Kontrakturenprophylaxe Handlungsanleitung ( Flashcards
(11 cards)
Kontrakturenprophylaxe Handlungsanleitung
Füße
Füße
• Das Kopfteil des Bettes wird etwas erhöht.
• Mit einem kleinen Kissen wird das Kniegelenk
unterstützt.
• Der Bewohner soll den Fuß in Richtung Fußoberseite beugen, die Pflegekraft übt etwas Widerstand aus und streckt den Fuß danach wieder in
Richtung Fußsohle zurück.
• Danach wird die Richtung umgekehrt. Der Bewohner streckt den Fuß in Richtung Fußsohle.
• Nun werden die Bewegungen verbunden. Der
Bewohner beugt den Fuß in Richtung Fußoberseite und streckt ihn danach in Richtung Fußsohle.
• Danach soll der Bewohner den Fuß nach innen
und außen drehen und dann beugen.
• Schließlich soll der Bewohner die Zehen kontrahieren. Die Pflegekraft bietet Widerstand und
bewegt ggf. die Zehen in die Ausgangsstellung zurück.
Durchführen der prophylaktischen Maßnahmen Unterarm
Unterarm
• Der Unterarm wird mit einem kleinen Kissen
unterstützt.
• Das Handgelenk wird aus der Neutralposition in
Richtung Handrücken gestreckt und danach
über die Neutralstellung hinaus in Richtung
Handfläche gebeugt. (So als wollte sich der
Bewohner Luft zufächeln.)
• Die flache Hand wird seitlich aus der Neutralstellung in Richtung kleiner Finger gekippt, danach
zurück in Richtung Daumen. (eine Art Winken,
wenn nur die Hand und nicht der Arm bewegt
werden soll).
• Die Finger werden abwechselnd gespreizt und
wieder zusammengeführt.
• Der Bewohner ballt eine Faust und öffnet die
Hand wieder.
• Der Oberarm ist abgespreizt. Der Unterarm
weist zur Decke und bildet die Achse für eine
Drehbewegung der Hand in beide Richtungen.
(Die Bewegung ist die gleiche, die Julius Cäsar
ausführt, wenn er im Stadion als Zeichen seiner
Zufriedenheit mit den Gladiatoren den Daumen
erst hebt und dann senkt.)
• Der Unterarm wird gebeugt und gestreckt (als
würde der Bewohner mit Hanteln trainieren).
Durchführen der prophylaktischen Maßnahmen Schultergelenk
Schultergelenk
• Der Bewohner legt den Arm eng neben den
Oberkörper auf das Bett. Er bewegt den durchgestreckten Arm in einem zur Decke gerichteten
Halbkreis neben den Kopf und auf gleichem Wege
wieder zurück. (Elevation, also die Hebung des
Arms im Schultergelenk über die Horizontale
hinaus.)
• Danach wird der eng am Oberkörper anliegende
Arm entlang der Bettoberfläche seitlich abgespreizt und danach zurückgeführt. (Abduktion, also
das Wegführen des Armes von der Medianebene.)
• Der Bewohner spreizt den Unterarm ab. Der
Oberarm zeigt zunächst senkrecht zur Decke
und wird dann zur gegenüberliegenden Schulter
bewegt. (Rotation) Ober- und Unterarm befinden
sich dabei immer in einem 90°-Winkel.
• Der Oberarm wird abgespreizt. Der Unterarm zeigt zu Beginn senkrecht zur Decke. Die
Pflegekraft führt nun die Hand zum Bett auf Höhe
des Kopfes. Der Oberarm bleibt abgespreizt,
als wollte der Bewohner jemandem zuwinken.
Danach wird die Hand auf dem gleichen Weg in die
Ausgangsstellung und darüber hinaus auf das Bett
in Gesäßhöhe geführt. Der 90°-Winkel von Oberund Unterarm bleibt während der ganzen Übung
erhalten.
Spitzfußprophylaxe
Spitzfußprophylaxe
Die Füße werden immer in einer 90°-Stellung
gelagert, so wie sie beim Gehen positioniert wären.
Ggf. unterstützen wir die Lage mit einer weichen
Fußstütze.
Die Bettdecke wird über die erhöhte Bettkante
gehängt, damit die Decke keinen unnötigen Druck
auf die Füße ausüben kann. Ggf. nutzen wir einen
Bettbogen.
Wenn Fersen aufgrund einer Dekubitusgefahr
freigelagert werden, achtet die Pflegekraft darauf,
dass die Fußsohle mit einem geeigneten Kissen in
der 90°-Position gehalten wird.
Bewohner werden animiert, beim Sitzen auf dem
Stuhl auf die korrekte Fußstellung zu achten.
Ggf. ziehen wir dem Bewohner weiche Schuhe auch
im Bett an, sofern die Schuhe bis über den Knöchel
reichen.
Bei einer Halbseitenlähmung kann starker Druck
auf die Fußsohle eine Spastik auslösen. In diesem
Fall ist das Sitzen im Stuhl mit anatomisch korrekt
positionierten Füßen die zentrale Prophylaxemaßnahme. Auf Lagerungsmaßnahmen, die Druck auf
die Fußsohle ausüben, verzichten wir
Hüfte und Kniegelenk
Hüfte und Kniegelenk
• Das Kopfteil des Bettes wird etwas erhöht.
• Mit einem kleinen Kissen wird das Kniegelenk
unterstützt.
• Der Bewohner beugt das Knie und zieht die Ferse
an das Gesäß heran. Danach streckt er das Bein
wieder aus.
• Der Bewohner spannt das Bein an und hebt das
durchgestreckte Bein in die Luft.
• Der Bewohner bewegt das angespannte und
durchgestreckte Bein seitlich aus dem Bett und
danach zurück in die Ausgangslage.
• Der Bewohner dreht den Fuß nach außen,
danach nach innen.
Nachbereitung
Nachbereitung
Für alle prophylaktischen Maßnahmen gilt:
• Der Bewohner wird nach dem Befinden und
Schmerzen befragt.
• Der Bewohner wird bequem gelagert.
• Alle Maßnahmen werden sorgfältig dokumentiert.
• Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.
Lagerung bei Rückenlage
Lagerung bei Rückenlage
Grundsätzlich gilt:Lagerungen fördern Immobilität
und dienen nicht der Kontrakturenprophylaxe.
Wechselnde Lagerungen können die Bewegungsübungen in Phasen der Ruhe ergänzen und sind nur
in diesem Zusammenhang als Kontrakturenprophylaxe zu verstehen.
Bei Bettlägerigkeit wird das gefährdete Gelenk
im Wechsel alle 2 Stunden in Beuge-, Mittel- und
Streckstellung gelagert. Falls dieser Lagerungswechsel nicht möglich ist, sollte das Gelenk zumindest
in die Mittelstellung gebracht werden, um bei
fortschreitender Versteifung ein Höchstmaß an
Beweglichkeit zu erhalten.
Für die Lagerung nutzen wir ggf. verschiedene
Hilfsmittel:
• Kissen
• Fußstütze
• Strickleiter
• Bettboden
• Schaumstoffbälle
• Greifgeräte
Bei Verletzungen der Haut im Gelenkbereich
lagern wir so, dass die neu aufgebaute Haut
ausreichend gedehnt wird. Wir verhindern damit,
dass unflexibles Narbengewebe die Bewegung des
Gelenkes verhindert.
Falls notwendig kann (auf ärztliche Anordnung!) ein
Schmerzmittel verabreicht werden, um belastende
Bewegungsabläufe erträglich zu machen. Alternativ
dazu kann versucht werden, ob eine Massage mit
einem geeigneten Hautschutzpflegemittel oder
auch Kältepackungen einen vergleichbaren Effekt
erzielen.
Die individuelle Lagerung jedes Bewohners muss
genau auf den Gesundheitszustand abgestimmt
werden. Insbesondere muss eine etwaige Dekubitusgefährdung beachtet werden. Die folgenden Auflistungen sind daher nur eine grobe Orientierung
Beugestellung
Beugestellung
Kopf: Mit einem kleinen zusätzlichen Kissen wird
der Kopf leicht gebeugt.
Schulter: Die Oberarme werden in einem 90°-
Winkel vom Oberkörper abgespreizt. Die Oberarme
bilden mit dem Oberkörper also ein “T”.
Ellenbogen: Die Unterarme werden in einem 90°-
Winkel vom Unterarm abgewinkelt und liegen flach
auf der Matratze. Ein Arm wird kopfwärts auf das
Bett gelegt. (Die Position erinnert an einen Indianer
im Karl-May-Film, der einen Stammesbruder mit
erhobenem Arm begrüßt). Der andere Arm wird in
Richtung Füße abgewinkelt.
Handgelenke und Fingergelenke: Die Finger sind
leicht gebeugt, als wollten sie einen Apfel umfassen.
Diese Position kann ggf. mit einer Schaumstoffrolle
oder einem weichen Ball unterstützt werden (nicht
geeignet für Bewohner mit spastischen Lähmungen,
da dieses den Greifreflex auslösen kann).
Hüfte und Knie: Unter den Knien wird ein Kissen
platziert. Die Ober- und Unterschenkel bilden einen
160° bis 150°-Grad-Winkel. Auch hier wird eine ggf.
vorhandene Innen- oder Außenrotation mit Lagerungshilfsmitteln (Schaumstoffkeile) korrigiert.
Fußgelenke: Durch geeignete Lagerungsmittel
werden die Fußgelenke in einen 90°-Winkel zum
Unterschenkel gebracht. Die Fersen werden ggf. in
eine Hohllagerung gebracht, um das Dekubitusrisiko zu senken.
Wirbelsäule: Die Wirbelsäule wird immer gerade
gelagert. Eine Verschiebung oder Krümmung sollte
vermieden werden.
Funktionsstellung
Funktionsstellung
Kopf: Der Kopf wird auf einem flachen Kissen in der
Mittelstellung gelagert. Alternativ kann der Kopf
nach rechts oder links gewendet werden.
Schulter: Die Oberarme werden in einem 30°-Winkel
vom Oberkörper abgespreizt.
Ellenbogen: Die Ellenbogen werden so gebeugt,
dass sich die rechte und die linke Hand auf dem
Bauch gegenüber liegen und sich die Fingerspitzen
fast berühren. Unter beiden Ellenbogen wird ein
Kissen platziert.
Handgelenke und Fingergelenke: Die Handgelenke
werden etwas in Richtung Handrücken gestreckt.
Diese Position kann ggf. mit einer Schaumstoffrolle oder einen weichen Ball unterstützt werden
(nicht geeignet für Bewohner mit spastischen
Lähmungen).
Hüfte und Knie: Die Ober- und Unterschenkel
liegen parallel und senkrecht auf der Matratze.
Eine ggf. vorhandene Innen- oder Außenrotation
wird mit Lagerungshilfsmitteln (Schaumstoffkeile)
korrigiert.
Fußgelenke: Durch geeignete Lagerungsmittel
werden die Fußgelenke in einen 90°-Winkel zum
Unterschenkel gebracht. Die Fersen werden in eine
Hohllagerung gebracht, um das Dekubitusrisiko zu
senken.
Wirbelsäule: Die Wirbelsäule wird immer gerade
gelagert. Eine Verschiebung oder Krümmung sollte vermieden werden.
Streckstellung
Streckstellung
Kopf: Der Kopf wird auf einem flachen Kissen in der
Mittelstellung gelagert.
Schulter: Die Oberarme werden in einem 30°-Winkel vom Oberkörper abgespreizt (wie ein Cowboy
beim Duell kurz vor dem Ziehen des Revolvers).
Ellenbogen: Die Unterarme werden durchgestreckt.
Sie bilden also mit den Oberarmen eine gerade Linie
und liegen flach auf der Matratze auf.
Handgelenke: Die Handflächen liegen mit der Unterseite auf dem Bett. Die Hände selbst setzen die
geraden Linien der Ober- und Unterarme fort.
Fingergelenke: Die Finger sind abgespreizt und
liegen mit ihrer Unterseite auf der Matratze.
Hüfte und Knie: Die Ober- und Unterschenkel
liegen parallel und flach auf der Matratze. Eine ggf.
vorhandene Innen- oder Außenrotation wird mit
Lagerungshilfsmitteln (Schaumstoffkeile) korrigiert.
Fußgelenke: Die Füße werden in ihrer normalen
Stellung belassen, also mit einer leichten Tendenz
zur Streckung in Richtung Fußsohle (Plantarflexion).
Wirbelsäule: Die Wirbelsäule wird immer gerade
gelagert. Eine Verschiebung oder Krümmung sollte vermieden werden.
Beispiele Übungen
Zehen beugen und strecken
Fuß beugen, strecken und kreisen
„Radfahren“
Beine beugen und strecken
Finger und Handgelenke beugen, strecken und kreisen
Schultern hoch-und runterziehen und kreisen
„Katzenbuckel