VL2 Ätiologie & Epidemiologie Flashcards

(70 cards)

1
Q
A
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2
Q

Wie werden psychische Störungen erfasst?

A

Durch klinische Interviews (z. B. SCID), Tests (z. B. Persönlichkeitsfragebögen), Beobachtungsverfahren und Fachurteile.

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3
Q

Was bedeutet: „Diagnosen sind Konstrukte“?

A

Psychische Störungen existieren nicht objektiv, sondern werden auf Basis definierter Kriterien konstruiert.

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4
Q

Was sind prädisponierende Faktoren?

A

Faktoren, die eine erhöhte Vulnerabilität für eine psychische Erkrankung bedingen, z. B. genetische Disposition, Traumata, Frühentwicklungsstörungen.

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5
Q

Was sind auslösende Faktoren?

A

Ereignisse, die bei vulnerablen Personen psychische Störungen auslösen, z. B. Tod eines Angehörigen, Mobbing.

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6
Q

Was sind aufrechterhaltende Faktoren?

A

Bedingungen, die die psychische Störung nach Ausbruch weiter verstärken, z. B. Substanzmissbrauch, Behandlungsabbruch.

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7
Q

Welche drei Hauptbegriffe gehören zur Ätiologie?

A

Ätiologie, Pathogenese, Salutogenese.

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8
Q

Welche Modelle zur Entstehung psychischer Störungen gibt es?

A

Lerntheorien, kognitive Ansätze, somatische Ansätze, soziale Faktoren, genetische Ansätze, Vulnerabilitäts-Stress-Modelle.

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9
Q

Was erklärt die klassische Konditionierung?

A

Ein neutraler Reiz wird durch Kopplung mit einem aversiven Ereignis negativ besetzt.

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10
Q

Was erklärt die operante Konditionierung bei psychischen Störungen?

A

Vermeidungsverhalten wird durch Angstreduktion negativ verstärkt.

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11
Q

Was sind zentrale Konzepte kognitiver Ansätze?

A

Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Bewertung, Attribution, kognitive Verzerrungen (z. B. dichotomes Denken).

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12
Q

Welche neurobiologischen Veränderungen treten bei psychischen Störungen auf?

A

Hormonelle, neuroanatomische, neurofunktionale und neurotransmitterbezogene Veränderungen.

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13
Q

Was ist der Schichteffekt?

A

Psychische Störungen treten je nach sozialer Schicht unterschiedlich häufig auf – stark bei Schizophrenie.

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14
Q

Was beschreibt die Social-Drift-Hypothese?

A

Psychische Störungen führen zum sozialen Abstieg (im Gegensatz zur sozialen Verursachung).

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15
Q

Was beschreibt das Vulnerabilitäts-Stress-Modell?

A

Störungen entstehen durch Wechselwirkung von Anfälligkeit (Vulnerabilität) und Belastung (Stress).

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16
Q

Was sind Risiko- und Schutzfaktoren?

A

Risiko: z. B. negative Bindung, Trauma, geringes Selbstwertgefühl. Schutz: stabile Beziehungen, hohe Resilienz.

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17
Q

Welche Rolle spielen Kindheitserfahrungen?

A

Negative Erfahrungen gelten als Risikofaktoren, sichere Bindung als Schutzfaktor.

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18
Q

Was ist Prävalenz?

A

Anteil der Personen mit einer Erkrankung in einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitraum.

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19
Q

Was ist Inzidenz?

A

Anzahl der Neuerkrankungen in einer definierten Population und Zeitraum.

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20
Q

Was ist Komorbidität?

A

Gleichzeitiges Vorliegen mehrerer psychischer (oder physischer) Störungen.

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21
Q

Was versteht man unter Versorgungsepidemiologie?

A

Analyse der Versorgungslage: gedeckte, ungedeckte, über- oder Fehlversorgung.

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22
Q

Was bedeutet „Disability Adjusted Life Years (DALY)“?

A

Maß für verlorene Lebensjahre durch Krankheit oder frühzeitigen Tod.

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23
Q

Warum wird ein Anstieg psychischer Erkrankungen erwartet?

A

Aufgrund gesellschaftlicher, beruflicher, familiärer und demografischer Veränderungen.

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24
Q

Was ist das SCID?

A

Ein strukturiertes klinisches Interview zur Diagnostik psychischer Störungen nach DSM-5.

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25
Warum ist Sprache in der Diagnostik wichtig?
Sprache formt Realität – Diagnosen sind sprachliche Konstrukte (L. Wittgenstein).
26
Was sind Beispiele für auslösende Faktoren?
Akute Lebensereignisse wie Trennung, Tod, Mobbing, Arbeitsplatzverlust.
27
Was sind Beispiele für aufrechterhaltende Faktoren?
Alkohol-/Drogenkonsum, Therapieabbruch, soziale Isolation.
28
Welche Lernmechanismen erklären psychische Störungen?
Klassische Konditionierung, operante Konditionierung, Modelllernen, Instruktionslernen.
29
Vorteile der Lerntheorien?
Hohe Überprüfbarkeit, Entwicklung effektiver Therapieformen, Annahme eines Kontinuums.
30
Kritik an Lerntheorien?
Vernachlässigung intrapsychischer Konflikte und gesellschaftlicher Einflüsse.
31
Was sind typische Denkfehler bei psychischen Störungen?
Dichotomes Denken, selektive Abstraktion, Personalisieren, Wunschdenken.
32
Was versteht man unter neurobiologischen Korrelaten psychischer Störungen?
Veränderungen im Gehirn (z. B. HPA-Achse, Neurotransmitter, Hirnvolumen).
33
Was sind soziale Ursachen psychischer Störungen?
Arbeitslosigkeit, Isolation, Migration, gesellschaftliche Belastungen.
34
Was ist das multifaktorielle Übertragungsmodell?
Kombination genetischer, biologischer, psychischer und sozialer Einflüsse auf die Störungsentstehung.
35
Welche Rolle spielen genetische Faktoren?
Erhöhte Anfälligkeit für bestimmte Störungen (z. B. durch familiäre Häufung).
36
Was bedeutet „experiential avoidance“?
Vermeidung unangenehmer innerer Erfahrungen – gilt als Risikofaktor.
37
Was sind Beispiele für Schutzfaktoren?
Stabile soziale Beziehungen, hohes Selbstwertgefühl, gute Problemlösefähigkeiten.
38
Welche Moderatorvariablen beeinflussen die Entwicklung psychischer Störungen?
Coping, soziale Unterstützung, emotionale Kompetenz.
39
Was ist Punktprävalenz?
Anteil der Erkrankten zu einem bestimmten Zeitpunkt.
40
Was ist 12-Monats-Prävalenz?
Anteil der Personen, die innerhalb eines Jahres eine Störung hatten.
41
Was ist Lebenszeitprävalenz?
Anteil der Menschen, die irgendwann im Leben die Kriterien einer psychischen Störung erfüllt haben.
42
Was ist das Erkrankungsrisiko?
Wahrscheinlichkeit, bis zu einem bestimmten Alter eine Störung entwickelt zu haben.
43
Was versteht man unter „gedeckter Versorgung“?
Anteil der Personen mit Störung, die eine adäquate Behandlung erhalten.
44
Was bedeutet „Überversorgung“?
Behandlung von Personen ohne Diagnose.
45
Was bedeutet „Fehlversorgung“?
Diagnostizierte Personen erhalten eine nicht leitliniengerechte Behandlung.
46
Welche gesellschaftlichen Entwicklungen erhöhen die psychische Morbidität?
Alterung, Arbeitslosigkeit, familiäre Instabilität, Migration, Stressbelastung.
47
Warum nimmt die Inanspruchnahme psychischer Versorgung zu?
Verbesserte Diagnostik, sinkende Stigmatisierung, gestiegenes Gesundheitsbewusstsein.
48
Welche Tests gehören zur klinischen Diagnostik psychischer Störungen?
Projektive Tests, Persönlichkeitsfragebögen, Selbstbeurteilungsfragebögen, psychophysiologische Tests, neuropsychologische Tests, Intelligenztests.
49
Welche Beobachtungsverfahren gibt es in der Klinischen Psychologie?
Natürliche Beobachtung, strukturierte Beobachtung, Selbstbeobachtung.
50
Warum ist das Fachurteil des Klinikers in der Praxis relevant?
Weil es oft als Grundlage für Diagnosestellung und Therapieentscheidungen dient.
51
Was ist Pathogenese?
Lehre vom Entstehungsverlauf einer Krankheit.
52
Was ist Salutogenese?
Lehre von den Bedingungen der Gesundheit und der Entstehung von Gesundheit.
53
Welche Rolle spielen Wahrnehmung und Bewertung in kognitiven Modellen?
Verzerrte Wahrnehmung und Bewertung können zur Entstehung psychischer Störungen beitragen.
54
Beispiel für eine kognitive Theorie psychischer Störungen?
Becks kognitive Theorie der Depression: negative Denkmuster führen zu depressiven Symptomen.
55
Was bedeutet „Modelllernen“ in der Psychologie?
Lernen durch Beobachtung anderer, z. B. wie man mit Stress oder Gefahr umgeht.
56
Was bedeutet „Instruktionslernen“?
Lernen durch verbale Anweisungen oder soziale Regeln.
57
Wie wirken soziale Risikofaktoren bei Kindern?
Familiäre Instabilität, Vernachlässigung oder Gewalt können langfristige psychische Folgen haben.
58
Wie wirken Gleichaltrige (Peers) als Risikofaktor?
Ungünstige Peer-Einflüsse können negative Verhaltensmuster verstärken.
59
Welche Rolle spielt der sozioökonomische Status bei psychischen Erkrankungen?
Niedriger Status ist mit erhöhtem Risiko verbunden (Stress-and-Strain-Hypothese).
60
Was bedeutet „Teufelskreis“ im Zusammenhang mit psychischen Störungen?
Symptome verstärken sich gegenseitig (z. B. Rückzug → Einsamkeit → mehr Rückzug).
61
Was sind „Daily Hassles“?
Tägliche Belastungen wie Streit, Zeitdruck, Reizüberflutung – können kumulativ wirken.
62
Was sind kritische Lebensereignisse als Auslöser?
Z. B. Trennung, Krankheit, Tod, Arbeitsplatzverlust – können psychische Störungen initiieren.
63
Was ist Coping?
Individuelle Art und Weise, mit Stress und Herausforderungen umzugehen.
64
Was sind motivationale Kompetenzen?
Fähigkeit, eigene Ziele zu verfolgen und auch unter Belastung motiviert zu bleiben.
65
Was bedeutet emotionale Kompetenz?
Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle zu erkennen, zu verstehen und zu regulieren.
66
Was beschreibt die 15-jährige kumulative Inzidenzrate?
Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb von 15 Jahren neu an einer Störung zu erkranken.
67
Was ist eine häufige Ursache für Fehlversorgung?
Nichtbeachtung evidenzbasierter Behandlungsleitlinien.
68
Wie beeinflusst die demografische Entwicklung die Versorgungslage?
Eine alternde Bevölkerung erhöht den Bedarf an psychischer Versorgung.
69
Welche gesellschaftlichen Trends führen zu mehr Diagnosen?
Mehr Wissen über Störungen, bessere Früherkennung, geringere Stigmatisierung.
70
Was ist das Ziel moderner Prävention psychischer Störungen?
Frühzeitige Erkennung, Reduktion von Risikofaktoren, Förderung von Schutzfaktoren.