Sucht Flashcards
(21 cards)
Was versteht man unter dem Flow-Zustand?
- Zustand völliger Vertiefung in eine Tätigkeit
- Raum- und Zeitgefühl verschwinden
- Tätigkeit geht leicht von der Hand
- Erzeugt ein Wohlgefühl
- Konzept nach Mihaly Csikszentmihalyi
Welche Voraussetzungen müssen für einen Flow-Zustand erfüllt sein?
- Passung zwischen eigenen Fähigkeiten und Anforderungen der Aufgabe
- Tätigkeit darf weder überfordern noch langweilen
- Klare Ziele und direktes Feedback helfen
Welche psychologische Wirkung hat der Flow-Zustand?
- Steigerung der Produktivität
- Positive Emotionen
- Motivationsförderung
- Hoher Grad an Konzentration
Warum führen Social Media oft zu übermäßigem Gebrauch?
- Kein natürliches Ende (z. B. durch endloses Scrollen)
- Autoplay & Vorschläge animieren zum Weiterschauen
- Algorithmen zeigen bevorzugt interessante Inhalte
- Individuelle Blasen & Echokammern entstehen
Was ist Binge Watching und warum ist es problematisch?
- Serien enden mit Cliffhangern → Spannung bleibt
- Psychische Anspannung will gelöst werden → nächste Folge
- Folge: stundenlanges, impulsives Konsumverhalten
Was ist der Zeigarnik-Effekt und wie wirkt er in digitalen Medien?
- Unerledigte Aufgaben bleiben im Gedächtnis präsenter
- Bedürfnis, etwas Angefangenes zu beenden
- Digitale Plattformen nutzen dies gezielt (z. B. Serienstruktur)
Was ist Dopamin und welche Rolle spielt es im Gehirn?
- Neurotransmitter, oft als „Glückshormon“ bezeichnet
- Beteiligt an Belohnung, Motivation, Lernen
- Fördert Verhalten, das zu positiver Erfahrung führt
Wann wird Dopamin besonders stark ausgeschüttet?
- Kurz vor dem erwarteten Belohnungsmoment
- Erwartung allein kann schon Ausschüttung auslösen
- Belohnungswirkung tritt bereits vor dem Ergebnis ein
Wie beeinflusst Dopamin unser Verhalten in digitalen Medien?
- Nutzer:innen lernen, belohnende Handlungen zu wiederholen
- Likes, neue Inhalte oder Nachrichten aktivieren das Belohnungssystem
- Führt zu verstärkter Nutzung und potenziell süchtigem Verhalten
Wie nutzen digitale Medien die Dopaminfalle gezielt aus?
- Plattformen gestalten Inhalte so, dass sie Belohnungen versprechen
- Nutzer erleben häufig kleine Belohnungen (z. B. Likes, neue Posts)
- Dopaminschübe machen die Nutzung emotional lohnend
Welche Folgen kann die Dopaminfalle im Alltag haben?
- Verstärkte Bildschirmzeit trotz anderer Prioritäten
- Gewöhnungseffekte → Bedürfnis nach mehr & stärkerem Reiz
- Entstehung von Suchtverhalten ohne Substanz
Was bedeutet Salienz im Zusammenhang mit Smartphone-Nutzung?
- Auffälligkeit oder Reizstärke eines Stimulus ( um Aufmerksamkeit zu erregen)
- Smartphone wird mit Belohnung assoziiert
- Bereits der Anblick oder Gedanke aktiviert das Verlangen
Wie wirkt klassische Konditionierung bei der Smartphone-Nutzung?
- Wiederholte Verknüpfung von Reiz (Smartphone) mit Belohnung
- Ergebnis: automatischer Griff zum Handy aus Gewohnheit
- Handlung wird zur Routine, auch ohne bewusste Entscheidung
Warum ist die Salienz beim Smartphone so hoch?
- Ständige Verfügbarkeit & Vielseitigkeit
- Viele positive Erlebnisse werden mit dem Gerät verknüpft
- Signalreize (Töne, Vibrationen, Icons) lösen sofortige Reaktion aus
Wie wird klassische Konditionierung auf Smartphone-Nutzung übertragen?
- Smartphone = neutraler Reiz
- Wird wiederholt mit Belohnung (z. B. Nachricht, Like) verknüpft
- Ergebnis: Der bloße Gedanke ans Smartphone löst das Bedürfnis zur Nutzung aus
Welche neuropsychologischen Prozesse können bei problematischem Pornokonsum auftreten?
- Desensibilisierung: Reale sexuelle Reize wirken weniger intensiv
- Gehirn gewöhnt sich an starke visuelle Reize
- Immer extremere Inhalte nötig, um gleiche Wirkung zu erzielen
Welche möglichen Folgen hat übermäßiger Pornokonsum?
- Unrealistische Erwartungen an Sexualität
- Erektionsstörungen durch Gewöhnung an künstliche Reize
- Konditionierung an bestimmte Stimuli
- Beeinträchtigung realer sexueller Beziehungen
Was bedeutet Habituation im Zusammenhang mit Pornografie?
- Abnahme der emotionalen Reaktion auf wiederholte Reize
- Gehirn reagiert weniger stark auf „normale“ Stimuli
- Bedürfnis nach immer stärkeren Reizen entsteht
Was versteht man unter operanter Konditionierung?
- Lernprozess durch Belohnung oder Bestrafung
- Verhalten wird verstärkt, wenn es positive Konsequenzen hat
- Verhalten wird abgeschwächt, wenn es negative Konsequenzen hat
Wie wird operante Konditionierung in digitalen Medien eingesetzt?
- Likes, Kommentare, Belohnungen → Verstärkung des Verhaltens
- Nutzer:innen verknüpfen Handlungen mit Belohnungserwartung
- Plattformen nutzen gezielt Belohnungsmechanismen
Warum ist intermittierende Verstärkung besonders wirksam?
- Belohnung erfolgt unregelmäßig (nicht jedes Mal)
- Nutzer:innen „bleiben dran“, weil sie auf die nächste Belohnung hoffen
- Verhalten wird sehr löschungsresistent – schwer abzulegen