse involvieren
  • Ermöglichen perzeptuelle und motorische Interaktion mit Außenwelt

Hub =

  • Modalitätsunabhängige, einheitliche Repräsentation eines Konzeptes, in das unser Wissen integriert ist
    • Sorgen für konzeptuelle Kohärenz und integrieren sensorische und motorische Verarbeitung
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9
Q

Was ist Priming? Welche Arten von Priming unterscheidet man?

A

Erleichterte Verarbeitung eines zuvor präsentierten Reizes.

Perzeptuelles Priming = die wiederholte Präsentation eines Reizes erleichter die perzeptuelle Wahrnehmung

Konzeptuelles Priming = vereinfachte Verarbeitung der Reizbedeutung

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10
Q

Beschreiben Sie die „remember/know procedure“.

A

Remember“ bezieht sich in dieser Theorie auf assoziatives, retrieval-basiertes Wiedererkennen. „Know“ bedeutet hingegen ein vertrautheitsbasiertes Wiedererkennen. Letzteres nimmt weniger Verarbeitungsprozesse in Anspruch, weshalb das Wiedererkennen in kurzer Zeit gelingt. Mickes et al. (2013) testeten die „remember/know procedure“ im free recall und kamen zu dem Ergebnis, dass Items, denen die Probanden den Erkennungsmechanismus „remember“ zugeschrieben haben, doppelt so häufig im Recall genannt wurden als Items, die dem „Know-Mechanismus“ angehörten. Außerdem wurde bei remember-basierten Items die dazugehörige Frage öfter erinnert. Diese Befunde sprechen für das bessere Erinnern von Items, die mithilfe von kontextuellen, semantischen Informationen und durch assoziative Prozesse enkodiert und abgerufen werden.

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11
Q

Was ist Wiederholungssupression?

A

Wiederholungssuppression ist der Befund, dass ein mehrfach auftretender Stimulus zu reduzierter Gehirnaktivität führt. Bereits wahrgenommene Reize werden schneller, aber weniger aufwendiger verarbeitet. Das Gehirn schont damit Ressourcen und greift auf Erfahrungswerte zurück. Beispielsweise ist die Aktivität bei wiederholtem Betrachten von Gesichtern messbar geringer als beim erstmaligen Betrachten eines Gesichts.

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12
Q

Versuchspersonen treffen schneller Entscheidungen darüber, ob ein Objekt lebendig ist, wenn sie dieses zuvor gesehen haben. Welcher Prozess findet hier statt? Erklären Sie.

A

Als konzeptuelles Priming wird ein Effekt bezeichnet, bei dem die Verarbeitung eines Wortes die Verarbeitung eines zweiten nachfolgenden Wortes beeinflusst, falls zwischen diesen Wörtern eine semantische bzw. kategorielle Beziehung besteht. Wird einem zum Beispiel das Wort „Katze“ gezeigt, so kann auf dieses schneller reagiert werden, wenn vorher nach einem „Tier mit vier Beinen“ gefragt wurde. Die Darbietung eines Kontextreizes (der Prime, hier z.B. „Tier mit vier Beinen“) beeinflusst somit die Verarbeitungszeit eines Zielreizes (das Target, z.B. „Katze“). Erklären kann man diesen Effekt durch die Aktivierung eines assoziativen Netzwerks, in dem Wörter in Form von mentaler Repräsentation gespeichert und organisiert werden.

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13
Q

Was versteht man unter Amnesie und welche zwei grundlegenden Formen werden unterschieden?

A

Die Amnesie ist eine Form der Gedächtnisstörung, die sich durch eine zeitliche und/oder inhaltliche Beeinträchtigung der Erinnerung bemerkbar macht. Sie wird durch eine Störung der Hirnstrukturen (z.B. Schlaganfall, Korsakoff-Syndrom) verursacht und führt zu Beeinträchtigung des Langzeitgedächtnisses.

Anterograde Amnesie

  • Gedächtnislücke für einen Zeitraum nach dem schädigenden, zunächst zu Bewusstlosigkeit führenden Ereignis
  • = „nach vorne gerichtet“: Störung beim Erlernen neuer Informationen

Retrograde Amnesie
- = „nach hinten gerichtet“: Störung beim Erinnern bereits abgespeicherter Information

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14
Q

Was versteht man unter Semantischer Demenz?

A

Unterform der frontotemporalen Demenz und Bestandteil der primär-progradienten Aphasien (PPA) (demenzielle Erkrankung mit schleichendem Sprachabbau nach abgeschlossenem Spracherwerb)

Fortschreitende Störung des semenatischen Gedächtnisses

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15
Q

Was sind das deklarative und das nicht-deklarative Gedächtnis und welche Informationen umfassen sie?

A

Deklarativ:
Explizite Gedächtnisinhalte.
Weiterhin unterschieden werden episodisches und semantisches Gedächtnis.

Episodisches Gedächtnis:
Umfasst persönliche Erfahrungen oder Episoden zu einer spezifischen Zeit/Ort
Autobiografisches Wissen: Gekennzeichnet durch sehr langfristiges Behalten und hohe persönliche Signifikanz

Semantische Informationen:
Umfassen allgemeines Weltwissen, Konzepte, Sprache usw.

Nicht-deklarativ:
Form des LZG, die das Verhalten beeinflusst. Beinhaltet Priming, Konditionierung, Habituierung, Sensibilisierung und prozedurales Gedächtnis
Ist das implizite Gedächtnis. Nicht verbalisierbar

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16
Q

Wann spricht man von einer Doppel-Dissoziation? Erklären Sie an einem Beispiel.

A

Wenn man Befunde hat, die zeigen das kognitive Konstrukte voneinander trennbar sind, dann versucht man mit Hilfe von Aufgaben verschiedene Konstrukte zu testen.
Patient 1 hat zum Beispiel eine semantische Demenz und Patient 2 eine Alzheimerdemenz. Wir geben beiden Patienten zwei verschiedene Aufgaben, in einer sollen sie sich daran erinnern was sie zum Mittag gegessen haben und zum anderen sollen sie Gegenstände benennen. Patient 1 kann sich erinnern was er gegessen hat, kann aber nicht alle Gegenstände richtig benennen. Patient 2 hingegen weiß nicht mehr was er zum Mittag gegessen hat, kann aber alle Gegenstände richtig benennen. Hierbei handelt es sich um eine Doppel-Dissoziation, da sie unterschiedliche Aufgaben richtig bearbeiten können kann man darauf schließen, dass unterschiedliche Bereiche gestört sind.

17
Q

Was versteht man unter dem Prozess der Semantisierung?

A
  • episodische Erinnerungen werden in bloße Fakten umgewandelt

Z. Bsp. Ein Erwachsener erinnert sich zurück, dass er als Kind in einer Jugendherberge an der Ostsee war. Jedoch kann es sich nicht direkt an die Episode erinnern, sondern nur noch an die Fakten.

18
Q

Erklären Sie den Prozess der Semantisierung.

A

Semantische & episodisches Gedächtnis haben eine Wechselbeziehung.
Findet ein Verlust des konzeptionellen Wissens in semantische Gedächtnis (prior knowledge) statt, bleibt das episodische Gedächtnis jedoch in dessen Funktionen intakt.
–> doppelte Dissotiation

Können episodische Erinnerungen über die Zeit zu semantischen Erinnerungen werden?
Prozess der Semantisierung des episodischen Gedächtnisses:
- episodische Erinnerungen wurden während eines Kurort-Urlaubs gespeichert (Erfahrungen & Emotionen, Wo, Was)
- Jahre später erinnert man sich, dass man im Urlaub in einem Kurort war, aber man weiß den Namen nicht mehr, wann man genau dort war oder welche Erfahrungen man dort genau gemacht hat
- persönliche/kontextuelle Infos gingen mit der Zeit verloren (einst episodische Erinnerungen wurden zu semantischen Erinnerungen)

  • das lässt annehmen, dass es keine starke Trennung zwischen episodischem & semantischen Gedächtnis gibt