Politische Ideengeschichte Flashcards

1
Q

 Was unterscheidet Wissenschaftstheorie, politische

Philosophie, politische Ideengeschichte und empirischanalytische Theorien?

A

 Wissenschaftstheorie: Was ist Wissen? Was ist Wissenschaft?
 Politische Philosophie: Normative Fragen, z.B. Was ist eine gerechte Gesellschaft?
 Politische Ideengeschichte: Wie haben sich politische Ideen über die Zeit entwickelt?
 Empirisch-analytische Theorien: positivistischer Anstrich mit Theorieunterfütterung, um empirische Regelmäßigkeiten zu finden

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2
Q

 Was untersucht Politische Ideengeschichte? Geben Sie Beispiele möglicher Untersuchungen.

A

 Werke und Gedanken eines bestimmtes Theoretikers (z.B. Locke)
 die Ideen und Annahmen einer theoretischen Strömung (z.B. Liberalismus)
 Theorien einer einzelnen Epoche (z.B. Antike)
 landesspezifische Theorien (z.B. französische)
 Begriffe der politischen Theorie (z.B. Gerechtigkeit)

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3
Q

 Warum sollte man als Politikwissenschaftler/Politikwissenschaftlerin Politische Ideengeschichte betreiben?

A

 Grundlegende Fragen der politischen Theorie haben sich nicht geändert
→ von jahrhundertealten Ideen kann heute noch profitiert werden
 “Archiv”: Bewahren von wichtigen Ideen
 “Laboratorium”: auch neue Probleme können gelöst werden mit “alten” Ideen

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4
Q

 Welche unterschiedlichen Erkenntnisziele können ideengeschichtliche Untersuchungen haben?

A

 Annäherung an komplexe, grundlegende Probleme
 Warum hat sich manches durchgesetzt, anderes nicht?
 Ideologiekritik
 normativ-ontologisch: Suche nach dem guten Leben

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5
Q

 Skizzieren Sie den biografischen und historischen Hintergrund von Alexis de Tocquevilles Schrift „Über die Demokratie in Amerika“.

A

 Entstammt franz. Adelsfamilie, litt deshalb unter Revolutionsfolgen
 reiste 1831/1832 zur Untersuchungdes Gefängniswesens in die USA
 später aktiver Politiker
 in Frankreich damals instabile politische Verhältnisse
 USA: erste “Massendemokratie”

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6
Q

 Auf welche Annahmen baut Tocquevilles Werk auf?

A

 Entwicklung zur Gleichheit und Demokratie unaufhaltsam
 Zielkonflikt Freiheit vs. Gleichheit
 USA: funktionierende Demokratie

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7
Q

 Welche Stärke sieht Tocqueville in der Demokratie, was sind ihre Schwächen?

A

 Stärken: Lernfähigkeit und Fehlerkorrektur durch Abwahl, Innovationsfähigkeit und damit Wohlstand, durch Partizipation entsteht positive politische Kultur

 Schwächen: schlechte politische Führung und Ineffizienz, inkompetente Wähler, Taktung der Wahlen verhindert langfristige Problemlösung, Demokratien in Kriegen und Außenpolitik nicht handlungsfähig und “Tyrannei der Mehrheit”

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8
Q

 Was ist die “Tyrannei der Mehrheit”, wie kommt sie zustande und was kann man gegen sie tun?

A

 Problem: wegen diskursiver Tyranneider Mehrheit können sich Einzelmeinungen nicht gegen Mehrheitsmeinung durchsetzen
 Nonkonformismus würde durch Ausgrenzung sanktioniert werden
 Freiheit würde so eingeschränkt werden
 ständige Gefahr des
Machtmissbrauchs
 Maßnahmen zur Prävention: institutionelle Hürden wie Checks & Balances, Föderalismus und unabhängige Justiz, Pressefreiheit, starke Zivilgesellschaft und politische Kultur

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9
Q

 Tocqueville schrieb, er kenne kein Land, in dem im Allgemeinen „weniger geistige Unabhängigkeit und weniger wahre Freiheit herrscht als in Amerika“. Warum kommt er zu diesem Urteil?

A

 Demokratie kann zu einem „Despotismus der Mehrheit“ führen.
 Verbreitung eines „höfischen Geists“
 Dieser hemmt große Charaktere an der Entfaltung
 Die Macht wird nicht ständig von der Mehrheit missbraucht – die Gefahr des Machtmissbrauchs ist aber ständig präsent.

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10
Q

 Inwiefern kann man Tocquevilles Amerikaschrift dazu nutzen, heutige politische Probleme besser zu verstehen?

A

 Schwächen von Demokratien müssen diskutiert werden
 Kurzer Zeittakt, ständiger Wahlkampf als Problem
 Auch heute gilt in Demokratien: Minderheitenschutz nicht vergessen!
 Was dürfen Mehrheiten entscheiden, was nicht?

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