Internationale Beziehungen 2 - Globalisierung Flashcards
• Was versteht man unter „Globalisierung“?
Kerngedanke: Zunahme internationaler Transaktionen
•Definition aber abhängig vom Analysefokus.
• In welchen Bereichen existiert Globalisierung? Wieso kann man im Bezug auf den wirtschaftlichen Bereich von einer OECDisierung sprechen?
• Von Globalisierung können zahlreiche Bereiche betroffen sein.
- Umwelt
- Wirtschaft
- Kriminalität/Terrorismus
- Etc.
• Der KOF-Globalisierungsindex unterteilt den Globalisierungsbegriff in drei Dimensionen.
- Ökonomisch
- Sozial
- Wirtschaftlich
•OECDisierung:
- Globalisierung wirkt nicht überall gleichstark. Vor allem die demokratischen Industriestaaten sind wirtschaftlich globalisiert.
- Ostblock bis 1990 und Teile Afrikas deutlich weniger wirtschaftlich globalisiert.
Inwiefern ist Globalisierung ein neues Phänomen, welche Aspekte kennen wir aus früheren historischen Epochen?
• Bereits bekannte Aspekte:
- Bereits seit dem Römischen Weltreich sind Teilaspekte sichtbar (bspw. Völkerwanderung)
- 19 Jhd. – 1 WK: Finanzmarktmobilität, sehr hohe Handelsverflechtungen
- Nach 2. WK bis 1970er Jahre: Erneute Intensivierung des Handels, aber keine Finanzmarktderegulierung.
• Neue Aspekte seit 1990:
• Fall der Sowjetunion und technologische Neuerungen führen zu „Quantensprung“.
• Liberalisierung der Finanzmärkte und zugleich enorme Zunahme der Transaktionsgeschwindigkeiten
Neue Qualität der wirtschaftlichen Globalisierung
• Diskutieren Sie, inwieweit die wirtschaftliche Globalisierung der technischen Entwicklung, den gestiegenen Opportunitätskosten außenwirtschaftlicher Geschlossenheit oder der Durchsetzung eines politischen Projektes geschuldet ist. Differenzieren Sie nach unterschiedlichen Bereichen.
Außenhandel: Politisches Projekt
• Technische Weiterentwicklungen machen internationalen Handel günstiger (bsp. Supertanker).
• Aber: Außenhandel lässt sich weiterhin effektiv kontrollieren und Produkte können durch Import/Exportverbote vom internationalen Handel ausgeschlossen werden.
Liberalisierung ist vor allem ein politisches Projekt, für das sich bewusst entschieden wurde.
- Ausländische Direktinvestitionen: Nutzen
- Ausländische Direktinvestitionen sind im Regelfall von großen volkswirtschaftlichen Nutzen.
- Je offener ein Land für Direktinvestitionen ist und je globalisierter die Welt ist, desto mehr profitiert das Land davon.
- Finanzmärkte: Technologischer Fortschritt
- Nutzen der Finanzmarktintegration umstritten.
- Problem: Eine Abschottung von den internationalen Finanzmärkten wäre mit enormen Kosten verbunden.
- Technischer Fortschritt ermöglicht eine enorme Geschwindigkeit internationalerTransaktionen.
• Welches demokratietheoretische Problem ergibt sich aus der Globalisierung? Begründen Sie ihre Antwort.
• Probleme der Globalisierung:
- Nationalstaat kann viele seiner Aufgaben nicht mehr eigenständig erfüllen.
- Je stärker die Wirtschaft und Gesellschaft verschiedener Staaten miteinander verflochten sind, desto schwieriger wird die Lösung von Problemen durch den einzelnen Nationalstaat.
- Die Verhandlungspartner haben unterschiedliche Elektorate.
- Kongruenzproblem: Die Bevölkerung, welche von einem Problem betroffen ist, kann nicht (alleine) über die Lösung des Problems entscheiden.
- Die internationale Kooperation leidet oftmals unter einem demokratischen Legitimationsdefizit und/oder ist anfällig für Blockaden.
• Welche Möglichkeiten gibt es, Politik jenseits des Nationalstaates demokratisch zu legitimieren? Unter welchen Bedingungen ist das Mehrheitsprinzip legitimiert?
- Möglichkeiten der Legitimation:
- Einstimmigkeitsprinzip: Alle Entscheidungen auf supranationaler Ebene müssen im Einverständnis aller Akteure getroffen werden.
- Problem der Blockade
- Umverteilung kaum möglich
• Mehrheitsprinzip: Entscheidungen werden lediglich von der Mehrheit der Akteure gefällt.
- Problem: Mangelnde Legitimation angesichts fehlender „Wir-Identität“ in der Bevölkerung.
Welche alternativen Legitimationsmöglichkeiten gibt es?
- Legitimation nicht über Wahlen (input), sondern über das Ergebnis (output).
- Verlagerung der Entscheidung in Gremien mit hoher Kompetenz (bsp.: Geldpolitik durch Notenbanken)
- Schaffung der Legitimation durch Erfolg.
- Besonders große Probleme bei politisch wichtigen und unpopulären Entscheidungen (Bsp: Expertenregierung unter Monti in Italien)