SOZIALWISSENSCHAFTEN Flashcards

(23 cards)

1
Q

Was ist Soziologie?

A

eine Erfahrungswissenschaft, die darauf abzielt, gesellschaftliche Strukturen und Gesetzmäßigkeiten zu erfassen und zu ordnen

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2
Q

Was umfasst die Soziologie?

A

behandelt die Ziele und Zwecke einer Gesellschaft:

  • Nachwuchssicherung (Bevölkerungsentwicklung, Familienpolitik)
  • Wirtschaftssystem (Wohlfahrtsstaat, Arbeit)
  • Ordnung bei der Ungleichheit der Mitglieder (soziale Mobilität, Konstrukt von Normalität)
  • Einbeziehung neuer Mitglieder (Erziehung, Sozialisation, Ausbildung, Migration)
  • Kontrolle des Verhaltens (Strafvollzug, Kriminalität)
  • Beteiligung an politischen Entscheidungen
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3
Q

Worauf bezieht sich die Soziale Frage?

A

Die Soziale Frage bezieht sich auf die sozialen und wirtschaftlichen Probleme und Missstände, die durch die Industrielle Revolution im 19. Jahrhundert entstanden sind. Dazu gehören:

Schlechte Arbeitsbedingungen: Lange Arbeitszeiten, geringe Löhne, fehlende Arbeitssicherheit.

Wohnungsnot: Überfüllte und unhygienische Wohnverhältnisse in städtischen Gebieten.

Soziale Ungleichheit: Wachsende Kluft zwischen Arm und Reich.
Fehlende soziale Absicherung: Keine Unterstützung bei Krankheit, Arbeitslosigkeit oder im Alter.

Gesundheitliche Probleme: Hohe Krankheits- und Sterberaten durch schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Bildungsdefizite: Eingeschränkter Zugang zu Bildung für Arbeiterkinder.
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4
Q

Welche Ziele hat die Sozialpolitik? Und was beinhaltet sie?

A

Setzt sich ein für Soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Grundversorgung

Politik der:

Soziale Sicherung:
    Sozialhilfe
    Notstandshilfe (Versicherungsleistung)
    Pensionsversicherung

Schutz der Arbeitnehmer*innen:
    Arbeitslosenversicherung
    Arbeitslosengeld (Versicherungsleistung)

Gesundheits-, Wohnungs-, Familien- und Vermögenspolitik:
    Sozial- und Gesundheitswesen
    Öffentliches Gesundheitssystem (Kranken- und Unfallversicherung)
    Öffentliches Schulsystem
    Gemeinnütziger Wohnbau
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5
Q

Wer war Marie Jahoda?

A

Sozialpsychologin
* Pionierin der empirischen Sozialforschung
* „Die Arbeitslosen von Marienthal“: Erste Arbeit über psycho-soziale Folgen von Arbeitslosigkeit”

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6
Q

Wer waren die Arbeitslosen vom Mariental?

A

Die “Arbeitslosen von Mariental” beziehen sich auf eine Studie aus den 1930er Jahren, die von den Sozialwissenschaftlern Marie Jahoda, Paul F. Lazarsfeld und Hans Zeisel durchgeführt wurde. Sie untersuchten die Auswirkungen der Massenarbeitslosigkeit in der österreichischen Stadt Mariental nach der Schließung der größten Fabrik. Die Studie zeigte, dass Arbeitslosigkeit nicht nur materielle, sondern auch schwerwiegende psychologische und soziale Folgen hatte, wie Resignation, Aktivitätsverlust und Isolation. Sie gilt als bahnbrechend im Verständnis der Auswirkungen von Arbeitslosigkeit.

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7
Q

Was sind die methodischen Besonderheiten der Studie von Marie Jahoda über die Arbeitslosen von Marienthal?

A

Die Studie basiert auf subjektiven Erfahrungen und Perspektiven der Betroffenen und nutzt methodisch Interviews und Tagebuchaufzeichnungen. Außerdem betrachtet sie das Gesamtbild der Zusammenhänge innerhalb der Gemeinschaft und hat sich an die Entwicklungen im Zeitraum der Studie angepasst, um ein tiefes Verständnis über die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf die Menschen zu erlangen.

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8
Q

Was ist ein Sozialstaat/Wohlfahrtsstaat?

A

Ein Sozialstaat/Wohlfahrtstaat ist ein Staat, der sich um das soziale Wohl seiner Bürger kümmert. Er stellt sicher, dass alle Zugang zu grundlegenden Bedürfnissen wie Bildung, Gesundheit, und sozialer Sicherheit haben. Dies geschieht durch Maßnahmen wie Sozialversicherungen, Sozialleistungen und Förderprogramme. Ziel ist es, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit zu fördern sowie existenzielle Risiken abzusichern.

Der Wohlfahrtsstaat ist das Vermögen der Besitzlosen - Markus Marterbauer
(Arbeiterkammer)

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9
Q

In welchem Zeitraum wurden wohlfahrtsstaatliche Systeme in vielen westlichen Industrienationen ausgebaut?

A

Nach dem Zweiten Weltkrieg.

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10
Q

Welche sozialen Risiken wurden durch die wohlfahrtsstaatlichen Systeme abgedeckt?

A

Unfall, Krankheit und Arbeitslosigkeit.

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11
Q

Was sagt Pierre F. Bourdieu über soziale Lebenslagen?

A

Soziale Lebenslagen werden sozial vererbt

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12
Q

Was sind Theoretische Ansätze? Nenne einen!

A

Theoretische Ansätze sind grundlegende Perspektiven, die in den Sozialwissenschaften verwendet werden, um gesellschaftliche Phänomene zu analysieren und zu verstehen.

Systemtheoretischer Ansatz (Niklas Luhmann):
Handlungstheoretischer Ansatz (Anthony Giddens):
Mischung (Jürgen Habermas)
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13
Q

Welche sozialen Bewegungen und Organisationen spielen die größte Rolle bei der Ausgestaltung der Sozialpolitik?

A

Soziale Bewegungen
Arbeiterbewegung
Frauenbewegung
Selbsthilfebewegung
Organisationen (Parteien, Verbände, Gewerkschaften, Kirchen und Bürgerinitiative)

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14
Q

Höhlengleichnis: Was hat es mit Social Media zu tun?

A

Das Höhlengleichnis von Platon kann auf Social Media angewendet werden, indem es Aspekte wie Filterblasen, Inszenierung von Identität, Verlust der Realitätsbezogenheit und Manipulation durch Desinformation reflektiert.

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15
Q

Was sind Ikonen?

A

Ikonen sind Personen oder Objekte, die eine herausragende Bedeutung und Symbolkraft für eine bestimmte Zeit oder Gruppe haben. Ein Beispiel wäre Nelson Mandela, der als Symbol für den Kampf gegen Apartheid und für Menschenrechte weltweit anerkannt ist.

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16
Q

Was sind Emotions?

A

Emotionen sind komplexe psychophysiologische Zustände, die subjektive Gefühle, körperliche Reaktionen und Verhaltensweisen umfassen und auf spezifische Stimuli oder Ereignisse in der Umwelt reagieren.

17
Q

Was sind Gesellschaftsmodelle? Nenne 1 Beispiel!

A

Annahmen, mit denen soziale Beziehungen bzw. typische Verhaltens- und Handlungsweisen der Lebenswirklichkeit interpretiert werden.

Stammesgesellschaft: räumlich abgegrenzt, relativ klein.

Feudalgesellschaft, Sklavengesellschaft und Ständegesellschaft: Herrschaftsordnung, geschlossene Gesellschaft, wenig soziale Mobilität. Marktwirtschaft, Liberalismus, Industrialisierung, Urbanisierung

Bürgerliche Gesellschaft: Arbeiter*innenbewegung, Ökonomie und Teilhabe

Klassengesellschaft:Karl Marx, Ziel klassenlose Gesellschaft

Sozial-kommunistische Gesellschaft: Zerfall Sowjet-Block

Liberalverfasste-demokratische Gesellschaft: soziale Mobilität,
Bildung, Zugang zu ökonomischen Ressourcen

18
Q

Was sind die Hauptunterschiede zwischen individualistischen und kollektivistischen Gesellschaften?

A

Individualistische Gesellschaft:
Menschen werden so erzogen, dass sie für sich selbst und ihre Kernfamilie sorgen.
Identität im “Ich”-Begriff.
Management von Individuen, Arbeit besteht aus Vertrag mit beidseitigem Nutzen.
Diplome und Auszeichnungen = Selbstwert.

Kollektivistische Gesellschaft:
    Menschen sorgen um Gruppen oder Großfamilien.
    Loyalität.
    Identität mit Zugehörigkeit “Wir”.
    Management einer Gruppe, Arbeit = wie eine Familie.
    Bindung = moralische Maßstäbe.
    Zugang zu Gruppen mit höherem Status.

Theoretische Ansätze sind grundlegende Perspektiven, die in den Sozialwissenschaften verwendet werden, um gesellschaftliche Phänomene zu analysieren und zu verstehen.

Systemtheoretischer Ansatz (Niklas Luhmann):
Handlungstheoretischer Ansatz (Anthony Giddens):
Mischung (Jürgen Habermas):
19
Q

Wie beschreibt Pierre Bourdieus das Konzept des “Habitus”?

A

Der Habitus sind Gewohnheiten und Denkweisen, die unser Verhalten prägen und uns helfen, uns in der Gesellschaft zurechtzufinden. Diese werden durch soziale Erfahrungen und Interaktionen geformt und tragen zur Aufrechterhaltung sozialer Strukturen bei.

20
Q

Susan Sontag’s Essay “Das Leiden anderer betrachten” erklärt was?

A

Das Bilder von Leid oft eher dazu dienen, uns emotional zu berühren, als wirklich zu helfen oder etwas zu verändern. Es wird hinterfragt wie die Darstellung von Leid unsere Wahrnehmung von Leid beeinflusst.

21
Q

Was ist Rationalismus?

A

René Descartes sagte “Ich denke also bin ich”.
Wahrheiten über die Welt und die menschliche Existenz können durch den Gebrauch der Vernunft entdeckt werden können.

22
Q

Was ist Empathie und warum ist sie so wichtig?

A

Empathie ist die Fähigkeit und Bereitschaft, die Gefühle, Gedanken und Perspektiven anderer Menschen zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden. Es beinhaltet mehr als nur Mitgefühl; es erfordert, sich aktiv in die Lage einer anderen Person hineinzuversetzen und deren Situation aus deren Sicht wahrzunehmen.

  • Empathie: wichtigste Soft Skill
  • Generationskonflikt: durch fehlende Empathie
  • Formen: kognitiv, emotional, compassionate, affektiv, somatisch
  • Anwendung: affektiv (Ich weglassen), kognitiv (andere Filter verstehen)
  • Herausforderungen: längere Meetings, notwendige Selbstkenntnis
  • Empathie-Killer = Angst