Sucht 2 Flashcards
(22 cards)
Was sind die 4 Grundbedürfnisse nach Klaus Grawe ?
- Beziehung / Bindung
- Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz
- Kontrolle & Orientierung
- Unlust minimieren & Lust maximieren
Welche Rolle spielen soziale Medien bei der Bedürfnisbefriedigung?
- Plattformen sprechen gezielt Grundbedürfnisse an
- Nutzung wird als belohnend erlebt, wenn Bedürfnisse erfüllt werden
- Verbindung von Bedürfnis = Nutzung = Belohnung
Welche Risiken ergeben sich durch die digitale Bedürfnisbefriedigung?
- Scheinbare Erfüllung statt echter sozialer Erfahrungen
- Verstärkung der Nutzung trotz geringer langfristiger Wirkung
- Gefahr der Abhängigkeit, wenn Medien primäre Quelle für Bedürfnisbefriedigung werden
Welche Rolle spielt Selbstwert in der Nutzung sozialer Medien?
- Plattformen fördern Selbstpräsentation und das Streben nach Anerkennung
- Beiträge, Likes & Reaktionen dienen der Selbstwerterhöhung
- Bestätigung durch andere stärkt kurzfristig das Selbstbild
Was ist das FOMO-Phänomen und wie beeinflusst es die Mediennutzung?
- FOMO = Fear Of Missing Out
- Angst, etwas zu verpassen, was andere gerade erleben
- Führt zu ständiger Nutzung sozialer Medien, um „dabei zu sein“
Welche Theorie erklärt das soziale Vergleichsverhalten in Social Media?
- Sozialkognitive Lerntheorie (Albert Bandura)
- Menschen beobachten andere, vergleichen sich & lernen daraus
- Soziale Medien verstärken den Druck zur Selbstoptimierung und Abgrenzung
Was ist Doomscrolling und warum ist es problematisch?
- Andauerndes Konsumieren negativer Nachrichten
- Trotz emotionaler Belastung wird weitergescrollt
- Kann zu Stress, Angst und Hilflosigkeit führen
Was ist der Negativity Bias und wie wirkt er bei Mediennutzung?
- Menschen schenken negativen Informationen mehr Aufmerksamkeit
- Evolutionsbedingt: negative Reize signalisierten früher Gefahren
- Verstärkt den Fokus auf schlechte Nachrichten im Internet
Was versteht man unter Kontrollillusion in digitalen Kontexten?
- Glaube, durch ständigen Medienkonsum Kontrolle zu gewinnen
- In Wahrheit: Zunahme von Unsicherheit und Überforderung
- Ständiges Informieren kann das Gefühl der Hilflosigkeit verstärken
Was bedeutet „Nudging“ im digitalen Kontext?
- „Anstupsen“ in eine gewünschte Verhaltensrichtung
- Nutzer:innen werden durch Design zur Handlung bewegt
- Entscheidung wird nicht erzwungen, sondern erleichtert
Wie wird Nudging in Online-Shops genutzt?
- Gestaltung soll Impulskäufe fördern
- Nutzer:innen sollen möglichst lange verweilen
- Elemente wie Platzierung, Farben oder Knappheit wirken unbewusst
Warum ist Nudging so wirksam bei der Mediennutzung?
- Spricht automatische, unbewusste Entscheidungen an
- Entlastet das Gehirn bei komplexen Entscheidungen
- Nutzer:innen bemerken die Beeinflussung oft nicht
Was ist persuasives Design?
- Bewusste Gestaltung digitaler Plattformen
- Ziel: Verhalten der Nutzer:innen beeinflussen
- Nutzer:innen werden zu Handlungen motiviert – oft unbewusst
Welche Elemente gehören zum persuasiven Design?
- Benachrichtigungen → wiederkehrende Aufmerksamkeit
- Endloses Scrollen (Infinite Scroll) → keine Stoppsignale
- Belohnungssysteme: Likes, Follower, Kommentare
- Intermittierende Verstärkung → wie Glücksspielautomaten
Was ist das Ziel von persuasivem Design für Anbieter?
- Verweildauer und Nutzungsintensität steigern
- Nutzer:innen häufiger zurückholen
- Mehr Daten generieren, mehr Interaktionen auslösen
Wie kann man Nudging nutzen um (Impuls-) Käufe zu generieren?:
- Verknappungsangebot schaffen
- Dringlichkeit
- Attraktivität
- Passung
Warum greifen Menschen auf mentale Abkürzungen zurück?
- Alltag ist komplex – nicht alle Infos können verarbeitet werden
- Gehirn nutzt sogenannte Heuristiken (Faustregeln)
- Entscheidungen werden vereinfacht, z. B. „Was vielen gefällt, kann nicht falsch sein“
Wie nutzen digitale Plattformen heuristische Entscheidungen?
- Sie bieten scheinbar hilfreiche Entscheidungshilfen
- Nudging lenkt Nutzer:innen in gewünschte Richtungen
- Entscheidungen werden vereinfacht, aber gezielt beeinflusst
Was ist das Risiko an digitalen Nudging-Strategien?
- Nutzer:innen glauben, autonom zu entscheiden
- Tatsächlich werden sie subtil gelenkt
- Gefahr der Manipulation ohne bewusste Wahrnehmung
Welche Rolle spielt Dopamin bei der Entwicklung von Sucht?
- Aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn
- Verstärkt Verhalten, das positive Gefühle auslöst
- Hohe Dopaminausschüttung → starkes Lustgefühl → Wiederholungsverhalten
Welches Hirnsystem ist bei Sucht besonders relevant?
- Mesolimbisches Dopaminsystem
- Verbindung: Ventrales Tegmentum (VTA) ↔ Nucleus Accumbens
- Dieses System steuert Belohnung und Motivation
Was unterscheidet süchtig machende Verhaltensweisen von normalen Aktivitäten?
- Stärkere Dopaminreaktion bei suchterzeugendem Verhalten
- Massive Ausschüttung z. B. durch Alkohol, Glücksspiel, digitale Medien
- Führt zu dauerhafter Verhaltensverstärkung