VL7 Flashcards
(37 cards)
Sozialer Einfluss ist…
Veränderungen von Einstellungen, Meinungen, Überzeugungen, Werten, bzw Verhaltensweisen, infolge der Tatsache, dass man mit o.g anderer Menschen konfrontiert ist
-beiläufig oder absichtlich
im Gegensatz zu Einstellungs/Verhaltensänderung:
- Compliance
- Mehrheiten/Minderheiten
- Enscheidungsprozesse in Gruppen
- Gehorsam
Anwesenheit anderer bewirkt:
Warum?
Soziale Erleichterung oder soziale Hemmung
blosse Anwesenheit und Triebtheorie
Bewertungsangst
Aufmerksamkeitskonflikt
Was erleichtert/erschwert die blosse Anwesenheit von Anderen?
Gut gelerntes, dominantes Verhalten wird erleichtert, schlecht gelerntes erschwert
Triebtheorie von Hull&Spence 1956
- Physische Anwesenheit von anderen, angeborenen Erregungsanstieg
- man ist bereit auf das Verhalten der anderen zu reagieren
- das erhöht die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensweisen, die sitzen
Soziale Erleicheichterung/Hemmung bei erwarteter Bewertung
Was passiert da?
Bewertungsangst: Erregung, wenn Bewertung erwartet
- Effekte nur, wenn Bewertung antizipiert
- NUR, wenn Bewertung salient ist (also zB öffentlich antworten, bewertende Zuschauer)
- Erfolgserwartung erhöht Leistung bei erwarteter Bewertung
Soziale Hemmung/Erleichterung bei Aufmerksamkeitskonflikten
- innerer Reaktionskonflikt
- Leistung durch Geräusche, Gesten u.ä. beeinträchtigt
- steigert Erregung
- erschwert das lernen neuer Aufgaben
- trotzdem Einfluss anderer viel bedeutsamer (Infoquelle Normen)
Was sind Normen? Welche Funktionen? Welche Arten?
Überzeugungssysteme
- verhalten & nicht verhalten
- ohne Gesetze
- Erwartung der Gruppenmitglieder wie man sich verhält
Funktionen:
- Unsicherheit reduzieren
- Verhalten koordinieren
- Ergebnisse aufteilen
Arten
- Deskriptive Normen (wie verhalten sich andere)
- Injunktive Normen (Was SOLLTE)
Nonkonformes Verhalten wird selten gelobt
Normverletzendes bestraft
Wie werden Normen gebildet?
- Besonders mit Ingroup/sozialem Netzwerk
- können explizit benannt sein
- Sanktionen durch soziales Netzwerk
Weitergabe von Normen durch…
-Absichtliche Belehrung, Rituale, Beispiele
-nichtverbales Verhalten, Implizite Aktivierung normativer Standards
-Verhalten anderer
“Broken-Window-Sydrom”
Gruppenreferenzrahmen beeinflusst Normen wie..?
In Einzelbedingung entwickelte persönliche Norm nähert sich der Gruppennorm an, Gruppennorm bleibt aber bei Einzelnem stabil
- Gruppenreferenzrahmen bleibt stabil-
- ohne Präsenz der Gruppe
- über die Zeit hinweg
- in neuen Settings
- beim Austauschen ursprünglicher Mitglieder
Motive: Beziehungen und Welt begreifen
Was macht Deindividuation?
- fördert Verhalten nach Ingroup-Normen
- Bedingung: Anonymität, Verantwortungsdiffusion, Gruppengrösse
- Folgen: Extremes Verhalten, verletzt oft allg. soziale Normen (Stanford Prison Experiment)
Was sind die Motive für sozialen Einfluss in Gruppen?
- sich abgleichen, soziale Realität überprüfen, sozialer Vergleich
- Gruppenziele fördern durch Koordination
Wie ist der Prozess von Gruppenzielen? Wie wird Uniformität hergestellt?
Meinungsverschiedenheit in Gruppe - Druck nach Uniformität -Mitglieder kommunizieren Uniformität wird hergestellt durch -überzeugen -überwechseln -Andersdenkende ausschliessen
Motive für sozialen Einfluss nach Deutsch und Gerard 1955 sind …
Informational und normativ
Informational: Unsicherheit reduzieren, valide Urteile fällen, Zeitl. und öffentlich und privat überdauernd
Normativ: Harmoniebedürfnis, befriedigende Beziehungen bauen, oft zeitlich begrenzt, nur nach aussen (kann aber informational Konsequenzen haben, die später bestehen bleiben)
Vier Hauptmotive für sozialen Einfluss nach Cialdini und Trost 1998
- Beeinflussende und Beeinflusste werden einbezogen
- effektive Handlung
- gute Beziehungen haben und erhalten
- Umgang mit dem Selbstkonzept
- Verstehen
MOMENTAN VORHERRSCHENDE ZIELE
Was ist Compliance?
Nachgeben, einwilligen, Zielperson gibt entsprechender Bitte nach, normerfüllendes Verhalten ohne Einstellungsänderung
Drei Techniken zum erreichen von Compliance
- door in the face: extreme Bitte, dann runter regulieren, zu ursprünglichem Anliegen, Gleichheit wieder herstellen
- foot in the door: erst kleiner Gefallen, dann grösserer Gefallen, Zielperson will Konsistenz im Verhalten herstellen
- lowballing: erst mal weniger erbitten, dann folgt gleiche Bitte in mehr, kostspieliger, weniger Vorteilhaft, commitment bereits erlangt
Wann siegt der Mehrheiten-Einfluss?
Asch-Paradigma, Striche einschätzen
- Effekt nimmt stark zu von eins bis drei (ab dem Vierten sind es nur noch Mitläufer)
- Effekt sinkt, wenn Einstimmigkeit gebrochen wird (noch einer sieht den Stab so wie ich)
- Effekt sinkt weiter, je kompetenter der Unterstützer ist
Zwei Perspektiven, warum Menschen sich konform Verhalten
- Festinger: Abhängigkeitsperspektive
- Gruppenmitglieder sind kognitiv voneinander abhängig, denn eigene Meinung wird validiert, Gruppenziele voran gebracht - Deutsch & Gerard: normativer und informationaler Ansatz: normativ gemocht werden wollen informationeller: Recht haben wollen
Allgemeine Motive für Konformität (3)
- Bestätigung und Relevand der Anderen
- Gruppenmeinung richtiger
- Vermeidung anders zu sein
Wie kann eine Minderheit Einfluss ausüben?
- Beständigkeit im Verhalten (beständig grün sagen, wenn es blau ist)
Konversionstheorie Moscovici 1980
Konversion: konvertieren, Aspekt betrachten verändert sich, nachdem man Einfluss ausgesetzt war
Entweder durch Mehrheitenmeinung:
- Vergleichsprozess
- Compliance
- nach aussen ja, nach innen nein
Oder durch Minderheiten-Einfluss
- Validierungsprozess (verstärkte Aufmerksamkeit aufs Thema)
- öffentlich nicht zustimmen
- kognitive Auseinandersetzung kann Konversion bewirken
- private und oder indirekte Einstellungsveränderung
Quellen-Kontext-Elaborationsmodell Martin + Hewstone 2008
Durch Minderheiten beeinflusste Einstellungen sind stärker als durch Mehrheiten geformte
-Elaborationskontinuum persönliche Relevanz
hoch: Argumente werden verarbeitet, egal woher
Niedrig: heuristiken leiten Verhalten
Mittel: Konversionstheorie anwenden
Konvergenz-Divergenz-Theorie, Nemeth 1986
Mehrheiten engen den Fokus ein, Minderheiten breiter Fokus
Grund: Mehrheitsmeinung fördert nicht den kreativen Prozess, Gewicht des Konsenz
Minderheit: auf Thema gerichtetes Denken fördert kreatives Problemlösen, mehrere Perspektiven bedenken (meine und die andere) um valides Urteil zu fällen