Bewegungsanalyse (FBL) Flashcards

(72 cards)

1
Q

Bewegungsdefinitionen divers

A
  • kann rein physikalisch bestimmt werden (Ortsveränderung eines Körpers in einer bestimmten Zeit)
  • umfasst aber viel mehr: z.B. Autonomie der*des Einzelnen
  • auch: innerlicher Prozess (Wellness-Verband) mit körperlichen, geistigen und seelischen Dimensionen (Bwg “tut gut”, “macht glücklich”)
  • sei vorbeugende Maßnahmen für zahlreiche “Zivilsationskrankheiten” (z.B. Herz- und Gefäßkrankheiten, Bluthochdruck, Depressionen, Angstzustände, Allergien…)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Bewegungsdef. PT

A
  • zielgerichtete Aktion
  • die auf ex- oder intrinsischen Reiz folgt
  • dient der Veränderung des Individuums in Bezug auf Lage oder Position
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

I.Bez. auf menschliche Bwg, müssen Voraussetzungen erfüllt sein:

A
  • Bewegungsprogramm der Aufrichtung gegen die Schwerkraft (Kniestand reicht schon) muss abgeschlossen & intakt sein
  • Individuum benötigt entsprechende & intakte Organe zur: Reizaufnahme, Reizleitung, Reizverarbeitung, Reizantowrt/Reaktion
  • Mobilität: Fähigkeit eine Bwg. zu initiieren, sowie ausreichendes funktionelles Bewegungsausmaß um eine Haltung einzunehmen (Haltung unterstützt Bewegung!)

–> um mich distal bewegen zu können, muss ich mich proximal stabilisieren können

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Definition “normaler” Bewegung

A

ist zielorientiert/gerichtet
ist eine Antwort auf in- oder extrinsischen Reiz
ist adäquat (so viel Kraft wie nötig) und adaptiert (z.B. Schrittlänge an Stufen)
ist ungestört
ist ökonomisch

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Kontextfaktoren zur Beurteilung “normaler” Bwg

A
Wie ist die Umgebung? 
Kann Bwg. ungestört vollzogen werden? (Rahmenbedingungen)
Lebensalter?
Trainingsalter?
Sport oder Alltag?
Entwicklungsalter? (Pädiatrie)
Ruhe oder Eile/Stress?
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Mögliche Störungen, die “normale” Bewegung einschränken/verunmöglichen?

A

Nervenschäden (zentral/peripher), Knochenbrüche, Muskelschäden…

U.a. Morbus parcinson –> Rhytmus vorgeben, Bwg. in Einzelteile zerlegen und separat üben
Schlaganfall –> Spiegeltherapie, einzelne Bwg.Schritte üben

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Initialbewegung (Def.)

A

= geplante und zielgerichtete “Erstbewegung”

  • -> meist auf distale KAs BEZOGEN (auch wenn Bwg. selbst woanders durchgeführt wird)*
  • -> Begwegung in einem oder mehreren Gelenken
  • -> zeigt Hauptmerkmale einer willkürlichen Bwg. (vs. unwillkürliche Bwg./Reflexe)

*Ich will Hand heben/hebe Hand: trotzdem findet Großteil der Bwg. im Schultergelenk statt

Genau umgekehrt wie Wellenbewegung, wenn Stein ins Wasser geworfen wird:
Ini = distal, Weiterlaufend = proximal (von Außen nach Innen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Initialbewegung beim Schuhe anziehen

A

HG + KG-Flexion, Dorsal-Extension, Extension oberes Sprunggelenk

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Weiterlaufende Bewegung

A

= i.d.R. physiologische Aktion in proximalen Gelenken

  • -> notwendig um geplantes Bwgs.Ziel zu erreichen
  • -> Voraussetzung ist Initialbewegung
  • -> in Bez. auf BwgsVerhalten von Erwachsenen sind WBs Teilmuster einer Gesamt- bzw. Komplexbwg. (zB Schuhe anziehen)
  • -> zu großen Teilen automatisiert/unbewusst, dennoch WILLKÜRLICH
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

WB beim Schuhe anziehen

A

Beckenaufrichtung, Flexion LWS (=Entlordosierung)

–> ohne diese ist Schuhe anziehen nicht möglich

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

WB bei Abd. Schultergelenk über 90°

A

Rotation der Scapula über den Thorax

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Kennzeichen einer weiterlaufenden Bewegung

A
  1. Timing: sollte zum richtigen Zeitpunkt einsetzen (z.B. ab gewisser Gradzahl Flektion)
  2. Lokalisation: von distal nach proximal –> keine KAs überspringen
  3. Bwg.Rhythmus –> Überbegriff f. Timing & Lokalisation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

WBs und ADL

A

Wichtig, um klären zu können: Was brauchst Du, um Aktivität XY ausführen zu können?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Ausweichbewegung (AWB)

A

Ist Timing/Lokalisation und/oder Rhythmus gestört, wird die WB zur AWB

Außerdem gilt eine Bwg. als AWB, wenn sie

  • unökonomisch ist (zB unverhältnismäßig viel Kraft)
  • unerwartet ist (zB nur möglich wenn von Blick gefolgt)
  • aus der Zielrichtung abweicht
  • eine Veränderung der Unterstützungsfläche auslöst
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Bsp. gestörtes Timing Abduktion Schultergelenk

A

Rotation der Scapula zu früh

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Bsp. gestörte Lokalisation Abd. Schultergelenk

A

Lat. Flexion i.d. WS vor Rotation der Scaplua

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Unterstützungsfläche (USTFL)

A

Fläche, die zwischen den Kontaktpunkten des Körpers mit der Unterlagerung aufgebaut wird

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Wenn AWBs nicht beseitigt und/oder erkannt werden, werden sie

A

…automatisiert & als “normal” empfunden

–> wird als Ausweichmechanismus bezeichnet

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Treten AWBs im Gang auf

A

…werden sich als Hinkmechanismen bezeichnet

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Ursachen für AWBs

A
  • Schmerzen
  • Störung im Bwgs. System (angeboren/erworben)
  • Störung im Bwgs-Programm (angeboren/erworben)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Beispiel angeborene Störung im Bwgs.System

A

Klumpfuß

Hüftdysplasie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Beispiel erworbene Störung im Bwgs.System

A

Knochenfraktur
Bänderruptur
Muskelverkürtzung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Beispiel angeborene Störung Bwgs-Programm

A

Infantile Cerebrale Parese

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Beispiel erworbene Störung Bwgs-Programm

A

Schädel-HIrn-Trauma

Schlaganfall

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
WBs bei Flexion im HG (von distal) in RL
Ab ca. 40/50°: Beckenaufrichtung | Ab ca. 80°: Entlordosierung
26
Äquivalente Bwgen zu Flexion im HG von distal in RL
Langsitz | Vorbeuge mit Finger-Boden-Abstand = 0
27
ADLs bei denen mindestens 90° Huftflexion nötig sind
auf Toilette gehen (sonst Sitzerhöhung nötig), Schuhe binden, Bücken nach Gegenständen, hohe Stufen (Zug)
28
Durch welche Bewegungen in den verbleibenden anderen Ebenen erleichtern die Hüftflexion?
Abduktion im HG, Auro im HG --> ermöglichen bessere Flexion im HG [mehr Platz i.d. Pfenne für die Kugel]
29
Was ist das Prinzip der Widerlagerung?
WBs - vorallem dann, wenn sie zu ABWs werden - können auf verschiedene Arten widerlagert werden
30
Was sind Widerlagerungen durch Gegengewicht (im Rahmen von Gleichgewichtsreaktionen)?
automatisch einsetzende, spontane Reaktionen - -> Gegengewichte werden eingesetzt, um die Schwerpunktverlagerung in eine andere Bwgs.Richtung zu kontrollieren - -> unwillkürliche Widerlagerung mit geringer muskulärer Aktivität Bsp. Umschubsen, wenn eine*r auf liege Sitzt --> Beine gehen hoch
31
Was sind Widerlagerungen durch Gegenaktivität (im Rahmen von Gleichgewichtsreaktionen)?
Wenn im Rahmen von Gleichgewichtsreaktionen eine WB durch reine Muskelaktivität widerlagert wird. --> ist Bestandteil von differenzierten Gleichgewichtsreaktionen, zeigt hohes Maß an Ökonomie Bsp. Umschubsen, wenn eine*r auf liege Sitzt --> wird durch aktives Anspannen verhindert
32
Was sind Widerlagerungen durch eine Gegenbewegung (im Rahmen von Gleichgewichtsreaktionen)?
es kommt zur gegenläufigen Bewegung verschiedener KAs, ähnlich wie spontane Reaktioen nur hier: bewusst gesteuert und langsamer (=kognitiv anders) Bsp. Eine*r sitzt auf liege, wird langsam nach links verschoben, Beine gleichen nach rechts aus
33
Widerlagerungen in der Therapie
- passiv: Therapeut*in / Lagerung - aktiv: Patient*in durch Gegenaktivität oder Gegenbewegung - assistiv: Therapeut*in und Patient*in durch Gegenaktivität oder Gegenbewegung
34
Was sind Widerlagerungen bei Gleichgewichtsreaktionen?
Gegengewicht (aktiviert passiv) Gegenbewegung Gegenaktivität
35
Bsp. Therapeutische Widerlagerung bei Huftflexion (Becken richtet zu früh auf): passiv 1
Therapeut*in bewegt ein Bein in die Flexion, das kontralaterale Bein in die Extension (Patient*in liegt am Rand der Liege) --> Becken wird kontralateral nach unten gedrückt & so an Aufrichtung gehindert
36
Bsp. Therapeutische Widerlagerung bei Huftflexion (Becken richtet zu früh auf): passiv 2
Patient*in in SL: Therapeut*in hinter Patient*in zieht gleichzeitig Knie von Patient*in sowie ipsilateral den Beckenkamma auf sich zu --> so lange machen, bis Muskulatur der*des Patient*in weicher wird, dann in RL testen, ob hier Flexion nun besser gelingt
37
Bsp. Therapeutische Widerlagerung bei Huftflexion (Becken richtet zu früh auf): aktiv
Patient*in wird aufgefordert Becken nach dorsal zu schieben, auf der Liege zu lassen oder Becken bereits vor der Bewegung zu kippen und während der Bwg. gekippt zu lassen
38
Bsp. Therapeutische Widerlagerung bei Huftflexion (Becken richtet zu früh auf): assistiv
Patient*in übernimmt Koordination und Bewegung des Beckens, Therapeut*in bewegt Bein (oder umgekehrt)
39
Warum ist Widerlagern von AWBs sinnvoll?
Bewegungspotenzial vergrößern | Weg zurück zu ökonomischen Bwgen
40
WBs bei Abd. im HG in RL
Beckenelevation ipsilateral,Lateralfleion der WS nach ipsilateral
41
Bsp. Therapeutische Widerlagerung bei Abd. im HG in RL (zu frühe Beckenelevation): passiv
Therapeut*in bewegt Bein und hält Beckenkamm fest
42
Bsp. Therapeutische Widerlagerung bei Abd. im HG in RL (zu frühe Beckenelevation): durch Gegenbewegung
Patient*in wird aufgefordert Beckenelevation kontralateral zu machen
43
Bsp. Therapeutische Widerlagerung bei Abd. im HG in RL (zu frühe Beckenelevation): durch Gegenaktivität
Patient*in wird aufgefordert, Becken in Nullposition zu halten
44
Drehpunkt
Punkt im Gelenk, um den Bewegung stattfindet | z.B. Schultergelenk, Hüftgelenk
45
Distanzpunkt (DP)
beobachtbarer Punkt an einem Gelenkpartner, der bei einer Bwg. gut zu beurteilen ist sowie großen Bwgs.Weg zurücklegt z.B. Flexion Schultergelenk: Endphalanx des 3. Fingers, meist distal zu Drehpunkt (je distaler, desto leichter zu beschreiben) Achtung: muss Bwgs.Richtung entsprechen: Flexion SG mit gebeugtem Arm: Phalanx macht keinen Sinn mehr --> Ellenbogen bietet sich an!
46
kritischer Distanzpunkt
der DP, der am eindeutigsten die Primärbewegung einhält, hilft Therapeut*innen die Bewegung zu analysieren
47
Primärbewegung
= die von distal ODER proximal eingeleitete Initialbewegung Bewegung, die zuerst stattfindet und dann weitere Bwg. nach sich zieht z.B. Schuhe anziehen: Flexion im HG
48
Weiterlaufende Bwg 2
Bewegungsausschläge in benachbarten Gelenken ausgehend von einer Initialbewegung WICHTIG: verläuft immer i.d. selben Ebene wie Initialbewegung! z.B. WB der Abdunktion im HG kann keine Rotation sein!
49
DP
Drehpunkt
50
pDp
proximaler Distanzpunkt
51
dDp
distaler Distanzpunkt
52
Beispiel DP, pDp, dDp bei Bewegung rund um's Ellenbogengelenk?
``` Drehpunkt = Ellenbogengelenk dDp = Hand pDp = Schulter ```
53
Welche Bwg. ist möglich um Trochanter der SIAS anzunähern? (Frontalebene)
Abduktion im HG
54
Welche Bwg. ist möglich um SIAS dem Trochanter anzunähern? (Frontalebene)
Beckendepression
55
Abduktion HG / Beckendepression: Wo findet BWG statt? Wie heißt sie?
Im HG, einmal von Femur einmal von Os Coxae Abduktion, bzw. Abduktionsstellung im HG
56
Was passiert kontralateral wenn SIAS dem Trochanter angenähert wird? (Frontalebene)
Kontralateral: Beckenelevation
57
Welche Bwg. ist möglich um Femur von SIAS zu entfernen? (Sagittalebene)
Extension im HG
58
Welche Bwg. ist möglich SIAS von Femur zu entfernen? (Sagittalebene)
Beckenaufrichtung
59
Extension im HG / Beckenaufrichtung: Wo findet die Bewegung statt? Wie heißt sie?
Im HG, einmal von Femur einmal von Os Coxae Extension(stellung) im HG
60
Extension im HG --> was sind WBs?
Beckenkippung + Extension LWS
61
Beckenaufrichtung --> was sind WBs?
Flexion LWS
62
Welche Bwg. ist möglich um SIAS vom Trochanter zu entfernen? (Transversalebene)
-Rotation im Becken
63
Welche Bwg. ist möglich um Trochanter von SIAS zu entfernen? (Transversalebene)
AuRo im HG
64
-Rotation im Becken/AuRo im HG: Wo findet die Bewegung statt? Wie heißt sie?
Im HG, einmal von Os Coxae einmal von Femur AuRo(Stellung) im HG
65
Was findet kontralateral statt, wenn SIAS vom Trochanter entfernt wird? (Transversalebene)
-Rotation im HG (auch kontralateral) --> InRo-Stellung im HG kontralateral
66
Ökonomie
Bestes Ergebnis bei kleinstmöglichem Aufwand
67
Was für Auswirkungen hat zu hohe Muskelaktivität?
- verhindert feine Gleichhewichtsreaktionen - macht sich in minimalen Stellungsänderungen der Gelenke bemerkbar - vergröbert die Bwgen - Belastung auf BwgsApparat nimmt zu
68
Was für Auswirkungen hat zu niedrige Muskelaktivität?
- verzögert nötige Gleichgewichtsreaktionen | - vermehrt Belastung der passiven Strukturen
69
Wann arbeitet ein Muskel dynamisch konzentrisch?
Wenn er Gewichte hebt/bewegt --> Aktive Verkürzung des Muskels = "positiv-dynamisch" oder "überwindend"
70
Was ist eine hubvolle Bewegung?
Muskel arbeitet dynamisch konzentrisch gegen die Schwerkraft
71
Was ist eine hubfreie Bewegung?
Muskel arbeitet dynamisch konzentrisch unter Abnahme der Schwerkraft bzw. unter weitgehender Abnahme der Eigenschwere des bewegten KAs
72
Wann arbeitet ein Muskel dynamisch exzentrisch?
Wenn er Gewichte am Fallen hindert. Der Muskel muss sich hierbei aktiv verlängern