Einführung und historische Dimensionen Flashcards

1
Q

Entstehung der IP als wissenschaftliche Disziplin

A

-Beginne in USA
-zuerst starker Idealismus = theoretische Fundierung internationaler Kooperationen zur Kriegsverhütung und Förderung von einvernehmlicher Weltpolitik
-nach faschistischen Regierungen und Kalten Krieg mehr Realismus
-Disziplin bis heute sehr angelsächsisch dominiert

in Ö erst mit Einführung Powi anfang 70er in Powi Integiert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Unterschied Internationale Politik und internationale Politik ( IB vs iB / IPÖ vs ipÖ)

A

IP = Disziplin, wissenschaftliche Disziplin
iP = Gegenstand, das was beforscht wird von IP

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

wodurch kann breites Verständnis von internationaler Politik erlangt werden? im historischen Kontext?

A

Arbeit mit

Entwicklungsweise:
-Politik in ihrem Kontext verstehen: kapitalistische Ökonomie und sie tragende soziale und politische Akteure und deren Machtverhältnisse

Weltordnungen:
-Pax Britannica/Americana
-keine Ereignisgeschichte (aber schon wichtig als Umschlagpunkte)

Ideologische Absicherung:
-Akteure handeln auch mit ideologie: “Fortschritt”, “Entwicklung” etc
-dabei auch Gewalt, Krieg, Frieden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Periodisierung in historische Hegemoniezyklen

A

Spätmittelalter: Europa eher Peripherie, China bedeutende

1500-1580: Portugal/Spanien
1580-1688: Holland
1688-1792 / 1815-1914: Großbritannien (Pax Britannica)
1945-1973: USA (pax americana gegen pax sovjetica)
ab 1980: USA

-> frage ob heute multizentrisch / Aufstieg China? oder doch Dominanz USA?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Periodisierung in historische Phasen mit dominanten Strukturen

A

nach Eric Hobsbawm

das lange 19. Jhd: 1789-1914
-europ. Revolutionen (1789-1848)
-Blütezeit des Kapitalismus 1848-1875 -> demografischer Wandel, Industrialisierung
-imperiale Zeitalter (1875-1914)

das kurze 20. Jahrhundert: 1914/1917 - 1989
-Zeitalter der Katastrophen und dann Nachkriegsordnung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

prinzip des nationalstaats

A

ab wann werden nationalstaaten wichtig?

-großer Bruch nicht 1648: zwar völkerrechtlich anerkannte Souveränität (Westfällischer Friede), aber de facto Re-Etablierung von Dynastien
-auch nach 1815 Dynastien: Habsburger Reich, Osmanisches Reich, Russisches Reich, China, britisches Empire
-Deutsches Reich: Einigung als Nationalstaat erst 1871
-Kolonien, Kolonialismus v.a. ab Berliner Kongokonferenz von 1884/85
-Durchsetzung real v.a. ab erstem Weltkrieg und Entkolonialisierung weltweit ~20. Jhd

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

was bedeutet Nationalstaatsprinzip

A

Nationalstaat als Territorialstaat in der Lage ökon. polit. und ideolog. Ressourcen zu mobiliseren
-Absicherung Klassen-/Eigentumsverhältnisse
-Abgrenzung nach außen: Vereinheitlichung von Sprache, Zeit, Symbolen, Infrastruktur, kollektive Kultur

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

neuer Modus der internationalen Politik

A

ab Wiener Kongress: Anfänge der internationalen Diplomatie
-> Internationale Konsultationen
-> “transnationales Lobbying”
-> Öffentlichkeit: Anwesenheit von Journalisten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

historische Entwicklungen Aufstieg Großbritanniens aus strukturgeschichtlicher Perspektive

A

liberal-kapitalistische Entwicklungsweise

-Industrielle Revolution: vor allem in GB, technische Voraussetzungen, wichtige Rolle der Baumwolle -> Weidewirtschaft, weniger Ackerbau

-merkantilistischer Modernisierungsprozess (kein liberales Wirtschaftsmodell, Regierungen betreiben Wirtschaftspolitik, die sehr stark auf eigenen Wohlstand/Wachstum abzielt, wenn nötig auch protektionistisch) und Herausbildung eines großen Marktes

-Kommerzialisierung der Sozialbeziehungen: alte tradierte Verbände werden aufgelöst -> Markt/Geldbeziehung wird wichtiger; Ende des Zunftwesens (wer darf gewisses Handwerk ausüben), Einfriedungspolitik, agrarkulturelle Revolution, entstehendes Bürgertum (eng mit Adel verbunden)

-unregulierter Arbeitsmarkt (Abschaffung Speenhamland Laws 1834 = Gesetz, dass Gemeinden verpflichtete, Armen ihrer Gemeinde zu versorgen -> Abschaffung führt zu Durchsetzung eines nationalen Arbeitsmarkts, weil Armenhilfe nicht ortsgebunden ist)

-monarchistischer und zentralisierter (Steuer-)Staat : Einkommenssteuer und konstitutionelle Monarchie

-Commonwealth: billiger Import von Rohstoffen (Freihandelspolitik)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was versteht man unter “the great divergence”/”the great transformation”

A

pomeranz -divergence: ab 1800 fiel Chinas GDP enorm, USA und Westeuropa steigen stark auf

polanyi - transformation: industrielle revolution: unglaubliche verbesserung der produktonsmittel/ökonomischer take off mit gleichzeitig extremer verarmung und schlechteren lebensbedingungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Pax Britannica

A

-nach 1815 war GB politisch und ökonomisch führende Kraft: enorme Industrieproduktion
-Kontrolle der internationalen Handelswege (durch die britische Flotte): Kolonialismus
-Übergang zur liberalen Außenwirtschaftspolitik seit den 1830er Jahren:
Freihandel
-Verallgemeinerung und Erzwingung des Wirtschaftsliberalismus: verschiedene Abkommen, Standard-Setzungen; andere Länder protektionistisch
-Diplomatie: balance of power auf Kontinent
-sichert Vormachtstellung militärisch: damit kein anderes land übermacht gewinnen kann -> mehr oder weniger stabile ordnung
-100 Jahre keine größeren Kriege in Europa
Ausnahmen: 1853-56 Krimkrieg,
1859 Frankreich-Österreich, 1865 Preußen-Österreich, 1870 Frankreich-Preußen

-erste “moderne” Krise: Great Depression -> Protektionismus ab 1870
-Vormachtstellung GBs wird infrage gestellt, zb deutschland/usa -> holen auf, wollen GBs Übermacht nicht mehr akzeptieren/regeln mitdefinieren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

wie versucht GB Krise der Pax Britannica zu lösen?

A

3 Strategien:
generell: Konflikte, die aus Wirtschaftskrise in Europa entstehen, werden versucht zu lösen, indem andere Teile der Welt mehr ausgebeutet werden

  1. Verstärkung des Kolonialismus
  2. rassistisch konnotierter Nationalismus
  3. Imperiale Expansion
    -> Berliner Kongo-Konferenz 1884/85
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Kongo-Konferenz

A

1884/85
-Ausgangspunkt geopolitischer „Wettlauf um Afrika“
-Aufteilung Afrikas, um „den Frieden zwischen
den Europäern“ zu wahren; in Krisenzeiten zunehmende Rivalitäten -> Expansion zur Aufteilung von Märkten und Rohstoffen
-Unternehmensinteressen setzten sich durch
->Handelsfreiheit in weiten Regionen Afrikas
->Freigabe wichtiger Flüsse für die Schifffahrt
-Ursprünge der Kartografie des heutigen Afrikas

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Strukturen, die zu Imperialismus führten

A

-Konkurrenz um billige Rohstofflieferanten (imperialistische Konkurrenz)
-eue Leitsektoren: Chemieindustrie, Elektroenergie, Automobilindustrie, v.a. Deutschland und USA
-Aufschwung der ArbeiterInnen-Bewegung -> Kapitalismus beruht auf Ausbeutung, soziale Errungenschaften/Widerstand dagegen -> Ausbeutung wird woanders hin verlagert
-Expansion der Staatstätigkeit
-Militärische Aufrüstung
-Erschließung neuer Absatzmärkte (Kolonien)

-imperiale Konkurrenz mündet schließlich in Ersten Weltkrieg -> Zeitalter der Katastrophen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

erste politische Globalisierung

A

-transnationale Verbände von Unternehmen
-Entstehung transnationaler sozialer Bewegungen: Friedensbewegung (Internationales Rotes Kreuz), ArbeiterInnen-Bewegung (deutlich international(istisch)), Frauenbewegung
-frühe Elemente Sozialstaat: Verbesserungen der Lebensbedingungen der Erwerbstätigen als
Ergebnis der Auseinandersetzungen: erste Elemente Sozialstaat – Schutz von Kindern, Verkürzung Arbeitszeit, Arbeitssicherheit,
Unfallversicherung, Pensionsversicherung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

historische Einteilung 20. Jhd

A

ereignisgeschichtlich: Zeitalter der Katastrophen 1914-1945

strukturgeschichtlich: pax americana und fordismus 1940er - 1970er

krise der 1970er jahre und aktuelle entwicklungen

17
Q

Erster Weltkrieg

A

1914-1918
-Auslöser: 28.6.1914 - Ermordung des österr.-ungar. Thronfolgers FranzFerdinand und Sophie in Sarajewo; Kriegserklärung an Serbien

Historischer Grund:
-Aufkündigung des Mächtegleichgewichts durch Deutschland; imperialistische Spannungen, Kampf um Kolonien, Absatzmärkte, Einfluss - Rüstungswettlauf
-ab 1871 deutsche Reichsgründung – Industrialisierungsschub; überflügelte UK —
Deutschland fordert „Platz an der Sonne“
-Nationalismus als starke Ideologie; einschneidende Erfahrung: Zustimmung der
SPD 1914 zu Kriegskrediten und Aufgabe des Internationalismus

-Mobilmachung / Krieg ab August Deutschland und Österreich-Ungarn (mit Osmanischem Reich und Bulgarien) gegen Frankreich, UK, Russland (mit Serbien u.a.)

-international: auch auf den Meeren, in Kolonien, im Nahen Osten Mobilisierung der Gesellschaft
-> zermürbender Stellungskrieg im Westen
neue Techniken (Maschinengewehre, Gas)
->entscheidend: Kriegseintritt USA im April 1917
-> Russland schloss mit Deutschl. im März 1918 Frieden von Brest-Litowsk
->Waffenstillstand am 11. Nov. 1918 – Niederlage Deutsches Reich, ÖsterreichUngarn, Bulgarien, Osmanisches Reich
-> Pariser Friedenskonferenz beginnt im Jänner 1919

18
Q

Oktoberrevolution

A

-zweites einschneidendes Ereignis nach 1. WK

Liberale Februarrevolution 1917
– tiefe Wirtschaftskrise in Russland
– Abdankung des Zaren
– Regierung blieb schwach, da sie Krieg nicht beendete; soziale und politische Probleme nicht anging

-starke ArbeiterInnen- und
Soldatenräte als Parallelregierung
-neben linker Partei der
„Sozialrevolutionären“ vor allem Bolschewistische Fraktion der
Sozialdemokratischen Partei unter Lenin für Frieden
->Politisierung der ArbeiterInnen- und
Soldatenräte unter Führung der Bolschewiki

  1. Oktober 1917: Einnahme des Winterpalais, Sitz der Regierung in Petrograd
    -> Forderung der Bolschewiki: „Brot und Frieden“ (und Boden, ArbeiterInnenKontrolle)
    -Demonstrationen im Jänner/Februar 1918 führten zum nachteiligen Frieden von
    Brest-Litowsk; wurde später zurückgenommen in Versailler Friedensverträgen

November 1918 – autoritäre Tendenzen wurden deutlich:
-> Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung (war schon länger geplant);
wurde aufgelöst, da Bolschewiki nur 25% der Stimmen

1918-1920: Bürgerkrieg, den rote Armee und Bolschewiki gewannen, Macht in Russland
festigten (ab 1922: Sowjetunion)

Tod Lenins im Jänner 1924, Machtübernahme Stalins

19
Q

dreifache Verunsicherung im Kampf um Nachkriegsordnung des 1. WK

A
  1. Friedensordnung: Pariser Verträge, Versailles, St. Germain; Streitpunkt: hohe Reparationszahlungen für Verlierer
  2. “Einbruch der Massen in die Politik”: Parlamentarismus, allgemeines Wahlrecht; Kampf um die Gesellschaftsordnung, Demokratisierung, starke ArbeiterInnenbewegung, mit Russland/Sowjetunion reale Alternative
    – aber auch faschistische Bewegungen
  3. allmähliche wirtschaftliche Belebung, aber krisenhaft, wenig Planbarkeit und Vertrauen
20
Q

internationale Grundkonstellation in der Zwischenkriegsphase

A

-Verlagerung des ökonomischen und politischen Machtzentrums von GB zu den USA
->Neue Produktionsmethoden und Technologien; enormer Markt in USA
->W. Wilsons 14-Punkte-Programm Jänner 1918: Friedensverträge öffentlich, Rüstungsbeschränkung, Räumung des russischen Gebietes, Auflösung Österr.-Ungarn und Osmanisches Reich, Anerkennung Polens,
Ende kolonialer Streitigkeiten zwischen Kolonialmächten
->gleichzeitig (!) - britische Expansion. 1922 erreichte britisches Empire seine
größte Ausdehnung und umfasste ein Viertel der Landfläche der Erde mit 458
Millionen Einwohnern

  • USA: weltgrößter Gläubiger (GB und FR als Schuldner) -> Problem: deutsche Reparationszahlungen
    -Erfahrung der Hyper-Inflation: daher große Zustimmung zur Politik der
    Geldwertstabilität (ähnlich wie in 1980er Jahren)
    -Konsolidierung der Russischen Revolution
21
Q

Völkerbund

A

-erster Anlauf zu internationalen Kooperationssystem
-Kriege und Aufrüstung -> starke Friedensbewegung Ende 19. Jhd
-1919 von 32 Siegermächten gegründet
-Rat mit 4 ständigen Mitgliedern (UK, F, IT, J); 12 nicht-ständige Mitglieder

-öffentliche internationale Verträge
-gegenseitige militärische Unterstützung bei Angriff auf ein Land
-Verwaltung des Saargebietes, ehemalige deutsche Kolonien
-Aktivitäten bei Hungerkrisen, Flüchtlingen
-für Freihandel

-1926 Deutschland Mitglied, Austritt 1933, da von GB und Frkr die von NS-Regierung geforderte „militärische Gleichberechtigung“ nicht gewährt wurde
-1934-1939 Sowjetunion Mitglied
-USA wurde nicht Mitglied; Isolierung SU war wesentliche Politik
-insgesamt wenig erfolgreich; konnte II. WK nicht verhindern; wurde 1946 aufgelöst → UNO

22
Q

Ende der Pax Britannica

A

endgültiges Ende der Pax B. und liberal-kapitalistischen Entwicklungsweise

-instabile Konsolidierung 1924-29
-1929: Zusammenbruch der überhitzten Konjunktur in den USA (Konsumkredite, Banken mit zu geringen Kreditkonrollen + Spekulationen mit Wertpapieren)
-> US-Zentralbank erhöhte Zinsen -> Bankenpleiten -> Depression

Folgen: US-Kredite für Europa (v.a. D) blieben aus
-> Protektionismus -> Herausbildung von Währungs- und Handelsblöcken
-> Politik fördert nationalistische Bewegungen
-> GB war nicht mehr in der Lage für politische und makroökonomische Stabilisierung
-> Aufgabe des Goldstandards durch GB im Sept. 1931 (Sicherung des Pfunds als zentrale Währung mit Gold, Abschaffung in Krise -> Vertrauensverlust)
-> Fragmentierung der Weltökonomie in 1930er Jahren, GB errichtete Handelsschranken für Commonwealth
-> 2.WK
US wurde mächtiger, wollte sich aber international nicht wirklich engagieren, änderte sich unter 2. WK

23
Q

NS als Form der Krisenbearbeitung

A

-Zunehmend Nationalismus, Antisemitismus, Hass auf „KriegsGewinnerInnen“
-Arbeitslosigkeit wurde gesenkt (durch Staatsprogramme, Verschuldung)
-ArbeiterInnenbewegung wurde geschwächt („Volkskörper“)
-spezifische Reorganisation der herrschenden Klasse(n) -> unterstützen angesichts Krisen und Infragestellung ihrer Position NSDAP
-Klassenbasis des NS neben Mittelschicht auch ArbeiterInnen

-> kumulative Radikalisierungsspirale
NS verankerte sich im Alltag, in Erziehung etc

24
Q

Internationale Politik des Deutschen Reichs ab 1933

A

1933 Austritt aus Völkerbund

1935 Aufkündigung des Versailler Friedensvertrages

1936 Anti-Komintern-Pakt mit Japan, weitere Länder folgten

März 1938 Annexion Österreichs, Sept „Sudetenland“ als Teil der Tschechoslowakei

September 1938 Münchner Konferenz mit Regierungsvertretern FR, GB, I, Deutschen Reich („appeasement“-Politik“ N. Chamberlain)

März 1939: Besetzung Tschechiens

August 1939 Hitler-Stalin Pakt/Nichtangriffspakt

September 1939 Angriff Polens → Beginn des 2. Weltkrieges

1940 „Dreimächtepakt“ mit Japan und Italien

21./22. Juni 1941: Angriff auf die Sowjetunion

25
Q

Kampf um Nachkriegsordnung nach 2. WK

A

Treffen der Alliierten:

Teheran-Konferenz 1943 von USA, SU und UK zur Verständigung über die Vorgehensweise 1944

Außenministerkonferenz 1943 in Moskau

Konferenz von Dumbarton Oaks/Wash. 1944 mit USA, GB, UdSSR und China Überlegungen zur Gründung der Vereinten Nationen

Moskauer Konferenz 1944 zur Zukunft Osteuropas, insb. Polens

Jalta-Konferenz Februar 1945 zur Aufteilung
Deutschlands

Potsdamer Dreimächtekonferenz 1945 (Juli/Aug 1945)

26
Q

nach dem 2. Weltkrieg

A

-Zentrale Lehre aus jüngeren Erfahrungen: Regierung und Gesellschaft der USA nicht mehr isolationistisch

-Marshall-Plan oder European Recovery Program
->Aufbauhilfen; Integration Dtl und Ö in den Westen
->Londoner Schuldenkonferenz 1952/53; hoher Schuldennachlass für Deutschland (→ vor einigen Jahren Debatte dazu um Griechenland)

-Blockbildung NATO, Warschauer Pakt / OECD, RGW
-> Sowjetunion verzichtete nicht auf Reparationszahlungen

-Kalter Krieg, auch ideologisch wichtige „Feindbilder“

-„heiße Kriege“ stellvertretend: Korea (1950-53), Vietnam (1945-54: Frkr; 1965-73: USA)

27
Q

Gründung UNO

A

-nach schlechten Erfahrungen mit Völkerbund,
Juni 1945 Gründung in San Francisco, 51 Gründungsmitglieder
-10.12.1948: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

-heute 193 Mitglieder
-Verhinderung von Kriegen, Friedenssicherung („Blauhelme“), Rüstungskontrolle
-soziale und wirtschaftliche Entwicklung, Stabilisierung
-Menschenrechte

-Sekretariat, Generalversammlung, Sicherheitsrat (5/10), ECOSOC, Internationaler
Gerichtshof
-17 Sonderorganisationen wie ECOSOC - IMF, WB, FAO, WHO, UNIDO, UNESCO, IAEO
-Nebenorgane in Bereichen (u.a.)
– „Entwicklungs“-Politik: UNDP, UNE(P), UNICEF, UNCTAD, WFP
– Sicherheit: Friedensmissionen
– Humanitäres: UNHCR, HABITAT, IOM
– Forschung: UNU

28
Q

Bretton Woods

A

-Institutionen sollen statt UK den Welthandel organisiert -> Schaffung einer internationalen Struktur bei Konferenz

-Konferenz 1944 in USA
-Handelsliberalisierung ( statt International Trade Organisation → GATT: General Agreement on Tariffs and Trade)
-Dollar als Leitwährung, fixe Goldbindung (keine Weltwährung), was John M. Keynes vorgeschlagen hatte)
-Institutionell gestützt auf IWF und Weltbank
-> IWF zur Beseitigung von Liquiditätskrisen und um System stabiler Wechselkurse zu
stabilisieren
->Weltbank Aufbau Europas
-Sperrminorität der USA

29
Q

Pax Americana

A

USA überragende Wirtschaftsmacht
– Jahrelang beträchtliche Handelsbilanzüberschüsse
– Kompromiss zwischen Finanzkapital und Industriekapital

Prinzip „eingebetteter Liberalismus“:
-Anspruch, globale Handelsverhältnisse möglichst liberal zu gestalten
-aber nicht komplett neoliberal: staaten sollen trd möglichkeiten der sozialpolitik haben
-staatliche Regulierungen und Ausgleich zw. Ländern relevant

USA gestaltete Wirtschaftspolitik: IWF, Weltbank, GATT

In kapitalistischer Triade: Aufholprozess Westeuropas und Japans -> Entwicklung der EWG, USA als rulemaker -> ruletaker (japan zb) holen auf

30
Q

entkolonialisierung/blockfreie staaten

A

Entkolonialisierung: Indien 1947, China 1949 -> versuchten sich zu organisieren

-> Blockfreie Staaten:
-1955 Konferenz von Bandung
-formelle Konstitution 1961
-Sitz in Belgrad, aktuell 120 Mitglieder
-in keinem der beiden Militärblöcke, sahen Gefahr von 3. WK

31
Q

Fordismus

A

-als Entwicklungsweise
-Dynamik des Kapitalismus entsteht aus neuen Produktionsformen und Arbeitsorganisation (Taylorismus), Massenproduktion
-neuer Lebensweise („innere Landnahme“ = immer mehr des Alltags wurde Warenform unterworfen) der Lohnabhängigen, Massenkonsum
-Starke Gewerkschaften, Korporatismus; Zugeständnisse an ArbeiterInnen
-Kulisse des Ost-West-Konflikts
-„keynesianische“ Wirtschaftspolitik förderte wirtschaftliche Expansion
-interventionistischer Sozialstaat
-von USA ausgehend Verallgemeinerung des american way of life, US-Firmen
-National spezifische Klassenkompromisse

32
Q

erkläre the Great Acceleration

A

-ab Mitte des 20. Jhd
-alle Kurven gehen nach oben
-Ambivalenz des Wohlstandskapitalismus -> BIP/Bevölkerungswachstum etc steigt, gleichzeitig aber auch Energie-, Wasserverbrauch etc

33
Q

Krise des Fordismus

A

-in 1970ern
-Vietnam-Krieg -> USA wollte von Welthegemon zu Weltpolizist -> (Selbst)-Überforderung der USA
-Aufholprozess Westeuropas und Japans führte zu Schwächung des USDollars, Entstehung der Eurodollar-Märkte
-Potential der tayloristischen Produktivität erschöpft -> geringere Produktivitäszuwächse
-Sättigung der Märkte für Massengüter, sinkende Profitraten
-steigender Ölpreis
-vormals starke Gewerkschaften geraten unter Druck

34
Q

Zusammenbruch Bretton-Wodds

A

-Erosion der „kooperativ-liberalen Synthese“ zwischen Industrie- und Finanzkapital
-Liberalisierungsprozesse der Finanzmärkte
-1971: Schließung des „Gold-Fensters“, Sicherung des US-Dollar durch Gold
-1973: Übergang zu flexiblen Wechselkursen
-Von „Bretton Woods“-Regime zu „Dollar-Wall Street“-Regime -> Dollar als Devisen- und Anlagewährung stabilisiert -> USA verschuldet sich in eigner Währung

35
Q

zentrale Veränderungen seit 1980er Jahren

A

-reduzierte Integrationskraft der US-Hegemonie → „integrale“ oder „minimierte Hegemonie“
-Zusammenbruch der UdSSR und anderer realsozialistischer Staaten 1989/1991
-neue Wirtschaftsmächte Indien/China mit großem Binnenmarkt, neue
internationale Arbeitsteilung, BRIC
-Prozesse der regionalen Integration
-Ökologische Krise, Energiekrise, Klimawandel

intensive Debatten, seit 1980er Jahren, seit Krise 2007/2008 ->Aktuell De-Globalisierung?
„Neoliberalisierung“ / „Globalisierung“ / “Postfordismus“