Qualitative Erhebungsmethoden Flashcards

1
Q

Wie funktioniert die Qualitative Erhebung grob? (Modell)

A
Fragestellung
↓↑
Vorverständnis (Literatur, Theorie)
↓↑
(das folgende in einem Kreislauf)
Erhebungsmethode(n) → Auswahl der Fälle →  Durchführung der Erhebung → Auswertung der Daten →
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Q

Wie weiß ich welche Methode ich für meine Datenerhebung wählen muss?

A

Der (Forschungs)Gegenstand bestimmt die Methode!

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3
Q

Welche Methode macht für die Erhebung der sozialen Realität von Produkten Sinn?

A

Inhaltsanalyse

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4
Q

Welche Methode macht für die Erhebung der sozialen Realität von Bewusstseinsinhalten Sinn?

A

Befragung

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5
Q

Welche Methode macht für die Erhebung der sozialen Realität von natürlichen, vermittelten Verhalten Sinn?

A

Befragung

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6
Q

Welche Methode macht für die Erhebung der sozialen Realität von natürlichen, unmittelbaren Verhalten Sinn?

A

Beobachtung

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7
Q

Welche Methode macht für die Erhebung der sozialen Realität von manipuliertem Verhalten Sinn?

A

Experiment

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8
Q

Was kann mit einer Inhaltsanalysen gut erforscht werden?

A

(Soziale Realität von) Produkten

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9
Q

Was kann mit einer Befragung gut erforscht werden?

A

(Soziale Realität von) Bewusstseinsinhalten und “natürliches”, vermitteltes Verhalten

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10
Q

Was kann mit einer Beobachtung gut erforscht werden?

A

(Soziale Realität von) “natürlichem”, unmittelbaren Verhalten

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11
Q

Was kann mit einem Experiment gut erforscht werden?

A

(Soziale Realität von) manipuliertem Verhalten

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12
Q

Welche Produkte menschlichen Denkens
und Handelns könnten für die Analyse
sozialer Realität interessant sein?

A

Zum Beispiel Bücher, Filme, Kunst, Musik, Facebook, Dokumente,…

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13
Q

Welche Formen qualitativer Analyse von “Produkten” fallen ihnen ein?

A
  • > Chat- und Forenanalyse
  • > Diskursanalyse
  • > Dokumentanalyse
  • > Film- und Fernsehanalyse
  • > Inhaltsanalyse mittels Leitfaden
  • > Qualitative Inhaltsanalyse
  • > Videospielanalyse
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14
Q

Was ist ein qualitatives Experiment?

A

Es ist ein
gezielter, nach wissenschaftlichen Regeln vorgenommen, Eingriff in den Gegenstand. Erforscht werden soll die Struktur des Gegenstands.

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15
Q

Nennen Sie ein Beispiel für ein qualitatives Experiment

A

Einfluss alltäglicher Handynutzung auf die Beziehungen innerhalb
von Familien

Phase 1: Untersuchung in einer nicht manipulierten Situation. Interviews mit
den Familienmitgliedern (Jugendlicher, Eltern).

Phase 2: Manipulation der Situation. Die Familie wird gebeten, einen Tag
Zeit lang auf das Handy in Familienkontexten zu verzichten.

Phase 3: Anschließend berichten der Jugendliche und ein Elternteil in
einem Reflexionsbogen schriftlich über ihrer Erfahrungen.

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16
Q

Was sind die Stärken/Vorteile qualitativer Befragung?

A
-> Vielfältige Gegenstände
(Einstellungen, Wissen, Gefühle,
Vorstellungen, Verhalten…)
-> Zugang zu inneren Vorgängen
(Interpretationen, Alltagstheorien, 
Bedeutung, subjektiver Sinn…)
->Vergangenes ist erfassbar
(frühere Erlebnisse, biographische
Verläufe…)
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17
Q

Was sind die Schwächen/Nachteile qualitativer Befragung?

A
-> Zeitlicher Abstand
(Befragung erst nach Verhalten, 
Vergessen, Erinnerungsleistung…)
-> Fehlende Unmittelbarkeit
(Bewusstmachung, Selektion, 
Reflexion…)
-> Abhängig von Befragten
(Sorgfalt, Authentizität, soziale 
Erwünschtheit, Ausdrucksfähigkeit…)
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18
Q

Wann darf man ein Interview als qualitatives Interview bezeichnen?

A

Interviews, die…

− nicht standardisiert oder teilstandardisiert sind
− ausschließlich offene Fragen verwenden
− (in mündlicher Kommunikation erfolgen)

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19
Q

Welche 3 Interviewmodi/Formen der Kommunikation bei qualitativer Befragung kennen sie? Wie können sie diese einordnen (synchron/asynchron bzw. präsent/vermittelt)

A

-> direkte mündliche Kommunikation (synchron, präsenz)
-> mündliche vermittelte Kommunikation (Telefon, Videokonferenz, Chat)
(synchron, vermittelt)
-> schriftlich vermittelte Kommunikation (E-Mail, Fax, Disskussionsforum, Tagebuch)
(asynchron, vermittelt)

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20
Q

Welcher Interviewmodus ist synchron, präsent?

A

direkte mündliche Kommunikation

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21
Q

Welcher Interviewmodus ist synchron, vermittelt?

A

mündliche vermittelte Kommunikation (Telefon, Videokonferenz, Chat)

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22
Q

Welcher Interviewmodus ist asynchron, vermittelt?

A

schriftlich vermittelte Kommunikation (E-Mail, Fax, Disskussionsforum, Tagebuch)

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23
Q

Welcher Interviewmodus ist asynchron, präsent?

A

Keiner - macht ja keinen Sinn ;-)

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24
Q

Wie kann man qualitative Interviews unterscheiden?

A

− Unterscheidungskriterien sind…
> Interviewmodus: mündlich, schriftlich…
> Standardisierungsgrad: offen, teilstandardisiert…
> Befragte: Expert(inn)en, Einzelpersonen, Paare, Gruppen…
> Einsatz von Reizen: z.B. fokussiertes Interview…
> Nahe oder weit weg von Ereignis/Verhalten/Situation:
z.B. Lautes Denken…

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25
Q

Welchen Zugang hat das narratives Interview?

A

Erzählung als Zugang

> Folgt Eigenlogik der Geschehnisse
Liefert tiefe Einblick in Erfahrungswelten

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26
Q

Was ist mit “Zugzwang des Erzählens” beim narrativen Interview gemeint?

A

> Gestaltschließungszwang: Geschichte braucht inneren Zusammenhang
Kondensationszwang: Wichtiges muss ausgewählt werden
Detaillierungszwang: Hintergründe müssen erklärt werden

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27
Q

Warum ist das narrative Interview die offenste Interviewform?

A

> Keine vorformulierten Fragen

> Starke Zurücknahme der Interviewer(innen)

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28
Q

Wie läuft ein narratives Interview im Idealfall ab?

A

− Einstiegsfrage: Stimulierung der Haupterzählung durch
Erzählaufforderung
− Haupterzählung: Erzählung der Befragten, keine Steuerung
durch Interviewer(in), lediglich Erzählung in Gang halten
− Narrative Nachfragen: Vervollständigung nicht ausgeführter
Erzählansätze, Auslösen neuer Teilerzählungen
− Bilanzierungsphase: beschreibende, charakterisierende,
argumentative Nachfragen, gemeinsam Bilanz ziehen

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29
Q

Was sind die Voraussetzungen für narrative Interviews?

A

− Im Zentrum muss ein Verlauf mit einem Anfang und
einem Ende stehen.
− Der Verlauf dieses Prozesses muss den Befragten
bewusst sein (keine Routinen).
− Es muss für die Befragten sinnvoll sein, diese
Geschichte zu erzählen.

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30
Q

Was sind Leitfadeninterviews?

A

Diese Bezeichnung ist ein Überbegriff für alle qualitativen
Interviewformen, die einen Leitfaden einsetzen.
Dabei geht man nicht völlig offen ins Feld, sondern entwickelt ein
Erhebungsinstrument, das den inhaltlichen Rahmen vorgibt.

Dies ist die häufigste Form qualitativer Befragung!

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31
Q

Wie sind Leitfadeninterviews angelegt?

A

Leitfadeninterviews sind dialogisch angelegt und heben die

unnatürliche Trennung von reinem Erzählen und Nachfragen auf.

32
Q

Wofür eignen sich Leitfadeninterviews?

A

Sie eignen sich für eine große Fülle an Gegenständen, z.B. Wissen,
Einstellungen, Meinungen, Alltagstheorien, Motiven…

33
Q

Was sind die Funktionen eines Leitfadens?

A

− Er dient der Orientierung.
− Er erhöht die Vergleichbarkeit der Fälle.
− Er legt die Themen der Befragung fest.
− Meist enthält er vorformulierte Fragen.
− Dabei ist der Strukturierungsgrad verschieden.
− Der Leitfaden begrenzt die Offenheit des Interviews.
− Das Interview ist somit teilstandardisiert.

34
Q

Was ist ein ergänzender Kurzfragebogen?

A
− standardisierter Fragebogen
− 5-10 min Ausfüllzeit
− Eckdaten zur Person
− z.B. Alter, Geschlecht, Einkommen…
− vor oder nach dem Interview
35
Q

Woher stammt die Idee für den ergänzenden Kurzfragebogen und das Kontextprotokoll (oder Postskriptum)?

A

Aus dem problemzentrierten Interview.

36
Q

Was wird im Kontextprotokoll oder Postskriptum vermerkt?

A
− Eindrücke zu Interviewsituation, äußeren
Einflüssen, Gesprächsstörungen…
− Eindrücke zu Kommunikationsverlauf,
Gesprächsbereitschaft, Irritationen…
− Eindrücke zu Person, Aussehen,
Kleidung, Auffälligkeiten…
− Äußerungen abseits der Aufnahme,
spontane Interpretationen…
37
Q

Was ist typisch für ein problemzentriertes Interview?

A

Problemzentrierung
> Interview ist stark auf ein spezifisches Problem/Thema zugeschnitten.
> Struktur ergibt sich aus Problem, nicht aus der persönlichen Geschichte.

Wechsel narrativer mit Frage-Antwort Passagen
> Erzählgenerierende Fragen, offene Narration
> Fakten-/Informations-/Wissens-/Einstellungsfragen

Gemeinsame Arbeit an Verständnis
> Im Dialog soll Verständnis in Gang gesetzt werden.
> Befragte sollen nicht nur berichten, sondern reflektieren.
> Interviewer(innen) leiten diesen Prozess an.

38
Q

Was ist typisch für ein fokussiertes Interview?

A

Einsatz eines Stimulus bzw. Eingangsreizes
> Interview ist auf die Reaktionen auf einen Stimulus zugeschnitten
> Anschließende Befragung mittels Leitfaden

Vom Allgemeinen zum Spezifischen
> Zuerst offene Fragen (z.B. Eindruck, Erleben, Gedanken zu einem Film…)
> Dann Fragen zu bestimmten Abschnitten (z.B. Szene des Films…)
> Oder Fragen zu bestimmten Reaktionsweisen (z.B. Emotionen…)
> Oder Kombination aus Beidem

Offenheit bei gleichzeitiger Fokussierung
> Einerseits engt die Bezugnahme auf den Stimulus stark ein
> Andererseits können Befragte eigene Aspekte einbringen

39
Q

Was ist typisch für Experteninterviews?

A

Nutzung von Spezialwissen
> Privilegiertes Wissen, Sonderkompetenzen, Erfahrungen
> Einblicke in Organisationen, Prozesse, Strukturen, Entscheidungen
> Wissen, das der Forschende sonst nicht erhalten kann

Auswahl der Expert(inn)en
> Wer Expert(in) ist, hängt von der Fragestellung ab
> Der Name muss genannt, die Expertise belegt werden

Gestaltung des Interviews
> Leitfadeninterviews mit eher hohem Strukturierungsgrad
> Persönliche Hintergründe der Person sind nicht von Interesse
> Inhaltliche Vorbereitung ist ausgesprochen wichtig

40
Q

Wie funktioniert lautes Denken?

A

Beim lauten Denken werden Personen aufgefordert, ihre Gedanken
laut auszusprechen, während sie einer Aufgabe (alle Arten von Tätigkeiten möglich) nachgehen.

41
Q

Was sind die “Primär- und Sekundäraufgabe” beim lauten Denken?

A

Primäraufgabe: Die angeschaffte Tätigkeit

Sekundäraufgabe: Das laute aussprechen der Gedanken.

42
Q

Was ist beim lauten denken wichtig?

A

> Wichtig ist, dass sie möglichst alles sagen, was ihnen in den Sinn kommt.
Sie sollen nur wiedergeben, nicht selektieren, reflektieren oder begründen.
Die Interviewer(innen) müssen dazu klare Instruktionen geben.
Außer Aufforderungen zum Weitersprechen dürfen sie nicht eingreifen

43
Q

Was sind Beispiele für gute Instruktionen beim lauten denken?

A

„Bitte sagen Sie mir alles, was Ihnen durch den Kopf geht.“ „Was denken sie?“ „Was noch?“ „Fahren Sie bitte fort!“

44
Q

Was sind Beispiele für schlechte Instruktionen beim lauten denken?

A

„Was meinen Sie damit?“ oder

„Können Sie mir das näher erklären?“

45
Q

Was ist der unterschied zwischen gleichzeitigem und nachträglichen lauten Denken?

A

Gleichzeitig: Erfolgt während der Primäraufgabe

Nachträglich: Erfolgt danach

46
Q

Was sind Probleme beim gleichzeitigen lauten Denken?

A
Die Erfüllung der Aufgabe kann 
durch die Verbalisation leiden.
Wenn das Tempo der Aufgabe 
vorgegeben ist, kommt die 
Verbalisierung nicht nach.
Bei sehr kurzen Aufgaben dauert
die Verbalisierung zu lange.
47
Q

Was sind Probleme beim nachträglichen lauten Denken?

A
Durch die zeitliche Trennung werden 
Gedanken vergessen.
Es kann zu Verwechslungen von 
Gedanken kommen.
Die Befragten haben zwischen 
Aufgabe und Verbalisierung Zeit, zu 
reflektieren.
48
Q

Was sind allgemeine Probleme beim Lauten Denken?

A

Problem der Selektion
> Lautes Denken erfordert mehr Zeit als Stilles.
> Das führt zu Verzögerung der Primäraufgabe, Raffung oder Auslassungen.

Problem der Umsetzung in Sprache
> Bei der Übersetzung in Sprache kommt es zu Verzerrungen.
> Schwer oder nicht zu übersetzende Dinge werden ausgelassen.

Problem des Theoretisierens
> Befragte bereiten Gedanken für Interviewer(in) auf.
> Sie nehmen Inkonsistenzen und Redundanzen heraus.
> Sie entwickeln Erklärungen, Rechtfertigungen, Plausibilisierungen.

Weiters
> unnatürliche Situation
> Überforderung der Befragten

49
Q

Nennen Sie 3 qualitative Gruppenverfahren.

A

Gruppeleitfadeninterview, Gruppendiskussion, Focus Group

50
Q

Warum werden auch Gruppenverfahren für die qualitative Datenerhebung eingesetzt?

A

− Die Situation in einer Gruppe ist natürlicher als die monologische
Anordnung einer Einzelbefragung.
− Sichtweisen werden in der Situation erfasst, in der sie im Alltagsleben
auch geäußert und gebildet werden.
− Im Diskutieren werden andere Bewusstseinsinhalte aktiviert als im
Frage-Antwort Schema.
− Übergreifende, kollektive Phänomene können durch den Diskurs
besser rekonstruiert werden.
− Gruppenprozesse selbst können erfasst werden, z.B. Aushandlungs und Problemlösungsprozesse.

51
Q

Was sind Gruppeninterviews?

A

Gruppeninterviews bzw. -befragungen sind Leitfadeninterviews,
die gleichzeitig mit mehreren Personen durchgeführt werden.

52
Q

Was macht man sich bei Gruppeninterviews zu nutze?

A

− Die Dynamik der Gruppe wird genutzt, um individuelle Sichtweisen besser
zu erfassen oder Gruppenhaltungen zu ermitteln.
− Die Diskussion stimuliert Antworten, stützt die Erinnerung und regt zu
Positionierungen und Explikationen an.
− Mit weniger Aufwand, geringen Kosten und in kürzerer Zeit kann eine
größere Anzahl an Personen befragt werden.

53
Q

Was ist bei Gruppeninterviews wichtig?

A

Dabei ist es wichtig, die Themen möglichst breit abzudecken und alle
Gruppenmitglieder zu Aussagen zu bewegen.

54
Q

Was ist der Nachteil von Gruppeninterviews gegenüber Einzelinterviews?

A
  • Gruppendruck
  • Automatische Hierarchie in der Gruppe
  • Gegenseitige Beeinflussung
  • Ruhige Charaktere können sich besser “verstecken”
55
Q

Was ist der Unterschied zwischen einem Gruppeninterview und einer Gruppendiskusstion?

A

Gruppendiskussionen bauen anstatt des Frage-Antwort Schemas
auf die selbstläufige Diskussion in der Gruppe.
Gruppendiskussionen sind offener als Gruppeninterviews!

56
Q

Wie funktioniert eine Gruppendiskussion?

A

− Nicht das Individuum, sondern die Gruppe steht im Vordergrund.
− Es geht um gemeinsam geteilte Phänomene.
− Die Gruppe bestimmt die Themen stark mit.
− Sie steuert Verlauf und Redeverteilung selbst.
− Der Leitfaden ist weniger stark strukturiert.
− Die Rolle der Diskussionsleiter(innen) ist zurückhaltender

57
Q

Wie ist der Ablauf einer Gruppendiskussion?

A

− Initiale Hauptphase: Thema einführen, Diskussion initiieren,
Stimulus setzen, immanente Nachfragen
− Nachfragephase: Examanente Nachfragen, die neue Aspekte
einbringen; erst wenn Gesprächspotenzial ausgeschöpft ist
− Direktive Phase: Nachfragen zu Widersprüchen,
Inkonsistenzen, Brüchen, Reflexion/Argumentation anregen

58
Q

Welche Rolle hat die Diskussionsleitung in einer Gruppendiskussion?

A

Formale Leitung
> Stimulierung der Diskussion
> Festlegung des Gesprächsverlaufs

Thematische Steuerung
> Einführung neuer Fragen
> Verständnisfördernde Nachfragen

Steuerung der Dynamik
> Ankurbeln des Gesprächs
> provokative Fragen, Polarisierung
> Ausgleich von Dominanzverhältnissen

59
Q

Wo werden häufig Focus Groups eingesetzt?

A

In der Markt- und

Meinungsforschung und Usability Forschung übernommen.

60
Q

Was sind Focus Groups?

A

> Es gibt Ähnlichkeiten mit Gruppendiskussionen wie auch mit
Gruppeninterviews.
Es ist nicht ganz klar, worin die spezifischen methodischen
Merkmale von Focus Groups liegen.
Der Begriff wird für verschiedene Varianten von Gruppenverfahren
verwendet.

61
Q

Wie kann man wissenschaftliche Beobachtung definieren?

A

Die wissenschaftliche Beobachtung ist das
„aufmerksame, planmäßige und zielgerechte Wahrnehmen
von Vorgängen, Ereignissen, Verhaltensweisen (…) in
Abhängigkeit von bestimmten Situationen.“
„Sie ist eine grundlegende Methode der Datengewinnung
und Faktensammlung zum Zeitpunkt des Geschehens.“

62
Q

Was sind Stärken der Beobachtung?

A

Zeitliche Nähe
Verhalten kann in dem Moment erfasst werden, wo es stattfindet

Unmittelbarkeit
Ergebnisse sind nicht durch
Erinnerung, Reflexion verzerrt

Situationsgebundenheit
Situative Bedingungen von
Verhalten können erfasst werden

63
Q

Was sind Schwächen der Beobachtung?

A

Kleiner Gegenstandsbereich
Vor allem Verhalten, Interaktionen, Abläufe

Beschränkt auf Gegenwart
Vergangenes lässt sich nicht beobachten

Selektive Wahrnehmung
Überbetonen bzw. Übersehen, Lücken in den Aufzeichnungen

64
Q

Welche Unterschiede bei der Beobachtungssituation fallen ihnen ein?

A

Beobachtung im Feld
> Natürlichkeit der Situation
> Übertragbarkeit auf Alltagsverhalten

Beobachtung in Labor
> Kontrolle von Störfaktoren
> Akkuratere Messung

Einsatz von Stimuli
> Situationen, die schwer anzutreffen sind
> Begleitend zu fokussiertem Interview

65
Q

Worauf muss man bei verdeckten Beobachtungen achten?

A

Verdeckte Beobachtungen sind ethisch bedenklich und rechtlich schwierig.
In öffentlichen Räumen ist es aber teils nicht
möglich, Einverständnis einzuholen.

66
Q

Was ist das Ziel des nicht teilnehmenden Beobachtens?

A

Verhalten möglichst unbeeinflusst erfassen

67
Q

Beschreiben Sie nicht teilnehmendes Beobachten.

A

− Rolle des „reinen Beobachters“
− Beschränkung auf Wahrnehmung und Dokumentation
− Versuch, möglichst nicht zu stören oder einzugreifen
− Geschehen im natürlichen Verlauf beobachten
− Distanzierte Haltung zum Geschehen (Außenperspektive)
- Handlungen können nicht in der Bedeutung erfasst werden,
die sie für die Akteure haben.

68
Q

Was ist das Ziel des teilnehmenden Beobachtens?

A

Verhalten aus der Innenperspektive im Kontext verstehen

69
Q

Beschreiben Sie teilnehmendes Beobachten.

A

− Rolle des „teilnehmenden Beobachters“
− Eintauchen, Innenperspektive aneignen (going native)
− Teilnahme am Geschehen, Aufbau von Interaktionen zu Akteuren
− Einflussnahme im Sinne des Erkenntnisinteresses
− Gleichzeitig Bewahren von reflexiver Distanz
− Handlungen sind durch die Beobachtung beeinflusst. Die
Beobachter(innen) befinden sich in einem Rollenkonflikt.

70
Q

Wann spricht man von qualitativen Beobachtung?

A

Beobachtungen die…

− ohne Protokoll ins Feld gehen
− sich lediglich an Leitfragen orientieren
− ein offenes Beobachtungsprotokoll verwenden
− ein teilstandardisiertes Protokoll einsetzen

71
Q

Was sind apparative Beobachtungsverfahren?

A

Tele- und Radiometrie, Eye-Tracking, Logfile-Analyse, Physiologische Messung

72
Q

Welche Arten der Datenaufzeichnung kennen Sie?

A

− Händische Dokumentation
− Videoaufnahmen
− Maschinelle Dokumentation

73
Q

Wie kann die händische Dokumentation erfolgen?

A

> Feldnotizen: keine Vorgaben, was protokolliert werden soll; eventuell
Orientierung an Leitfragen
Offenes Beobachtungsprotokoll: Beobachtungsnotizen, theoretische
Notizen, methodische Notizen
Teilstandardisiertes Beobachtungsprotokoll: Themenbereiche und
Aspekte sind vorgegeben, Felder werden frei ausgefüllt
Standardisiertes Beobachtungsprotokolle: Themen, Aspekte und
Ausprägungen sind vorgegeben und werden angekreuzt

74
Q

Wie kann zum Beispiel ein offenes Protokoll aufgebaut sein?

A
  1. Beobachtungsnotizen (z.B. hell beleuchteter, großer Verkaufsraum)
  2. Theoretische Notizen (z.B. Einladung zum Kauf)
  3. Methodische Notizen (z.B. Beobachtung von der Eingangstür aus)
75
Q

Wie kann zum Beispiel ein teilstandardisiertes Protokoll aufgebaut sein?

A

Handlung (z.B. Sie liest sehr lange die Überschriften durch)

Verbale Äußerung(z.B “Wie komme ich zurück?”)

Mimik/Gestik (z.B. Sie sieht angestrengt hin)