Qualitative Erhebungsmethoden Flashcards

(75 cards)

1
Q

Wie funktioniert die Qualitative Erhebung grob? (Modell)

A
Fragestellung
↓↑
Vorverständnis (Literatur, Theorie)
↓↑
(das folgende in einem Kreislauf)
Erhebungsmethode(n) → Auswahl der Fälle →  Durchführung der Erhebung → Auswertung der Daten →
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Wie weiß ich welche Methode ich für meine Datenerhebung wählen muss?

A

Der (Forschungs)Gegenstand bestimmt die Methode!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Welche Methode macht für die Erhebung der sozialen Realität von Produkten Sinn?

A

Inhaltsanalyse

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welche Methode macht für die Erhebung der sozialen Realität von Bewusstseinsinhalten Sinn?

A

Befragung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Welche Methode macht für die Erhebung der sozialen Realität von natürlichen, vermittelten Verhalten Sinn?

A

Befragung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Welche Methode macht für die Erhebung der sozialen Realität von natürlichen, unmittelbaren Verhalten Sinn?

A

Beobachtung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Welche Methode macht für die Erhebung der sozialen Realität von manipuliertem Verhalten Sinn?

A

Experiment

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was kann mit einer Inhaltsanalysen gut erforscht werden?

A

(Soziale Realität von) Produkten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was kann mit einer Befragung gut erforscht werden?

A

(Soziale Realität von) Bewusstseinsinhalten und “natürliches”, vermitteltes Verhalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was kann mit einer Beobachtung gut erforscht werden?

A

(Soziale Realität von) “natürlichem”, unmittelbaren Verhalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was kann mit einem Experiment gut erforscht werden?

A

(Soziale Realität von) manipuliertem Verhalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Welche Produkte menschlichen Denkens
und Handelns könnten für die Analyse
sozialer Realität interessant sein?

A

Zum Beispiel Bücher, Filme, Kunst, Musik, Facebook, Dokumente,…

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Welche Formen qualitativer Analyse von “Produkten” fallen ihnen ein?

A
  • > Chat- und Forenanalyse
  • > Diskursanalyse
  • > Dokumentanalyse
  • > Film- und Fernsehanalyse
  • > Inhaltsanalyse mittels Leitfaden
  • > Qualitative Inhaltsanalyse
  • > Videospielanalyse
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was ist ein qualitatives Experiment?

A

Es ist ein
gezielter, nach wissenschaftlichen Regeln vorgenommen, Eingriff in den Gegenstand. Erforscht werden soll die Struktur des Gegenstands.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Nennen Sie ein Beispiel für ein qualitatives Experiment

A

Einfluss alltäglicher Handynutzung auf die Beziehungen innerhalb
von Familien

Phase 1: Untersuchung in einer nicht manipulierten Situation. Interviews mit
den Familienmitgliedern (Jugendlicher, Eltern).

Phase 2: Manipulation der Situation. Die Familie wird gebeten, einen Tag
Zeit lang auf das Handy in Familienkontexten zu verzichten.

Phase 3: Anschließend berichten der Jugendliche und ein Elternteil in
einem Reflexionsbogen schriftlich über ihrer Erfahrungen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was sind die Stärken/Vorteile qualitativer Befragung?

A
-> Vielfältige Gegenstände
(Einstellungen, Wissen, Gefühle,
Vorstellungen, Verhalten…)
-> Zugang zu inneren Vorgängen
(Interpretationen, Alltagstheorien, 
Bedeutung, subjektiver Sinn…)
->Vergangenes ist erfassbar
(frühere Erlebnisse, biographische
Verläufe…)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Was sind die Schwächen/Nachteile qualitativer Befragung?

A
-> Zeitlicher Abstand
(Befragung erst nach Verhalten, 
Vergessen, Erinnerungsleistung…)
-> Fehlende Unmittelbarkeit
(Bewusstmachung, Selektion, 
Reflexion…)
-> Abhängig von Befragten
(Sorgfalt, Authentizität, soziale 
Erwünschtheit, Ausdrucksfähigkeit…)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Wann darf man ein Interview als qualitatives Interview bezeichnen?

A

Interviews, die…

− nicht standardisiert oder teilstandardisiert sind
− ausschließlich offene Fragen verwenden
− (in mündlicher Kommunikation erfolgen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Welche 3 Interviewmodi/Formen der Kommunikation bei qualitativer Befragung kennen sie? Wie können sie diese einordnen (synchron/asynchron bzw. präsent/vermittelt)

A

-> direkte mündliche Kommunikation (synchron, präsenz)
-> mündliche vermittelte Kommunikation (Telefon, Videokonferenz, Chat)
(synchron, vermittelt)
-> schriftlich vermittelte Kommunikation (E-Mail, Fax, Disskussionsforum, Tagebuch)
(asynchron, vermittelt)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Welcher Interviewmodus ist synchron, präsent?

A

direkte mündliche Kommunikation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Welcher Interviewmodus ist synchron, vermittelt?

A

mündliche vermittelte Kommunikation (Telefon, Videokonferenz, Chat)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Welcher Interviewmodus ist asynchron, vermittelt?

A

schriftlich vermittelte Kommunikation (E-Mail, Fax, Disskussionsforum, Tagebuch)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Welcher Interviewmodus ist asynchron, präsent?

A

Keiner - macht ja keinen Sinn ;-)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Wie kann man qualitative Interviews unterscheiden?

A

− Unterscheidungskriterien sind…
> Interviewmodus: mündlich, schriftlich…
> Standardisierungsgrad: offen, teilstandardisiert…
> Befragte: Expert(inn)en, Einzelpersonen, Paare, Gruppen…
> Einsatz von Reizen: z.B. fokussiertes Interview…
> Nahe oder weit weg von Ereignis/Verhalten/Situation:
z.B. Lautes Denken…

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Welchen Zugang hat das narratives Interview?
Erzählung als Zugang > Folgt Eigenlogik der Geschehnisse > Liefert tiefe Einblick in Erfahrungswelten
26
Was ist mit "Zugzwang des Erzählens" beim narrativen Interview gemeint?
> Gestaltschließungszwang: Geschichte braucht inneren Zusammenhang > Kondensationszwang: Wichtiges muss ausgewählt werden > Detaillierungszwang: Hintergründe müssen erklärt werden
27
Warum ist das narrative Interview die offenste Interviewform?
> Keine vorformulierten Fragen | > Starke Zurücknahme der Interviewer(innen)
28
Wie läuft ein narratives Interview im Idealfall ab?
− Einstiegsfrage: Stimulierung der Haupterzählung durch Erzählaufforderung − Haupterzählung: Erzählung der Befragten, keine Steuerung durch Interviewer(in), lediglich Erzählung in Gang halten − Narrative Nachfragen: Vervollständigung nicht ausgeführter Erzählansätze, Auslösen neuer Teilerzählungen − Bilanzierungsphase: beschreibende, charakterisierende, argumentative Nachfragen, gemeinsam Bilanz ziehen
29
Was sind die Voraussetzungen für narrative Interviews?
− Im Zentrum muss ein Verlauf mit einem Anfang und einem Ende stehen. − Der Verlauf dieses Prozesses muss den Befragten bewusst sein (keine Routinen). − Es muss für die Befragten sinnvoll sein, diese Geschichte zu erzählen.
30
Was sind Leitfadeninterviews?
Diese Bezeichnung ist ein Überbegriff für alle qualitativen Interviewformen, die einen Leitfaden einsetzen. Dabei geht man nicht völlig offen ins Feld, sondern entwickelt ein Erhebungsinstrument, das den inhaltlichen Rahmen vorgibt. Dies ist die häufigste Form qualitativer Befragung!
31
Wie sind Leitfadeninterviews angelegt?
Leitfadeninterviews sind dialogisch angelegt und heben die | unnatürliche Trennung von reinem Erzählen und Nachfragen auf.
32
Wofür eignen sich Leitfadeninterviews?
Sie eignen sich für eine große Fülle an Gegenständen, z.B. Wissen, Einstellungen, Meinungen, Alltagstheorien, Motiven…
33
Was sind die Funktionen eines Leitfadens?
− Er dient der Orientierung. − Er erhöht die Vergleichbarkeit der Fälle. − Er legt die Themen der Befragung fest. − Meist enthält er vorformulierte Fragen. − Dabei ist der Strukturierungsgrad verschieden. − Der Leitfaden begrenzt die Offenheit des Interviews. − Das Interview ist somit teilstandardisiert.
34
Was ist ein ergänzender Kurzfragebogen?
``` − standardisierter Fragebogen − 5-10 min Ausfüllzeit − Eckdaten zur Person − z.B. Alter, Geschlecht, Einkommen… − vor oder nach dem Interview ```
35
Woher stammt die Idee für den ergänzenden Kurzfragebogen und das Kontextprotokoll (oder Postskriptum)?
Aus dem problemzentrierten Interview.
36
Was wird im Kontextprotokoll oder Postskriptum vermerkt?
``` − Eindrücke zu Interviewsituation, äußeren Einflüssen, Gesprächsstörungen… − Eindrücke zu Kommunikationsverlauf, Gesprächsbereitschaft, Irritationen… − Eindrücke zu Person, Aussehen, Kleidung, Auffälligkeiten… − Äußerungen abseits der Aufnahme, spontane Interpretationen… ```
37
Was ist typisch für ein problemzentriertes Interview?
Problemzentrierung > Interview ist stark auf ein spezifisches Problem/Thema zugeschnitten. > Struktur ergibt sich aus Problem, nicht aus der persönlichen Geschichte. Wechsel narrativer mit Frage-Antwort Passagen > Erzählgenerierende Fragen, offene Narration > Fakten-/Informations-/Wissens-/Einstellungsfragen Gemeinsame Arbeit an Verständnis > Im Dialog soll Verständnis in Gang gesetzt werden. > Befragte sollen nicht nur berichten, sondern reflektieren. > Interviewer(innen) leiten diesen Prozess an.
38
Was ist typisch für ein fokussiertes Interview?
Einsatz eines Stimulus bzw. Eingangsreizes > Interview ist auf die Reaktionen auf einen Stimulus zugeschnitten > Anschließende Befragung mittels Leitfaden Vom Allgemeinen zum Spezifischen > Zuerst offene Fragen (z.B. Eindruck, Erleben, Gedanken zu einem Film…) > Dann Fragen zu bestimmten Abschnitten (z.B. Szene des Films…) > Oder Fragen zu bestimmten Reaktionsweisen (z.B. Emotionen…) > Oder Kombination aus Beidem Offenheit bei gleichzeitiger Fokussierung > Einerseits engt die Bezugnahme auf den Stimulus stark ein > Andererseits können Befragte eigene Aspekte einbringen
39
Was ist typisch für Experteninterviews?
Nutzung von Spezialwissen > Privilegiertes Wissen, Sonderkompetenzen, Erfahrungen > Einblicke in Organisationen, Prozesse, Strukturen, Entscheidungen > Wissen, das der Forschende sonst nicht erhalten kann Auswahl der Expert(inn)en > Wer Expert(in) ist, hängt von der Fragestellung ab > Der Name muss genannt, die Expertise belegt werden Gestaltung des Interviews > Leitfadeninterviews mit eher hohem Strukturierungsgrad > Persönliche Hintergründe der Person sind nicht von Interesse > Inhaltliche Vorbereitung ist ausgesprochen wichtig
40
Wie funktioniert lautes Denken?
Beim lauten Denken werden Personen aufgefordert, ihre Gedanken laut auszusprechen, während sie einer Aufgabe (alle Arten von Tätigkeiten möglich) nachgehen.
41
Was sind die "Primär- und Sekundäraufgabe" beim lauten Denken?
Primäraufgabe: Die angeschaffte Tätigkeit | Sekundäraufgabe: Das laute aussprechen der Gedanken.
42
Was ist beim lauten denken wichtig?
> Wichtig ist, dass sie möglichst alles sagen, was ihnen in den Sinn kommt. > Sie sollen nur wiedergeben, nicht selektieren, reflektieren oder begründen. > Die Interviewer(innen) müssen dazu klare Instruktionen geben. > Außer Aufforderungen zum Weitersprechen dürfen sie nicht eingreifen
43
Was sind Beispiele für gute Instruktionen beim lauten denken?
„Bitte sagen Sie mir alles, was Ihnen durch den Kopf geht.“ „Was denken sie?“ „Was noch?“ „Fahren Sie bitte fort!“
44
Was sind Beispiele für schlechte Instruktionen beim lauten denken?
„Was meinen Sie damit?“ oder | „Können Sie mir das näher erklären?“
45
Was ist der unterschied zwischen gleichzeitigem und nachträglichen lauten Denken?
Gleichzeitig: Erfolgt während der Primäraufgabe | Nachträglich: Erfolgt danach
46
Was sind Probleme beim gleichzeitigen lauten Denken?
``` Die Erfüllung der Aufgabe kann durch die Verbalisation leiden. Wenn das Tempo der Aufgabe vorgegeben ist, kommt die Verbalisierung nicht nach. Bei sehr kurzen Aufgaben dauert die Verbalisierung zu lange. ```
47
Was sind Probleme beim nachträglichen lauten Denken?
``` Durch die zeitliche Trennung werden Gedanken vergessen. Es kann zu Verwechslungen von Gedanken kommen. Die Befragten haben zwischen Aufgabe und Verbalisierung Zeit, zu reflektieren. ```
48
Was sind allgemeine Probleme beim Lauten Denken?
Problem der Selektion > Lautes Denken erfordert mehr Zeit als Stilles. > Das führt zu Verzögerung der Primäraufgabe, Raffung oder Auslassungen. Problem der Umsetzung in Sprache > Bei der Übersetzung in Sprache kommt es zu Verzerrungen. > Schwer oder nicht zu übersetzende Dinge werden ausgelassen. Problem des Theoretisierens > Befragte bereiten Gedanken für Interviewer(in) auf. > Sie nehmen Inkonsistenzen und Redundanzen heraus. > Sie entwickeln Erklärungen, Rechtfertigungen, Plausibilisierungen. Weiters > unnatürliche Situation > Überforderung der Befragten
49
Nennen Sie 3 qualitative Gruppenverfahren.
Gruppeleitfadeninterview, Gruppendiskussion, Focus Group
50
Warum werden auch Gruppenverfahren für die qualitative Datenerhebung eingesetzt?
− Die Situation in einer Gruppe ist natürlicher als die monologische Anordnung einer Einzelbefragung. − Sichtweisen werden in der Situation erfasst, in der sie im Alltagsleben auch geäußert und gebildet werden. − Im Diskutieren werden andere Bewusstseinsinhalte aktiviert als im Frage-Antwort Schema. − Übergreifende, kollektive Phänomene können durch den Diskurs besser rekonstruiert werden. − Gruppenprozesse selbst können erfasst werden, z.B. Aushandlungs und Problemlösungsprozesse.
51
Was sind Gruppeninterviews?
Gruppeninterviews bzw. -befragungen sind Leitfadeninterviews, die gleichzeitig mit mehreren Personen durchgeführt werden.
52
Was macht man sich bei Gruppeninterviews zu nutze?
− Die Dynamik der Gruppe wird genutzt, um individuelle Sichtweisen besser zu erfassen oder Gruppenhaltungen zu ermitteln. − Die Diskussion stimuliert Antworten, stützt die Erinnerung und regt zu Positionierungen und Explikationen an. − Mit weniger Aufwand, geringen Kosten und in kürzerer Zeit kann eine größere Anzahl an Personen befragt werden.
53
Was ist bei Gruppeninterviews wichtig?
Dabei ist es wichtig, die Themen möglichst breit abzudecken und alle Gruppenmitglieder zu Aussagen zu bewegen.
54
Was ist der Nachteil von Gruppeninterviews gegenüber Einzelinterviews?
- Gruppendruck - Automatische Hierarchie in der Gruppe - Gegenseitige Beeinflussung - Ruhige Charaktere können sich besser "verstecken"
55
Was ist der Unterschied zwischen einem Gruppeninterview und einer Gruppendiskusstion?
Gruppendiskussionen bauen anstatt des Frage-Antwort Schemas auf die selbstläufige Diskussion in der Gruppe. Gruppendiskussionen sind offener als Gruppeninterviews!
56
Wie funktioniert eine Gruppendiskussion?
− Nicht das Individuum, sondern die Gruppe steht im Vordergrund. − Es geht um gemeinsam geteilte Phänomene. − Die Gruppe bestimmt die Themen stark mit. − Sie steuert Verlauf und Redeverteilung selbst. − Der Leitfaden ist weniger stark strukturiert. − Die Rolle der Diskussionsleiter(innen) ist zurückhaltender
57
Wie ist der Ablauf einer Gruppendiskussion?
− Initiale Hauptphase: Thema einführen, Diskussion initiieren, Stimulus setzen, immanente Nachfragen − Nachfragephase: Examanente Nachfragen, die neue Aspekte einbringen; erst wenn Gesprächspotenzial ausgeschöpft ist − Direktive Phase: Nachfragen zu Widersprüchen, Inkonsistenzen, Brüchen, Reflexion/Argumentation anregen
58
Welche Rolle hat die Diskussionsleitung in einer Gruppendiskussion?
Formale Leitung > Stimulierung der Diskussion > Festlegung des Gesprächsverlaufs Thematische Steuerung > Einführung neuer Fragen > Verständnisfördernde Nachfragen Steuerung der Dynamik > Ankurbeln des Gesprächs > provokative Fragen, Polarisierung > Ausgleich von Dominanzverhältnissen
59
Wo werden häufig Focus Groups eingesetzt?
In der Markt- und | Meinungsforschung und Usability Forschung übernommen.
60
Was sind Focus Groups?
> Es gibt Ähnlichkeiten mit Gruppendiskussionen wie auch mit Gruppeninterviews. > Es ist nicht ganz klar, worin die spezifischen methodischen Merkmale von Focus Groups liegen. > Der Begriff wird für verschiedene Varianten von Gruppenverfahren verwendet.
61
Wie kann man wissenschaftliche Beobachtung definieren?
Die wissenschaftliche Beobachtung ist das „aufmerksame, planmäßige und zielgerechte Wahrnehmen von Vorgängen, Ereignissen, Verhaltensweisen (…) in Abhängigkeit von bestimmten Situationen.“ „Sie ist eine grundlegende Methode der Datengewinnung und Faktensammlung zum Zeitpunkt des Geschehens.“
62
Was sind Stärken der Beobachtung?
Zeitliche Nähe Verhalten kann in dem Moment erfasst werden, wo es stattfindet Unmittelbarkeit Ergebnisse sind nicht durch Erinnerung, Reflexion verzerrt Situationsgebundenheit Situative Bedingungen von Verhalten können erfasst werden
63
Was sind Schwächen der Beobachtung?
Kleiner Gegenstandsbereich Vor allem Verhalten, Interaktionen, Abläufe Beschränkt auf Gegenwart Vergangenes lässt sich nicht beobachten Selektive Wahrnehmung Überbetonen bzw. Übersehen, Lücken in den Aufzeichnungen
64
Welche Unterschiede bei der Beobachtungssituation fallen ihnen ein?
Beobachtung im Feld > Natürlichkeit der Situation > Übertragbarkeit auf Alltagsverhalten Beobachtung in Labor > Kontrolle von Störfaktoren > Akkuratere Messung Einsatz von Stimuli > Situationen, die schwer anzutreffen sind > Begleitend zu fokussiertem Interview
65
Worauf muss man bei verdeckten Beobachtungen achten?
Verdeckte Beobachtungen sind ethisch bedenklich und rechtlich schwierig. In öffentlichen Räumen ist es aber teils nicht möglich, Einverständnis einzuholen.
66
Was ist das Ziel des nicht teilnehmenden Beobachtens?
Verhalten möglichst unbeeinflusst erfassen
67
Beschreiben Sie nicht teilnehmendes Beobachten.
− Rolle des „reinen Beobachters“ − Beschränkung auf Wahrnehmung und Dokumentation − Versuch, möglichst nicht zu stören oder einzugreifen − Geschehen im natürlichen Verlauf beobachten − Distanzierte Haltung zum Geschehen (Außenperspektive) - Handlungen können nicht in der Bedeutung erfasst werden, die sie für die Akteure haben.
68
Was ist das Ziel des teilnehmenden Beobachtens?
Verhalten aus der Innenperspektive im Kontext verstehen
69
Beschreiben Sie teilnehmendes Beobachten.
− Rolle des „teilnehmenden Beobachters“ − Eintauchen, Innenperspektive aneignen (going native) − Teilnahme am Geschehen, Aufbau von Interaktionen zu Akteuren − Einflussnahme im Sinne des Erkenntnisinteresses − Gleichzeitig Bewahren von reflexiver Distanz − Handlungen sind durch die Beobachtung beeinflusst. Die Beobachter(innen) befinden sich in einem Rollenkonflikt.
70
Wann spricht man von qualitativen Beobachtung?
Beobachtungen die... − ohne Protokoll ins Feld gehen − sich lediglich an Leitfragen orientieren − ein offenes Beobachtungsprotokoll verwenden − ein teilstandardisiertes Protokoll einsetzen
71
Was sind apparative Beobachtungsverfahren?
Tele- und Radiometrie, Eye-Tracking, Logfile-Analyse, Physiologische Messung
72
Welche Arten der Datenaufzeichnung kennen Sie?
− Händische Dokumentation − Videoaufnahmen − Maschinelle Dokumentation
73
Wie kann die händische Dokumentation erfolgen?
> Feldnotizen: keine Vorgaben, was protokolliert werden soll; eventuell Orientierung an Leitfragen > Offenes Beobachtungsprotokoll: Beobachtungsnotizen, theoretische Notizen, methodische Notizen > Teilstandardisiertes Beobachtungsprotokoll: Themenbereiche und Aspekte sind vorgegeben, Felder werden frei ausgefüllt > Standardisiertes Beobachtungsprotokolle: Themen, Aspekte und Ausprägungen sind vorgegeben und werden angekreuzt
74
Wie kann zum Beispiel ein offenes Protokoll aufgebaut sein?
1. Beobachtungsnotizen (z.B. hell beleuchteter, großer Verkaufsraum) 2. Theoretische Notizen (z.B. Einladung zum Kauf) 3. Methodische Notizen (z.B. Beobachtung von der Eingangstür aus)
75
Wie kann zum Beispiel ein teilstandardisiertes Protokoll aufgebaut sein?
Handlung (z.B. Sie liest sehr lange die Überschriften durch) Verbale Äußerung(z.B "Wie komme ich zurück?") Mimik/Gestik (z.B. Sie sieht angestrengt hin)