Entwicklungspsychologie Flashcards

1
Q

Was ist Entwicklung?

A

Entwicklung bezieht sich auf Veränderungen des Erlebens und Verhaltens, die:

a) relativ überdauernd sind
b) intraindividuell sind
c) über die Zeit hinweg betrachtet werden

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2
Q

Was fällt NICHT unter den Begriff Entwicklung?

A
  • Kurzfristige Befindlichkeitsänderungen (nicht überdauerend)
  • Veränderungen, die durch abrupt eintretende äußere Ereignisse zustandekommen (z.B. Unfall) -> Wenn allerdings die Anpassung an diesen Unfall neue Entwicklungsprozesse notwendig macht, kann das wieder als Entwicklung gesehen werden.
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3
Q

Was ist Gegenstand der Entwicklungspsychologie?

A
  • Intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens
  • Interindividuelle Unterschiede in diesen intraindividuellen Fähigkeiten
  • Wechselbeziehungen zwischen der materiallen und sozialen Umgebung des Individuums und der Entwicklung (z.B. Eltern) = Identifikation von Einflussfaktoren auf Entwicklung
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4
Q

Welche grundlagenorientierten Aufgaben hat die Entwicklungspsychologie?

A

Beschreibung von Entwicklungsphänomenen und deren Erklärung (=Suche nach Ursachen oder Bedingungen für Zustandekommen); Methodisch sind das Beobachten und Experimentieren

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5
Q

Welche anwendungsorientierten Aufgaben hat die Entwicklungspsychologie?

A

1) Bestimmung des aktuellen Entwicklungsstands
2) Prognose des zukünftigen Entwicklungsstands
3) Möglichkeiten zur Beeinflussung des Entwicklungsverlaufs

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6
Q

Was ist Entwicklungsdiagnostik?

A

Entwicklungsdiagnostik bestimmt den aktuellen Entwicklungsstand in Relation zu einer Bezugsgruppe = Feststellung von Entwicklungsdefiziten oder -vorteilen. Der Entwicklungsstand kann für die Gesamtentwicklung und einzelne Entwicklungsbereiche erhoben werden.

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7
Q

Was sind Interventionen?

A

Interventionen sind Eingriffe, um die Entwicklungsbedingung zu verbessern. Wissenschaftlich fundierte Interventionsformen werden in der praktischen Präventionsarbeit genutzt.

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8
Q

Was sind Phylogenese, Anthropogenese und Ontogenese und welchem dieser Begriffe entspricht am ehesten die Auffassung der Entwicklungspsychologie?

A
  • Phylogenese= Entwicklung von Arten bzw. Spezies über die Evolution
  • Anthropogenese = Entwicklungsgeschichte, die auf den Menschen (homo sapiens) gerichtet ist
  • Ontogenese= Entwicklung des Menschen von Konzeption bis Tod
    • Ontogenese passt am ehesten zum Gegenstand der Entwicklungspsychologie
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9
Q

Warum ist die Kenntnis der phylogenetischen/anthropogenetischen Grundlagen wichtig?

A

Manche Reflexe haben phylogenetische Funktion (z.B. Moro-Reflex), auch manche Verahltensweisen lassen sich vor dem anthropogenetischen Hintergrund des Menschen besser verstehen.

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10
Q

Was ist der Moro-Reflex?

A

Greifreflex von Säuglingen, der als Schreckreaktion auftritt und aus einer Reihe schneller Streck- und Beugebewegungen der Extremitäten besteht. Ursprung ggf., dass sich auch menschlicher Nachwuchs am Fell festkrallen musste.

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11
Q

Warum fokussiert sich die entwicklungspsychologische Forschung traditionell auf das Kindes- und Jugendalter?

A

1) Entwicklung schreitet besonders schnell voran
2) Phänomene können von Anfang an verfolgt werden (z.B. Beginn der Sprachentwicklung)

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12
Q

Wann macht eine Betrachtung von Entwicklungsstand in Abhängigkeit vom Alter Sinn?

A
  • Wenn die Varianz innerhalb der Altersgruppe kleiner ist als die Varianz zwischen den Altersgruppen (homogene Gruppen).
  • Wenn zu hohe Entwicklungsvarianzen innerhalb einer Altersgruppe bestehen, kann die Bestimmung des Entwicklungsstands sinnvoller sein als die Untersuchung nach Lebensalter.
  • Häufig ist der Entwicklungsstand aussagekräftiger als das Alter.
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13
Q

Was führt zu Homogenisierungseffekten bei Kindern?

A

Der Besuch der gleichen Klassenstufe, daher sind die Altersunterschiede oft weniger bedeutsam als die Unterschiede zwischen den Klassenstufen.

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14
Q

Wie stehen unterschiedliche theoretische Positionen zu Entwicklungsbereichen?

A
  • Viele klassische Theorien bestimmen nur den Gesamtentwicklungsstand, sehen Entwicklung als einheitliches Phänomen.
  • Neuere Theorien unterscheiden Entwicklungsbereiche.
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15
Q

Was sind kontinuierliche Entwicklungsveränderungen, was diskontinuierliche?

A

Kontinuierliche Entwicklungsveränderungen sind durch quantitative Veränderungen über die Zeit hinweg charakterisiert, bei diskontinuierlichen Entwicklungsveränderungen treten qualitative Zustandsänderungen auf (Entwicklungsstadien).

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16
Q

Ist Freuds Entwicklungstheorie kontinuierlich oder diskontinuierlich?

A

Diskontinuierlich, da sich Stadien ablösen, die eine qualitative Weiterentwicklung bedeuten.

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17
Q

Welche Hinweise gibt es beim Menschen auf kontinuierliche vs. diskontinuierliche Entwicklungsprozesse?

A
  • Körperwachstum - kontinuierlich
  • Übergang vom nicht-sprachlichen zum sprachlichen Denken beim Säugling - diskontinuierlich
  • Fähigkeit zur Perspektivübernahme beim Kind - diskontinuierlich
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18
Q

Ist Piagets Theorie diskontinuierlich?

A

Ja, da er unterschiedliche qualitative Stadien unterscheidet

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19
Q

Welche Hinweise gibt es darauf, dass endogene Faktoren bei der Entwicklung eine wichtige Rolle spielen?

A

1) Säuglinge haben in den ersten Wochen wenig Lernerfahrungen
2) Der Grad der Übereinstimmung des IQ des Kindes mit seinen Adoptiveltern nimmt im Laufe der Entwicklung ab, nimmt mit den biologischen Eltern zu. Erklärungsansatz: Zunehmende Unabhängigkeit bedeutet Zuwendung zu Umgebung, die zu genetisch determinierten Präferenzen passt.

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20
Q

Welche Position vertritt die Entwicklungspsychologie in der Diskussion endogene vs. exogene Faktoren?

A
  • In den Anfängen wurde eher ein Reifungsprozess angenommen, der durch Erbanlagen gesteuert wird.
  • Es gibt auch entgegengesetzte Lernkonzeptionen, die endogenen Faktoren eine untergeordnete Bedeutung zusprechen.
  • Im Fazit werden in der EP keine extremen Positionen vertreten, es wird von einem Wechselverhalten ausgegangen. -> s. auch Kapitel 4, hier wird argumentiert, dass auch auf der biologischen Ebene von einer Wechselwirkung zwischen genetischer Anlage, Umwelt und Verhalten auszugehen ist.
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21
Q

Welches Bild von der Entwicklung über die Lebensspanne prägt die Entwicklungspsychologie des frühen 20. Jahrhunderts?

A

Im Fokus steht die Entwicklung hin zum Erwachsenwerden. Nach der Adoleszenz-Maximum-Hypothese erreichen die intellektuellen Fähigkeiten ihren Höhepunkt in der Jugend, danach ein defizitärer Prozess ähnlich dem Altern in der Krankheit.

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22
Q

Welches Bild von der Lebens-Entwicklungsspanne hat die Entwicklungspsychologie heute?

A
  • Das Defizitmodell gilt heute als überholt. Catell erforschte die unterschiedlichen Formen der Intelligenz, auf Weisheit/kristalliner Intelligenz liegt seit den 1970er Jahren ein Forschungsschwerpunkt.
  • Man stellt sich die Entwicklung heute wie die Äste eines Baumes vor. Es gibt unterschiedliche Lebensmöglichkeiten, die von den Entwicklungsumwelten des Individuums abhängen, auch die Entwicklungsmöglichkeiten einzelner Lebensbereiche hängen voneinander ab.
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23
Q

Wie verläuft die Entwicklung des Es, Ich und Über-Ich in Freuds Entwicklungsphasen?

A
  • Das Es steht in der Entwicklung zunächst im Vordergrund, während sich das Ich und Über-Ich später entwickeln. Das Ich erhält dabei im Laufe der Entwicklung eine zunehmend stärkere Bedeutung.
  • Durch den Ödipus-Elektrakomplex der phallischen Phase kommt es zur Ausbildung des Über-Ichs und zur Ausbidlung von Abwehrmechanismen im Ich, so dass das Ich jetzt stärker in der Lage ist, Es-Impulse in sozial akzeptable Bahnen zu lenken.
  • Wenn ihr bisher fleissig gelernt habt, könntet ihr euch das hier als praktisches Beispiel der Psychoanalyse anschauen:
  • http://www.youtube.com/watch?v=gNYdtV29eIw&feature=related
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24
Q

Was versteht man unter dem Ödipus- bzw. Elektrakomplex?

A

bedeutsamer Entwicklungsprozess in phallischer Phase: führt zu Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil und zur Übernahme von dessen Normen und Werten. àdamit verbunden: volle Ausprägung des Ich und Über-Ich.

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25
Q

Welche Entwicklungsphasen werden in Freuds Theorie beschrieben (Altersstufe, Libidoprojektion auf?)?

A
  • Orale Phase: 0-1 Jahr, Triebbefriedigung durch Nahrungsaufnahme und daran beteiligte Organe.
  • Anale Phase: 1-3 Jahre, Triebbefriedigung durch Nahrungsausscheidung und daran beteiligte Organe.
  • Phallische Phase: 3-6 Jahre, Triebbefriedigung durch genitale Zonen.
  • Latenzphase: 6-11 Jahre, Triebbefriedigung durch alle früheren Zonen, aber vorübergehende Abnahme des genitalen Lustgewinns.
  • Genitale Phase: ab 11 Jahre, Triebbefriedigung durch Wiederbelebung der frühkindlichen Arten des Lustgewinns, Zunahme der Bedeutung der genitalen Zonen.
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26
Q

Beschreibe Freuds orale Phase

A

0-1 Jahr, Triebbefriedigung durch Nahrungsaufnahme und daran beteiligte Organe.

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27
Q

Beschreibe Freuds anale Phase

A

1-3 Jahre, Triebbefriedigung durch Nahrungsausscheidung und daran beteiligte Organe.

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28
Q

Beschreibe Freuds phallische Phase

A

3-6 Jahre, Triebbefriedigung durch genitale Zonen.

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29
Q

Beschreibe Freuds Latenzphase

A

6-11 Jahre, Triebbefriedigung durch alle früheren Zonen, aber vorübergehende Abnahme des genitalen Lustgewinns.

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30
Q

Beschreibe Freuds genitale Phase

A

ab 11 Jahre, Triebbefriedigung durch Wiederbelebung der frühkindlichen Arten des Lustgewinns, Zunahme der Bedeutung der genitalen Zonen.

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31
Q

Wie werden Es, Ich und Über-Ich in der klassischen Psychoanalyse unterschieden?

A
  • Es: will unmittelbare Triebbefriedigung
  • Über-Ich: internalisierten Normen der Umgebung, stehen Triebbefriedigung entgegen
  • Ich: versucht Wege zur Triebbefriedigung zu finden, die mit den Normen in Einklang stehen.
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32
Q

Wie kommt es laut Freud zu Entwicklungsproblemen?

A

Zu Fixationen und damit Entwicklungsproblemen kommt es, wenn in den einzelnen Entwicklungsphasen einen unzureichende oder übermäßige Bedürfnissbefriedigung stattfindet.

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33
Q

Welchen Entwicklungen kommen in der psychoanalytischen Theorie Erik Eriksons besondere Bedeutung zu?

A

der Ich-Entwicklung und der Entwicklung als lebenslangen Prozess

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34
Q

Welche psychosozialen Krisen durchläuft der Mensch laut Erikson in unterschiedlichen Entwicklungsphasen?

A

o Säuglingsalter (1. Lebensjahr): Urvertrauen vs. Urmisstrauen.

o Frühes Kindsalter (1-3 Jahre): Autonomie vs. Selbstzweifel.

o Mittleres Kindsalter (3-5 Jahre): Initiative vs. Schuldgefühl.

o Spätes Kindsalter-Pubertät: Fleiß vs. Minderwertigkeitsgefühl.

o Adoleszenz (ab Pubertät): Identitätsfindung vs. Rollendiffusion.

o Frühes Erwachsenenalter (ab 20 Jahre): Intimität vs. Isolation.

o Mittleres Erwachsenenalter (ab 40 Jahre): Generativität vs. Stagnation.

o Höheres Erwachsenenalter (ab 60 Jahre): Ich-Integrität vs. Verzweiflung.

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35
Q

Welche psychosozialen Krisen durchläuft der Mensch laut Erikson im Säuglingsalter?

A

(1. Lebensjahr): Urvertrauen vs. Urmisstrauen.

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36
Q

Welche psychosozialen Krisen durchläuft der Mensch laut Erikson im Frühen Kindsalter?

A

(1-3 Jahre): Autonomie vs. Selbstzweifel.

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37
Q

Welche psychosozialen Krisen durchläuft der Mensch laut Erikson im Mittleren Kindsalter?

A

(3-5 Jahre): Initiative vs. Schuldgefühl.

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38
Q

Welche psychosozialen Krisen durchläuft der Mensch laut Erikson im Späten Kindsalter?

A

Pubertät: Fleiß vs. Minderwertigkeitsgefühl.

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39
Q

Welche psychosozialen Krisen durchläuft der Mensch laut Erikson in der Adoleszenz?

A

(ab Pubertät): Identitätsfindung vs. Rollendiffusion.

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40
Q

Welche psychosozialen Krisen durchläuft der Mensch laut Erikson im Frühen Erwachsenenalter?

A

(ab 20 Jahre): Intimität vs. Isolation.

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41
Q

Welche psychosozialen Krisen durchläuft der Mensch laut Erikson im Mittleren Erwachsenenalter?

A

(ab 40 Jahre): Generativität vs. Stagnation.

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42
Q

Welche psychosozialen Krisen durchläuft der Mensch laut Erikson im Höheren Erwachsenenalter?

A

(ab 60 Jahre): Ich-Integrität vs. Verzweiflung.

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43
Q

Warum sind psychobiologische Entwicklungstheorien besonders für die frühkindliche Entwicklung von Wichtigkeit?

A

Der Säugking hat kaum Lebenserfahrung, aber biologische Prägung.

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44
Q

Welches Verhalten gilt laut ethologischen Ansätzen als angeboren?

A

Verhalten gilt als angeboren wenn es folgende Kriterien erfüllt:

o Weitgehend stereotypes Auftreten

o Keine vorausgehende Lernerfahrung, die Auftreten erklären könnte.

o Universelles Auftreten

o Geringe Beeinflussbarkeit durch Lernerfahrung

  • -> Es handelt sich meist um Reflexe und festgelegte Handlungsmuster.
  • -> Haben sich evolutionär auf Grund von Anpassungsvorteil entwickelt.
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45
Q

Was ist das Ziel ethologische Ansätze und wo kommen sie in der Entwicklungspsychologie besonders zum tragen?

A
  • Ziel: Identifizierung angeborener Verhaltensbestandteile durch interkulturelle Vergleiche und Vergleiche mit korrespondierenden Verhaltensweisen im Tierreich.
  • Ethologischer Ansatz in Entwicklungspsychologie:
    • bei Bindung
    • sozialer Hierarchiebildung
    • Gesichtsausdruck
    • Körpersprache.
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46
Q

Was unterscheidet lerntheoretischen von biopsychologischen und ethologischen Ansätzen in der Entwicklungspsychologie?

A
  • Exogene Steuerung von Entwicklung steht bei den lerntheoretischen Ansätzen im Vordergrund: Umwelt als entscheidend für Entwicklung.
  • Im Gegensatz dazu konzentrieren sich die biopsychologischen und ethologischen Ansätze auf die endogenen Faktoren.
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47
Q

Wie funktioniert klassisches Konditionieren?

A
  • Bereits vorhandene Reiz-Reaktions-Verbindung wird mit einem neuen Auslöserreiz gekoppelt. Dieser löst nun ebenfalls die Reaktion aus.
    • –> Siehe Pawlowsche Hunde: Unkonditionierter Auslöserreiz gekoppelt mit unkonditionierter Reaktion, wird and einen konditionierten Reiz gekoppelt, der dann eine konditionierte Reaktion auslöst.
  • Ein sehr eindrucksvolles Beispiel für klassisches Konditionieren ist auch der Fall von Little Albert
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48
Q

Wie funktioniert operantes Konditionieren?

A

Beim operanten Konditionieren zeigt das Individuum mehr oder weniger zufällig ein Verhalten, das dann durch entsprechende Reaktionen aus der Umgebung verstärkt wird (z.B. Belohnung): Durch die Verstärkung wird die Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhalten erhöht. Das Individuum zeigt das Verhalten nun häufiger, um die Verstärkung zu erhalten.

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49
Q

Was versteht man in lerntheoretischen Ansätzen unter Reizgeneralisierung und Diskriminationslernen?

A
  • Generalisierung: Reiz erfolgt nicht nur auf einen bestimmten Ton, sondern Glockentöne allgemein.
  • Diskriminationslernen ist möglich, wenn im Laufe der Zeit gelernt wird, das nur bestimmte Reize zuverlässig sind.
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50
Q

Wie kann es bei Kindern und Jugendlichen laut den Anforderungs-Bewältigungstheorien zu einer Überforderung kommen?

A

Es kommt bei Kindern und Jugendlichen selten zu Überforderungssituationen, aber vor allem dann wenn es zu einer Kumulierung von Anforderungen und damit Mehrfachbeanspruchung kommt.

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51
Q

Welche Vorstellung von Entwicklung haben die Anforderungs-Bewältigungstheorien?

A

Konfrontation mit Entwicklungsaufgaben, aus deren Bewältigung sich ein Potenzial zum Umgang mit späteren Entwicklungsaufgaben ergibt.

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52
Q

Was ist Objektpermanenz und in welcher Entwicklungsstufe wird sie erlernt?

A

Sensumotorische Phase: 0-2 Jahre

Objektpermanenz (das Kind weiß noch, dass das Objekt existiert, obwohl es es nicht mehr sehen kann) entwickelt sich.

Im Alter von 4-8 Monaten zeigt sich erstes Suchverhalten, allerdings mit dem A-Non-B Suchfehler. Erst ab ca. 12 Monaten findet ein systematisches Suchen nach dem Objekt statt

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53
Q

Was sind die Kennzeichen der präoperationalen Phase und mit welchen Versuchen lässt sich das jeweils demonstrieren?

A

Präoperationale Phase: 2-6 Jahre

Kennzeichen:

  • enge Gebundenheit des Denkens an Konkretes und die eigenen Handlungen
  • Egozentrismus des Denkens: zeigt sich in 3-Berge-Versuch und Unvermögen sich in andere Perspektive einzudenken.
  • Statisches, wenig prozesshaftes Denken:Versuch mit Knete oder Wassergläsern: Wenn etwas umgeformt wird, versteht das Kind nicht, dass die Menge gleich bleibt.
  • Unzureichende Beachtung mehrer Dimensionen: das Kind zentriert sich auf einzelne Dimensionen: es kann Gegenstände nicht mach mehreren Dimensionen gleichzeitig ordnen, zeigt sich bei multipler Klasssifikation, multipler Seriation und Klasseninklusionsaufgaben.
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54
Q

Inwiefern werden die Begrenzungen der präoperationalen Phase des Kindes in der konkret-operationalen Phase aufgehoben?

A

Konkret-operationale Phase: 7-11 Jahre

o Fähigkeit zum mehrdimensionalen Denken erhöht sich

o Entwicklung von Perspektivübernahmefähigkeit auf einzelne Personen bezogen.

o prozesshaftes Denken: kann Mengenverteilungsaufgaben nun lösen

o entwickelt Kompetenz zur Planung von Handlungsabläufen und deren Koordinierung

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55
Q

Was zeigte der Pendelversuch über die Weiterentwicklung von Kindern in der formal-operationalen Phase?

A

Formal-operationale Phase: ab 12 Jahren:

Pendelversuch: Beziehung zwischen Pendelfrequenz, Schwere, und Länge der Schnur wird systematisch getestet.

–> Fähigkeit zu abstraktem und systematischen Denken nach formal-logischen Regeln entwickelt sich

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56
Q

Welche Stellung hat Piagets Theorie heute?

A

Stellung von Piaget: hat Leistung von Kindern wohl unterschätzt, aber hat Anstoß zu einer Vielzahl von Forschungsfragestellungen für die Entwicklungspsychologie geliefert.

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57
Q

Was können Trauma-Erfahrungen in der Kindheit sein?

A

Körperlicher und seelischer Mißbrauch, Verlust des Elternteils, lange Trennung, ungünstige Eltern-Kind-Bindung

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58
Q

Mit welchen gesundheitlichen Risiken gehen kindliche Traumata einher?

A

Angststörung, Depression, ADHS, Substanzmißbrauch, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schmerzstörungen, Immunerkrankungen

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59
Q

Was ist Epigenetik?

A

Die Epigenetik ist ein Spezialgebiet der Biologie. Sie befasst sich mit Zelleigenschaften (Phänotyp), die auf Tochterzellen vererbt werden und nicht in der DNA-Sequenz (dem Genotyp) festgelegt sind. Hierbei erfolgen Veränderungen an den Chromosomen, wodurch Abschnitte oder ganze Chromosomen in ihrer Aktivität beeinflusst werden. Man spricht infolgedessen auch von epigenetischer Veränderung bzw. epigenetischer Prägung.[1] Die DNA-Sequenz wird dabei jedoch nicht verändert.

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60
Q

Was ist Operationalisierung?

A

Bei der Operationalisierung geht es darum, Variablen reliabel und valide messbar zu machen. Wenn z.B. aggressives Verhalten erhoben werden soll, sind Verhaltensweisen festzulegen, die Aggressivität indizieren.

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61
Q

Was ist die Querschnittmethode und für was ist sie sinnvoll?

A
  • Bei einer Querschnittmethode werden zu einem Zeitpunkt Stichproben unterschiedlicher Altersgruppen gezogen, die jeweils repräsentativ sein sollten. Das Lebensalter ist die unabhängige Variable.
  • Einsetzen, wenn Ziel ist:
    • erste Anhaltspunkte für Entwicklungsphänomene erhalten
    • Unterschiede zwischen Altersstichproben zu einem bestimmten Zeitpunkt feststellen (Beispiel: Wählermeinungen in unterschiedlichen Altersgruppen)
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62
Q

Was sind die Vor- und Nachteile der Querschnittsmethode?

A
  • Vorteile
    • Nur ein Erhebungszeitpunkt = weniger Verfälschungen
    • Personalaufwand ist gering
    • Es ist leichter, Teilnehmer für eine einmalige Untersuchung zu gewinnen, damit kann man einfacher repräsentative Stichproben ziehen
  • Nachteile
    • Keine Information über intraindividuelle Veränderungen und Entwicklungsverläufe
    • Alters- und Kohorteneffekte sind konfundiert
    • Ergebnisse gelten nur für den jeweiligen ERhebungszeitpunkt
    • Altersstichproben müssen jeweils repräsentativ sein, sonst sind sie nicht vergleichbar
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63
Q

Was ist die Längsschnittmethode?

A

Hier wird eine Stichprobe zu verschiedenen Zeitpunkten mit demselben oder einem vergleichbaren ERhebungsinstrument untersucht.

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64
Q

Was sind die Vor- und Nachteile der Längsschnittmethode?

A

Vorteile:

  • direkte Informationen über intraindividuelle Veränderungen: individuelle Verlaufsformen, Stabilität von Merkmalen, Veränderungsmuster
  • Stichproben sind unmittelbar vergleichbar

Nachteile:

  • Testungseffekte/Serialeffekte durch Übung, allgemeine Gewöhnung und Sättigungseffekte
  • Alters- und Testzeiteffekte sind konfundiert (was passierte sonst noch in der Phase zwischen Erhebungen?)
  • Generalisierbarkeit auf andere Kohorten ist fraglich
  • Schwierigkeit selektiver Stichprobenänderungen und Repräsentativität der Ausgagnsstichprobe
  • Hoher Aufwand
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65
Q

Wie kann es zu Differenzen zwischen Längs- und Querschnittsuntersuchungen kommen?

A

Querschnittsuntersuchungen zeigen einen deutlichen Intelligenzabfall, Längsschnittuntersuchungen nicht ->Schulbildung hat über unterschiedliche Kohorten zugenommen, diesen Effekt gibt es beim Längsschnitt nicht

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66
Q

Was ist das Konvergenzmodell?

A

Eine Kombination von Längs- und Querschnitt, so dass ein zusammengesetzter Gesamtlängsschnitt entsteht.

Vorteil: Vergleichweise geringer Aufwand.

Problem: Über die Altersklassen ändern sich die KOmpetenzen, das Datenerhebungsverfahren muss an die vorhandenen Kompetenzen angepasst werden.

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67
Q

Wie wollen Zwillingsstudien die Effekte von Anlage- und Umwelt differenzieren bzw. belegen?

A

Es wird die Intraklassenkorrelation der IQ`s von eineiigen Zwillingen (100% genetische Übereinstimmung) mit der Intraklassenkorrelation von zweieiigen Zwillingen (50%durchschnittliche genetische Übereinstimmung) verglichen. Ist die Intraklassenkorrelation der eineiigen Zwillinge deutlich höher, so spricht dies für eine erhöhte Erblichkeit des Merkmals.

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68
Q

Was ist eine Erblichkeitsschätzung und für welche Merkmale gibt es hohe Erblichkeitsindices?

A

Erblichkeitsschätzungen geben an, welcher Anteil der Variation eines Merkmsals auf die genetische Ausstattung entfällt und welcher Anteil auf die Umweltvariation zurückgeht.

Erblichkeitsindizes im Bereich der Intelligenz sind meist über .5, sind deutlich niedriger für intellektuelle Teilfähigkeiten. Niedriger sind Erblichkeitsschätzungen in anderen Persönlichkeits- oder Verhaltensbereichen (berufliche Interessen, soziale Einstellungen).

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69
Q

Was versteht man unter dem Zygotenstadium?

A

Zeitspanne von der Befruchtung bis zur Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterwand.

–> die ersten 2 Lebenswochen

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70
Q

Welche entscheidenden Entwicklungsmechanismen finden im Embyonalstadium statt?

A

Reicht von 3.-8. Lebenswoche:

Entscheidende Entwicklungsmechanismen sind Zellteilung, Zellspezialisierung, Zellmigration und Zellsterben.

–> es kommt zu zunehmender Ausbildung von spezialisierten Strukturen und Funktionen innerhalb des Organismus.

–> parallel zum Embryo entwickelt sich ein Unterstützungssystem, das aus der Plazenta, der Nabelschnur und der Fruchtblase besteht.

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71
Q

Welchen Zeitraum nimmt das Fötalstadium ein und was entwickelt sich während dieser Zeit weiter?

A
  1. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt.

Es entwickeln sich: Fähigkeit Informationen sensorisch aufzunehmen, alle wesentlichen Sinnesleistungen, Schmerzempfindung, erste Verhaltensweisen (wie Bewegungen, Schlaf-Wach-Zeiten, erste Lernerfahrungen, etc.)

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72
Q

Definiere Teratogene und nenne einige der am häufigsten vorkommenden.

A

Definition: Bei Teratogenen handelt es sich um schädigende Einflussfaktoren, die bereits pränatal die Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen können:

Drogen und Alkohol | Rauchen | Spezifische Medikamente | Umweltgifte oder Strahlenschäden | Infektionserkrankung der Mutter

–>können mit psychischen und physischen Schädigungen einhergehen.

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73
Q

Wie wirken sich Teratogene in Embryonal- und Fötalstadium jeweils aus? Wie begründet sich die unterschiedliche Auswirkung in den beiden Stadien?

A
  • In der Embryonalzeit: strukturelle Veränderungen: Organschädigungen, Fehlbildung der Extremitäten.
  • In der Fötalzeit: funktionelle Veränderungen: Intelligenzbeeinträchtigungen, Verhaltensänderungen.

–>In jedem Stadium ist wird jeweils der Bereich am meisten geschädigt, der sich in der Zeit auch am stärksten weiter entwickelt.

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74
Q

Was ist der Apgar-Index und was untersucht er?

A

Der Apgar-Index testet unmittelbar nach der Geburt die unmittelbare Überlebensfähigkeit des Säuglinges.

Untersucht werden: Herzfrequenz, Atmungsaktivität, Reflexauslösbarkeit, Muskeltonus und Hautfärbung.

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75
Q

Was sind die wichtigsten Risikofaktoren für plötzlichen Säuglingstod?

A

Bereits daran verstorbenes Geschwisterkind,Frühgeburt, Drogenkonsum der Mutter, Schlafen in Bauchlage, Rauchen, Verzicht auf Stillen, Überwärmung.

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76
Q

Was sind zirkadiane Rhythmen?

A

Definition: es handelt sich um endogene bzw. innere Rhythmen des Organismus, die der Anpassung an die zeitlichen Abläufe in der Umgebung dienen und die typischerweise auf eine Tagesperiodik abgestimmt sind.

–>frühe Entwicklungsaufgabe des Säuglings.

–>wichtiger Stellenwert des Schlaf-Wach-Rhythmusses.

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77
Q

Nenne die 6 Aktivierungszustände eines Säuglinges:

A

Aktivierungszustände des Säuglings: ruhiger Schlaf, unruhiger Schlaf, Schläfrigkeit, wache Aufmerksamkeit, aufmerksam aber quengelig, Schreien.

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78
Q

Definiere kurz die erfahrungsabhängige Plastizität des Gehirn:

A

Erfahrungsabhängige Plastitzität: Synapsenbildung und –eliminierung bildet wichtige Grundlage für Anpassung an Umwelt. Beides findet in unterschiedlichen Hirnregionen zu unterschiedlichen Entwicklungszeiten seinen Höhepunkt.

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79
Q

Was ist Hirnlateralisation?

A

Bei beiden Gehirnhälften findet eine Funktionsaufteilung im Laufe der Entwicklun statt.

Linke Hirnhälfte: sequenzielle Informationsverarbeitung: logisches Denken, Sprachverarbeitung.

Rechte Hirnhälfte: ganzheitliche Informationsverarbeitung: räumliches Denken, Musikalität

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80
Q

Was geschieht im Ultrakurzzeitgedächtnis?

A

Information wird zunächst über die Sinnesorgane aufgenommen und dann im sensorischen Register oder Ultrakurzzeitgedächtnis aufgenommen. Dauer: einige Millisekunden bis Sekunden.

Die Information zerfällt schnell, wenn sie nicht im Fokus der Aufmerksamkeit steht

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81
Q

Was passiert im Arbeitsspeicher?

A

Im Arbeitsspeicher erfolgt eine Weiterverarbeitung der Informationen aus dem Ultrakurzzeitgedächtnis und eine Verknüpfung mit Informationen aus dem Langzeitspeicher.

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82
Q

Zwischen welchen Speichermethoden wird im Arbeitsspeicher noch einmal unterschieden und wofür sind sie jeweils zuständig?

A

Im Arbeitsgedächtnis wird zwischen

dem visuell-räumlichen Speicher (für visuell-vorstellungsmäßige Informationen),

der phonologischen Schleife (auditive und verbale Informationen) und

dem episodischen Puffer (Integration von Informationen zur Generierung ganzheitlicher Episoden) unterschieden

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83
Q

Welche Rolle übernimmt die Zentrale Exekutive im Arbeitsspeicher?

A

Steuerungs- und Kontrollfunktionen, insbesondere der Aufmerksamkeit. Damit ist die zentrale Exekutive wesentlich für die Entscheidung, welche Information im Ultrakurzzeitgedächtnis zerfällt, und welche weiterverarbeitet wird.

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84
Q

Nenne 2 Gedächtnisstrategien zu optimalen Nutzung des Arbeitsspeichers. Wie funktionieren sie?

A
  1. Rehearsal: Im Kopf z.B. Telefonnr. immer wiederholen (ähnlich wie phonologische Schleife)
  2. Chunking: Einzelinformationen zu größeren chunks zusammenfügen. Also nicht versuchen eine Telefonnr. als Zahlenreihe zu merken sondern so: 346 1920.
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85
Q

In welche Gedächtnisse spaltet sich das deklarative Gedächtnis und was wird dort jeweils gespeichert?

A

o Episodisches Gedächtnis: autobiografische Inhalte

o Semantisches Gedächtnis: lexikalisches Wissen, organisiert in semantischen Netzwerken, Wissen liegt in Form von Skripten vor (Bsp: Was man tut wenn man zum Arzt geht: Anmelden – Wartezimmer – Behandlung etc.)

Zum Semantischen Gedächtnis gehört das Weltwissen und das Metagedächtnis über die eigenen Gedächtnisstrategien

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86
Q

Wozu dient Entwicklungsdiagnostik?

A

Feststellung und Charakterisierung des bisherigen Entwicklungsverlaufs (Status Quo) und Voraussetzungen für die weitere Entwicklung (Vorhersage künftiger Entwicklungsverlauf)

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87
Q

Wie erfolgt die Orientierung am Alter bei Entwicklungstests?

A
  • Es wird implizit ein biologisches Reifungskonzept verfolgt, Entwicklung soll mit dem Alter voranschreiten
  • Es wird getestet, ob ein Kind in einem gegebenen Alter den Entwicklungsstand zeigt, den auch andere Kinder dieses Alters zeigen
  • Nachteile:
    • Keine Rückschlüsse auf spezifische Bedingungen die zu Defizit führten und damit Fördermöglichkeiten
    • Anwendbarkeit beschränkt sich im Wesentlichen auf Lebensaltersgruppen, bei denen stärkere Reifungsabhängigkeit vermutet werden kann (also frühe Lebensabschnitte)
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88
Q

Wie erfolgt die Orientierung an Entwicklungssequenzen bei Entwicklungstests?

A
  • Implizit wird davon ausgegangen, dass Entwicklung in typischen Sequenzen erfolgt
  • Es wird getestet, in welchem Entwicklungsstadium sich ein Kind befindet, Alter ist nur von sekundärere Bedeutung
  • Vorteile:
    • über gesamte Lebensspanne einsetzbar ist
    • genaue Bestimmung des Entwicklungsstands mit gezielten Fördermöglichkeiten
  • Nachteil: Es gibt nur wenige Bereiche, in denen Entwicklungssequenzen tatsächlich bekannt sind
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89
Q

Welche Entwicklungstheorien gehen von einer kontinuierlichen Entwicklung des Menschen aus?

A

lerntheoretische und Informationsverarbeitende Theorien:

kein zu erreichendes Endniveau, Entwicklung ist reversibel: man kann verlernen, ähnlich Entwicklungsverläufe werden auf gemeinsame Lebenserfahrungen in Kultur zurückgeführt

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90
Q

Welche Theorien gehen von der Existenz von Entwicklungsstufen aus?

A

Psychoanalyse, Piaget: es gibt eine Endstufe die erreicht wird, Entwicklung ist nicht reversibel, hat universellen Charakter: alle durchlaufen diese Stufen

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91
Q

Was versteht Erikson unter dem epigenetischen Prinzip?

A

Das epigenetische Prinzip lässt sich dahingehend verallgemeinern, dass alles was wächst einen Grundplan hat, dem die einzelnen Teile folgen, wobei jeder Teil eine Zeit des Übergewichts durchmacht, bis alle Teile zu einem funktionierenden Ganzen herangewachsen sind. (-> angelehnt an die fötale Entwicklung)

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92
Q

Welche drei methodischen Erweiterungen führt Erikson ein?

A
  • Beobachtung von Kindern
  • interkulturelle Vergleiche
  • Porträts berühmter Persönlichkeiten
  • Leitsatz: Das handelnde Individuum in den Mittelpunkt stellen, nicht nur das reflektierende.
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93
Q

Welche 4 Formen des Identitätsstatus postuliert Marcia auf der Basis von Eriksons Entwicklungsphasen?

A

Die vier Identitätszustände nach Marcia (1980):

  • diffuse Identität (keine Festlegung für Werte und Beruf)
  • übernommene Identität (Festlegung auf Berufe oder Werte, die von Eltern ausgewählt wurden)
  • Moratorium (Gegenwärtige Auseinandersetzung mit beruflichen oder sonstigen Wertfragen)
  • erarbeitete Identität (Festlegung auf Berufe oder Wertpositionen, die selbst ausgewählt wurden)
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94
Q

Welche Stärken und Schwächen hat Eriksons Theorie?

A

Stärken:

  • Breitere empirische Basis: Integratives Potenzial der Theorie, Verwurzelung im Alltag, breiter Rahmen ist guter Ansatzpunkt für therapeutische Instrumente geworden
  • Breite Perspektive: Einbettung in individuelle und kollektive Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Schwächen:

  • Mangelnde Systematisierung
  • Entwicklungsmechanismen werden nicht aufgezeigt (Er beschreibt das WAS, nicht das WIE der Entwicklung)
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95
Q

Was ist der Unterschied zwischen Bindungsverhalten und Bindung?

A
  • Bindung ist das emotionale Band zwischen Kind und Bezugsperson, dass aber erst ab einem gewissen Alter des Kindes entstehen kann
  • Bindungsverhalten ist das Verhalten des Säuglings, dass auf Sicherstellung von Wärme und Sicherheit abzielt
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96
Q

Wie kann die Fremdelreaktion erklärt werden?

A
  • Fremdelreaktion = Auftreten von Unsicherheiten und Ängsten in der Interaktion mit Fremden.
  • Sobald eine Bindung zu einer Bezugsperson aufgebaut ist, zeigt ein Kind eine deutliche Präferenz für diese Bezugsperson.
  • Bei Abwesenheit der Bezugsperson kommt es zu Ängsten und Unsicherheit.
  • Ab dem Alter von 24 Monaten steigt dann wieder die Bereitschaft, sich fremden Personen zuzuwenden.
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97
Q

In welchem Verhältnis stehen Bindung und Exploration?

A

Exploration erfolgt dann, wenn das Kind sich sicher (gebunden) fühlt. Allerdings kann ein Kind, das Bindungsverhalten zeigt, nicht gleichzeitig die Umgebung zeigen (antagonistischer Aspekt)

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98
Q

Welche Phasen unterscheidet Bowlby zur Bindung?

A
  • Vorphase der Bindung (0-6 Wochen); erlernte Reaktionen und Reflexe, Bindungsverhalten zur Sicherstellung der Bedürfnisse
  • Phase der beginnenden Bindung (6 Wochen bis 6-8 Monaten): Beginn, differenziertere Erwartungen an die Bezugspersonen zu formen
  • Phase der ausgeprägten Bindung (6-8 Monate bis 1,5-2 Jahre): Entwicklung der indidivuellen Beziehung, aktive Kontaktaufnahme zur Bezugsperson, Fremdelreaktion in Abwesenheit
  • Phase reziproker Bindung: Entwickeln eines inneren Arbeitsmodells für Bezug, Akzeptanz von Trennungen
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99
Q

Beschreibe das Bindungsmuster nach Bowlby: Sichere Bindung

A
  • Bezugsperson wird klar präferiert
  • Trennung löst Weinen aus
  • In Anwesenheit der Bezugsperson exploratives Verhalten
  • Ursache: Bezugsperson geht sensitiv auf Bedürfnisse des Kindes ein
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100
Q

Beschreibe das Bindungsmuster nach Bowlby: Unsicher-vermeidende Bindung

A
  • Sind indifferent zwischen Bezugsperson und fremder Person
  • Meiden Bezugsperson bei der Wiedervereinigung
  • Ursache: Bedürfnisse des Kindes wurden nicht zuverlässig befriedigt. Das Kind wendet sich daher Bezugsperson und fremder Person gleichermaßen zu.
  • Fokus emotionale Bindungsforschung: Unsicher vermeidende Kinder vermeiden Eltern nicht nur physisch, sondern sprechen weniger über die Ursachen ihres Kummers -> Kommunikationsprobleme können bedeutsam für die spätere Persönlichkeitsentwicklung sein
  • Entwickeln Strategien zur Unterdrückung von Ärger
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101
Q

Beschreibe das Bindungsmuster nach Bowlby: Unsicher-ambivalente Bindung

A
  • Vor der Trennung Nähe und Explorationsverhalten, nach der Trennung reagieren die Kinder wütend und aggressiv, lassen sich kaum trösten
  • Ursache: Kind hat wechselnde Erfahrung mit der Bezugsperson gemacht, neigt daher zu Klammern und zu Wut und Tränen, wenn die Erwartungen enttäuscht wurden
  • Erhöhtes Maß von Ärger und Kummer
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102
Q

Beschreibe das Bindungsmuster nach Bowlby: Unsicher-Desorientierte Bindung

A
  • Kinder zeigen wirre Bindungsmuster und ungewöhnliches Verhalten
  • Ursache: Kann auf besonders negative Interaktionserfahrungen hinweisen
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103
Q

Welche Rolle für Emotionen sieht Bowlby im Bindungsprozess?

A

Emotionen sind für das Individuum eine Art Warnsystem für seine eigenen inneren Zustände, Antriebe und Situationen. Weil sie gewöhnlich durch ein bestimmtes Mienenspiel, Körperhaltung und Bewegungsansätze begleitet sind, vermitteln sie den Menschen wertvolle Informationen

-> dieser kommunikative Aspekt der Emotion ist für die empirische Bindungsforschung ganz wichtig: Wie werden Gefühle mitgeteilt? Wie werden sie verstanden?

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104
Q

Welche emotionalen Folgen gibt es für Kinder, die vermeidend gebunden sind, und warum?

A
  • Kinder lernen einen vermeidenden Interaktionsstil
  • Das bedeutet, sie unterdrücken Ärger und leben diesen nicht aus
  • Kinder entwickelnt Strategien zur Unterdrückung dieses Ärgers/Ausdruck negativer Gefühle
  • Im Strange Situation Test zeigen diese Kinder physiologisch Stress-Symptome, reagieren aber äußerlich gleichgültig
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105
Q

Welche emotionalen Folgen gibt es für Kinder, die unsicher-ambivalent gebunden sind? Auf welche Ursachen ist das zurückzuführen?

A
  • Kinder haben inkonsistente, wechselhafte Erfahrungen mit Bezugspersonen gemacht
  • Sind irritiert, zeigen hohes Maß an Ärger und Kummer
  • Sind auch später irritierbarer
  • Im Strange Situations Tests zeigen diese Kinder einerseits ein Klammern an die Bezugsperson, andererseits bei der Wiedervereinigung aggressives Verhalten
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106
Q

Nenne einige wichtige übergeordnete Eigenschaften von Freuds Entwicklungsstufen:

A
  • Jede Phase definiert sich über die Körperregion auf die sich die Triebimpulse richten
  • Übergang zwischen Phasen ist biologisch determiniert (Phasen müssen aber nicht abgeschlossen sein bevor die nächste beginnt)
  • Phasen folgen unveränderbarer Ordnung, aber in späteren Phasen lassen sich die Spuren der früheren finden
  • unbewältigte Konflikte aus jedem Stadium können Menschen ihr Leben lang verfolgen.
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107
Q

Beschreibe, welche frühkindlichen Lern- und Gedächtnisleistungen vorliegen.

A
  • Assoziationslernen: Säuglinge könnten Zusammenhänge zwischen Reizen erkennen: entwicklen daraufhin Erwartungen (Antizipation) in Bezug auf weitere Reizdarbietungen.
  • Kontingenzlernen: Kinder erkennen sehr früh Zusammenhänge zwischen dem eigenen Handeln und darauf folgenden Konsequenzen und verhalten sich dementsprechend àoperantes Konditionieren: Beispiel mit Mobile, dass das Kind durch Beinbewegung bewegen kann.
  • Habituation: Bei der Habituation gewöhnen sich Säuglinge an wiederholt dargebotene Reize und begegnen neuen Reizen mit gesteigerter Aufmerksamkeit
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108
Q

Wie entwickelt sich die Strukturierung des Denkens?

A

Kinder beginnen sehr früh Wissen zu kategorisieren: Die Einordnung in Kategorien basiert zunächst auf äußeren Eigenschaften. Funktionelle Aspekte werden erst später berücksichtigt. Neugeborene können vermutlich zwischen sehr globalen Kategorien unterscheiden (unbelebte vs. Belebte Dinge) Die Kategoriebildung wird im Laufe der Entwicklung differenzierter.

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109
Q

Beschreibe kurz, was man unter kausalem Denken versteht und seine Bedeutung für die kognitive Entwicklung eines Kindes:

A

Kausales Denken: Die Fähigkeit, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu erkennen. Diese können zwischen verschiedenen Objekten, zwischen Handlungen oder zwischen Objekten und Handlungen bestehen.

Um sinnvolle Kategorien zu bilden ist es nötig (kausale) Zusammenhänge zwischen verschiedenen Objekten und/oder Handlungen zu erkennen. (Um Bedeutun der Fernbedienung zu erkennen, muss das Kind erst lernen, dass das Drücken einer Taste den Fernseher anschaltet).

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110
Q

Wie verhält sich kausales Denken im Entwicklungsverlauf eines Kindes?

A
  • Schon im Säuglingsalter können Kinder kausale physikalische Zusammenhänge erkennen.
  • Mit zunehmenden Alter sind Kinder mehr und mehr dazu in der Lage kausale Zusammenhänge in alltäglichen Situationen zu erfassen.
  • 4-jährige Kinder beherrschen das grundlegende kausale Denken und können auch in alltäglichen Phänomenen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge erkennen.
  • Wissenschaftliches Denken erfordert das systematische Hypothesenprüfen, zu dem Kinder mit etwas 12 oder 13 Jahren fähig sind.
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111
Q

Erläutere kurz die verschiedenen Aspekte schlussfolgernden Denkens und seine Bedeutung für andere kognitive Fähikgeiten.

A

Schlussfolgerndes Denken bedeutet, dass aus gegebenen Informationen neues Wissen abgeleitet wird und ist notwendig für die systematische Hypothesenprüfung. Es kann induktiv oder deduktiv erfolgen. Erfolgreiches Schlußfolgern erfordert logisches Denken, da logische korrekte Ableitungen und Generalisierungen aus gegebenen Informationen erforderlich sind.

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112
Q

Woran zeigen sich intraindividuelle Unterschiede bei der kognitiven Entwicklung?

A

Intraindividuelle Unterschiede zeigen sich darin, dass die Leistungen in verschiedenen Domänen im Altersverlauf auseinanderdriften. Während die Leistungen von Kindern im Altersverlauf generell ansteigen, halten sie im Verhältnis zu ihren Gleichaltrigen etwa ihre Rangposition. Leistungen in Mathe und Deutsch driften mehr und mehr auseinander: unterschiedliche kognitive Domänen entwickeln sich nicht vollständig parallel.

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113
Q

Nenne die 4 Eigenschaften eines Triebes nach Freud:

A
  1. Quelle: physisches Bedürfniss
  2. Ziel: Bedürfnisbefriedigung
  3. Objekt: benötigt um Trieb zu Befriedigung (z.B. Essen, Zigarette etc.)
  4. Drang: Je merh Energie desto stärker der Trieb.
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114
Q

Wie entwicklen sich Es, Ich und Über-Ich und in welcher Beziehung stehen sie zueinander?

A
  • Als Säuglinge ortet Freud den Menschen zunächst nur dem Es zu: Im Mittelpunkt seines Seins steht ausschließlich die Triebbefriedigung. Während des ersten Lebensjahres, zum Ende der oralen Phase, bildet sich nach und nach das Ich heraus, wenn der Säugling den Unterschied zwischen Selbst und Außenwelt bemerkt. Das Ich nimmt die Rolle des Vermittler zwischen Es und Außenwelt.
  • Das Über-Ich entwickelt sich zuletzt während der phallischen Phase (3-5 Jahre), wenn das Kind den Ödipuskomplex bewältigt hat und sich mit den Eltern identifiziert. Das Über-Ich hält Gesellschaft und Ordnung aufrecht.
  • Das Ich nimmt in dieser Konstellation nun die Rolle des Führers und Vermittlers ein.
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115
Q

Wie stehen Es, Ich und Über-Ich mit der Umwelt in Verbindung?

A
  • Das Über-ich nimmt von der Umwelt Wertvorstellungen und Normen auf. Es dient als moralische Instanz (im negativen Sinne als Gewissen, im positiven Sinne mit dem Ich-Ideal).
  • Auf das Es wirkt die Umwelt über Reize ein. Es ist ganz dem Lustprinzip unterworfen, also der möglichst soforten Triebbefriedigung. Die primäre Bearbeitung, die ihm dabei zur Verfügung steht ist die Wunschphantasie.
  • Das Ich ist dem Realitätsprinzip zugeordnet: Es wägt zwischen den Eindrücken von Es und Über-Ich ab, ist rational und integrierend und gibt schließlich eine Reaktion an die Umwelt zurück.
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116
Q

Was sind Basisemotionen?

A
  • Basisemotionen sollen sein:
    • universell und angeboren
    • mit einem spezifischen subjektiven Erleben (Gefühl) einhergehend
    • typischen physiologischen Reaktionen und abgrenzbaren Mustern des Ausdrucksverhaltens
  • Es wird eine direkte, unwillkürliche Verbindung zwischen Emotionen und Gesichtsausdrücken angenommen
  • Aus einer Mischung von 8 Basisemotionen (universell =Furcht, Wut, Freude, Trauer; nicht universell= Vertrauen, Ekel, Überraschung und Neugierde) soll sich das gesamte Spektrum emotionalen Erlebens abbilden lassen.
  • Empirisch ist nicht bestätigt, dass eine diskrete Emotion zweifelsfrei physiologisch oder handlungsbasiert diagnostiziert werden kann.
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117
Q

Wie verläuft die Entwicklung von Angst im Kindesalter?

A
  • Ab 2 Monaten kann Angst von Säugling zuverlässig ausgedrückt werden
  • Bis 7 Monaten ist es schwierig, Angst von anderen negativen emotionalen Zuständen zu unterscheiden
  • Ab 8 Monate eindeutig identifizierbar ist das Fremdeln
  • Ab Ende 1. Lebensjahres beeinflussen Kontextinformationen die Angstreaktion. Das Kind sucht nach affektiven Informationen bei anderen (soziales Referenzieren)
  • 2-4 jährige können Realität und Fantasie noch nicht trennen, beispielsweise können Träume daher Angst auslösen
  • Ab Schuleintritt Angst vor realen Gefahrensituationen, Zunahme an Bewertungs- und sozialen Ängsten
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118
Q

Wie verläuft die Entwicklung von Ärger im Kindesalter?

A
  • Bei 4-8 Monaten können Babys Ärger ausdrücken, wenn sie an Zielerreichung gehindert werden
    1. Lebensjahr: Besonders häufige Wut- und Trotzreaktionen
  • Danach zunehmende Emotionsregulationsstrategien und selbstbewusste Emotionen
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119
Q

Wie verläuft die Entwicklung von selbstbewussten Emotionen?

A
  • Ab dem 2. Lebensjahr können Kinder Verlegenheits-, Schuld- und Stolzerleben und Eifersucht zeigen
  • Voraussetzung:
    • Dafür bedarf es Entwicklung eines objektiven Selbstbewusstseins
    • Und ein Bewußtsein für die Regeln und Normen im sozialen Kontext
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120
Q

Was ist Temperament?

A

Das Temperament umfasst stabile behaviorale und emotionale Verhlatnesreaktionen,, wie beispielsweise Ausdauer, Intensität oder Regelmäßigkeit. Die Reaktionsmuster können bereits sehr früh beobachtet werden und stehen sogar mit pränatalem Verhalten in Verbindung. Sie sind in hohem Maße genetisch determiniert.

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121
Q

Ist das Temperament Umwelt- oder genetisch bedingt?

A
  • Anteil genetischer Determination ist 40 – 60% nach Metaanalysen
  • Über das Alter hinweg allerdings große Variablität
  • Besonders stabil ist aber die Verhaltenshemmung (Unwohlsein/erhöhte Besorgnis in stressreichen oder neuen Situationen) erwiesen
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122
Q

Was sagt das Passungsmodell aus?

A
  • Soziales Umfeld verleiht dem Temperament seine Bedeutung und führt z Langzeitfolgen
  • Passung zwischen sozialem Umfeld und Temperamentsmerkmalen ist für die emotionale Entwicklung, das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen eines Kindes günstig.
  • Bei schlechter Passung kann sich durch dysfunktionale Erziehungspraktiken kindliches unangemessenes Verhalten verstärken, vermittelnde Variable sind negative Attributionstendenzen der Eltern
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123
Q

Was weiß man über das Verständnis ambivalenter Emotionen bei Kindern?

A
  • Man nimmt die Existenz von Emotoinsskripten an
  • Situationen häufig mit mehr als einer Emotion verknüpft
  • Im Vorschulalter noch Probleme, mehrdeutige Gefühle zu verbalisieren
  • Kinder mit etwa 7 Jahren sind in der Lage, multiple Emotionen mit gleicher Valenz in einer Situation zu beschreiben
  • Erst in der späten Kindheit (ab etwa 11 Jahren) Fähigkeit, ein Verständnis für widerstreitende Gefühle in einer Situation auszudrücken
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124
Q

Welche Entwicklungsdefizite weisen Kinder mit niedrigem sozioökonomischen Status auf?

A
  • exekutive Funktionen
  • Sprachvermögen
  • und räumliches Verständnis sind beeinträchtigt
  • Defizite im präfrontalem Kortex
  • und im Broca-Areal (Teil des Sprachzentrums sogar kleiner als üblich)
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125
Q

Woran liegt bzw. kann eine Beeinträchtigung verschiedener Gehirnregionen bei Kindern mit niedrigem sozioökonomischen Status liegen?

A
  • anregungsarme Umgebung → weniger fördernde Impulse
  • hören bis zum 4ten Lebensjahr etwa 30millionen Wörter weniger als der Durchschmitt → Vokabular von 3jährigen weniger als die Hälfte vom Durchschnitt
  • lesen und spielen seltener
  • → Sprachvermögen und exekutive Funktionen sind nach Geburt noch längeren Zeitraum in Entwicklung, verstärkter Umwelteinfluss
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126
Q

Welche Rolle spielt Stress bei Kindern mit niedrigem sozioökonomischen Status bzw. welche Folgen hat dieser?

A
  • Armut in der Kindheit kann chronischen Stress verursachen (Blutdruck un dnächtlicher Spiegel von Cortisol)
  • Stresshormon Cortisol kann Hirnareale, wie den Hippocampus und den präfrontalen Kortex und damit das Arbeitsgedächtnis beeinträchtigen, indem Neuronen sogar abgetötet werden
  • →Resultat: Je länger Kinder in Armut gelebt hatten, desto höher waren ihre Stresswerte - und desto weniger Informationen konnten sie im Kurzzeitspeicher behalten
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127
Q

Welche Annahmen macht Piaget bezüglich der Entwicklungsstadien?

A
  • jedes Stadium geht aus dem vorherigen Stadium hervor
  • jedes Stadium ist ein in sich strukturiertels Ganzes und behandelt eine qualitative Veränderung
  • Stadien bilden ein invariante Sequenz / bestimmte Reihnfolge
  • Stadien sind universell
  • Die soziale Umwelt spielt in Piagets Theorie nur eine untergeordnete Rolle.
  • Kinder sind intrinsisch motiviert neues Wissen zu erlangen. Sie treiben ihre kognitive Entwicklung selbst voran, wenn eine stimulierende Umwelt auch förderlich sein kann.
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128
Q

Welche Stadien gibt es nach Piaget?

A
  1. Sensumotorisches Stadium (von Geburt bis 2 Jahren)
  2. Präoperatives Stadium (2 bis 7 Jahren)
  3. Konkret-operatives Stadium (7 bis 11 Jahren)
  4. Formal-operatives Stadium (11 bis 15 Jahren)
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129
Q

Welche Unterschiede zeigen sich zwischen Mädchen und Jungen bei motorischen Aufgaben?

A
  • Jungen zeigen ab dem 1. Lj und dann kontinuierlich höheres motorisches Aktivitätsniveau
  • Jungen sind bei einer Vielzahl motorischer Leistungen überlegen, wenn diese Körperkraft und Ausdauer erfordern
  • Dies kann meist durch geringeren Fettanteil am Körper erklärt werden
  • Vorteile weiblichen Geschlechts in der Feinmotorik sind nicht ausreichend belegt, weil in den Studien die Jungen wg. größerer Finger benachteiligt waren
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130
Q

Welche Unterschiede zeigen sich zwischen Mädchen und Jungen bei schulischen Aufgaben?

A
  • Jungen zeigen Leistungsvorsprung in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern, am stärksten in Mathe und Physik
  • Mädchen haben bedeutsame und vielschichte Vorteile bei sprachlichen Kompetenzen: Sprachentwicklung verläuft bei Mädchen früher und reibungsloser, Sprachschatz wächst schneller an. Bei jungen häufiger Sprachentwikcklungsschwierigkeiten
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131
Q

Welche Unterschiede zeigen sich zwischen Mädchen und Jungen bei Aufgaben, die räumliche Wahrnehmung beinhalten?

A
  • Räumliche Wahrnehmung, mentale Rotation ist bei Jungen ab dem 5. – 11. Lj und dann kontinuierlich besser als bei Mädchen
  • Kann Leistungsunterschiede bei mathematischen Aufgaben der Geometrie und Trigonometrie erklären
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132
Q

Sind Frauen sozial hilfsbereiter?

A
  • Männer zeigen überdurchschnittliche Hilfsbereitschaft in bestimmten Situationen, wenn: Felduntersuchung, andere potenzielle Helfer zugegen sind, Opfer weiblichen Geschlechts
  • Bei Frauen spielt das Geschlecht der hilfsbedürftigen Person keine besondere Rolle
  • Frauen sind sensitiver bezüglich dem Ausdrucksverhalten eines Gegenübers, Frauen sind durch Empathie auch motivierter, was durch Geschlechtsrollenorientierung, aber auch durch Unterschiede in Gehirnstrukturen und hormonelle Einflüsse erklärt werden kann
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133
Q

Bei welchem Geschlecht tritt ein Merkmal bei rezessiver Vererbung häufiger auf?

A

Bei Männern, da hier einem X-Chromosom kein anderes Allel auf einem weiteren X-Chromosom entgegensteht (wie bei Frauen) . Daher müsste sich der Phänotyp stärker äußern

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134
Q

Kann unterschiedliches Reifungstempo Geschlechtsunterschiede erklären?

A
  • Mädchen zeigen in vielen Entwicklungsmerkmalen einen Reifungsvorsprung
  • Der Zeitpunkt des Einsetzens der Pubertät (Früh-, Normativ- und Spätpubertierende) hat Einfluß auf soziales und emotionales Verhalten
  • Dennoch ist fragwürdig, ob dies als Erklärung festhalten kann, da unterschiedliches Reifungstempo in beiden Geschlechtern auftreten kann
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135
Q

Wie erklärt die Lerntheorie Geschlechtsunterschiede?

A

Es kommt nicht zu einer Geschlechtstypisierung, wenn das soziale Umfeld keine diesbezüglichen, kontingenten Verhaltensweisen zeigt. Ursächlich sind das elterliche Bekräftigungsverhalten, und der Einfluss von Gleichaltrigen.

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136
Q

Konnte empirisch bestätigt werden, dass Bekräftigung der Eltern geschlechtstypisches Verhalten bestärkt?

A
  • Die Theorie geht davon aus, dass:
    • Personen des sozialen Umfelds von Jungen und Mädchen unterschiedliche Verhaltensweisen erwarten (-> das wurde belegt, bei Töchtern wird aggressiv-oppositionelles Verhalten weniger akzeptiert)
    • Diese Personen entsprechend den Erwartungen angemessene Verhaltensweisen aktiv verstärken bzw. bestrafen (-> das wurde nicht belegt, aggressives Verhalten wurde z.B. unabhängig vom Geschlecht geahndet, allerdings fördern Väter geschlechtsrollenkonformes Spielverhalten)
    • In der Folge Auftreten eines geschlechtstyischen Verhaltens zunehmend häufiger wird
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137
Q

Was ist eine Entwicklungsabweichung, was ist eine psychische Störung?

A

Eine Entwicklungsabweichung besteht dann, wenn Kinder Verhaltens- oder Erlebensweisen (Affekt, Sprache, Kognition, Verhalten und Erleben) zeigen, die für ihr Alter unangemessen und untypisch sind. Eine psychische Störung liegt vor, wenn die Entwicklungsabweichung so gravierend ist, dass das Verhalten/Erleben abnorm ist, zu einer Beeinträchtigung führt, das Verhalten dauerhaft besteht und das Kind und/oder sein Umfeld darunter leidet.

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138
Q

Was sind externe Risikofaktoren einer psychischen Störung bzw. Entwicklungsabweichung, was sind Schutzfaktoren?

A
  • Pränatale Risikofaktoren (Substanzmißbrauch der Mutter, Umweltgifte, Mangelernährung, psychische Erkrankenungen, belastende Lebensereignisse und Stress)
  • Faktoren des Familiären Umfelds (Merkmale der Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder untereinander, elterliche Verhaltensweisen und Eigenschaften, familiäre Strukturen, sozioökonomische Situation)
  • Bindung (Schutzfaktor sichere Bindung, Risikofaktor desorganisiert-desorientiert gebundene Kinder)
  • Peer-Beziehungen (ungünstige Peer-Beziehungen sind Risikofaktoren, günstige Schutzfaktoren)
  • Kritische Lebensereignisse (belastende Schicksalsschläge können psychische Störungen akut auslösen, falls kein Bewältigungs- und Ressourcenpotential besteht
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139
Q

Was ist FAS?

A
  • Fetales Alkoholsyndrom, ausgelöst durch Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft.
  • Folgen:
    • Gesichtsfehlbildungen
    • Missbildungen an Extremitätten
    • Eineschränkte perzeptive, motorische, kognitive und sprachliche Fähigkeiten
    • Hyperaktives, impulsives Verhalten
    • Kinder sind anhänglich, gutmütig und naiv und fallen daher durch delinquentes Verhalten auf
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140
Q

Welche Störungsbilder gehören zu den Entwicklungsstörungen, die unter dem Begriff der umschriebenen Entwicklungsstörungen zusammengefasst werden?

A
  • Lese-, Rechtschreib und Rechenschwierigkeiten
  • Motorische Störungen
  • Störungen der Sprachproduktion und des Sprachverständnisses
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141
Q

Was wird mit dem Begriff der Resilienz bezeichnet und was sind biologische Korrelate?

A

Resilienz beschreibt nach Holtmann einen „dynamischen oder kompensatorischen Prozess positiver Anpassung angesichts bedeutender Belastungen“.

Biologische Korrelate sind z.B.:

  • Tendenz zu linksfrontaler Kortexverarbeitung
  • Erhöhte Aktivität des Temporallappens
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142
Q

Welche Psychopharmaka gibt es, und welchen Einsatzbereich haben diese?

A
  • Antidepressiva (Depression, Angst- und Zwangsstörungen)
  • Phasenprophylaktika (Bipolare Störungen)
  • Stimulanzien (Hyperkinetische Störungen)
  • Tranquilizer (Angst- und Schlafstörungen)
  • Neuroleptika (Akute Psychosen, manische Störungen)
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143
Q

Was ist Enuresis/Enkopresis und welche Formen werden unterschieden?

A

Störungen der Ausscheidungen, die ein altersunangemessenes Einnässen oder Einnkoten bezeichnen und bei denen organische Ursachen ausgeschlossen werden können (erst ab dem 4. Bzw. 5. Lj diagnostizierbar).

Primäre Form = Kind konnte Stuhlgang noch nie kontrollieren, sekundäre Form = Regression

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144
Q

Welche tiefgreifenden Entwicklungsstörungen werden unterschieden und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

A
  • Frühkindlicher Autismus: qualitative Beeinträchtigungen der sozialen Interaktion und Kommunikation und eingeschränkte Interessen, geringe Sprachproduktion und suchen wenig Kontakt zu anderen Menschen auf
  • Asperger: durchschnittliche kognitive Fähigkeiten, keine Auffälligkeiten bei der Sprachproduktion aber verhalten sich in soozialen Situationen unangemessen.
  • Therapiemöglichkeiten: Keine Heilung, aber Linderung der Symptomatik, z.B. Training in Erkennung emotionaler Ausdrücke
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145
Q

Welche Formen von Angststörungen werden unterschieden?

A

Phobische Störungen, generelle Angststörungen, soziale Phobien/soziale Ängstlichkeit, Trennungsangst

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146
Q

Was sind Ursachen für Angststörungen, und was sind Therapieansätze?

A
  • Ursachen:
    • Genetische Faktoren, z.B. reduzierte physiologische Erregungsschwelle
    • Temperamentsmerkmale und Schüchternheit
    • Eltern können durch überbehütetes oder eigenes ängstliches Verhalten das Verhalten ihrer Kinder bestärken
    • Oft Kreislauf dysfunktionaler kognitiver Verzerrung
  • Interventionsmöglichkeiten:
    • Psychopharmaka in Verbindung mit verhaltenstherapeutischen Methoden
    • Bewältigung der Angst mit angemessenem Verhalten bestärken, durch Selbstbeobachtung und Selbstinstruktion Situationen meistern
    • Rollenspiele und Entspannungsverfahren
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147
Q

Was ist aggressiv-oppositionelles Verhalten?

A

Störung des Sozialverhaltens, das entweder in aggressiver Form auftritt, oder bei Fehlen schwerer delinquenter und aggressiver Verhaltensweisen als oppositionelles Verhalten diagnostiziert wird. Diese Kinder zeigen Verhaltensweisen, die soziale Normen oder Gesetze verletzen und die Grundrechte anderer mißachten.

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148
Q

Jedes Organ bzw. jede Struktur hat während der pränatalen Entwicklung sensible Phasen. Wann ist dies z.B. beim Zentralnervensystem der Fall?

A

vom Embryonalstadium bis hinein ins Fötusstadium gibt es eine hochsensible Phase (Wochen 3 bis 16)

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149
Q

Was ist der Unterschied zwischen einem klinischen und einem strukturierten Interview?

A
  • Beim strukturierten Interview werden versch. Kinder zu einem festgelegten Thema mit best. Fragen konfrontiert.
  • Das klinische Interview ist im Gegensatz zum strukturierten Interview flexibler, der Verlauf kann individuell angepasst werden.
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150
Q

Was passiert bei der naturalistischen und was bei der strukturierten Beobachtung von Kindern?

A
  • naturalistisch: Beobachtung der Kinder in Alltagssituationen, Beobachter bleibt unauffällig
  • strukturiert: Kinder werden mit arrangierten Aufgaben im Labor konfrontiert
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151
Q

Was versteht man unter dem epigenetischen Rahmen?

A
  • Individuelle Entwicklung basiert auf dem wechselseitigen Austausch von vererbtem Material und allen Ebenen der Umwelt.
  • Gene haben Einfluss auf Erfahrung und Verhalten, diese wirken sich wiederum auf die Genentfaltung aus.
    • Aber auch die Umwelt wirkt sich stark auf das Verhalten aus, wobei das Verhalten auch Einfluss auf die Umwelt hat.
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152
Q

Was sagt die Genom-Umwelt-Interaktion in Bezug auf antisoziales Verhalten aus?

A

Erfahrene Kindesmisshandlung erhöht das Risiko für antisoziales Verhalten im Erwachsenenalter. Das Risiko ist deutlich höher bei Trägern eines Allels für niedrige MAO-A Aktivität, die Transmitter wie Serotonin, Adrenalin und Noradrenalin senkt.

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153
Q

Wie kann das Verständnis bei Babys von Tiefencues getestet werden?

A

Mittels der visuellen Klippe: Plexiglas bedeckt die tiefen und flachen Seiten. Indem sich das Kind weigert, die tiefe Seite zu überqueren und die flache Seite bevorzugt, demonstriert es die Fähigkeit, Tiefe wahrzunehmen.

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154
Q

Wann erfolgt die Entwicklung von Trennungsangst bei Säuglingen?

A

In allen Kulturkreisen tritt Trennungsangst zwischen 6-8 Monaten auft, steigert sich bis 1,5-2 Jahren und fällt dann ab.

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155
Q

Was sind Deprivationsstudien?

A

Bei Deprivationsstudien werden möglichst alle exogenen Einflüsse ausgeschaltet, um den Anlageanteil an der Ausprägung eines Merkmals zu bestimmen. Eine experimentelle Variation bis hin zur Ausschaltung aller exogenen Einflüsse verbietet sich im Humanbereich aus ethischen Gründen. Hier können allenfalls Rückschlüsse aus vorgefundenen Deprivationen gezogen werden (z. B. bei angeborener Blindheit).

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156
Q

Was sind die zentralen Teilkomponenten der Sprachentwicklung?

A

Syntax, Semantik, Pragmatik und Phonologie

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157
Q

Was ist das Broca-Areal?

A

Das Broca-Areal ist im Wesentlichen für die Sprachproduktion zuständig, während das Wernicke-Areal mit dem Sprachverständnis in Zusammenhang gebracht wird.

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158
Q

Was ist Zellspezialisierung?

A

Durch den Vorgang der Zellspezialisierung entstehen aus den zunächst gleichartigen embryonalen Stammzellen Zellen mit spezifischen Strukturen und Funktionen.

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159
Q

Was ist der Non-REM Schlaf?

A

Beim Non-REM-Schlaf handelt es sich um eine Schlafphase, die durch eine regelmäßige Atmung, geringe motorische Aktivität und eine geringe Muskelspannung charakterisiert. Es treten (im Gegensatz zum REM-Schlaf) keine schnellen Augenbewegungen („rapid eye movements“, REM) auf.

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160
Q

Was ist REM Schlaf?

A

Beim REM-Schlaf handelt es sich um eine Phase unruhigen Schlafes, die sich durch eine unregelmäßige Atmung und eine leicht erhöhte Muskelspannung auszeichnet. Auffällig ist, dass in dieser Phase verstärkt schnelle Augenbewegungen („rapid eye movements“) hinter den geschlossenen Augenlidern zu beobachten sind. Während der Nacht wechseln sich typischerweise mehrfach Phasen des REM-Schlafes und des Non-REM-Schlafes ab.

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161
Q

Was ist der Rooting Reflex?

A

Der Rooting-Reflex wird auch als Suchreflex bezeichnet und tritt in Erscheinung, wenn man beispielsweise den Säugling an der Wange berührt. Der Säugling wendet sich nun reflektorisch der Berührung zu in der Erwartung, dass sich dort die Nahrungsquelle (Brust oder Flasche) befindet.

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162
Q

Wozu dient das Wernicke-Areal?

A

dem Sprachverständnis

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163
Q

Womit wird das Broca-Areal in Verbindung gebracht?

A

der Sprachproduktion

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164
Q

Was ist erfahrungsabhängige Synapseneliminierung?

A

Erfahrungsabhängige Synapseneliminierung besagt, dass wenig aktivierte Synapsenverbindungen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit wieder beseitigt werden.

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165
Q

Was ist Zellmigration?

A

Als Zellmigration wird der Prozess der Wanderung neu gebildeter Zellen vom Ausgangspunkt an den jeweiligen Bestimmungsort innerhalb eines Organismus bezeichnet.

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166
Q

Was ist der Moro-Reflex?

A

Der Moro-Reflex oder Schreckreflex wird ausgelöst, wenn sich der Säugling erschrickt (z. B. bei lauten Geräuschen wie dem Zuschlagen einer Tür). Er besteht aus einer Reihe schneller rhythmischer Bewegungen der Extremitäten (insbesondere der Arme und Hände), die ursprünglich vermutlich der Anklammerung an die Mutter dienten.

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167
Q

Was ist die sensible Periode für den Spracherwerb?

A

In dieser Periode fällt der Spracherwerb besonders leicht und geht weitgehend ohne bewusste Lernanstrengung von statten. Sie setzt mit etwas 2.5 Jahren ein. Hohe neuronale Plastizität wird für sei verantwortlich gemacht. Sie endet mit Abschluss der Hirnlateralisation.

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168
Q

Erschwert ein bilinguales Aufwachsen Kindern den Spracherwerb? Was sind dabei Vor- oder Nachteile?

A

Häufig überwiegen die Vorteile: • Kenntnis einer (oder mehrerer) zusätzlicher Sprachen ohne besondere Anstrengung • Ausgeprägtere kognitive Kompetenzen • Größere metalinguische Fähigkeiten (Wissen über Sprache) Probleme sind lediglich möglicherweise zu erwarten: • Wenn die kognitiven Kompetenzen eines Kindes gering sind • Wenn das Kind keine Sprache richtig lernt

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169
Q

Wie ließ sich nachweisen, dass Säuglinge Spracheinheiten von einander abgrenzen können und wie tun sie das?

A

Ab 6 Monaten können Säuglinge einzelne Silben, auf die sie konditioniert wurden, wie ba, aus Kunstwörtern heraushören.

Bei der Segmentierung von Silben und Worten nutzen sie Wortpausen und Prosodie (Betonung, Rhythmus und Sprechmelodie).

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170
Q

Was versteht man unter der Wortschatzexplosion?

A

Setzt bei Kindern in der 2. Hälfte des 2. Lebensjahres ein: Es kommt zu rapiden Anstieg des Wortschatzes.

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171
Q

Wie kann die soziale Umgebung den Spracherwerb des Kindes unterstützen?

A

Erwachsene können ihr Blickverhalten mit dem Kind abstimmen um die Semantikentwicklung zu unterstützen

Ammensprache: Sprache, die dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst ist.

Einsatz von Spracherweiterungen in der telegrafischen Phase: Wiederholung des vervollständigten Satzes

Korrekturfunktion, Hinweisfunktion, Spracherweiterungsfunktion.

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172
Q

Was ist Alkoholembryopathie?

A

Mit Alkoholembryopathie (bzw. fetales Alkoholsyndrom) wird eine vorgeburtliche Schädigung eines Kindes durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft bezeichnet. In Abhängigkeit vom Zeitpunkt und vom Ausmaß der Alkoholexposition kann es zu Organschäden, Intelligenzvermindungen und Verhaltensänderungen (z. B. Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität) kommen.

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173
Q

Was versteht man unter einem egozentrischen Sprachgebrauch?

A

Perspektive des Gesprächspartners wird nicht berücksichtigt. Zeigt sich zum Beispiel darin, das Gesprächsbeiträge von Kindern nicht aufeinander bezogen sind.

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174
Q

Wie wirkt sich Gehörlosigkeit auf den Spracherwerb aus?

A

Auch eine Gebärdensprache kann frühzeitig ohne bewusste Anstrengung erlernt werden. Unter Umständen ist jedoch eine gezielte Frühförderung nötig, um die Gebärdensprache oder die gesprochene Sprache zu erlernen.

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175
Q

Was versteht man unter Prosodie?

A

die Gesamtheit spezifischer, sprachliche Eigenschaften, wie Akzent, Intonation, Sprachmelodie etc.

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176
Q

Warum imitiert das Schreien von Neugeborenen die Sprachmelodie ihrer Muttersprache?

A

Annahme: Baby ist motiviert das Verhalten der Mutter zu reproduzieren, um eine Bindung herzustellen.

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177
Q

Was sind Produktions-, was sind Nutzungsdefizite?

A

Produktionsdefizite: Kinder könnten Nutzen aus der Strategie ziehen, wenden diese aber spontan nicht an

Nutzungsdefizite: Kinder können noch nicht von einer Strategie profitieren, selbst wenn sie sie einsetzen würden

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178
Q

Was ist der Fischteicheffekt?

A

Der Fischteicheffekt („big fish little pond effect“) bezieht sich darauf, dass eigene Leistungen in Abhängigkeit von den Leistungen der sozialen Bezugsgruppe bewertet werden. Die gleiche Leistung kann dementsprechend je nach Kontext, in dem sie auftritt, sehr unterschiedlich bewertet werden.

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179
Q

Was ist der Rouge-Test?

A

Bei dem Rouge-Test handelt es sich um ein Verfahren, mit dem die Fähigkeit, sich selbst im Spiegel zu erkennen, nachgewiesen werden kann. Diese Fähigkeit kann als ein notwendiges, jedoch nicht hinreichendes Kriterium für das Vorliegen eines Selbstbewusstseins angesehen werden. Bei Anwendungen in entwicklungspsychologischen Kontexten wird einem Kind ein roter Fleck auf der Nase appliziert. Wenn das Kind beim Blick in einen Spiegel versucht, den Fleck auf der eigenen Nase zu beseitigen, spricht dies dafür, dass es sich selbst im Spiegel erkannt hat. Dies gelingt Kindern in der Regel frühestens in der Mitte des 2. Lebensjahrs.

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180
Q

Welche Belege gibt es dafür, dass die sprachlichen Fähigkeiten nach der Kindheit abnehmen und die Hirnspezialisierung fixiert ist?

A
  • Fall Genie: Mit 13.5 Jahren nicht mehr möglich, normale Sprache zu erwerben
  • Immigranten: Sprachkompetenzen um so höher, je früher sie in den neuen Sprachkontext gewechselt sind
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181
Q

Warum ist der passive Wortschatz größer als der aktive?

A

Weil das Sprachverständnis sich schneller entwickelt als die Sprachproduktion

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182
Q

Was ist das intutive Elternprogramm?

A

Intuitives Elternprogramm umfasst Verhaltensweisen der Bezugsperson, die vermutlich evolutionsbiologisch entstanden und auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt sind.

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183
Q

Wie verläuft der Fremde-Situations-Test?

A

Der Fremde-Situations-Test besteht aus mehreren Episoden, in denen die Reaktion eines Kindes auf die Trennung von seiner Bezugsperson und die anschließende Wiedervereinigung beobachtet wird. Aus dem Verhalten des Kindes in der Testsituation wird auf seine Bindungsqualität geschlossen.

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184
Q

Wie hängen frühe Lern- und Gedächtnisleistungen mit späteren kognitiven Fähigkeiten zusammen?

A

Sagen weitere kognitive Entwicklung zumindest teilweise vorher.

Es konnte nachgewiesen werden, dass die Habituationsgeschwindigkeit ein früher Indikator der Verarbeitungsgeschwindigkeit und der generellen kognitiven Fähigkeiten ist

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185
Q

Was ist Emotionsregulation?

A

Emotionsregulation bezieht sich auf Regulationsbemühungen zum Umgang mit Emotionen. Eine zentrale Unterscheidung bei der Emotionsregulation bezieht sich auf die intrapsychische und die interpsychische Regulation. Während die intrapsychische Regulation sich auf die selbstständige Emotionsregulation bezieht (z. B. Lutschen an den Fingern), umfasst die interpsychische Regulation solche Regulationsbemühungen, bei denen andere Personen unterstützend (mit)wirken (z. B. in den Schlaf wiegen).

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186
Q

Was sind Multiple Emotionen?

A

Multiple Emotionen beziehen sich auf das gleichzeitige Erleben mehrerer Emotionen. In diesen Bereich fällt auch das Erleben ambivalenter Emotionen, womit gemeint ist, dass positive und negative Emotionen gleichzeitig auftreten. Sowohl die Fähigkeit Multiple Emotionen zu Erkennen als auch zu Erleben unterliegt einem Entwicklungsprozess.

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187
Q

Was ist internalisierende Problemverarbeitung

A

Internalisierende Problemverarbeitung ist ein ruminierender, grübelnder Bewältigungsstil, bei dem die Aufmerksamkeit stark nach innen gerichtet ist. Bei diesem Bewältigungsstil treten dementsprechend Symptomatiken wie sozialer Rückzug, Ängste und Depressionen in den Vordergrund. Der Internalisierende Problemverarbeitungsstil findet sich häufiger beim weiblichen als beim männlichen Geschlecht.

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188
Q

Was ist externalisierende Problemverarbeitung?

A

Externalisierende Problemverarbeitung ist ein Bewältigungsstil, bei dem ein nach außen gerichtetes Bewältigungsverhalten im Vordergrund steht. Bei diesem Bewältigungsstil treten dementsprechend Symptomatiken wie Aggression, Gewalt und delinquentes Verhalten in den Vordergrund. Der Externalisierende Problemverarbeitungsstil findet sich häufiger beim männlichen als beim weiblichen Geschlecht.

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189
Q

In belastenden Situationen (z.B. bei Trennungsstress) reagieren unsicher-vermeidend und unsicher-ambivalent gebundene Kinder unterschiedlich. Wie reagieren sie jeweils in Bezug auf Ärger?

A

–> unsicher-vermeidend: Strategien zur Unterdrückung von Ärger und Ausdruck von negativen Gefühlen, Kind zeigt keine Protest bei Trennungsstress in der Fremden Situation, kann zu Hause aber spontane Aggressionen gegenüber der Mutter zeigen

–> unsicher-ambivalent: erhöhtes Maß von Ärger und Kummer in ihrem Verhalten, wird offen ausgedrückt oder sogar verstärkt

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190
Q

Welche Gründe führen beim Kind zu einer unsicher-vermeidenden Bindung?

A

Konstitutionelle Faktoren wie Orientierungsfähigkeit oder Irritierbarkeit

Elterneigenschaften:

–> Unfeinfühligkeit: Kontingenzverbindungen zwischen Signalen des Kindes und Reaktion des Interaktionspartners können nicht erlernt werden

–> Überstimulation

–> Verdeckte elterliche Feindseligkeit: bereitet Grundlage für Ansteckung mit negativen Gefühlen

-> Das Kind kann nur Vermeidung als Strategie wählen

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191
Q

Welche „Elterneigenschaften“ führen beim Kind zu einer unsicher-ambivalenten Bindung?

A

–> Inkonsistenz: einmal aufgebaute kindliche Erwartungen können aufgrund inkonsistenten Elternverhaltens stets wieder enttäuscht werden à Grundlage für Frustration

–> Vernachlässigung

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192
Q

Wie hängen elterlicher Ärger und die Empathieentwicklung des Kindes zusammen?

A

–> Kind, das oft elterl. Ärger ausgesetzt ist, wird aufmerksam gegenüber impliziten Drohungen etc.

–> Mobilisierung von Abwehrstrategien

–> Sensibilität des Kindes für Hinweisreize wird eingeschränkt, d.h. die Aufmerksamkeit für Hinweise auf die Bedürfnisse anderer wird geringer sein à geringe Empathiefähigkeit

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193
Q

Welche Reflexe gibt es im Säuglingsalter?

A
  • Saugreflex
  • Rooting-Reflex (hinwenden zur Nahrungsquelle bei Berührung)
  • greifreflex (handinnenfläche berühren löst umgreifen aus)
  • Schreitreflex
  • Schwimm-Reflex (baby horizontal ins wasser halten)
  • Moro-Reflex (bei Schreckreaktion)
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194
Q

Welchen Zweck erfüllen Reflexe?

A

Überlebenssicherung

Ausgangspunkt für komplexe motorische Programme

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195
Q

Welche auditiven Präferenzen haben Säuglinge?

A
  • Stimme der Mutter (Feststellen mit Schnuller-Paradigma; gilt nicht in gleichem Maße für Vater-Stimme wohl wg. pränataler Erfahrungen)
  • Rhythmen
  • hohe Töne
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196
Q

Was ist der sozioökonomische Status

A

Ein demografisches Maß, in das neben Familieneinkommen und Beschäftigungsstand auch der Bildungsgrad der Eltern einfließ

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197
Q

Wie wirkt sich ein niedriger SÖS auf die Lebensgestaltung von Kindenr aus?

A
  • Höheres Krankheitsrisiko
  • Stärkere Neigung zu Verhaltensstörungen
  • Erleben häufiger familiäre Streitereien und häusliche Gewalt
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198
Q

Welche Möglichkeit gibt es, Kinder mit niedrigem SÖS zu fördern?

A
  • Geistige Anregung fördert Sprachentwicklung, aber nicht Erinnerungsvermögen
  • Nestwärme/Fürsorge fördert Gedächtnis, aber nicht die sprachlichen Fähigkeiten
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199
Q

Welche Bedeutung hat Neuronentod/ Synapseneliminierung bei der Hirnentwicklung?

A

Neuronentod und Elimierung von SynapsenBildung von 50% mehr Neuronen als gebraucht werden.

Nur die genutzten Kontakte überleben.

Die synaptischen Kontakte jedes Axons werden auf eine kleinere Anzahl von Zellen konzentriert.

Dieser Prozess setzt sich postnatal fort.

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200
Q

Wie versucht der evolutionsbiologische Ansatz, Geschlechterunterschiede zu erklären?

A

Prinzip: Weibliche Säugetiere haben mehr Aufwand (Austragen, Brutpflege, Säugen/Stillen) als männliche

  • Daraus resultieren geschlechtstypische Tendenzen in Partnerwahl und Eifersucht beim Menschen
  • Männer bevorzugen attraktive, junge Partnerinnen zur Sicherung der biologischen Vaterschaft
  • Frauen bevorzugen reifere, materiell besser gestellte Partner aus Versorgungsinteressen
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201
Q

Wie sieht die Psychoanalyse die Entwicklung des Selbst?

A

Aus psychoanalytischer Sicht vollzieht sich die Entwicklung des Selbst auf der Grundlage normativer sozialer Konfliktsituationen, die das Individuum in einzelnen Lebensphasen zu bewältigen hat.

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202
Q

Beschreibe den Entwicklungsunterschied zwischen den Geschlechtern während der Pubertät. Was sind dabei mögliche Risikofaktoren?

A

Mädchen kommen im Schnitt etwas früher in die Pubertät als Jungen, aber Eintritt in Pubertät variiert aber auch sehr deutlich innerhalb der Geschlechtsgruppen. Gründe dafür liegen in genetischen und hormonellen Faktoren, aber auch Ernährung, mögliche Erkrankungen, Ausmaß der sportlichen Betätigung haben einen Einfluss.

–>Risikofaktoren: sowohl zu früher als auch zu später Eintritt in Pubertät können Risiko darstellen:

–>zu früh: häufiger Kontakt zu älteren Peers –>früherer Alkohol- und Drogenkonsum, eher delinquentes Verhalten, bei Mädchen auch negative Stimmungen, Unzufriedenheit mit dem Körper.

zu spät: bei Jungen: eher ein negatives Körperkonzept

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203
Q

Wie ist der Einfluss von Peers während der Pubertät?

A
  1. positiver Einfluss: Erwerb von sozialen Kompetenzen und ausgereifteren kommunikativen Fähigkeiten
  2. negativer Einfluss: Drogen- und Alkoholkonsum, delinquentes oder riskantes Verhalten. –>insobesonders wenig gefestigte Jugendliche lassen sich durch Gruppendruck und soziale Erwartungen zu illegalem Verhalten animieren.
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204
Q

Definiere Essstörungen allgemein

A

Essstörungen: äußern sich generell dadurch, dass die Betroffenen zu viel oder zu wenig Nahrung zu sich nehmen und sich sehr stark gedanklich mit dem Essen und der eigenen Figur beschäftigen.

Essstörungen, die klassischerweise als psychische Störungen klassifiziert werden:

Anorexia Nervosa und Bulimia Nervosa

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205
Q

Definition: Anorexia Nervosa und ihre Folgen:

A

ist durch starkes Untergewicht und Angst vor Gewichtszunahme gekennzeichnet. Essen wird fast völlig verweigert und teilweise werden gegensteuernde Maßnahmen ergriffen. Meist liegen Körperschemastörungen vor, so dass Patientinnnen ihr Gewicht und äußere Erscheinung nicht realistische einschätzen können.

Folgen: Patientinnen fallen auf gravierendes Untergewicht. Gefahr für ernsthafte Schädigung des Körpers oder Tod durch Mangelernährung und Mangelversorgung des Körpers

Zentrale Kennzeichen der Anorexia nervosa:

  • Selbst herbeigeführtes starkes Untergewicht (Body Mass Index unter 17,5)
  • Angst vor einer Gewichtszunahme (und gegensteuernde Maßnahmen)
  • Körperschemastörung
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206
Q

Definition Bulimia Nervosa und körperliche Folgen

A
  • Asketischer Subtyp: Restriktives Essverhalten, nahezu vollständige Nahrungsverweigerung
  • Bulimischer Subtyp: Vorkommen von Essattacken, die von gegensteuernden Maßnahmen wie selbstinduziertes Erbrechen, exzessiver Sport oder Missbrauch von Appetitzüglern, Abführ- und Entwässerungsmitteln begleitet werden

Zentrale Kennzeichen der Bulimia nervosa:

  • Essattacken, denen durch gegensteuernde Maßnahmen begegnet wird
  • Starke Bestimmung des Selbstwertgefühls durch die wahrgenommene Figur bzw. das wahrgenommene Gewicht
  • Aber: Kein Untergewicht

Körperliche Folgen:

  • Bei dauerhafter Unterernährung: Begünstigung von Osteoporose (Knochenbrüchigkeit), Muskelschwäche, Kreislaufproblemen und Stoffwechselstörungen
  • Bei häufigem Erbrechen: Zahnprobleme durch Kontakt mit Magensäure, Anstieg des Risikos für Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen
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207
Q

Ursachen und begünstigende Faktoren von Esstörungen:

A
  • genetische Vulnerabilitäten
  • soziokulturelle Faktoren: Schlankheitsideal unserer Kultur
  • familiäre Belastungen, gestörte Familienbeziehungen und belastende Lebensereignisse
  • Perfektionismus, Leistungsorientierung, geringes Selbstwertgefühl
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208
Q

Interventionsmöglichkeiten bei Essstörungen und ihr Ziel:

A

Ziel von Interventionen: Ernährungsumstellung, Förderung von Emotionswahrnehmung und -ausdruck, verbesserte Selbsteinschätzung, Stärkung familiärer Beziehungen.

Möglichkeiten: kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen, familientherapeutische Maßnahmen, Psychopharmaka nur wenn Essstörung mit depressiven Symptomen einhergeht.

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209
Q

Nenne beschreibe kurz die 3 verschiedenen depressiven Störungen:

A

1) Major Depression: mehrere schwerwiegende depressive Episoden.
2) dysthyme Störung: länger anhaltende leichtere depressive Symptomatik
3) bipolare Störung: Wechsel von manischen und depressiven Episoden.

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210
Q

Welche Symptome sind Anzeichen für Depressionen im Jugendalter?

A

depressive Verstimmung und Niedergeschlagenheit, Verlust von Interesse und Freude, Antriebslosigkeit, gesteigerte Ermüdbarkeit, geringes Selbstwertgefühl und Selbstvorwürfe, Konzentrationsschwierigkeiten, psychomotorische Unruhe und Hemmung, Schlafstörungen, Appetitverlust oder gesteigerter Appetit, Suizidgedanken, verminderte soziale und interaktive Fähigkeiten.

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211
Q

Was ist Empathie?

A

Die Fähigkeit, eine eigene emotionale Reaktion herzustellen, die der Gefühlslage einer anderen Person ähnelt

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212
Q

Was besagt der ökopsychologische Ansatz von Bronfenbrenner?

A

Beschreibt soziale Entwicklung im Kontext der sozialen Systeme, in die sie eingebettet ist Einflüsse auf das Kind aus verschiedenen Systemebenen, wobei die Rolle des aktiven Kindes betont wird, das seinerseits auch auf die Systemebenen zurückwirkt (Mikrosystem, Mesosystem, Exosystem, Makrosystem, Chronosystem) Berücksichtigung der Veränderungen der Einflüsse und Rückwirkungen über die Lebensspanne Beispiel: Im Laufe der Entwicklung wird das Mikrosystem komplexer, wenn mehr außerfamiliäre Beziehungen eingegangen werden

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213
Q

Welche Rolle spielt Bindung für die weitere soziale Entwicklung?

A
  • Sichere Bindung: Positive Folgen für die soziale Entwicklung: Selbstsichere Auseinandersetzung mit neuen sozialen Anforderungen, prosoziales Verhalten, soziale Kompetenz, soziales Engagement, qualitativ hohe Freundschaften, oft Führungspositionen
  • Unsichere Bindung: Uneindeutige Ergebnisse zu den Konsequenzen
  • Ausnahme: Desorganisierte Bindung Erhöhte Wahrscheinlichkeit für verschiedenste aggressive und antisoziale Verhaltensweisen. In der Adoleszenz Zusammenhänge zu delinquentem Verhalten, psychischer Belastung und Gewalt
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214
Q

Was ist die Monotropieannahme? Gilt sie heute noch?

A
  • Das ursprüngliche Bindungskonzept geht davon aus, dass das Kind seine Bindung auf eine zentrale Bezugsperson, meist die Mutter, ausrichtet.
  • Die Monotropieannahme konnte empirisch nicht abgesichert werden. Heute geht man von multiplen Bindungen aus, die neben der Mutter-Kind Bindung vor allem auch die Bindung zum Vater berücksichtigt
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215
Q

Welche Rolle erfüllt die Vater-Kind-Bindung?

A
  • emotionale und herausfordernde Unterstützung des Explorationsverhaltens
  • steht mit guten schulischen Anpassungsleistungen in Verbindung
  • Bindung zu Mutter und Bindung zu Vater erfüllen vermutlich jeweils unterschiedliche Funktionen
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216
Q

Was ist autoritärer Erziehungsstil?

A

Ein Autoritärer Erziehungsstil ist durch ein hohes Ausmaß an Lenkung gekennzeichnet, gepaart mit einem niedrigen Ausmaß an Responsivität: Die elterliche Autorität darf nicht hinterfragt, die strengen Regeln müssen eingehalten werden. Geschieht dies nicht, greifen die Eltern zu strafenden Maßnahmen, die mitunter psychische oder physische Gewalt beinhalten.

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217
Q

Was ist autoritativer Erziehungsstil?

A

Autoritativer ErziehungsstilEin Autoritativer Erziehungsstil ist charakterisiert durch ein hohes Ausmaß an Lenkung und Responsivität. Die Eltern haben durchaus hohe Erwartungen an das Kind, setzen Regeln und achten auf deren Einhaltung. Allerdings geschieht dies in einem warmherzigen und offen-kommunikativen Kontext.

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218
Q

Was ist ein vernachlässigender Erziehungsstil?

A

Ein Vernachlässigender Erziehungsstil ist gekennzeichnet durch ein niedriges Ausmaß an Lenkung und ein niedriges Ausmaß an Responsivität. Das elterliche Verhalten ist geprägt durch ein geringes Interesse und Engagement in der Eltern-Kind-Interaktion. Zudem besteht ein sehr distanziertes oder gar zurückweisendes emotionales Klima.

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219
Q

Was ist ein permissiver Erziehungsstil?

A

Ein Permissiver Erziehungsstil ist gekennzeichnet durch ein niedriges Ausmaß an Lenkung und ein hohes Ausmaß an Responsivität. Der Erziehende hält sich bei der Lenkung, bei der Reglementierung oder bei Anforderungen an das Kind stark zurück, kümmert sich aber dennoch responsiv um die Bedürfnisse des Kindes.

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220
Q

Was ist elterliches Monitoring?

A

Elterliches Monitoring ist definiert als Ausmaß der elterlichen Informiertheit über den Aufenthalt, die Aktivitäten und das Befinden des Kindes. Als wesentliche Einflussgröße für ein hohes Maß für Elterliches Monitoring gilt die Bereitschaft des Kindes, sich den Eltern mitzuteilen.

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221
Q

Welche Möglichkeiten zum Monitoring gibt es? Welche ist die beste?

A
  • Strenge Kontrolle
  • kindliche Bereitschaft, sich aktiv den Eltern mitzuteilen
  • Aktive Suche nach Informationen

-> beste Quelle ist kindliche Bereitschaft, sich mitzuteilen

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222
Q

Welche Folgen kann eine Scheidung der Eltern haben?

A

Mögliche Folgen für Kinder:

  • Effekte auf schulischen Leistungen
  • Psychischen Anpassungsleistungen
  • Selbstkonzept
  • Erhöhtes eigenes Scheidungsrisiko im Erwachsenenalter

Ausmaß der Effekte abhängig von:

  • Fortdauer elterlicher Konflikte
  • Ausmaß des elterlichen Stresserlebens
  • Qualität der Beziehung des Kindes zum getrennt lebenden Elternteil
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223
Q

Was besagt die Spill-Over Hypothese

A

Bei der Spill-over-Hypothese geht es um die Annahme, dass sich in einer negativen Geschwisterbeziehung auch elterliche Konflikte widerspiegeln können, indem die negative Qualität der Elternbeziehung auf die Geschwisterbeziehung „überschwappt“.

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224
Q

Was beeinflußt, wie ein erstgeborenes Kind auf die Ankunft eines Geschwisterchen reagiert?

A
  • Vorbereitung des Kindes auf das Ereignis
  • Einbindung des Kindes in die neuen Aufgaben und

Aktivitäten

  • Ausmaß des Stresserlebens der Mutter
  • Ausmaß elterlicher Konflikte
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225
Q

Welche sozialen Funktionen haben ältere Geschwister?

A
  • Pionierfunktion älterer Geschwister
  • Regulationsfunktion (z.B. beim Umgang mit Aggression
  • Betreuungsfunktion
  • Lernfunktion
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226
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Qualität der Geschwisterbeziehung?

A
  • Autoritativer Erziehungsstil günstig
  • sichere Eltern-Kind-Bindung günstig
  • Schwieriges Temperament der Geschwisterkinder ungünstig
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227
Q

Welche Funktion erfüllt die Beziehung zu Gleichaltrigen?

A
  • Entwicklung des Selbstbildes
  • Soziale Unterstützung
  • Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien
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228
Q

Welche soziometrischen Stati werden unterschieden?

A
  • Beliebte Kinder = können gut Interaktionen mit Gleichaltrigen initiieren und aufrechterhalten, sind kooperativ, freundlich und umgänglich, zeigen weniger häufig starke Emotionen und besitzen gute Regulationsfähigkeiten
  • Aggressiv-abgelehnte Kinder = zeigen hohes Maß an feindlichem, störendem oder aggressivem Verhalten
  • Verschlossen-abgelehnte Kinder = zeigen sozial-verschüchtertes, ängstliches Verhalten
  • Ignorierte Kinder =
  • Kontroverse Kinder = rufen positive und negative Reaktionen hervor. Stören häufiger und sind schnell wütend, sind aber auch kooperativ und sozial aktiv
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229
Q

Was trägt zum soziometrischen Status bei?

A
  • Körperliche Attraktivität
  • Sportliche Fähigkeiten
  • Selbstbezogene Kognitionen
  • Sozialverhalten (mit zunehmendem Alter insbesondere die sozialen Kompetenzen)
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230
Q

Beschreibe Freuds psychoanalytische Konzeption

A
  • In der klassischen Psychoanalyse werden Es, Ich und Über-Ich unter- schieden. Das Es ist um unmittelbare Triebbefriedigung bemüht, während das Über-Ich die internalisierten Normen der Umgebung repräsentiert, die der unmittelbaren Triebbefriedigung entgegenstehen. Das Ich versucht Wege zu einer Triebbefriedigung zu finden, die mit den Normen im Einklang stehen.
  • Von Beginn seines Lebens an entwickelt der Mensch Triebbedürfnisse, wobei das Es darum be- müht ist, für eine unmittelbare Triebbefriedigung zu sorgen.
  • Die Quelle der Triebbefriedigung ändert sich im Laufe der Entwicklung und dar- aus ergibt sich die Einteilung in verschiedene Entwicklungsphasen.
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231
Q

Welche Entwickliunsphasen gibt es nach Freud?

A
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232
Q

Was geschieht in der phallischen Phase laut Freud?

A

3-6 Jahre

Genitale Zonen

Kinder dieses Alters erkennen die genitalen Unterschiede zwischen den Geschlechtern und fühlen sich in besonderem Maße zum gegengeschlechtlichen Elternteil hingezogen, um diesen Elternteil möglichst allein für sich zu haben. Es kommt zur Furcht vor der Rache des gleichgeschlechtlichen Elternteils

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233
Q

Beschreibe die orale Phase nach Freud

A

0-1 Jahr

Nahrungsaufnahme und daran Beteiligtze organe als Triebbefriedigung

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234
Q

Beschreibe die anale Phase nach Freud

A

1-3 Jahre

Nahrungsausscheidung und daran beteiligte Organe als Quelle der triebbefriedigung

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235
Q

Beschreibe die Latenz Phase nach Freud

A

6-11 jahre

Alle früheren zonen, aber vorübergehende Abnahme des genitalen lustgewinns

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236
Q

Beschreibe die genitale Phase nach Freud

A

ab 11

Wiederbelebung der frühkindlichen Arten des Lustgewinns zunahme der Bedeutung der genitalen Zonen

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237
Q

Was definiert Freud als Ödipus- bzw. Elektrakomplex?

A

Ein bedeutsamer Entwicklungsprozess in der phallischen Phase bezieht sich auf den Ödipus- (Jungen) bzw. Elektrakomplex (Mädchen). Er führt zur Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil und zur Übernahme von dessen Normen und Werten. Damit verbunden kommt es zur vollen Ausprägung von Über-Ich und Ich.

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238
Q

Wann sind nach Freud keine Entwicklungsprobleme zu erwarten?

A

Nach der Freud’schen Entwicklungskonzeption sind keine Entwicklungsprobleme zu erwarten, wenn die Bedürfnisse des Kindes in den einzelnen Entwicklungsphasen auf altersangemessene Weise befriedigt werden.

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239
Q

Wann sind nach Freud Entwicklungsprobleme zu erwarten?

A

Probleme ergeben sich vor allem dann, wenn eine unzureichende oder übermäßige Bedürfnisbefriedigung stattfand. Es kommt dadurch zu Fixationen, die damit verbunden sind, dass auch in späteren Entwicklungsphasen in besonderem Maße Bedürfnisbefriedigungen aus Quellen bezogen werden, die nicht der altersentsprechenden Entwicklungsphase zuzuordnen sind (z. B. verstärkte orale Aktivitäten im Erwachsenenalter wie beim Rauchen).

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240
Q

Beschreibe die psychoanalytische Konzeption Erik Eriksons

A
  • baut auf der Theorie Freuds auf
  • Ich-Entwicklung einen deutlich stärkeren Stellenwert ein als bei Freud, bei dem vor allem die Es-Impulse und ihre Bewältigung durch Ich und Über-Ich im Vordergrund stehen
  • Sieht Entwicklung als lebenslangen Prozess und postuliert auch über das Jugendalter hinaus spezifische Entwicklungsphasen
  • Nach der Theorie von Erikson durchläuft ein Mensch im Laufe seiner Entwicklung verschiedene psycho-soziale Krisen. Seine individuelle Persönlichkeit wird durch die Art, wie er die Krisen für sich löst, geprägt.
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241
Q

Beschreibe Eriksons orale Phase

A

aus der Perspektive Eriksons, so geht es für den Säugling in diesem Entwicklungsabschnitt darum, ein Urvertrauen in die Umgebung zu entwickeln. Gelingt dies nicht, kommt es zu einem Urmisstrauen.

positive Entwicklung hin zu einem Urvertrauen kommt dann zustande, wenn eine regelmäßige und vorhersagbare Befriedigung der eigenen Bedürfnisse stattfindet.

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242
Q

Beschreibe Eriksons anale Phase

A

Hier steht die Auseinandersetzung zwischen Selbst- und Fremdkontrolle im Mittelpunkt, die sich insbesondere in der Sauberkeitserziehung manifestiert.

Die Konsequenz besteht in dem Empfinden von Autonomie, während es auf der anderen Seite zu Selbstzweifeln kommt, wenn das Gefühl der Fremdkontrolle überwiegt.

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243
Q

Wie ist Eriksons psychoanalytisvche Konzeption aufgebaut?

A

Insgesamt werden 8 psychosoziale Krisen angenommen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Jugendalter zu, da hier die eigene Identität in entscheidendem Maße geprägt wird. Auch für das nachfolgende Erwachsenenalter werden weitere psychosoziale Krisen postuliert. Damit wird betont, dass Entwicklung prinzipiell ein lebenslanger Prozess ist.

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244
Q

Beschreibe die neueren Konzeptionen der Psychoanalyse

A
  • Entwicklung des Ich und der Persönlichkeit stehen im Vordergrund
  • besondere Bedeutung nimmt dabei das Konzept der Objektbeziehungen ein, bei dem das Bedürfnis nach physischem und sozialem Kontakt und seiner Befriedigung im Vordergrund steht (vor allem in den ersten Lebensjahren)
  • Allgemein wird hierbei den Sozialbeziehungen eines Menschen von der Kindheit an (z.B. die emotionale Verfügbarkeit der Mutter in der Interaktion mit dem Kind) eine deutlich höhere Bedeutung zugemessen, als dies in den frühen psychoanalytischen Theorien der Fall war.
  • Ein gemeinsames Charakteristikum der psychoanalytischen Konzeptionen ist darin zu sehen, dass sie fast durchgängig aus Beobachtungen in klinisch-therapeutischen Kontexten entstanden sind.
  • Auch wenn viele Annahmen der Psychoanalyse bisher wenig durch Empirie gestützt sind, waren sie dennoch von heuristischer Bedeutung für die Entwicklungspsychologie (z. B. im Bereich der Bindungsforschung).
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245
Q

Was sind die Psychobiologischen Konzeptionen der Entwicklung?

A
  • Psychobiologische Ansätze sind insbesondere für die Erklärung frühkindlichen Verhaltens von Relevanz. Einen besonderen Stellen- wert nehmen dabei die Ethologie sowie die Soziobiologie ein.
  • Da in den ersten Lebensmonaten noch kaum Lernerfahrungen stattgefunden haben können, ist es naheliegend, starke biologische Einflüsse vor allem in den frühen Lebensabschnitten anzunehmen
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246
Q

Wie werden Angeborene Verhaltensmuster charakterisiert?

A
  • Angeborene Verhaltensmuster sind dadurch charakterisiert, dass sie weitgehend stereotyp und universell auftreten. Sie sind nicht durch Lernerfahrungen entstanden und lassen sich durch Lernerfahrungen wenig beeinflussen.
  • Beispiele für angeborene Verhaltensmuster sind Reflexe und festgelegte Handlungsmuster.
  • Bezogen auf die evolutionäre Angepasstheit des Verhaltens wird angenommen, dass sich Verhaltensmerkmale aufgrund eines Anpassungsvorteils herausgebildet haben müssen
  • Nicht nur spezifische Verhaltens- weisen können angeboren sein, sondern auch die Fähigkeit zu spezifischen Lernleistungen. Auch über bestimmte Lernformen zu verfügen, kann mit einem Überlebensvorteil verbunden sein, da dies mit einer höheren Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umweltbedingungen verknüpft ist.
  • Es gibt Verhalten, das sich leicht erlernen lässt, und anderes, das nur schwer erworben wird. So lässt sich zeigen, dass es eine angeborene Lernbereitschaft für furchtrelevante Reize (wie Schlangen oder Spinnen) gibt, da es evolutionsbiologisch ein Vorteil gewesen sein dürfte, schnell eine Fluchttendenz im Angesicht von Gefahren zu entwickeln
  • auch das Lernen ein Produkt der Evolution ist, das zur Sicherung des Überlebensvorteils einer Art beiträgt
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247
Q

Wo findet der Ethnologische Ansatz in der EP besonders Anwendung?

A

Der ethologische Ansatz fand in der Entwicklungspsychologie vor allem bei der Bindung, bei der sozialen Hierarchiebildung sowie bei Gesichtsausdruck und Körpersprache Anwendung.

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248
Q

Beschreibe die Soziobiologiscchen Ansätze

A

wenden neodarwinistische Evolutionskonzepte auf das Sozialverhalten von Tieren und Menschen an

Die Soziobiologie befasst sich mit der Analyse von Beziehungen zwischen genetischen Interessen (Weitergabe von Genen) und Verhalten.

Bei diesem Ansatz geht es also prinzipiell darum, genetische Interessen und Verhalten miteinander in Beziehung zu setzen.

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249
Q

Wie lässt sich mit den soziobiologischen Ansätzen altruistischen handeln innerhalb eines Sozialverbandes erklären?

A

Vor allem wenn verwandtschaftliche Beziehungen innerhalb eines Sozialverbandes bestehen, erhöht sich durch soziale Unterstützungen innerhalb des Sozialverbandes auch die Wahrscheinlichkeit einer Weitergabe von Anteilen der eigenen Genausstattung.

fehlende genetische Interesse als Erklärung dafür herangezogen, dass die Häufigkeit von Misshandlungen bis hin zu Kindstötungen deutlich erhöht ist, wenn ein Elternteil ein Stiefelternteil ist.

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250
Q

Beschreibe die Lerntheoretischen Ansätze

A
  • Bei den lerntheoretischen Konzeptionen steht im Gegensatz zu den psychobiologischen Konzeptionen die exogene Steuerung von Entwicklung im Vordergrund.
  • bedeutet, dass weniger die biologischen Anlagen als vielmehr die Umwelt als entscheidend für die Entwicklung angesehen wird. Vor allem die Lernerfahrungen aus der Interaktion mit der Umgebung stehen dabei im Vordergrund.
  • Techniken aus der Lerntheorie finden insbesondere in der pädagogischen und der klinisch-psychologischen Verhaltensmodifikation Verwendung.
  • Als zentrale Lernformen werden das klassische und das operante Konditionieren unterschieden.
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251
Q

Defnition kontinuierliche und intermittierende Verstärkung

A
  • Eine kontinuierliche Verstärkung ist dadurch gekennzeichnet, dass nach jedem Auftreten des Zielverhaltens die Verstärkung erfolgt. Bei einer intermittierenden Verstärkung erfolgt die Verstärkung nicht nach jedem Auftreten des Zielverhaltens, sondern in unregelmäßigen oder zufälligen Abständen
  • Als Verstärkerformen lassen sich weiterhin primäre und sekundäre Verstärkungen voneinander abgrenzen. Sekundäre Verstärker können dabei stellvertretend für primäre (unmittelbare) Verstärker eingesetzt werden.
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252
Q

Wie funktionieren Token-Systeme als sekundäre Verstärker?

A
  • Kindern werden in diesem Fall Token (z. B. Kärtchen, Plättchen etc.) ausgehändigt, wenn sie eine erwünschte Handlung ausgeführt haben. Sie können die Token ansammeln und später in Belohnungen eintauschen.
  • zuvor mit den Kindern vereinbart, für welche er-wünschten Aktivitäten sie Token bekommen und gegen welche Belohnungen sie eingetauscht werden können
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253
Q

Unterscheide externe und interne Verstärkung

A

Bei externen Verstärkungen kommt die Verstärkung von außerhalb, während es sich bei der internen Verstärkung um eine Selbstverstärkung handelt (durch Eigenlob etc.).

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254
Q

Was ist eine indirekte Verstärkung?

A

Bei einer indirekten bzw. stellvertretenden Verstärkung wird beobachtet, dass jemand anderes für ein Verhalten verstärkt wurde. Es kommt zur Nachahmung, um die Verstärkung ebenfalls zu erhalten.

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255
Q

Definiere positive / negative Verstärkung

A

Während bei der positiven Verstärkung nach dem Verhalten eine positiv bewertete Konsequenz folgt, fällt bei der negativen Verstärkung auf das Verhalten hin eine negativ bewertete Konsequenz weg.

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256
Q

Welche Formen der Bestrafung werden unterschieden?

A

Es lassen sich zwei Formen der Bestrafung unterscheiden: Das Setzen einer negativen Konsequenz und die Wegnahme einer positiven Konsequenz nach einem Verhalten.

Bei einer Bestrafung wird im Gegensatz zu einer positiven oder negativen Verstärkung die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens gesenkt.

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257
Q

Was ist Beobachtungslernen?

A

Es hat sich jedoch gezeigt, dass Individuen nicht jede Lernerfahrung selbst machen müssen, sondern dass auch aus den Erfahrungen anderer gelernt werden kann. Einen wichtigen Stellenwert nimmt in diesem Zusammenhang das Beobachtungslernen ein.

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258
Q

Was muss gegeben sein damit es zu Beobachtungslernen kommen kann?

A

Nach Bandura (1986) müssen die folgenden Bedingungen vorliegen, damit ein Beobachtungslernen zustande kommt:

  1. Aufmerksamkeit: Der Beobachter muss seine Aufmerksamkeit auf das Modell und sein Verhalten richten.
  2. Behalten: Der Beobachter muss das Verhalten des Modells im Gedächtnis speichern.
  3. Motorische Reproduktionskompetenz: Der Beobachter muss von seinen motorischen Kompetenzen her in der Lage sein, das beobachtete Verhalten zu reproduzieren.
  4. Motivation: Der Beobachter muss motiviert sein, das beobachtete Verhalten seinerseits zu realisieren.

Um sich das Verhalten eines Modells anzueignen, sind Aufmerksamkeit und Behalten erforderlich, für die Verhaltensausführung kommt den motorischen Reproduktionskompetenzen sowie der Motivation eine entscheidende Bedeutung zu

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259
Q

Was sind Anforderungs-Bewältigungs-Strategien?

A
  • In Entwicklungsaufgaben-Konzeptionen wird davon ausgegangen, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Laufe ihres Lebens mit vielfältigen Entwicklungsaufgaben konfrontiert werden, deren erfolgreiche Lösung zu einer positiven Weiterentwicklung beiträgt.
  • Die Bewältigung nachfolgender Aufgaben wird wiederum erleichtert, wenn frühere Aufgaben erfolgreich bewältigt wurden. Der Grund liegt dabei darin, dass Bewältigungsmechanismen aufgebaut werden, auf die später zurückgegriffen werden kann.
  • Entwicklungsaufgaben lassen sich danach unterscheiden, ob sie vorhersehbar oder unvorhersehbar auftreten.
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260
Q

Müssen alle Menschen die gleichwen Aufgaben bewältigen nach der Anforderungs-Bewältigungs-Theorie?

A

Ein Teil der Aufgaben ist von allen Mitgliedern einer Gesellschaft zu bewältigen, während mit anderen nur Teile der Gesellschaft konfrontiert werden. Auf viele Aufgaben kann bereits antizipatorisch vorbereitet werden (z. B. Schuleintritt, Heirat etc.), während andere Aufgaben plötzlich und unerwartet eintreten können (wie die Konfrontation mit Krankheit und Tod). Die Bewältigung kann daher unterschiedlich gut vorbereitet sein und unterschiedlich leicht gelingen.

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261
Q

Wann werden wir mit Entwicklungsaufgaben konfrontiert?

A

Die einzelnen Entwicklungsaufgaben können sich auf unterschiedliche Zeiträume erstrecken, die von kurzen alltäglichen Aufgaben (wie den Umgang mit Streitigkeiten) über Aufgaben mit mittlerer Erstreckung (wie das Erleben einer Schwangerschaft) bis zu Entwicklungsaufgaben reichen, die auf den gesamten Lebenslauf bezogen sind (wie die Erhaltung der Gesundheit).

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262
Q

Was sind Entwicklungsaufgaben?

A

Entwicklungsaufgaben stellen Anforderungen, die vom Individuum zu lösen sind. Die Bewältigung kann dabei unterschiedlich gut gelingen. Vor allem beim Misslingen einer Anforderungsbewältigung kann es zu einem Belastungserleben kommen. Anforderungen sind demnach nicht mit Belastungen gleichzusetzen. Anforderungen werden individuell unterschiedlich bewertet und entwickeln sich erst durch den Bewertungsvorgang und das Bewertungsergebnis zur Belastung.

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263
Q

Beschreibe die drei Bewertungsschritte nach dem Anforderungs-Bewältigungs-Modell nach Lazarus und Folkman

A
  1. die Bewertung der Situation (primäre Bewertung),
  2. die Bewertung des vorhandenen Bewältigungspotenzials (sekundäre Bewertung) und
  3. die Neubewertung der (veränderten) Situation (tertiäre Bewertung).
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264
Q

Wie werden nach Lazarus und Folkman Aufgaben bewältigt?

A
  • Bei der Konfrontation mit einer Anforderungssituation (potenzieller Stressor) kommt es zu einer Bewertung der Ausgangssituation (primäre Bewertung). Möglicherweise wird die Anforderungssituation als positiv oder irrelevant aufgefasst.
  • Wenn das Ereignis jedoch als stresserzeugend wahrgenommen wird, ist ein Bewältigungsverhalten erforderlich.
  • Eine Anforderungssituation wird erst dann zur Belastung, wenn sie als potenziell stresserzeugend wahrgenommen wird und gleichzeitig das zur Verfügung stehende Bewältigungspotenzial als unzureichend bewertet wird. Ein zweiter Bewertungsschritt besteht also (neben der Bewertung der Ausgangssituation) in der Bewertung des vorhandenen Bewältigungspotenzials (sekundäre Bewertung).
  • Bei der Bewertung des Bewältigungspotenzials (sekundäre Bewertung) geht es um die Frage, ob das vorhandene Bewältigungspotenzial als hinreichend eingeschätzt wird, um mit der Anforderungssituation zurecht zu kommen.
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265
Q

Welche Bewältigungsformen werden unterschieden?

A

Es werden direkte und indirekte Bewältigungsformen unterschieden

direkte Bewältigung, die auf eine Veränderung der Belastungssituation selbst abzielt, sowie indirekte Bewältigung, in der die Belastungssituation nicht unmittelbar angegangen wird (z. B. durch die Kontrolle der Belastungsreaktionen)

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266
Q

Was für Bewältigungsressourcen werden unterschieden?

A

Den personalen Bewältigungsressourcen, die sich auf das eigene Bewältigungspotenzial beziehen, stehen die sozialen Bewältigungsressourcen gegenüber, die man bei der Bewältigung von Problemen mobilisieren kann. Hier ist vor allem das soziale Netzwerk zu benennen, das für unterschiedliche Problemlagen spezifische Bewältigungsfunktionen übernehmen kann und das bei der Suche nach sozialer Unterstützung zur Verfügung steht.

Günstig für eine angemessene Problembewältigung ist ein breites Bewältigungsrepertoire, das situationsgerecht eingesetzt wird.

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267
Q

Wie kann bei Kindern und Jugendlichen vor allem Überforderung entstehen?

A

Kritisch können im Kindes- und Jugendalter vor allem Mehrfachbeanspruchungen sein (z. B. Alltagsanforderungen mit einem hinzutretenden kritischen Lebensereignis), da dadurch ein Potenzial zu Überforderungen entstehen kann.

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268
Q

Wie kann Entwicklung durch Entwicklungsaufgaben definiert werden?

A

Entwicklung wird aufgefasst als Konfrontation mit Entwicklungsaufgaben, aus deren Bewältigung sich ein Potenzial zum Umgang mit späteren Entwicklungsaufgaben ergibt

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269
Q

Definiere Denkschema, Assimilation und Akkomodation nach Jean Piagets kognitiver Theorie

A

Ein Denkschema ist definiert als kognitive Denkeinheit zur Verarbeitung von Information. Assimilation bedeutet die Einordnung von Information auf der Basis vorhandener Schemata, Akkommodation die Anpassung der Schemata, falls eine Einordnung in bereits vorhandene Schemata nicht erfolgreich ist

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270
Q

Was ist nach Jean Piaget der Unterschied zwischen eine Assimilation und Akkomodation?

A

Wenn Sachverhalte mithilfe der vorhandenen Schemata eingeordnet werden, so spricht man von einer Assimilation. Wenn dagegen eine Diskrepanz zwischen dem einzuordnenden Sachverhalt und den vorhandenen Schemata wahrgenommen wird, ist eine Anpassung der vorhandenen Schemata notwendig (Akkommodation).

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271
Q

was ist nach Jean Piaget ein Disäquibrium?

A

Wenn Widersprüche innerhalb der Strukturen oder zwischen Struktur und Umgebung auftreten, spricht man auch von einem Disäquilibrium, das durch die Veränderung (Verbesserung) der Strukturen wieder aufgehoben wird (Äquilibrium).

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272
Q

Wie erfolgt nach Piagets kognitiver Theorie Adaption?

A

Durch kontinuierliche Verbesserungen kommt es zu einer zunehmenden Adaptation an die Umgebung. Die Adaptation erfolgt dadurch, dass Rückmeldungsprozesse auftreten, die zur Korrektur von fehlerhaften Einordnungsversuchen in Schemata beitragen.

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273
Q

Beschreibe Piagets Entwicklungsstufen

A

Piaget nimmt einen diskontinuierlichen Entwicklungsverlauf mit 4 Stufen an, weil er davon ausgeht, dass in bestimmten Entwicklungsabschnitten zentrale Denkstrukturen verändert werden.

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274
Q

Was ist Piagets Sensumotorische Phase?

A
  • 0-2 Jahre
  • zentrale Veränderung besteht in der Verinnerlichung äußerer Handlungen.
  • weiterhin in der Entwicklung der Objektpermanenz zu sehen.
  • Am Anfang der Entwicklung ist ein Objekt für ein Kind nicht mehr existent, wenn es aus dem Gesichtsfeld verschwunden ist. Die Objektpermanenz entwickelt sich im Laufe der sensumotorischen Phase.
  • Wenn ein Gegenstand nacheinander unter mehreren Objekten versteckt wird, erfolgt kein systematisches Suchen. In der Regel sucht das Kind das Objekt dort, wo es zuerst versteckt wurde. Dieses Phänomen wird auch als A-Non-B- Suchfehler bezeichnet
  • Im Laufe der sensumotorischen Phase entwickeln sich die kognitiven Schemata so weit, dass die Kontrolle der Motorik und die Orientierung in der Umgebung entscheidend verbessert werden.
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275
Q

Was ist der A-non-B Suchfehler?

A

Wenn ein Gegenstand nacheinander unter mehreren Objekten versteckt wird, erfolgt kein systematisches Suchen. In der Regel sucht das Kind das Objekt dort, wo es zuerst versteckt wurde. Dieses Phänomen wird auch als A-Non-B- Suchfehler bezeichnet

Löst sich durch Objektpermanenz während sensumotorischer Phase

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276
Q

Beschreibe Piagets Präoperationale Entwicklungsohase

A
  • 2-6 jahre
  • Kennzeichen: eine enge Gebundenheit des Denkens an Konkretes und die eigenen Handlungen.
  • Kind zwar zu sprachlich-symbolischen Operationen in der Lage, es bleibt jedoch noch eng an die konkret wahrnehmbare Umgebung und an die eigenen Handlungen gebunden
  • nach Piaget eine Reihe von weiteren Kennzeichen, die ein präoperationales Denken charakterisieren. Dazu gehören:
    • Egozentrismus des Denkens,
    • statisches, wenig prozesshaftes Denken
    • unzureichende Beachtung mehrerer Dimensionen.
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277
Q

Was geschieht in Piagets Konkret-operationaler Entwicklungsphase?

A
  • 7-11 Jahre
  • In der konkret-operationalen Entwicklungsstufe erhöht sich die Fähigkeit zu einem mehrdimensionalen Denken, wodurch viele der Begrenzungen, die sich in der präoperationalen Entwicklungsstufe zeigen, aufgehoben werden.
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278
Q

Was geschieht nach piaget in der Formal-operationalen Entwicklungsphase?

A

ab 12 Jahren

Die formal-operationale Entwicklungsphase ist durch die Fähigkeit zu abstraktem und systematischem Denken nach formal-logischen Regeln gekennzeichnet.

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279
Q

Skizziere die Mehrspeichermodelle der Inforamtionsbverarbeitung

A

Bei der Anwendung informationsverarbeitungstheoretischer Ansätze in der Entwicklungspsychologie geht es um Veränderungen der Informationsverarbeitungsfähigkeiten im Laufe der Entwicklung. Besonders populär sind dabei die Mehrspeicheransätze.

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280
Q

Was ist das Ultrakurzzeitgedächtnis?

A

Nach dem Mehrspeichermodell wird die Information zunächst im Ultrakurzzeitgedächtnis (bzw. in einem sensorischen Register) zwischen gespeichert.

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281
Q

Was ist der Arbeitsspeicher nach Baddeley?

A

Im Arbeitsspeicher erfolgen eine Weiterverarbeitung der Information aus dem Ultrakurzzeitgedächtnis und eine Verknüpfung mit Information aus dem Langzeitspeicher.

  • Baddeley (2000) unterscheidet zwischen verschiedenen Anteilen des Arbeitsspeichers. Er differenziert
  • einen visuell-räumlichen Speicher für visuell-vorstellungsmäßige Information,
  • eine phonologische Schleife für auditive und verbale Information sowie
  • einen episodischen Puffer, der die Integration von Informationen zur Generierung ganzheitlicher Episoden übernimmt und dabei Informationen aus den unterschiedlichen Gedächtnissystemen nutzt.
  • Zusätzlich wird eine zentrale Exekutive postuliert, die Steuerungs- und Kontrollfunktionen übernimmt.
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282
Q

Welche Gedächtnisstrategien gewährlesten eine optimale Nutzung des Arbeitsspeichers?

A
  • Als Gedächtnisstrategien, die eine optimale Nutzung des Arbeitsspeichers gewährleisten, sind insbesondere das Rehearsal sowie das Chunking zu nennen.
  • Einsatz des Rehearsals, das dadurch charakterisiert ist, dass sprachliche Information innerlich wiederholt wird, um sie auf diesem Wege aufrechtzuerhalten.
  • Einsatz von Chunking-Strategien, bei denen kleinere Informationseinheiten zu größeren Einheiten zusammengefasst werden, um dadurch weniger Speicherplatz zu benötigen und mehr Speicherplatz zur Berücksichtigung weiterer Informationseinheiten zu erhalten.
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283
Q

Beschreibe Organisationsstrategien im Langzeitspeicher

A

Bei Organisationsstrategien wird die Speicherung dadurch erleichtert, dass Ordnungs- oder Klassenbildungen stattfinden, um eine Struktur in das einzuspeichernde Material zu bringen.

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284
Q

Aus welchen Komponenten besteht der Langzeitspeicher?

A
  • Als wichtigste Komponenten des Langzeitspeichers werden das episodische, das semantische und das prozedurale Gedächtnis unterschieden.
  • Im episodischen Gedächtnis sind vor allem autobiografische Ereignisse gespeichert.
  • Das semantische Gedächtnis umfasst insbesondere das lexikalische Wissen, das in semantischen Netzwerken organisiert ist.
  • Den episodischen und semantischen Gedächtnisinhalten, die als deklaratives Gedächtnis zusammengefasst werden, steht das non-deklarative Gedächtnis gegenüber. Als wesentlicher Bestandteil ist das prozedurale, auf Fertigkeiten bezogene Gedächtnis zu nennen.
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285
Q

Wie läuft die Informationsverarbeitung in Mehrspeichermodellen ab?

A

Zusammenfassend ergibt sich als Abfolge, dass die Information zunächst in die sensorischen Register gelangt, dann im Arbeitsspeicher weiterverarbeitet und ggf. im Langzeitgedächtnis gespeichert wird.

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286
Q

Welche Entwicklungsveränderungen gibt es bei der Informationsverabeitung?

A
  • Produktions- und Nutzungsdefizite verschwinden häufig, wenn Kinder erkennen, dass der Nutzen einer Gedächtnisstrategie höher ist als die dabei aufgewandte mentale Anstrengung.
  • Die Fähigkeit zu einer effizienten Nutzung des Arbeitsspeichers steigt mit dem Alter, wobei dazu u. a. verbesserte Kompetenzen zur Nutzung von Gedächtnisstrategien beitragen.
  • Eine weitere Entwicklungsveränderung bezieht sich auf die Zunahme automatisierter Informationsverarbeitung, die zu einer Entlastung des Arbeitsspeichers führt.
  • Durch die zunehmende Myelinisierung der Nervenbahnen und eine effektivere Vernetzung der Nervenzellen kommt es weiterhin im Entwicklungsverlauf zu einer Zunahme der Verarbeitungsgeschwindigkeit.
  • Der zunehmende Umfang semantischer Netzwerke erleichtert das Erkennen und die Einordnung von Informationen.
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287
Q

Was ist der Unterscheid zwischen den klassischen Mehrspeichermodellen und den konnektivistischen Theorien?

A

Die klassischen Mehrspeichermodelle betonen die sequenzielle Informationsverarbeitung.

Konnektionistische Theorien legen ihren Schwerpunkt dagegen auf die parallele Informationsverarbeitung.

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288
Q

Beschreibe die Theorien domänenspezifischer Entwicklung

A

In Theorien domänenspezifischer Entwicklung wird davon ausgegangen, dass Entwicklung nicht bereichsübergreifend gleichförmig erfolgt, sondern dass die Entwicklung in verschiedenen Inhaltsbereichen unterschiedlich erfolgen kann

In sog. privilegierten Wissensdomänen bestehen bereits früh im Entwicklungsverlauf intuitive Wissensbestände, auf denen im Laufe der weiteren Entwicklung aufgebaut werden kann.

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289
Q

Wie erfolgt die domänenspezifische Entwicklung?

A
  • Die domänenspezifische Entwicklung kann als kontinuierliche Anreicherung oder als Abfolge von Umstrukturierungen erfolgen.
  • Mit kontinuierlicher Anreicherung ist gemeint, dass Kinder über ein Ausgangswissen verfügen, das im Lauf der Entwicklung lediglich weiter ausdifferenziert wird. Qualitative Veränderungen des Wissensbestandes werden dabei nicht angenommen.
  • Die Annahme einer Abfolge von Umstrukturierungen impliziert, dass ein relativ kohärentes System von Überzeugungen aufgebaut wurde, das resistent gegen punktuelle Veränderungen ist. In diesem Fall würden die Kinder über einen umfassenden Interpretationsrahmen verfügen, den sie auf neue Informationen anwenden.
  • Wenn eine Verknüpfung von Wissenselementen über einen gemeinsamen Interpretationsrahmen besteht, lassen sich einzelne Wissenselemente möglicherweise schwer korrigieren. Hier ist eine Änderung des Interpretationsrahmens erforderlich.
  • Möglicherweise ist es sinnvoll, die Frage nach einer kontinuierlichen versus diskontinuierlichen Entwicklung nicht generell, sondern bereichsabhängig zu stellen.
290
Q

Wie konzipiert Bronfenbrenner Entwicklung?

A

Nach Bronfenbrenner (1979) kann das soziale System aufgegliedert werden in eine Reihe von Teilsystemen.

Es lassen sich verschiedene Systemebenen unterscheiden, zu denen Mikrosysteme, Mesosysteme, Exosysteme und Makrosysteme gehören. Darüber hinaus wird das Chronosystem eingeführt, um die Veränderung der Systemebenen über die Zeit hinweg zu berücksichtigen.

291
Q

Was sind nach Bronfenbrenner Mikrosysteme?

A

Mikrosysteme sind dabei als Lebensbereiche definiert, in denen Menschen leicht direkte Interaktionen mit anderen aufnehmen können. Sie beziehen sich auf die unmittelbare Umgebung eines Menschen. Beispiele sind Familie, Schule oder Arbeitsplatz.

292
Q

Was sind nach Bronfenbrenner Mesosysteme?

A

Mesosysteme sind dagegen Lebensbereiche, die Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen (Mikrosystemen) umfassen, die für eine Person von Bedeutung sind. Ein Beispiel ist die Beziehung zwischen Schule und Elternhaus.

293
Q

Was sind nach Bronfenbrenner Exosysteme?

A

Als Exosysteme sind Lebensbereiche definiert, an denen eine Person nicht unmittelbar beteiligt ist, die jedoch Einfluss auf die eigenen Lebensbereiche einer Person nehmen. Beispielhaft sind hier Freunde der Eltern zu nennen, die über Ratschläge an die Eltern Auswirkungen auf das Kind haben können.

294
Q

Was sind nach Bronfenbrenner Makrosysteme?

A

Makrosysteme bilden die höchste Stufe der Hierarchie. Sie umfassen die Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten der untergeordneten Systeme einer Subkultur bzw. einer Kultur. Es handelt sich also um gemein- same Einflüsse, die auf alle Mitglieder einer Kultur oder Subkultur wirken. Dies können beispielsweise die gemeinsamen kulturellen Werte einer Gesellschaft sein.

295
Q

Was sind nach Bronfenbrenner Chronosyteme?

A

Mit der Einführung des Chronosystems wird zum Ausdruck gebracht, dass sich alle Systemebenen nicht nur untereinander beeinflussen, sondern auch über die Zeit hinweg weiterentwickeln.

296
Q

Wie kann die Rolle der Kultur als Makrosystem angesehen werden?

A

Allgemein kann zwischen individualistisch und kollektivistisch ausgerichteten Kulturen unterschieden werden, die mit entsprechenden Selbstkonzeptunterschieden einhergehen.

297
Q

Was siund Akkulturationsstrategien?

A

Als Akkulturationsstrategien lassen sich Integration, Separation, Assimilation und Marginalisierung unterscheiden

298
Q

Wonach lassen sich theorien der Entwicklungspsychologie allgemein unterscheiden?

A
  • Theorien der Entwicklungspsychologie lassen sich nach verschiedenen Kriterien (wie Annahme einer kontinuierlichen versus diskontinuierlichen Entwicklung, Annahme eines Endniveaus, Annahmen zur Reversibilität und Universalität von Entwicklung) voneinander unterscheiden.
  • Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bezieht sich auf die Frage, ob das einzelne Individuum oder ein System im Zentrum des Interesses steht. Auch hinsichtlich ihres Gegenstandsbereichs unterscheiden sich die einzelnen Entwicklungstheorien.
  • Es gibt bisher keine allgemeingültige Entwicklungstheorie.
299
Q

Was ist Operationalisierung?

A

Bei der Operationalisierung geht es darum, Merkmale messbar zu machen. Wenn die Erhebung aggressiven Verhaltens angezielt ist, dann sind beispielsweise Verhaltensweisen festzulegen, die Aggressivität indizieren. Die Häufigkeit oder die Intensität, mit der die festgelegten Verhaltensweisen auftreten, weisen dann auf das Ausmaß aggressiven Verhaltens hin.

300
Q

Beschreibe die Querschnittsmethode

A

Bei der Querschnittmethode werden Stichproben aus verschiedenen Altersgruppen zu einem bestimmten Zeitpunkt einmalig untersucht.

Bei der Querschnittmethode werden Stichproben aus unterschiedlichen Altersgruppen miteinander verglichen

301
Q

Definiere abhängioge und unabhängige Variable

A

In einer empirischen Studie wird eine Variable als abhängige Variable definiert, wenn ihre Ausprägung in Abhängigkeit von einer oder mehreren anderen (unabhängigen) Variablen betrachtet wird (z. B. die kognitive Entwicklung in Abhängigkeit vom Alter).

302
Q

Was sind die Vorteile der Querscchnittsmethode?

A
  • Vorteile der Querschnittmethode bestehen darin, dass der Zeit- und Personalaufwand gering ist. Weiterhin ist es leichter, repräsentative Stichproben zu gewinnen.
  • Hinzu kommt, dass es leichter ist, Teilnehmer für eine einmalige Untersuchung zu gewinnen als für eine mehrmalige, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt.
303
Q

Wasn sind die Nachteile der Querschnittsmethode?

A
  • Hauptnachteil der Querschnittmethode ist, dass keine Information über intraindividuelle Veränderungen und über Entwicklungsverläufe gewonnen wird.
  • Weiterhin sind Alters- und Generationsunterschiede miteinander vermengt.
  • Als Nachteil kann auch gelten, dass die Übertragbarkeit auf andere Erhebungszeitpunkte fraglich ist.
  • Fraglich kann bei einer Querschnittmethode weiterhin sein, ob die Altersstichproben vergleichbar zusammengesetzt sind.
304
Q

Ist die Querschnittsmethode eine gute Erhebungsmöglichkeit?

A

Es lässt sich festhalten, dass die Querschnittmethode ungeeignet ist, um Entwicklungsveränderungen festzustellen, da keine intraindividuellen Veränderungen erfasst werden. Die Querschnittmethode kann jedoch sinnvoll sein,

  1. um erste Anhaltspunkte über Entwicklungsphänomene zu erhalten, ohne eine aufwendige Längsschnittuntersuchung durchzuführen,
  2. wenn es von der Fragestellung her darum geht, Unterschiede zwischen Altersstichproben zu einem bestimmten Zeitpunkt festzustellen (z. B. zur Erhebung der Wählermeinung von verschiedenen Altersgruppen vor einer politischen Wahl oder zur Bestimmung von Altersnormen für einen Schultest, der für einige Jahre zum Einsatz kommen soll).
305
Q

Was ist die Längsschnittmethode?

A

Bei der Längsschnittmethode wird eine Stichprobe zu verschiedenen Zeitpunkten mit demselben oder einem vergleichbaren Erhebungsinstrument untersucht

Bei der Längsschnittmethode werden wiederholte Erhebungen bei einer Stichprobe vorgenommen, um Entwicklungsverläufe feststellen zu können.

306
Q

Was sind die Vorteile der Längsschnittmethode?

A

Ein entscheidender Vorteil der Längsschnittmethode ist darin zu sehen, dass Informationen über intraindividuelle Veränderungen und Verläufe zu erhalten sind. Auch die Veränderungsmuster bei verschiedenen Merkmalen können miteinander verglichen werden.

307
Q

Was sind die Nachteile einer Längsschnittstudie?

A
  • Ein entscheidender Nachteil ist darin zu sehen, dass es bei Längsschnittstudien wegen der Messwiederholungen zu Testungseffekten kommen kann.
  • Weiterhin ist eine Vermengung von Alters- und Testzeiteffekten möglich.
  • Weiterhin ist die Generalisierbarkeit auf andere Kohorten bzw. Generationen fraglich. Da nur eine Kohorte erfasst wird, ist unklar, ob man die Ergebnisse auf spätere Kohorten gleichen Alters übertragen kann. Hier könnte allenfalls durch Replikationsstudien festgestellt werden, ob eine Übertragbarkeit auf nachfolgende Generationen möglich ist.
  • Bei der Längsschnittmethode kann es weiterhin zu Stichprobenselektionen kommen. Typischerweise gelingt es nicht, alle Individuen einer Stichprobe über die Zeit weiterzuverfolgen.
  • Die Ausgangsstichprobe sollte bei einer Längsschnittmethode repräsentativ für die Grundgesamtheit sein und selektive Stichprobenveränderungen über die Erhebungszeitpunkte hinweg sollten nicht auftreten
  • Problematisch ist bei einer Längsschnittmethode darüber hinaus der hohe Zeit- und Personalaufwand.
308
Q

Bewerte die Längsschnittmethode

A

Trotz der vielfältigen Nachteile und Probleme ist dennoch davon auszugehen, dass intraindividuelle Entwicklungsveränderungen, mit denen sich die Entwicklungspsychologie per definitionem vorrangig befasst, am ehesten mit längsschnittlichen Methoden zu erfassen sind.

309
Q

Wie verhalten sich Befunde von Quer- und Längsschnittstudien zu einander?

A

Längs- und querschnittliche Befunde können divergieren.

310
Q

Was ist das Konvergenzmodell?

A
  • Das Konvergenzmodell bietet die Möglichkeit einer Kombination von längs- und querschnittlichen Designs.
  • Im Idealfall lassen sich die Teilstichproben im Konvergenzmodell so verbinden, dass ein zusammengesetzter Längsschnitt entsteht.
  • Das Konvergenzmodell kann eine gute Alternative zu reinen Querschnittuntersuchungen darstellen, da der Aufwand vergleichsweise gering ist.
311
Q

Welche Datenerhebungsmethoden gibt es in der frühen Kindheit?

A

Im Säuglingsalter werden vielfach Beobachtungen in experimentellen Kontexten zur Datenerhebung genutzt. Gebräuchlich sind vor allem das Präferenzparadigma, das Habituationsparadigma, das Erwartungs-Induktions-Paradigma, das Erwartungs-Enttäuschungs- Paradigma und das Paradigma der verzögerten Nachahmung.

312
Q

Was ist das Präferenzparadigma?

A

Mit dem Präferenzparadigma werden Vorlieben von Säuglingen für bestimmte Stimuli erhoben.

Das Präferenzparadigma wird vorwiegend bei visuellem und akustischem Stimulusmaterial eingesetzt, kann jedoch auch bei Geruchs- oder Geschmacksstimuli Verwendung finden.

Auch das Reaktionsspektrum kann recht breit sein. So ist der Einsatz von Blick- oder Körperbewegungen ebenso denkbar wie der Einsatz physiologischer Messungen.

313
Q

Was ist das Habituations-Dishabituations-Paradigma?

A

Die Grundidee beim Habituations-Dishabituations-Paradigma besteht darin, dem Säugling eine Reihe gleichartiger Stimuli wiederholt darzubieten, bis eine Reizgewöhnung (Habituation) eingetreten ist. Wird nun ein Reiz präsentiert, den der Säugling als abweichend wahrnimmt, kommt es zu einer Orientierungsreaktion.

314
Q

Was wird mit dem Habituations-Dishabituations-Paradigma geprüft?

A

ob ein Säugling Reize voneinander differenzieren kann.

Folgt nach der Gewöhnung an eine Reihe gleichartiger Reize ein neuer Reiz und der Säugling dishabituiert, folgt daraus, dass er den neuen Reiz als abweichend wahrgenommen hat.

315
Q

Was ist das Erwartungs-Induktions-Paradigma?

A

Beim Erwartungs-Induktions-Paradigma geht es um die Frage, ob ein Säugling Relationen innerhalb von Stimulusserien erkennt.

Ob die Relationen erkannt wurden, lässt sich dann durch Beobachtung seines Verhaltens erkennen.

Die wahrzunehmenden Relationen können sich auf Kontingenzen zwischen Stimuli (umweltbasierte Kontingenzen) sowie auf Kontingenzen zwischen Stimuli und eigenem Verhalten (verhaltensbasierte Kontingenzen) beziehen.

316
Q

Was ist das Erwartungs-Enttäuschungs-Paradigma?

A

Beim Erwartungs-Enttäuschungs- Paradigma geht es darum, Erwartungen erkennbar werden zu lassen, indem Ereignisse induziert werden, die den Erwartungen widersprechen.

317
Q

Was ist das Paradigma der verzögerten Nachahmung?

A

Bei der verzögerten Imitation werden Kindern Modellhandlungen vorgeführt, die nach einem mehr oder minder großen Zeitintervall imitiert werden sollen.

318
Q

Beschreibe Datenerhebiungsmethoden in späteren Entwicklungsabschnitten

A

Wenn die Fähigkeit zur Sprachproduktion noch gering ist, bieten sich Datenerhebungstechniken an, die lediglich ein Sprachverständnis erfordern (z. B. Sortieraufgaben).

Interviewtechniken stellen höhere Anforderungen sowohl an das Sprachverständnis als auch an die Sprachproduktion. Gegebenenfalls sind Anpassungen an die besondere Situation von Kindern erforderlich

Mögliche Maßnahmen bestehen im Einsatz von Aufwärmphasen und Ersatzbindungsobjekten.

Weitere Maßnahmen können dazu dienen, das wahrgenommene soziale Gefälle zum Untersucher zu reduzieren (z. B. durch Sichtbarrieren etc.).

Maßnahmen zur Erleichterung der Kommunikation können unterstützend wirken, wenn die sprachlichen Kompetenzen noch unzureichend sind (z. B. Rollen- oder Puppenspielmethoden).

Datenerhebungsmethoden im Kindesalter sollten so gestaltet sein, dass die Kinder problemlos damit umgehen können. Andernfalls gibt der erhobene Entwicklungsverlauf eher Aufschluss über die Entwicklung im Umgang mit der Datenerhebungsmethode.

319
Q

Welche Datenerhebungsmethoden bieten sich an wenn die Sprachproduktion noch gering ist?

A

Wenn die Fähigkeit zur Sprachproduktion noch gering ist, bieten sich Datenerhebungstechniken an, die lediglich ein Sprachverständnis erfordern (z. B. Sortieraufgaben).

320
Q

Was sind mögliche Probleme bei Interviewtechniken bei Kindern und wie können diese gelöst werden?

A

Interviewtechniken stellen höhere Anforderungen sowohl an das Sprachverständnis als auch an die Sprachproduktion. Gegebenenfalls sind Anpassungen an die besondere Situation von Kindern erforderlich

Mögliche Maßnahmen bestehen im Einsatz von Aufwärmphasen und Ersatzbindungsobjekten.

Weitere Maßnahmen können dazu dienen, das wahrgenommene soziale Gefälle zum Untersucher zu reduzieren (z. B. durch Sichtbarrieren etc.).

Maßnahmen zur Erleichterung der Kommunikation können unterstützend wirken, wenn die sprachlichen Kompetenzen noch unzureichend sind (z. B. Rollen- oder Puppenspielmethoden).

321
Q

Wie lässt sich der Anteil endogener Faktoren an der Entwicklung am ehesten bestimmen?

A

Der Anteil endogener Faktoren an der Entwicklung lässt sich am ehesten bestimmen, wenn die Wirkung exogener Faktoren so weit wie möglich ausgeschaltet wird. Beim Menschen sind Experimente dieser Art jedoch aus ethischen Gründen nicht durchführbar. Im tierexperimentellen Bereich gibt es derartige Deprivationsstudien.

322
Q

Definition Erblichkeitsschätzungen

A

Erblichkeitsschätzungen geben an, welcher Anteil der Variation eines Merkmals auf die genetische Ausstattung entfällt und welcher Anteil auf die Umweltvariation zurückgeht.

323
Q

Wie hoch wird die Erblichkeit bei der Entwicklung geschätzt?

A

Hohe Erblichkeitsschätzungen findet man vielfach im Bereich der Intelligenz, wobei die Schätzungen deutlich geringer ausfallen, wenn einzelne intellektuelle Teilfertigkeiten betrachtet werden.

Niedriger liegen die Erblichkeitsschätzungen bei vielen anderen Persönlichkeits- und Verhaltensbereichen.

324
Q

Was sind aktive Anlagewirkungen?

A

Mit aktiven Anlagewirkungen ist gemeint, dass ein Individuum aktiv eine Umgebung sucht, die zu seinen Anlagen passt.

325
Q

Was sind passive Anlagewirkungen?

A

Mit passiven Anlagewirkungen ist gemeint, dass die biologischen Eltern ein Umfeld schaffen, das zu ihrer eigenen Genausstattung passt, das jedoch wegen der genetischen Überlappung gleichzeitig auch ein günstiges Umfeld für die Kinder darstellt.

326
Q

Was ist das Problem an Zwillingsstudien?

A
  • die Nichtrepräsentativität von Zwillingsstichproben,
  • die Annahme gleicher Umweltvariation bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen
  • die Beschränkung der Aussagen auf die vorgefundenen Umweltvariationen.
  • Die Aussagemöglichkeiten sind beschränkt auf die vorgefundene Umweltvariation. Es ist unklar, ob sie auch bei extremerer Umweltvariation noch gelten
  • Es ist zu vermuten, dass der Erblichkeitsanteil mit der Zwillingsmethode überschätzt wird.
327
Q

Beschreibe Adoptionsstudien

A
  • Für jeden Verwandtschaftsgrad lässt sich das Ausmaß der genetischen Übereinstimmung abschätzen. Dies bildet die Grundlage für die Verwendung von Adoptionsstudien zur Erblichkeitsbestimmung.
  • Bei starkem Erblichkeitseinfluss sollte eine hohe Ähnlichkeit zu den biologischen Eltern bestehen, bei starkem Umwelteinfluss sollte dagegen die Ähnlichkeit zu den Adoptiveltern hoch sein.
  • Adoptivstudien führen zu ähnlichen Ergebnissen wie Zwillingsstudien. Über das Alter hinweg findet sich häufig eine zunehmende Ähnlichkeit zu den biologischen Eltern, was mit aktiven und evozierenden Anlagewirkungen erklärbar ist.
328
Q

Was ist das Problem an Adoptionsstudien?

A
  • Auch bei Adoptivstudien findet sich eine Reihe von Schwächen.
  • Häufig kann nicht jeder Umwelteinfluss seitens der leiblichen Eltern ausgeschlossen werden.
  • Auch die theoretisch geforderte Nullkorrelation zwischen den Umweltmerkmalen der Herkunfts- und der Adoptivfamilie ist de facto kaum realisierbar.
329
Q

Wie wirken Gene auf Persönlichkeit und Verhalten?

A

Vielfach wird von einseitigen Wirkungen von Genen auf Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmale ausgegangen. Angemessener wäre es jedoch, Wechselwirkungen anzunehmen.

Wechselwirkungen zwischen Genom und Umwelt können sich in Veränderungen des Epigenoms zeigen, das die Aktivierung bzw. Deaktivierung von Genen in Zellen steuert.

330
Q

Was ist das Epigenom?

A
  • Das Epigenom entspricht der Gesamtheit der epigenetischen Informationen in Zellen, durch die die Aktivierung von Genen und damit die Funktion des Genoms gesteuert werden
  • Unterschiedliche Lebensstile können sich in Unterschieden beim Epigenom abbilden.
  • Epigenetische Einflüsse können dazu führen, dass Gene stummgeschaltet werden (z. B. durch DNA-Methylierung).
  • Für Umwelteinflüsse durch Ernährung und durch Teratogene konnte beispielsweise ein Effekt auf das Epigenom nachgewiesen werden.
  • Es gibt offenbar sensible Phasen für epigenetische Wirkungen. In diesen Phasen lassen sich epigenetische Wirkungen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit erreichen.
  • Durch epigenetische Prozesse lassen sich nicht nur Gene deaktivieren, sondern es ist auch eine gezielte Aktivierung bestimmter DNA- Sequenzen möglich.
331
Q

Worum geht es bei der Entwicklungsdiagnostik?

A

Bei der Entwicklungsdiagnostik geht es um die Feststellung des Entwicklungsstandes eines Kindes und um Schlussfolgerungen, die sich für die weitere Entwicklung eines Kindes ergeben.

332
Q

Beschreibe Entwicklungstests die sich am Lebensalter orientieren

A
  • Entwicklungstests orientieren sich in der Regel am Lebensalter eines Kindes und gehen der Frage nach, ob ein Kind altersgerecht entwickelt ist.
  • Aus einer lebensaltersorientierten Diagnostik lassen sich kaum Rückschlüsse ziehen auf die Bedingungen, die zu einem Entwicklungsergebnis geführt haben. Sie ist vorrangig in Altersabschnitten einsetzbar, in denen eine Reifungsabhängigkeit zu vermuten ist.
333
Q

Was sind die Nachteile von Entwicklungstests die sich am Lebensalter orientieren?

A
  • Es ergeben sich kaum Aussagemöglichkeiten über die spezifischen Bedingungen, die zu den aufgefundenen Defiziten geführt haben, und damit über gezielte Präventions- oder Fördermöglichkeiten.
  • Die Anwendbarkeit beschränkt sich im Wesentlichen auf Lebensaltersgruppen, bei denen eine stärkere Reifungsabhängigkeit vermutet werden kann (d. h. vorrangig frühe Lebensabschnitte).
334
Q

Was sind die Vor und Nachteile von Entwicklungstests die sich an Entwicklungssequenzen orientieren?

A
  • Entwicklungsstand eines Kindes innerhalb einer definierten Entwicklungssequenz zu diagnostizieren. Hier spielt das Lebensalter erst nachrangig eine Rolle.
  • Ein Vorteil dieses Ansatzes ist darin zu sehen, dass er über die gesamte Lebensspanne einsetzbar ist, da keine Abhängigkeit vom Lebensalter vorliegt. Weiterhin wird eine genaue Bestimmung des Entwicklungsstandes ermöglicht und dadurch eine gezielte Förderung auf der Basis der vorliegenden Entwicklungsbedingungen.
  • entscheidender Nachteil, dass zunächst eine Entwicklungssequenz präzise bestimmt sein muss, bevor man versuchen kann, einen Test zur Erfassung des Entwicklungsstandes innerhalb dieser Sequenz zu konstruieren. Es gibt jedoch nur wenige Entwicklungsbereiche, in denen der Forschungsstand so weit fortgeschritten ist, dass dies problemlos möglich wäre.
335
Q

Was sind die methodischen Grundlagen zur Entwicklung eines Tests?

A

Zur Konstruktion eines Erhebungsinstruments ist zunächst der Merkmalsbereich zu definieren, der erfasst werden soll. Darüber hinaus muss nach Aufgaben gesucht wer- den, die den Merkmalsbereich möglichst repräsentativ abbilden.

Nach der Auswahl der Aufgaben ist zu prüfen, ob diese vom Schwierigkeitsgrad her geeignet sind und ob sie zwischen unterschiedlich weit entwickelten Kindern differenzieren.

Sobald eine Testform vorliegt, stellt sich die Frage nach Objektivität, Reliabilität und Validität.

336
Q

Definiere Objektivität

A

Definition : Mit Objektivität ist gemeint, dass das Testergebnis unabhängig von Einflüssen des Untersuchers sein muss.

Damit ist gemeint, dass das Testergebnis unabhängig davon zustande gekommen sein soll, wer den Test durchgeführt hat, wer ihn ausgewertet hat und wer ihn interpretiert hat. Andernfalls kommt keine objektive Messung zustande, da dies bedeuten würde, dass je nach Untersucher ein anderes, subjektives Ergebnis entsteht.

337
Q

Welche Formen der Objektivität gibt es?

A

Durchführungsobjektivität,

Auswertungsobjektivität

Interpretationsobjektivität.

338
Q

Wie kann Objektivität erreicht werden?

A

Durchführungsinstruktionen an die Testleiter,

Auswertungsrichtlinien, die die Auswertung objektivieren (z. B. Schablonen)

Interpretationshilfen für die Testresultate.

Gerade im Kindesalter gibt es häufig Grauzonen, da es oft schwierig ist, die Handlungen eines Kindes zu bewerten. Man kann zwar eine weitestmögliche, aber fast nie eine vollständige Objektivität erreichen.

339
Q

Definiere Reliabilität

A

Reliabilität bezieht sich auf die Zuverlässigkeit, mit der ein Test das misst, was er misst (unabhängig davon, ob es das ist, was er messen soll).

340
Q

Was ist Retest-Reliabilität?

A

Bei der Retest-Reliabilität wird geprüft, ob der Test bei einer Testwiederholung zu einem vergleichbaren Ergebnis führt.

341
Q

Was ist Parraleltest-Reliabilität?

A

Bei der Paralleltest-Reliabilität wird geprüft, ob eine Parallelform des Tests zu einem vergleichbaren Ergebnis führt.

342
Q

Was ist Split-Half-Reliabilität?

A

Bei der Split-Half-Reliabilität wird geprüft, ob bei einem Test beide Testhälften zu einem vergleichbaren Ergebnis führen.

343
Q

Was ist die Kosistenzanalyse?

A

Die Konsistenzanalyse gibt Aufschluss über die durchschnittliche Reliabilität, die sich bei beliebigen Testhalbierungen ergeben würde.

344
Q

Definiere Validität

A

Bei der Prüfung der Validität wird analysiert, ob der Test in der Tat das misst, was er messen soll.

Voraussetzung für eine Validität ist das Vorliegen einer reliablen Messung. Wenn ein Test unreliabel misst, ändert sich das Testergebnis bei jeder Messung.

345
Q

Was ist Inhaltsvalidität?

A

Bei der Inhaltsvalidität wird vom Augenschein her geprüft, ob der Test das misst, was er messen soll.

346
Q

Was ist kiteriumsbezogene Validität?

A

Bei der kriterienbezogenen Validität wird durch die Korrelation mit Außenkriterien überprüft, ob der Test das misst, was er messen soll.

347
Q

Was ist Konstruktvalidität?

A

Bei der Konstruktvalidität wird geprüft, ob ein theoretisch postuliertes Konstrukt mit einem Erhebungsinstrument empirisch erfasst wird.

348
Q

Beschreibe Screeningtests

A

creeningtests lassen sich nutzen, um einen raschen Überblick zum Entwicklungstand eines Kindes zu erhalten.

Die »Erweiterte Vorsorgeuntersuchung« (EVU) kann als Beispiel für einen Screeningtest zur Entwicklungsdiagnostik dienen.

349
Q

Beschreibe allgemeine Entwicklungstests

A

Allgemeine Entwicklungstests lassen sich nutzen, um den allgemeinen Entwicklungsstand eines Kindes differenzierter zu erfassen, als es mit einem Screeningtest möglich ist.

Als Beispiel für einen allgemeinen Entwicklungstest, der über den Anspruch, ein kurzes Screeningverfahren zu sein, hinausgeht, ist der »Wiener Entwicklungstest« von Kastner-Koller und Deimann (2012) zu nennen.

350
Q

Welche sechs Entwicklungen zwischen 3 und 6 Jahren prüft der Wiener Entwicklungstest?

A

Es handelt sich um

  • Motorik,
  • visuelle Wahrnehmung,
  • kognitive Entwicklung,
  • Sprache,
  • Lernen und Gedächtnis
  • sozial-emotionale Entwicklung.
351
Q

Beschreibe spezielle Entwicklungstests

A

Neben den allgemeinen Entwicklungstests gibt es spezielle Entwicklungstests, die der differenzierten Erfassung des Entwicklungsstandes in Teilbereichen der Entwicklung (wie Sprache oder Motorik) dienen.

352
Q

Beschreibe den Marburger Sprachverständnistest

A

Mit dem »Marburger Sprachverständnistest« für Kinder kann das Sprachverständnis in den Bereichen Semantik, Syntax und Pragmatik geprüft werden.

Beim »Marburger Sprachverständnistest« werden keine Sprachäußerungen von den Kindern verlangt. Für die geforderten Zuordnungen von Sprachäußerungen zu Bildern ist lediglich ein Sprachverständnis vonnöten.

353
Q

Was ist bei Ergebnissen von Entwicklungstets zu beachten?

A

Die Ergebnisse von Entwicklungstests sollten nicht unkritisch interpretiert werden, da insbesondere die Bedingungen, unter denen ein Testergebnis zustande kam, in Betracht zu ziehen sind (z. B. der Zustand des Kindes während der Testdurchführung).

354
Q

Was ist das Zygotenstadium?

A

Als Zygotenstadium wird die Zeitspanne von der Befruchtung bis zur Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterwand definiert.

Dieses Stadium umfasst die ersten zwei Lebenswochen.

355
Q

Was ist das Embryonalstadium?

A

Das Embryonalstadium reicht von der 3. bis zur 8. Lebenswoche. Entscheidende Entwicklungsmechanismen sind Zellteilung, Zellspezialisierung, Zellmigration und Zellsterben.

Im Embryonalstadium kommt es zu einer zunehmenden Ausbildung von spezialisierten Strukturen und Funktionen innerhalb des Organismus.

Parallel zum Embryo entwickelt sich ein Unterstützungssystem, das aus der Plazenta, der Nabelschnur und der Fruchtblase besteht.

356
Q

Was ist das Fotalstadium?

A
  1. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt
357
Q

Wie entwickelt sich das Verhalten in der Fötalzeit: 3. Monat

A

Gehirn übernimmt im Impulssteuerung zu Koordination der Funktionen der übrigen Organe, erste Reflexe

358
Q

Wie entwickelt sich das Verhalten in der Fötalzeit: 4. Monat

A

Kopf drehen, Zwinkern, Runzeln der Stirn, Öffnen und Schließen des Mundes, Bewegung der Extremitäten, individuelle Verhaltensunterschiede zwischen Föten erkennbar

359
Q

Wie entwickelt sich das Verhalten in der Fötalzeit: 4. Monat

A

Lebhaftere Körperbewegungen, die nun auch von der Mutter spürbar sind

360
Q

Wie entwickelt sich das Verhalten in der Fötalzeit: 6. Monat

A

Schlaf-und Wachzeiten, Präferenzen für bestimmte Schlafhaltungen, bei Frühgeburt Überlebens Möglichkeit entsprechender medizinischer Unterstützung

361
Q

Wie entwickelt sich das Verhalten in der Fötalzeit: 7. Monat

A

Augenbewegungen, Greifreflex auslöstbar, Schluckauf, unregelmäßige Artenbewegungen nachweisbar

362
Q

Wie entwickelt sich das Verhalten in der Fötalzeit: 8. Monat

A

Bei Geburt unabhängiges Überleben möglich, aber erhöhte Infektionsanfälligkeit und Temperaturinstabilität

363
Q

Wie entwickelt sich das Verhalten in der Fötalzeit: 9. Monat

A

Hoher Aktivitätsanteil, bei Geburt unabhängige Überlebensfähigkeit

364
Q

Definition Teratogene

A

Bei Teratogenen handelt es sich um schädigende Einflussfaktoren, die bereits pränatal die Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen können.

365
Q

Welche Teratogene können die pränatale Entwicklung stören?

A

Zu den Teratogenen, die die pränatale Entwicklung beeinträchtigen können, gehören Alkohol, Drogen, Rauchen, spezifische Medikamente, Umweltgifte, Strahlenschäden und Infektionserkrankungen der Mutter.

Teratogene können mit physischen und psychischen Schädigungen einhergehen.

366
Q

Wie könne Teratogene unterschiedlich wirken?

A

Hinsichtlich der teratogenen Wirkungen fällt auf, dass während der Embryonalzeit strukturelle Veränderungen, in der Fötalzeit dagegen funktionelle Veränderungen im Vordergrund stehen.

367
Q

Ab wann sind Frühchen überlebensfähig?

A

Schwangerschaft dauert im Durchschnitt etwa 38 Wochen, wobei eine Überlebensfähigkeit mit medizinischer Unterstützung schon etwa mit 23 Wochen (und sogar darunter) gegeben ist. Zwischen der 23. und 26. Schwangerschaftswoche steigt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 2% je zusätzlichem Schwangerschaftstag.

Insbesondere bei sehr frühen Geburten besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für Komplikationen, die mit späteren Entwicklungsdefiziten verbunden sein können.

368
Q

Beschreibe den Apgar Index

A

Mit dem Apgar-Index findet eine frühzeitige Überprüfung der Herzfrequenz, der Atmungsaktivität, der Reflexauslösbarkeit, des Muskeltonus und der Hautfärbung statt. Es geht dabei darum festzustellen, ob eine unmittelbare Überlebensfähigkeit des Säuglings gegeben ist oder ob ein Zustand vorliegt, der ein sofortiges medizinisches Eingreifen erforderlich macht.

369
Q

Was sind Risikofaktoren für einen plötzlichen Säuglingstod?

A

Zu den Risikofaktoren für einen plötzlichen Säuglingstod gehören ein bereits aufgetretener lebensbedrohlicher Zustand, ein bereits daran gestorbenes Geschwisterkind, eine Frühgeburt, Drogenkonsum der Mutter, Schlafen in Bauchlage, Rauchen, Verzicht auf Stillen und Überwärmung des Kindes.

370
Q

Was sind zirkadine Rythmen?

A

Bei zirkadianen Rhythmen handelt es sich um endogene bzw. innere Rhythmen des Organismus, die der Anpassung an die zeitlichen Abläufe in der Umgebung dienen und die typischerweise auf eine Tagesperiodik abgestimmt sind.

Die Entwicklung zirkadianer Rhythmen gehört zu den frühen Entwicklungsaufgaben eines Säuglings. Einen wichtigen Stellenwert nimmt dabei der Schlaf-Wach- Rhythmus ein.

371
Q

Welche Schlafphasen können Unterschieden werden?

A

Während der Schlafphasen kann man zwischen dem tiefen, ruhigen Schlaf und dem aktiven, unruhigen Schlaf mit REM-Phasen unter- scheiden.

Der REM-Schlaf ist für das Lernen und die Informationsverarbeitung von Bedeutung.

372
Q

Welche Aktivierungszustände können bei Säuglingen unterschieden werden?

A

Als Aktivierungszustände des Säuglings lassen sich der ruhige Schlaf, der unruhige Schlaf, die Schläfrigkeit, die wache Aufmerksamkeit, der aufmerksame, aber quengelige Zustand sowie das Schreien unterscheiden.

373
Q

Wozu dient das Schreien von Säuglingen?

A

Das Weinen bzw. Schreien stellt ein Signal für die soziale Umgebung dar und kann Schmerzen, Hunger, Müdigkeit und Langeweile zum Ausdruck bringen.

374
Q

Wie verläuft die Gehirnentwicklung eines Säuglings?

A

Bereits vorgeburtlich kommt es zu einer schnellen Ausdifferenzierung von subkortikalen Hirnstrukturen, die bereits wichtige Steuerfunktionen übernehmen. Ein bedeutsamer Teil der kortikalen Entwicklung findet jedoch postnatal statt.

375
Q

Wann werden Nervenzellen gebildet?

A

Die Mehrzahl der Nervenzellen bzw. Neuronen entwickelt sich bereits pränatal durch Zellteilung und anschließende Migration, sodass zum Zeitpunkt der Geburt bereits etwa 100 Mrd. Neuronen (wie beim Erwachsenen) vorliegen.

Nach der Geburt werden nur noch wenige Neuronen neu gebildet, sodass die gebildeten Neuronen (im Gegensatz zu anderen Zellen im Körper) das ganze Leben über bestehen bleiben. Gleichzeitig entwickeln Neuronen Synapsen zu einer Vielzahl anderer Neurone, wobei mit ca. 1 Billiarde an Synapsen zunächst wesentlich mehr Verbindungen hergestellt als tatsächlich benötigt werden.

376
Q

Was ist unter Synapseneliminierung zu verstehen?

A

Um die Gehirnentwicklung an die Umgebung des Kindes anzupassen, beginnt frühzeitig eine erfahrungsabhängige Eliminierung von überschüssigen Synapsenverbindungen. Dies bedeutet, dass sich wenig aktivierte Synapsenverbindungen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit wieder zurückbilden.

Die höchste Zahl an Synapsenbildungen und -eliminierungen findet sich in unterschiedlichen Hirnregionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

377
Q

Was ist unter der Myelinierung zu verstehen?

A

Die Myelinschichten werden bei gehirnnahen Neuronen früher ausgebildet als bei gehirnfernen. (zephalokaudalen Trend)

378
Q

Was sind die Sensiblen Phasen für die soziale und emotionale Gehirnentwicklung?

A

Es bestehen enge Bezüge zwischen der frühkindlichen Gehirnentwicklung und dem Temperament, da teilweise eine gemeinsame genetische Grundlage besteht.

Etwa zur Mitte des 1. Lebensjahres sind die Strukturen des limbischen Kortex zunehmend an der Regulation von Emotionen beteiligt.

Im Zusammenhang mit dem Bindungsaufbau zeigen sich zunehmend spezifische Hirnaktivitäten in Interaktionen mit vertrauten versus fremden Personen.

379
Q

Was sind die Sensiblen Phasen für die Entwicklung des Gedächtnisses bei der Gehirnentwicklung?

A
  • Bereits vorgeburtlich können basale (implizite) Lern- und Gedächtnisleistungen erfolgen, die sich postnatal durch spezifische Präferenzen nachweisen lassen.
  • Explizite Gedächtnisleistungen sind an die Entwicklung des später reifenden Großhirns gebunden, wobei hier vor allem der Hippocampus eine wichtige Rolle spielt.
  • Wie bei der emotionalen und sozialen Entwicklung spielen auch bei den Lern- und Gedächtnisleistungen am Anfang der Entwicklung vor allem subkortikale Strukturen eine wichtige Rolle.
  • In der zweiten Hälfte des 1. Lebensjahres ergibt sich eine deutliche Verbesserung der Gedächtnisleistungen, die auf die Reifung von kortikalen Strukturen zurückzuführen ist. Diese Entwicklung erstreckt sich allerdings über mehrere Jahre hinweg.
  • Vor allem in den ersten Lebensjahren ergeben sich wichtige Potenziale zur Förderung der Lern- und Gedächtnisleistungen von Kindern.
380
Q

Wie spezialisieren sich die Gehirnareale?

A

Nicht nur bei einzelnen Hirnarealen findet sich eine Funktionsteilung, sondern auch bei den beiden Hirnhälften.

So wird angenommen, dass die linke Hirnhälfte eher für die sequenzielle Informationsverarbeitung (z. B. logisches Denken, Sprachverarbeitung) zuständig ist, während die rechte Hirnhälfte eher die ganzheitliche Informationsverarbeitung (z. B. räumliches Denken, Musikalität) übernimmt. Dieser Entwicklungsprozess wird auch als Hirnlateralisation bezeichnet und ist im Verlauf des Vorschulalters weitgehend abgeschlossen.

381
Q

Wie verläuft das Körperwachstum?

A

Besonders hohe Anteile des Körperwachstums entfallen auf die ersten Lebensjahre. Danach reduziert es sich, bis dann in der Pubertät ein neuer Wachstumsschub ausgelöst wird.

Im Laufe der Entwicklung kommt es zu einer deutlichen Veränderung des Kopf-Rumpf-Verhältnisses.

382
Q

Wie verläuft die Motorikentwicklung?

A
  • Ein Säugling verfügt über eine Reihe angeborener Reflexe, deren Funktion in erster Linie in der Überlebenssicherung liegt.
  • Die verschwindenden Reflexe lassen sich bei normaler Entwicklung in definierten Zeiträumen nicht mehr nachweisen.
  • Manchen Reflexen wird eine bahnende Funktion für komplexere motorische Abläufe in späteren Entwicklungsabschnitten zugeschrieben.
  • Die Motorikentwicklung geht typischerweise von Einzelbewegungen aus, die zu längeren Verhaltensketten verknüpft und dann automatisiert und verfeinert werden.
  • Die Motorikentwicklung ist als Interaktion von Reifung und Lernen aufzufassen, wie sich beispielsweise bei blind geborenen Kindern zeigen lässt, deren Motorikleistungen aufgrund eingeschränkter Umwelterfahrungen teilweise verzögert sind.
383
Q

Wie werden Sinnesleistungen im Säuglingsalter nachgewiesen?

A

Zum Nachweis von Sinnesleistungen werden im Säuglingsalter häufig das Präferenzparadigma sowie das Habituations-Dishabituations- Paradigma eingesetzt.

384
Q

Wie wird visuelles Auflösungsvermögen im Säuglingsalter nachgewiesen?

A
  • Zum Nachweis des visuellen Auflösungsvermögens lässt sich das Präferenzparadigma nutzen, indem Muster präsentiert werden, die sich nur bei hinreichendem Auflösungsvermögen differenzieren lassen und dann eine eindeutige Präferenz zulassen.
  • ebenso die Habituations-Dishabituations- Methode. Der Säugling wird zunächst an ein Muster habituert und er dishabituiert, sobald sein Auflösungsvermögen ausreicht, um ein neues Muster von dem bekannten Muster zu unterscheiden
385
Q

Welche visuellen Präferenzen hat ein Säugling?

A
  • Dazu gehört, dass einfache, symmetrische, kurvilineare und bewegte Muster präferiert werden. Weiterhin besteht eine Präferenz für die Betrachtung der äußeren Konturen eines Objekts.
  • Säuglinge präferieren Gesichter vor anderen Objekten.
  • Es lässt sich weiterhin zeigen, dass eine Präferenz für Gesichter besteht, die dem Geschlecht der Hauptbezugsperson entsprechen. Da dies in westlichen Kulturen häufig die Mutter ist, werden in der Regel weibliche vor männlichen Gesichtern bevorzugt. Zusätzlich werden häufig Gesichter der eigenen Ethnie vor Gesichtern fremder Ethnien präferiert, wobei dieser Effekt mit dem Ausmaß der Erfahrung erklärt werden kann, da die Säuglinge zunehmend lernen, Gesichter der eigenen Ethnie von anderen Gesichtern zu differenzieren.
386
Q

Wie entwickelt sich die Tiefenwahrnehmung?

A

Die Fähigkeit zur Tiefenwahrnehmung ist bei der Geburt noch nicht vollständig ausgebildet, sondern entwickelt sich erst in den ersten Lebensmonaten.

387
Q

Beschreibe den Test der visuellen Klippe

A
  • Die visuelle Klippe Bei der visuellen Klippe befindet sich das Kind auf einer ebenen Fläche mit einem Schachbrettmuster. Vor dem Kind befindet sich ein Abgrund, der mit einer Glasplatte abgedeckt ist. Die gleich großen, durch die Entfernung aber kleiner wirkenden Quadrate des Schachbrettmusters im Abgrund wirken als Tiefencues. Es stellt sich nun die Frage, ob das Kind die Tiefe wahrnimmt und sich weigert (trotz Lockens durch die Mutter), die Glasplatte zu betreten
  • Mit der visuellen Klippe wird das Verständnis von Tiefencues überprüft. Im Alter von etwa 6 Monaten sind Kinder in der Regel nicht mehr dazu zu bewegen, auf die mit einer Glasplatte abgedeckte tiefere Seite der visuellen Klippe zu krabbeln
388
Q

Wie nehmen Säuglinge Emotionen wahr?

A

Schon in den ersten Lebensmonaten können Säuglinge verschiedene Gesichtsausdrücke voneinander unterscheiden, wobei schon früh eine Präferenz für positive Emotionen besteht.

389
Q

Wie entwickelt sich die auditive Wahrnehmung?

A

Obwohl die auditiven Fähigkeiten noch nicht vollständig ausgebildet sind, verfügen Kinder sogar schon vorgeburtlich über Hörfähigkeiten.

Schon in den ersten Tagen nach der Geburt zeigen Kinder eine Präferenz für die Stimme der eigenen Mutter. Die Präferenz für die Stimme der Mutter geht vermutlich auf voraus- gehende vorgeburtliche Erfahrungen zurück.

390
Q

Definiere intermodale Wahnehmung

A

Bei der intermodalen bzw. crossmodalen Wahrnehmung handelt es sich um die Integration von Informationen aus verschiedenen Sinnessystemen zu einem ganzheitlichen Sinneseindruck.

391
Q

Was sind Bindungs- und Fürsorgesystem

A
  • Viele Interaktionsverhaltensweisen zwischen Säuglingen und ihren Bezugspersonen basieren vermutlich auf evolutionsbiologisch geprägten Verhaltensprogrammen.
  • In der Bindungstheorie wird zwischen einem Bindungssystem auf der Seite des Kindes und einem Fürsorgesystem auf der Seite der Bezugsperson unterschieden.
  • Das Bindungssystem wird aktiviert, wenn der Säugling die eigenen Sicherheitsbedürfnisse bedroht sieht, und zielt darauf ab, Nähe und Sicherheit durch die Bezugsperson zu erhalten.
  • Das Fürsorgesystem dient dazu, die Bedürfnisse des Säuglings nach Nähe und Sicherheit zu befriedigen.
392
Q

Wie wird das Fürsorgesystem aktiviert?

A

Um das Fürsorgesystem bei den Eltern zu aktivieren, setzt der Säugling verschiedene Bindungsverhaltensweisen ein. Dazu gehören vielfältige Signale, die den Eltern zeigen, dass der Säugling Bedürfnisse hat, die er befriedigt haben möchte.

Zu diesen Signalen gehören insbesondere:

  • Weinen,
  • Lächeln,
  • Blickkontakt
  • frühkindliche Imitation.

Eine sensitive Bezugsperson ist dadurch charakterisiert, dass sie die Signale eines Kindes wahrnimmt, richtig interpretiert sowie angemessen und prompt darauf reagiert.

393
Q

Was charakterisiert eine sensitive Bezugsperson?

A

Eine sensitive Bezugsperson ist dadurch charakterisiert, dass sie die Signale eines Kindes wahrnimmt, richtig interpretiert sowie angemessen und prompt darauf reagiert.

394
Q

Was ist das intuitive Enternprogramm?

A

Mit dem intuitiven Elternprogramm werden Verhaltensweisen der Bezugsperson zusammengefasst, die vermutlich evolutionsbiologisch entstanden sind und auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt sind.

Zu den wichtigsten Verhaltensweisen, die als intuitives Elternprogramm zusammengefasst werden, gehören:

  • Einhalten eines optimalen Reaktionszeitfensters,
  • verbales und präverbales Verhalten der Eltern,
  • Herstellen und Aufrechterhalten von Blickkontakt
  • Regulation des Wachheits- und Erregungszustandes.
395
Q

Warum ist das einhalten eines optimalen Reaktionsfensters so wichtig?

A

Mit dem Einhalten eines optimalen Reaktionszeitfensters wird sichergestellt, dass Säuglinge Zusammenhänge zwischen eigenem Verhalten und den Reaktionen in der sozialen Umgebung erkennen können.

396
Q

Wann erfolgt die Bindung eines Bindes an die Bezugsperson?

A

Die Bindung eines Kindes an seine Bezugspersonen erfolgt in der Regel deutlich später als die Bindung der Bezugspersonen an ein Kind

Die Bindung von Kindern an ihre Bezugspersonen tritt deshalb erst mit zeitlicher Verzögerung auf, weil sie an einige kognitive Voraussetzungen (Objektpermanenz, Fähigkeit zur Differenzierung zwischen fremden und vertrauten Personen) geknüpft ist.

397
Q

Definiere Bindungsverhalten

A

Bindungsverhalten bezieht sich auf Verhaltensweisen des Kindes, um die Nähe der Bezugspersonen zu sichern, während mit Bindung das emotionale Band zwischen Kind und Bezugsperson gemeint ist.

398
Q

Was ist das innere Arbeitsmodell der Bindung?

A

Im inneren Arbeitsmodell der Bindung sind die bisherigen Bindungserfahrungen repräsentiert. Dadurch kann das Kind auch Trennungen akzeptieren.

399
Q

Warum wird ein antagonistisches verhältnis zwischen Bindungs- und Explorationsverhalten angenommen?

A

Ein Kind, das Bindungsverhalten zeigt und daher das Fürsorgeverhalten seiner Bezugspersonen auf sich lenken will, kann nicht gleichzeitig die Umwelt erkunden. Wenn jedoch die kindlichen Bedürfnisse nach Sicherheit und Nähe befriedigt sind, liegen gute Voraussetzungen dafür vor, sich der Exploration der Umgebung widmen zu können. Bindungs- und Explorationsverhalten schließen sich also gegenseitig aus.

400
Q

Wie kann die Bindungsqualität erhoben werden?

A

Fremde-Situations-Test

401
Q

Welche 4 charakteristischen Bindungsmuster unterscheidet der Fremde-Situations-Test?

A
  • sichere Bindung,
  • unsicher-vermeidende Bindung,
  • unsicher-ambivalente Bindung
  • desorganisiert-desorientierte Bindung.
402
Q

Was charakterisiert eine sichere Bindung?

A

Die sichere Bindung ist charakterisiert durch ein Vermissen der Bezugsperson in Trennungssituationen und Freude bei ihrer Wiederkehr.

403
Q

Was charakterisiert eine unsicher-vermeidende Bindung?

A

Bei einer unsicher-vermeidenden Bindung verhält sich das Kind bei der Bezugsperson kaum anders als bei einer fremden Person.

404
Q

Was charakterisiert eine unsicher-ambivalente Bindung?

A

Bei der unsicher-ambivalenten Bindung verhalten sich die Kinder nach einer Trennungssituation wütend bis aggressiv gegenüber der Bezugsperson.

405
Q

Was charakterisiert eine desorganisiert-desorientierte Bindung?

A

Bei einer desorganisiert-desorientierten Bindung zeigen Kinder widersprüchliche Verhaltensmuster.

406
Q

Wie entstehen unterschiedliche Bindungsmuster?

A

Die einzelnen Bindungsmuster kommen durch die Bindungserfahrungen zustande, die Kinder in der Interaktion mit ihren Bezugspersonen erlebt haben.

407
Q

Wie kommt eine sichere Bindung zustande?

A

wenn sich die Bezugspersonen feinfühlig darum kümmern, die Verhaltenssignale des Kindes zu beantworten. Das Kind bekommt dadurch das Gefühl, dass seine Umgebung verlässlich ist

408
Q

Wie kommt eine unsicher-vermeidende Bindung zustande?

A

die Erfahrung im Vordergrund, dass von der Bezugsperson keine Zuverlässigkeit und Sicherheit ausgeht. Es ist daher für das Kind nicht sonderlich wichtig, ob sie anwesend oder nicht anwesend ist. Eine fremde Person kann die Bedürfnisse des Kindes ebenso gut befriedigen

409
Q

Wie kommt eine unsicher-ambivalente Bindung zustande?

A

das Kind hat vermutlich wechselnde Erfahrungen mit der Bezugsperson gemacht. Es gibt Phasen, in denen sich die Bezugsperson zuverlässig um die Signale des Kindes kümmert, aber ebenso Phasen, in denen keine Zuverlässigkeit erlebt wird. Das Kind neigt daher dazu, an der Bezugsperson zu klammern, um Nähe und Sicherheit herzustellen. In Trennungssituationen und auch bei der Rückkehr kommt es zu Wut und Aggression, vermutlich weil das Kind (erneut) von seiner Bezugsperson enttäuscht wurde.

410
Q

Wie kommt eine desorganisiert-desorientierte Bindung zustande?

A

Eine desorganisiert-desorientierte Bindung kann (muss aber nicht) auf besonders ungünstige Interaktionserfahrungen (wie beispielsweise Missbrauchserfahrungen) hinweisen.

411
Q

Weölches Bindungsmuster ist am häufgsten?

A

Am häufigsten finden sich sichere Bindungsmuster, gefolgt von unsicher-vermeidenden, unsicher-ambivalenten und desorganisiert-desorientierten Bindungsmustern. Dabei lassen sich allerdings kulturelle Unterschiede erkennen.

412
Q

Wie stabil sind Bindungsmuster?

A

In der Regel weisen die Bindungsmuster eine recht hohe Stabilität über die Zeit hinweg auf.

Dadurch, dass Kinder häufig Bindungen zu mehreren Personen entwickeln, gibt es in der Regel Kompensationsmöglichkeiten, wenn zu einzelnen Personen keine sicheren Bindungen aufgebaut wurden.

413
Q

Was ist das Q-Sort-Verfahren?

A

kann als Alternative zum »Fremde-Situations- Test« gelten. Es vermeidet emotionale Belastungen aufseiten des Kindes und bietet die Möglichkeit, verschiedene Beurteilerperspektiven zu berücksichtigen

Mit dem Q-Sort-Verfahren kann das Ausmaß der Bindungssicherheit bestimmt werden. Eine weitergehende Differenzierung unterschiedlicher Bindungsmuster ist nicht möglich.

414
Q

Wie wird das Q-Sort-Verfahren angewendet?

A
  • Dazu schätzen entweder ein fremder Beobachter, der die Interaktion des Kindes mit einer Bezugsperson über einen längeren Zeitraum beobachtet hat, oder eine Bezugsperson die Interaktion des Kindes mit der Bezugsperson ein. Es gibt dazu ein Itemset mit 90 Items, mit denen das Verhalten des Kindes einzuschätzen ist (Beispielitem: Das Kind lässt sich von anderen Erwachsenen trösten, wenn es verstimmt ist oder sich wehgetan hat).
  • Für jedes Item liegen Bewertungen durch eine Expertengruppe vor, aus denen sich ergibt, wie stark das jeweilige Item eine sichere Bindung repräsentiert.
  • Mit dem Q-Sort-Verfahren kann das Ausmaß der Bindungssicherheit bestimmt werden. Eine weitergehende Differenzierung unterschiedlicher Bindungsmuster ist nicht möglich.
415
Q

Was ist das Adult Attachment Interview?

A

Mit dem »Adult Attachment Interview« können Bindungsqualitäten retrospektiv erhoben werden.

416
Q

Welche Bindungsmuster werden im Adult Attachment Interview unterschieden?

A

Als Bindungsmuster werden (a) die autonome bzw. sichere Bindung, (b) die abweisende Bindung, (c) die verstrickte Bindung und (d) die ungelöst- desorganisierte Bindung unterschieden. Die abweisende Bindung entspricht dabei in etwa der unsicher-vermeidenden und die verstrickte Bindung der unsicher-ambivalenten Bindung im Kindesalter.

417
Q

Was lässt sich unter anderem mit dem AAI zeigen?

A

Bei Untersuchungen mit dem »Adult Attachment Interview« ließ sich zeigen, dass die Bindungsmuster, die die Eltern in ihrer eigenen Kindheit erlebt hatten, sich überzufällig häufig auch bei ihren Kindern fanden. Dies weist darauf hin, dass die Bindungsmuster nicht nur im individuellen Lebenslauf relativ stabil sind, sondern vielfach auch transgenerational an die Kinder weitergegeben werden.

418
Q

Definiere Kognition

A

Kognitionen sind mentale Prozesse, die häufig ganz allgemein mit dem Oberbegriff »Denken« bezeichnet werden. Zu den kognitiven Fähigkeiten gehören
u. a. Lern- und Gedächtnisprozesse, Informationsverarbeitungs- und Problemlösekompetenzen, Handlungsplanung und -steuerung sowie Wissenserwerb und komplexere Denkprozesse

419
Q

Was ist Habituation?

A

Bei der Habituation gewöhnen sich Säuglinge an wiederholt dargebotene Reize und begegnen neuen Reizen mit gesteigerter Aufmerksamkeit.

420
Q

Was geschieht beim Assoziationslernen?

A

Säuglinge können Zusammenhänge zwischen Reizen erkennen und daraufhin Erwartungen in Bezug auf weitere Reizdarbietungen entwickeln.

421
Q

Was ist Kontingenzlernen?

A

Kinder können sehr früh Zusammenhänge zwischen dem eigenen Handeln und darauf folgenden Konsequenzen erkennen und sich dementsprechend verhalten.

Frühkindliche Lern- und Gedächtnisleistungen hängen mit den späteren kognitiven Fähigkeiten zusammen.

422
Q

Was für ein physikalisches Wissen haben Kinder?

A

Kinder zeigen sehr früh ein intuitives Vorwissen in Bezug auf physikalische Phänomene, beispielsweise in Bezug auf die Schwerkraft.

423
Q

Über welches biologisches Wissen verfügen Kinder?

A
  • Kinder können früh zwischen belebten und unbelebten Dingen unterscheiden.
  • Werden die Kinder älter, werden weitere Informationen zur Unterscheidung von Gegenständen, Menschen und Tieren herangezogen: Beispielsweise die Kontur, die Oberflächenbeschaffenheit, der Geruch oder Geräusche.
  • Kinder nehmen früh an, dass sich nur Lebewesen eigenständig bewegen können.
  • Im Kindergartenalter verstehen Kinder, dass Lebewesen bestimmte biologische Prozesse durchlaufen, was sie von unbelebten Gegenständen unterscheidet.
424
Q

Über welches psychologosche Wissen verfügen Kinder?

A

Frühes psychologisches Wissen zeigt sich im Säuglingsalter vor allem in den Erwartungen, die Säuglinge an soziale Interaktionen knüpfen.

Alter, Geschlecht und Vertrautheit können als die ersten Unterscheidungsmerkmale gelten, die Kinder zur Klassifikation von Personen in ihrer sozialen Umgebung nutzen.

425
Q

Definiere die Theory of Mind

A

Die Theory of Mind bezieht sich auf das Verständnis für das Funktionieren des menschlichen Bewusstseins. In Anlehnung an das Bild eines Wissenschaftlers geht man hierbei davon aus, dass Kinder subjektive Theorien über das Funktionieren des Bewusstseins und dessen Einfluss auf das Verhalten entwickeln.

Anhand von »falschen Überzeugungen« kann man kulturübergreifend feststellen, dass sich eine Theory of Mind zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr entscheidend entwickelt.

426
Q

Definioere kausales Denken

A

Unter kausalem Denken versteht man die Fähigkeit, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu erkennen. Diese können zwischen verschiedenen Objekten, zwischen Handlungen oder zwischen Objekten und Handlungen bestehen.

427
Q

Wie verhält sich kausales Denken bei Kindern?

A

Hinsichtlich physikalischer Ereignisse zeigte sich, dass Kinder bereits im Säuglingsalter kausale Zusammenhänge wahrnehmen und erkennen können. Das kausale Denken scheint sich dabei bereits in den ersten Lebensmonaten deutlich zu verbessern

428
Q

Definiere Schlussfolgerndes Denken

A

Schlussfolgerndes Denken bedeutet, dass aus gegebenen Informationen neues Wissen abgeleitet wird.

Schlussfolgerndes Denken kann induktiv oder deduktiv erfolgen. Erfolgreiches Schlussfolgern erfordert logisches Denken, da logisch korrekte Ableitungen und Generalisierungen aus gegebenen Informationen erforderlich sind.

429
Q

Was ist induktives Denken?

A

vom Besonderen auf das Allgemeine

430
Q

Was ist deduktives Denken?

A

vom Allgemeinen auf das Besondere

431
Q

Definiere Metakognitive Fähigkeiten

A

Metakognitive Fähigkeiten sind Kompetenzen, die eingesetzt werden, um eigene kognitive Prozesse zu überwachen, zu kontrollieren und zu regulieren

432
Q

In was unterteilt sich die Metakognition?

A

in das Wissen über mentale Zustände und das Metagedächtnis

433
Q

In was unterteilt sich das Metagedächtnis?

A

in einen deklarativen und einen prozeduralen Anteil unterteilt

434
Q

Was beeinhaltet das deklarative Metagedächtnis?

A

beinhaltet das Wissen über die eigenen kognitiven Fähigkeiten und Ressourcen sowie über Aufgaben- und Strategiemerkmale (z. B. Schwierigkeitsgrad der Aufgabe, Wissen über anwendbare kognitive Strategien)

435
Q

Was beeinhaltet das prozeduale Metagedächtnis?

A

beinhaltet Überwachungsprozesse (z. B. Abschätzung der Entfernung zum Lernziel und des aktuellen Lernstandes) sowie Kontroll- und Selbstregulationsprozesse (z. B. Einteilung der Lernzeit, Planung der Lernaktivität)

436
Q

Wie kommt es zu individuellen untershieden der kognitiven Entwicklung?

A

Nach Anderson (1992) beruhen die interindividuellen Unterschiede der kognitiven Entwicklung auf genetischen Faktoren, auf unterschiedlich schnellen Reifungsprozessen domänenspezifischer Wissenssysteme und auf unterschiedlichen Lernerfahrungen.

437
Q

Definiere Intelligenz

A

Es gibt keine einheitliche und von allen anerkannte Definition von Intelligenz.

Eine operationale Definition der Intelligenz lautet, dass Intelligenz das ist, was der Intelligenztest misst.

Nach einer Definition, die relativ breite Zustimmung findet, versteht man unter Intelligenz die Fähigkeit, sich an neue Situationen und Anforderungen der Umwelt anzupassen, und ebenso die Fähigkeit, die umgebende Umwelt zu verändern.

438
Q

Beschreibe Spearmansn Generalfaktor der Intelligenz

A

geht davon aus, dass es einen g-Faktor (allgemeine Intelligenz) gibt, der den intellektuellen Leistungen in unterschiedlichsten Bereichen zugrunde liegt. Daneben gibt es spezifische Begabungsfaktoren (s-Faktoren), die die Leistungen in einzelnen Aufgabenbereichen neben dem g-Faktor mitbestimmen.

Die allgemeine Intelligenz korreliert positiv mit schulischen Leistungen und beruflichem Erfolg.

439
Q

Beschreibe Cattels Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz

A

beinhaltet 2 Komponenten: die fluide Intelligenz umfasst die generelle Denkfähigkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit, schlussfolgerndes und spontanes Denken, die kristalline Intelligenz beinhaltet Faktenwissen und andere bildungs- und kultur- abhängige Wissensanteile.

Unterschiedliche Entwicklungsverläufe: Die fluide Intelligenz sinkt ab dem frühen Erwachsenenalter, die kristalline Intelligenz bleibt bis ins hohe Alter relativ stabil.

440
Q

Beschreibe Thurstones Intelligenzmodell der Primärfaktoren

A

Thurstones Modell der Intelligenz beinhaltet 7 Primärfaktoren: räumliches Vorstellungsvermögen, schlussfolgerndes Denken, Merkfähigkeit, Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Rechenfähigkeit, Sprachverständnis und Wortflüssigkeit.

Thurstones Primärfaktoren lassen sich theoretisch der von Cattell angenommenen fluiden und kristallinen Intelligenz zuordnen.

Thurstone nimmt im Gegensatz zu Spearman nicht die Existenz eines globalen oder allgemeinen Intelligenzfaktors an.

Empirische Erkenntnisse unterstützen – anders als von Thurstone postuliert – die Annahme eines allgemeinen Intelligenzfaktors.

441
Q

Beschreibe Carrols Thre-Stratum-Theorie der Intelligenz

A

Auf der obersten Ebene von Carrolls Modell wird eine allgemeine Intelligenz (g) angenommen, auf der Ebene darunter befinden sich 8 breite Intelligenzfaktoren und darunter 69 spezifische Fähigkeiten, die sich auf sehr konkrete Aufgabenbereiche beziehen.

Die Three-Stratum-Theorie der Intelligenz von Carroll kombiniert verschiedene andere Intelligenzmodelle.

442
Q

Beschreibe Gardners Modell der multiplen Intelligenz

A

Gardner entwickelte das Modell der multiplen Intelligenzen, das von mehreren unabhängigen Intelligenzarten ausgeht (z. B. linguistische und musikalische Intelligenz) und breiter angelegt ist als »klassische« Intelligenzmodelle.

Nach Gardner sind die Ausprägungen in den unterschiedlichen Intelligenzbereichen unabhängig voneinander.

Nach Gardners Konzept von Intelligenz sollten Kinder einen begabungsspezifischen Unterricht erhalten, der ihren Fähigkeiten entspricht.

Gardners Theorie findet empirisch wenig Bestätigung.

443
Q

Beschreibe Sternbergs triarchische Intelligenztheorie

A

geht davon aus, dass Intelligenz vor allem, wie erfolgreich man im Leben ist. Er nimmt 3 große Intelligenzbereiche an: analytische, praktische und erfahrungsbezogene Fähigkeiten.

Die analytischen Fähigkeiten unterteilen sich nach Sternberg in Meta-, Ausführungs- und Wissenserwerbskomponenten.

Metakomponenten sind höhere mentale Prozesse, die zum erfolgreichen Problemlösen notwendig sind und die körperliche und geistige Vorgänge steuern und kontrollieren (z. B. Problem- und Zielerkennung, Strategieauswahl, Planung und Kontrolle).

Die Ausführungskomponenten beinhalten mentale Prozesse, die auf einer niedrigeren Ebene angesiedelt sind und sich auf ein konkretes Verhalten, eine Aufgabe oder Situation beziehen (z. B.: Wie löse ich eine bestimmte Mathematikaufgabe?).

Die Wissenserwerbskomponenten schließlich steuern, wie Informationen im Verlauf eines Problemlöseprozesses erworben und genutzt werden (z. B. gezielt die Aufmerksamkeit auf die relevanten Informationen richten und Verknüpfungen zwischen bestimmten verwandten Informationen herstellen).

Praktische Fähigkeiten zeigen sich nach Sternberg in der Problemlösekompetenz im Alltag.

Kreative Fähigkeiten äußern sich, wenn bestehende Erfahrungen oder Fertigkeiten auf neue Situationen angewendet werden.

Sternberg sieht Intelligenz als Grundlage einer erfolgreichen Lebensbewältigung und Lebensführung.

444
Q

Wie kann frühe Intelligenzmessung erfolgen?

A

Die intellektuellen Leistungen sollen mithilfe eines Intelligenztests quantifiziert werden. Binet und Simon entwickelten dazu das Konzept des Intelligenzalters.

Aus dem Verhältnis von Intelligenz- und Lebensalter wurde in früheren Intelligenzmessungen der Intelligenzquotient berechnet.

Die ursprüngliche Form der Bestimmung des Intelligenzquotienten eignet sich nur im Kindes- und Jugend-, nicht jedoch im Erwachsenenalter.

445
Q

Wie erfolgt eine normierte Intelligenzmessung?

A

Die normorientierte Intelligenzmessung setzt das Testergebnis einer Person ins Verhältnis zu einer Bezugsnorm.

Die Transformation der Rohwerte eines Tests in IQ-Werte ermöglicht eine inhaltliche Interpretation des Testergebnisses.

446
Q

Definiere den Intelligenzquotienten

A

Der Intelligenzquotient gibt Auskunft darüber, wie die intellektuellen Fähigkeiten einer Person in Relation zu einer Vergleichsgruppe ausgeprägt sind.

Der IQ ist normalverteilt.

Der Mittelwert der IQ-Skala wird bei 100, die Standardabweichung bei 15 festgelegt.

95,4% aller Menschen haben einen IQ zwischen 70 und 130. Nur jeweils 2,3% liegen darüber oder darunter und werden als minder- bzw. hochbegabt klassifiziert.

447
Q

Wann wird Intelligenzmessung in der Praxis angewandt?

A
  • Intelligenztests werden häufig in der schulpsychologischen Diagnostik eingesetzt.
  • Im Speziellen werden sie u. a. im Rahmen der Schuleignungsdiagnostik sowie bei der Schullaufbahnberatung verwendet.
  • Zudem finden Intelligenztests Anwendung bei der Abklärung der Frage, ob eine Lese-Rechtschreib-Störung oder Dyskalkulie vorliegt.
  • Weiterhin dienen sie zur Feststellung von Intelligenzminderung und Underachievement.
  • Außerdem werden Intelligenztests zur Feststellung einer Hochbegabung herangezogen.
  • Von Hochbegabung wird in der Regel dann gesprochen, wenn der IQ über 130 liegt
448
Q

Defineire Underachievement

A

Leistungen eines Kindes unter dem liegen, was es aufgrund seines intellektuellen Potenzials eigentlich erreichen könnte. In einem solchen Fall ist es natürlich unerlässlich, dieser Problematik näher auf den Grund zu gehen und die Ursachen für die unerwartet schlechten Leistungen aufzuklären (z. B. fehlende Motivation, fehlende Lernstrategien, Probleme im emotionalen Bereich).

449
Q

Wie wird Hochbegabung charakterisiert?

A

Von Hochbegabung wird in der Regel dann gesprochen, wenn der IQ über 130 liegt

Hinsichtlich des Lern- und Leistungsverhaltens ist gemäß Rost (2004, S. 43) jedoch generell zu beobachten, dass eine intellektuell hochbegabte Person

  1. »sich effektiv und effizient deklaratives und prozedurales Wissen aneignen kann,
  2. in der Lage ist, dieses Wissen besser als andere in variierenden Situationen zur Lösung von (individuell neuen) Problemen adäquat einzusetzen,
  3. fähig ist, rasch aus den dabei gemachten Erfahrungen zu lernen und
  4. erkennen kann, auf welche neuen Situationen bzw. Problemstellungen die gewonnenen Erkenntnisse transferierbar sind – Generalisierung – und auf welche nicht – Differenzierung«.
450
Q

Wie können hochbegabte Kinder gefördert werden?

A

das Überspringen einer oder mehrerer Klassenstufen

Vorgehen birgt jedoch oft neue Probleme, da hochbegabte Kinder ihren Altersgenossen zwar intellektuell voraus, hinsichtlich der emotionalen und sozialen Entwicklung jedoch häufig auf demselben Stand sind. Kommen sie nun in eine höhere Klassenstufe, ergibt sich hin- sichtlich dieser Faktoren eine Diskrepanz, die erneut Probleme mit sich bringen kann.

gesonderten Aufgabenstellungen innerhalb des »normalen« Klassenverbandes

ausgegliederte Unterrichtsstunden mit Inhalten, die an die Kompetenzen der hochbegabten Kinder angepasst sind

spezielle Schulen und Einrichtungen, die nur von Kindern mit Hochbegabung besucht werden

451
Q

Was sind genetische Beiträge zur Intelligenz?

A
  • Die intellektuelle Entwicklung wird nicht nur durch die Anlage, sondern auch durch zahlreiche Umweltfaktoren beeinflusst.
  • Kohortenunterschiede und Befunde aus Adoptionsstudien belegen den Einfluss des Lebenskontextes auf die Intelligenz.
  • Der soziale Status hängt mit den intellektuellen Leistungen zusammen. Dabei spielt u. a. die Kinderanzahl und die Geschwisterposition eine Rolle.
  • Erstgeborene weisen im Schnitt einen etwas höheren IQ auf als Kinder, die bereits bei ihrermGeburt eines oder mehrere Geschwister haben
  • Es gibt familiäre Risikofaktoren, die sich negativ auf die intellektuelle Entwicklung auswirken können.
452
Q

Wie wirkt sich der SÖS auf die Intelligenz aus?

A

Der soziale Status hängt mit den intellektuellen Leistungen zusammen. Dabei spielt u. a. die Kinderanzahl und die Geschwisterposition eine Rolle.

Erstgeborene weisen im Schnitt einen etwas höheren IQ auf als Kinder, die bereits bei ihrer Geburt eines oder mehrere Geschwister haben

453
Q

Welche familiären Risikofaktoren gibt es für die intellektuelle Entwicklung?

A

neben zahlreichen Faktoren, die eng mit dem sozialen bzw. sozioökonomischen Status verknüpft sind (geringe Schulbildung der Mutter, hohe Kinderzahl, gering verdienender Haushaltsvorstand, Zugehörigkeit zu ethnischer oder kultureller Minderheit, alleinerziehender Elternteil) auch Faktoren wie übermäßige Ängstlichkeit der Mutter, hohe Anzahl belastender Stresserlebnisse, rigide mütterliche Vorstellung hinsichtlich des Erziehungsverhaltens und der kindlichen Entwicklung, negative Mutter-Kind-Interaktion und eine eingeschränkte seelische Gesundheit aufseiten der Mutter

454
Q

Wie hängen Intelligenz und Erfolg zusammen?

A

Die Intelligenz ist ein Prädiktor dafür, wie erfolgreich man in seinem Leben ist

455
Q

Womit befasst sich die entwicklungspsychologische Emotionsforschung?

A

befasst sich mit der Konzeptualisierung von Emotionen, der Entwicklung spezifischer Emotionen und der Emotionsregulation sowie mit der Entwicklung von Emotionswissen.

456
Q

Beschreibe den strukturalistischen Ansatz der Emotionsforschung

A

geht davon aus, dass der Mensch von Geburt an mit Basisemotionen ausgestattet ist und dass diese anhand des subjektiven Erlebens, der physiologischen Reaktion und des Ausdrucksverhaltens voneinander unterschieden werden können.

Der strukturalistische Ansatz geht weiterhin davon aus, dass sich aus der Mischung der 8 Basisemotionen (Angst, Wut, Freude, Trauer, Vertrauen, Ekel, Überraschung und Neugierde) das gesamte Spektrum des emotionalen Erlebens abbilden lässt.

457
Q

Beschreibe den funktionalistischen Ansatz der Emotionsforschung

A

Der funktionalistische Ansatz geht davon aus, dass einzelne Emotionen die Funktion erfüllen, Handlungsbereitschaften zu ändern, um Motive zu verfolgen und Bedürfnisse zu befriedigen

Es werden 3 Komponenten postuliert, die in einem Prozess miteinander in Beziehung stehen, der in der Regel sehr schnell und von daher nur selten bewusst abläuft.

Die Bewertung (»appraisal«) eines bestimmten Umweltreizes als motiv- oder zielrelevant löst die eigentliche Emotion aus, die sich als (veränderte) Handlungsbereitschaft (»action readiness«) niederschlägt, die wiederum mit Handlungskonsequenzen verbunden ist. Entscheidend ist, dass die Qualität der jeweiligen Emotion unmittelbar von den individuellen Bewertungen der situativen Merkmale abhängig ist.

Mit zunehmendem Alter ist es Kindern möglich, die unmittelbar aktivierten Handlungsbereitschaften von den tatsächlichen Handlungen abzukoppeln. Es gelingt Kindern zunehmend, Einfluss auf die eigenen Emotionen auszuüben und angemessene Strategien zur Bewältigung von Emotionen zu entwickeln.

458
Q

Womit wird soziale Ängstlichkeit in Verbidnung gebracht?

A

Es zeigte sich, dass soziale Ängstlichkeit in der westlichen Kultur mit geringen sozialen Kontakten, Ablehnung durch Gleichaltrige und einem negativen Selbstbild in Verbindung steht, während entsprechend zu klassifizierende Kinder in der chinesischen Kultur ihre Beziehungen zu anderen positiv bewerten und ein positives Selbstbild entwickelt haben.

Die Erklärung hierfür sehen Forscher dieses Ansatzes darin, dass soziale Ängstlichkeit in westlichen Ländern als Problemverhalten angesehen wird, da Selbstsicherheit und Durchsetzungsfähigkeit wertgeschätzt werden. Demgegenüber sind schüchterne Verhaltensweisen in der chinesischen Kultur Indikatoren für Leistungsorientierung und akademischen Erfolg und werden dementsprechend in dieser Kultur weitaus positiver bewertet.

459
Q

Wann entwickeln sich selbstbewusste Emotionen?

A

Selbstbewusste Emotionen, wie Stolz, Scham oder aber auch Eifersucht entwickeln sich erst über das Kleinkind- und Vorschulalter hinweg.

460
Q

In welchem Abschnitten entwickeln sich unterschiedliche Emotionen?

A

Positive wie negative Emotionen unterliegen einer Entwicklung über die ersten Lebensjahre. Selbstbewusste Emotionen treten erst ab einem gewissen Alter auf.

461
Q

Wie entwickelmn sich positive Emotionen im Kindesalter?

A
  • Freude motiviert das Individuum, die momentane Aktivität fortzuführen und fördert die soziale Beziehung zum Interaktionspartner. Das erste Lächeln als Ausdruck von Freude vollzieht sich nicht bewusst, sondern eher reflexhaft.
  • Aus evolutionspsychologischer Sicht ist es nicht verwunderlich, dass Säuglinge schon kurz nach der Geburt lächeln, da dies den Aufbau bzw. die Initiierung einer Bindung zur Bezugsperson unterstützt. Allerdings lässt sich dieses Lächeln anfangs auch durch nichtsoziale Reize auslösen und es ist nicht auf spezifische Personen bezogen (nichtsoziales Lächeln). Man muss daher davon ausgehen, dass dieses erste Lächeln im Wesentlichen auf biologische Prozesse und Reflexe zurückzuführen ist
  • Zwischen der 6. und 10. Lebenswoche spricht man vom sozialen Lächeln, das explizit an (vertraute wie fremde) Menschen gerichtet ist. Mit 7–8 Monaten konzentriert sich das Lächeln auf vertraute Personen.
  • Mit 2 Monaten entsteht ein erstes Verständnis für Ziel-Mittel-Relationen – der Säugling empfindet Freude an der Kontrolle von Ereignissen. Es zeigt sich ein erstes Bewusstsein für die eigene Urheberschaft.
  • Nach dem 1. Geburtstag findet verstärkt ein sozialer Austausch positiver Affekte statt – das Kind freut sich darüber, andere zum Lachen zu bringen. Der Anlass für Freude hängt dabei von der kognitiven Entwicklung ab.
462
Q

Wie entwickelmn sich negative Emotionen im Kindesalter?

A

Mit etwa 2 Monaten lassen sich nur begrenzt bestimmte negative Emotionen anhand des Gesichtsausdrucks voneinander abgrenzen.

463
Q

Wie entwickelt sich Angst im Kindesalter?

A
  • Angst motiviert das Individuum, einer drohenden Gefahr oder Bedrohung auszuweichen oder diese zu vermeiden. Sie signalisiert dem Interaktionspartner das Bedürfnis nach Hilfeleistung.
  • Bis zu einem Alter von 7 Monaten ist es kaum möglich, eindeutige Angstindikatoren zu identifizieren. Danach sind die Angst vor Fremden sowie die Trennungsangst gut beobachtbar. Dabei beeinflussen Charakteristika der fremden Person den Ausdruck von Angst.
  • Ab dem 1. Geburtstag beeinflussen Kontextinformationen das Angsterleben des Kindes (z. B. der Gesichtsausdruck der Mutter). Das Kind nutzt das soziale Referenzieren, um aktiv nach affektiven Informationen bei anderen zu suchen.
  • Zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr sind die Kinder aufgrund ihrer kognitiven Entwicklung zur Imagination fähig. Dies führt dazu, dass das Imaginierte möglicherweise als real erlebt wird und zu einem Angstauslöser werden kann. Dies wird mit 5–7 Jahren überwunden, von wo an reale Gefahrensituationen als angstauslösend erlebt werden.
  • Im Schulalter treten die Anerkennung durch Gleichaltrige und die schulische Leistung als angstauslösende Themen in den Vordergrund. Entsprechend treten ab diesem Alter soziale Ängste und Bewertungsängste auf.
464
Q

Wie entwickelt sich Ärger im Kindesalter?

A

Ärger motiviert das Individuum, eine Barriere, die eine Zielerreichung verwehrt oder behindert, zu beseitigen, und warnt Interaktionspartner vor einem möglichen Angriff. Voraussetzung scheint das Verständnis für eine Ziel-Mittel- Relation zu sein.

Im 2. Lebensjahr steigt die Häufigkeit des Erlebens und des Ausdrucks von Ärger (z. B. von Wutreaktionen) an. Die Bandbreite aggressiver Handlungen wird größer. Sprachliche Reaktionen, die auf ein Ärger- erleben hinweisen, können beobachtet werden.

Ab dem 3. Lebensjahr nimmt der (offene) Ausdruck von Wut und Ärger ab. Das Auftreten selbstbewusster Emotionen (wie z. B. Scham) und die Entwicklung von Emotionsregulationsstrategien sind hierfür wahrscheinlich als ursächlich anzusehen.

Das Ausmaß an Wutausbrüchen, der offene Ausdruck ärgerlichen Erlebens, nimmt jedoch nach dem 2. Lebensjahr über das gesamte Vorschulalter hinweg kontinuierlich ab. Welche Entwicklungen können hierfür ursächlich sein? Vor allem scheint es daran zu liegen, dass sich das Repertoire der regulationsbedürftigen Emotionen über das Erleben einer negativen Emotion wie Ärger hinaus auf selbstbewusste Emotionen (z. B. Scham) erweitert.

465
Q

Wie verläuft die Entwicklung selbstbewusster Emotionen?

A
  • Selbstbewusste Emotionen wie Scham, Schuld, Stolz, Verlegenheit oder Eifersucht werden mit dem Auftreten eines objektiven Selbstbewusstseins möglich, welches etwa ab der Mitte des 2. Lebensjahres zu erwarten ist
  • Die Kinder sind sich dann darüber bewusst, dass sie als Person von anderen Personen getrennt sind und von diesen als Objekt beobachtet und bewertet werden können. Daher zeigen Kinder nun in bestimmten Situationen ein verschämtes Verhalten (typischerweise an einem gesenkten Blick und hängenden Schultern zu beobachten).
  • Kinder erkennen sich im Spiegel und benutzen den eigenen Namen als Selbstreferenz. Für das Auftreten selbstbewusster Emotionen spielt auch das Bewusstsein für die Regeln und Normen des sozialen Umfelds eine Rolle.
466
Q

Definiere Temperament

A

Das Temperament eines Kindes umfasst stabile behaviorale und emotionale Verhaltensreaktionen, wie beispielsweise Ausdauer, Intensität oder Regelmäßigkeit. Die Reaktionsmuster können bereits sehr früh beobachtet werden und stehen sogar mit pränatalem Verhalten in Verbindung. Sie sind darüber hinaus in einem hohen Maße genetisch determiniert.

Aus moderner Sicht kann elterliches Verhalten ebenso Ursache wie Folge kindlichen Verhaltens sein.

Säuglinge unterscheiden sich bereits kurz nach der Geburt in ihrem Verhalten. Diese Unterschiede stellen eine entscheidende Bestimmungsgröße des elterlichen Verhaltens dar.

467
Q

Was sind Tempramentsdimensionen?

A

Das Temperamentskonzept beschreibt anhand von 9 Dimensionen interindividuelle Unterschiede im Verhalten, die bereits bei Säuglingen beobachtet werden können, zeitlich relativ stabil und zum Teil genetisch determiniert sind.

Andere Temperamentskonzepte betrachten neben Unterschieden bezüglich negativer auch solche bezüglich positiver Emotionen.

468
Q

Wie sind die biologischen Grundlagen und Stabilität des Tempraments?

A

Die Temperamentsdimensionen korrelieren zwischen eineiigen Zwillingen höher als zwischen zweieiigen Zwillingen. Man geht davon aus, dass die genetische Determination der Varianz des Temperaments bei 40-60% liegt.

Einige der Temperamentsdimensionen sind zeitlich stabiler als andere. Die Temperamentsdimensionen weisen insgesamt über das Alter hinweg eine große Variabilität auf. Besonders scheint dies für die Verhaltenshemmung der Fall zu sein.

Verhaltensgehemmte Kinder neigen zu starkem Unwohlsein und erhöhter Besorgnis in stressreichen oder neuen Situationen.

469
Q

Was für Temperamentstypen gibt es?

A

Auf der Basis der Temperamentsdimensionen werden 3 Temperamentstypen unterschieden: einfache, schwierige und langsam auftauende Kinder.

470
Q

Beschreibe das Passungsmodell

A

Es bestehen bedeutsame Zusammenhänge zwischen dem früh- kindlichen Temperament und späteren Verhaltensproblemen.

Das Passungsmodell geht davon aus, dass das Temperament seine (soziale) Bedeutsamkeit erst durch den kulturellen Kontext, vor allem durch die Passung zum elterlichen Verhalten erhält.

Eine fehlende Passung kann auch das kindliche Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen schwächen. Strafende, disziplinierende Maßnahmen bei schwierigen Kindern können das kindliche Verhalten verstärken und die Eltern-Kind- Beziehung negativ beeinflussen.

471
Q

Wie erfolgt Emotionsregulation in der Kindheit?

A

Die Entwicklung der Emotionsregulation vollzieht sich auf den beiden Dimensionen der intrapsychischen und der interpsychischen Regulation. Während Erstere die selbstständigen Regulationsstrategien abbildet, umfasst Letztere solche, bei denen andere Personen bei der Regulation unterstützend (mit)wirken.

472
Q

Beschreibe Emotionsregulation im Kleinkindalter

A

Erste Formen der intrapsychischen Regulation sind die Blickabwendung oder das Saugen an den Fingern als selbstberuhigende Maßnahmen. Bereits zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat wird bei größeren Belastungen aktiv die Unterstützung durch die Bezugspersonen eingefordert.

In der zweiten Hälfte des 1. Lebensjahres erweitert sich allein durch die fortschreitende motorische Entwicklung das Repertoire der Regulationsstrategien: Kinder können sich aktiv Reizen nähern oder sich von ihnen entfernen.

Bis zum 1. Geburtstag weitet sich das Repertoire an Regulationsstrategien aus. Hierbei spielen die motorische Entwicklung und das soziale Referenzieren eine wichtige Rolle. Durch die Affektabstimmung können Eltern auf das emotionale Erleben des Kindes Einfluss nehmen

Die ab dem 18. Lebensmonat rasch fortschreitende Sprachentwicklung führt zu einer Zunahme an Äußerungen bezüglich des eigenen emotionalen Erlebens sowie der Benennung von Ursachen und Folgen von Gefühlen. Familiäre Gespräche über Gefühle fördern die affektive Perspektivübernahme.

473
Q

Beschreibe die Emotionsregulation im Vorschulalter

A

Im Vorschulalter vollzieht sich ein augenfälliger Wechsel von der inter- zur intrapsychischen Regulation. Kinder sind zunehmend in der Lage, die emotionale Regulation selbstständig auszuführen und das (regulierte) emotionale Erleben für die Initiierung motivdienlicher Handlungen einzusetzen.

Vorschulkinder entwickeln die Kompetenz, negative emotionale Folgen für sich und andere vorherzusehen, wenn sie auf eine bestimmte Art und Weise handeln.

Im Vorschulalter entkoppeln sich allmählich das innere Erleben und das Ausdrucksverhalten. Dies drückt sich zunächst im Verhalten aus, kann aber noch nicht verbalisiert werden.

Eltern stellen saliente Modelle für den Umgang mit Emotionen dar.

474
Q

Beschreibe die Emotionsregulation im Schulalter

A

Kinder im Schulalter setzen in zunehmendem Maße kognitive Strategien zur Emotionsregulation ein, da sie erkennen können, dass Gedanken Gefühle beeinflussen können. Eine zentrale Strategie, die Schulkinder einzusetzen beginnen, ist die der Neubewertung einer Situation.

Während kognitive Strategien zunehmend genutzt werden, nehmen vermeidende und aggressionsbezogene Strategien ab.

475
Q

Beschreibe Emotionsregulation im Jugendalter

A

Die Vielfalt und Nutzungsflexibilität von Regulationsstrategien nimmt im Jugendalter weiter zu. Geschlechtseffekte bezüglich des Einsatzes von Strategien werden im Jugendalter zunehmend bedeutsam.

Jungen im Gegensatz zu Mädchen suchen weniger soziale Unterstützung, greifen eher auf vermeidende Strategien zurück und berichten in größerem Ausmaß Risikoverhaltensweisen zur Belastungsreduktion. ein Befund, der sich im Übrigen auch für das Erwachsenalter nachweisen ließ

In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass es die männlichen Jugendlichen sind, die im Jugendalter vermehrt über Risikoverhaltensweisen, wie Tabak-, Drogen oder Alkoholkonsum zur Stressbewältigung berichten.

Der Substanzmissbrauch wird ebenso zur externalisierenden Problemverarbeitung gezählt wie delinquentes und antisoziales Verhalten.

476
Q

Wie unterscheiden sich jungen und Mädchen in der Jugend in der Emotionsregulation?

A

zu erwähnen, dass es die männlichen Jugendlichen sind, die im Jugendalter vermehrt über Risikoverhaltensweisen, wie Tabak-, Drogen oder Alkoholkonsum zur Stressbewältigung berichten.

Es wird von verschiedenen Seiten angenommen, dass diese gegen die gesellschaftliche Norm verstoßenden Verhaltensweisen im Entwicklungsprozess in gewissem Sinne funktional sind und die Ablösung vom Elternhaus und die Anerkennung in der Gruppe der Gleichaltrigen unterstützen.

Jugendliche Mädchen tendieren im Gegensatz zu Jungen zu einer internalisierenden Problemverarbeitung, was sich in mehr depressiven Symptomen, Ängstlichkeit und sozialem Rückzug äußern kann. Ursachen hierfür sind weniger in den hormonellen Unterschieden als in der Orientierung an gesellschaftlichen Attraktivitätsnormen und einem ruminierenden, grübelnden Bewältigungsstil bei Mädchen zu suchen.

477
Q

Was ist Emotionswissen?

A

umfasst das Wissen um das Ausdrucksverhalten, um Indikatoren des emotionalen Erlebens und um Auslöser von Emotionen

478
Q

Ab wann wissen Kinder um die Auslöser von Emotionen?

A

Bis in das Schulalter hinein zeigen Kinder Defizite bezüglich des Wissens um die Auslöser von negativen Emotionen

Als Auslöser positiver Emotionen (Freude) werden von Schulkindern eher Aktivitäten und Ereignisse genannt, bei Ärger Provokationen oder ein Verlust. Kinder differenzieren auch interpersonale Ursachen (bei Ärger oder Trauer) und externe Ursachen (bei Freude oder Angst). Zunehmend werden auch interne Ursachen (z. B. Erinnerungen) genannt.

Das Wissen um Emotionsauslöser erweitert sich bei Schulkindern um emotionsspezifische Regulationsstrategien.

479
Q

Was sind Emotionsskripte?

A

Wissensstrukturen, in denen Situationen, Emotionen und Regulationsstrategien verknüpft sind.

480
Q

Wann wann zeigen Kinder ein Verständniss für wiedersprüchliche Emotionen?

A

Vorschulkindern fällt es sehr schwer, zweideutige Gefühlsempfindungen zu verbalisieren, wenn sich beispielsweise einem Kind in einer Geschichte ein Hund nähert. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Kinder nicht schon im Kleinkindalter ambivalente Gefühle zum Ausdruck bringen können

Erst mit 11 Jahren, also ab der späten Kindheit, scheint es Kindern möglich zu sein, ein Verständnis für widerstreitende Gefühle, also verschiedener Valenz (positiv und gleichzeitig negativ), in einer Situation wahrzunehmen bzw. auszudrücken.

481
Q

Definiere Syntax

A

Als Syntax wird das Regelsystem der Sprache bezeichnet, das die jeweilige Sprachgrammatik definiert.

482
Q

Definiere Semantik

A

Die Semantik bezieht sich demgegenüber auf die Bedeutung der Sprache und dementsprechend also auf die Inhalte, die mit einem Wort bzw. einem Satz ausgedrückt werden.

483
Q

Definiere Pragmatik und Phonologie

A

Mit Pragmatik ist das Wissen über die Verwendung von Sprache zur Kommunikation gemeint, während Phonologie sich auf das Lautsystem der Sprache bezieht

484
Q

Definiere Morpheme und Phoneme

A

Innerhalb der Semantik bilden die Morpheme die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten. Beispielsweise enthält das Wort »Schirme« zwei Morpheme: Neben dem Bedeutungsinhalt von »Schirm« wird durch das Anhängen eines »e« darauf hingewiesen, dass es sich um mehrere Schirme handelt. Innerhalb der Phonologie bilden wiederum die Phoneme die kleinsten lautlichen Einheiten. Sie charakterisieren also die einzelnen Laute, die in einem Sprachsystem vorkommen.

485
Q

Womit werden das Wernicke- und Broca-Areal in verbindung gebracht?

A

Das Wernicke-Areal wird mit dem Sprachverständnis und das Broca- Areal mit der Sprachproduktion in Zusammenhang gebracht.

486
Q

In welcher Hirnhälfte wird die Sprache kontrolliert?

A

Vor allem bei Rechtshändern werden die Sprachfunktionen überwiegend von der linken Hirnhälfte kontrolliert. Bei Linkshändern gibt es sowohl den Fall einer über- wiegenden Kontrolle durch die rechte Hirnhälfte als auch eine beidseitige Lokalisation der Steuerungsfunktionen.

Schon pränatal finden sich Hinweise auf eine Spezialisierung der Hirnhälften, die sich in den Folgejahren fortsetzt.

Die Kindheit kann als eine sensible Periode für den Spracherwerb angesehen werden, in der der Erwerb einer Sprache besonders leicht vonstattengeht.

487
Q

Was ist Vorraussetzung für den Spracherwerb?

A

Am Anfang der Entwicklung spielen insbesondere die Sprachwahrnehmungskompetenzen eine entscheidende Rolle.

488
Q

Wie erfolgt die Zuorndnung von Sprache zu Begriffskathegorien?

A

Kinder lassen sich durch die Ganzheits-, die Taxonomie- und die Disjunktionsannahme leiten, wenn es darum geht, bestimmten Objektkategorien eine sprachliche Bezeichnung zuzuordnen.

489
Q

Was ist die Ganzheitsannahme?

A

Nach der Ganzheitsannahme wird davon ausgegangen, dass Worte sich auf ganze Objekte beziehen.

490
Q

Was ist die Taxonomieannahme?

A

Die Taxonomieannahme besagt, dass sich Worte auf Objekte desselben Typs beziehen.

491
Q

Was ist die Disjunktionsannahme?

A

Nach der Disjunktionsannahme wird davon ausgegangen wird, dass jedes Objekt nur eine Bezeichnung hat.

492
Q

Warum ist der passive Wortschatz größer als der aktive?

A

Grundsätzlich entwickelt sich dabei das Sprachverständnis schneller als die Sprachproduktion. Der passive Wortschatz ist daher größer als der aktive Wortschatz.

493
Q

Was geschieht in der Vorsprachlichen-Phase?

A

Kommunikation mit Gesten

Bevor Kinder in der Lage sind, verbal zu kommunizieren, können sie Gesten nutzen, um sich zu verständigen. So strecken kleine Kinder ihre Arme den Eltern entgegen, um auf den Arm genommen zu werden, oder sie zeigen auf Gegenstände, die sie gern haben möchten.

494
Q

Wie kommt es zur Produktion erster Worte?

A

Vor der Produktion von Sprache beginnen Säuglinge mit einem Plappern, das bereits in vielerlei Hinsicht den Sprachmerkmalen der Umgebungssprache entspricht.

Die Phase der Einwortsätze wird häufig auch als holophrasische Phase bezeichnet, da mit einem Wort vielfach bereits komplexe Aussagen ausgedrückt werden sollen.

Zu Anfang der Entwicklung fehlen den Kindern noch viele Worte in ihrem Vokabular. Eine Strategie, um dies zu überbrücken, besteht in der sprachlichen Überdehnung.

495
Q

Was ist die holophrasische Phase?

A

Die Phase der Einwortsätze wird häufig auch als holophrasische Phase bezeichnet, da mit einem Wort vielfach bereits komplexe Aussagen ausgedrückt werden sollen.

496
Q

Was ist unter Überdehnung zu verstehen?

A

Zu Anfang der Entwicklung fehlen den Kindern noch viele Worte in ihrem Vokabular. Eine Strategie, um dies zu überbrücken, besteht in der sprachlichen Überdehnung.

Damit ist gemeint, dass die Kinder ein Wort über den sprachlichen Kontext hinaus, in dem sie es ursprünglich gelernt haben, generalisieren. So kommt es nicht selten vor, dass das Wort »Hase« auch für ein Meerschweinchen, ein Eichhörnchen oder für andere kleine Säugetiere genutzt wird.

497
Q

Wann kommt es zur Wortschatzexplosion?

A

In der zweiten Hälfte des 2. Lebensjahres setzt bei den meisten Kindern eine Wortschatzexplosion ein. Dabei kommt es zu einem rapiden Anstieg des Wortschatzes.

498
Q

Was ist telegraphische Sprache?

A

Wenn Kinder Worte zu Sätzen zusammenstellen, lassen sie auf charakteristische Weise Satzelemente aus. Es kommt zu einer telegrafischen Sprache.

Vorwiegend sind dies Artikel, Hilfsverben oder Funktionswörter (wie Präpositionen).

499
Q

Wie kann die Sprachentwicklung eines Kindes durch die soziale Umwelt unterstützt werden?

A

Durch eine Abstimmung mit dem Blickverhalten des Kindes gelingt es Erwachsenen, insbesondere die Semantikentwicklung bei ihrem Kind zu unterstützen.

Dies beginnt damit, dass die Bezugsperson der Blickrichtung des Kindes folgt und ihm dabei erläutert, was es gerade sieht. Das Kind lernt dabei bereits in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, dass ein Objekt, das es gerade ansieht, eine Bezeichnung hat.

Bei der Ammensprache handelt es sich um eine Sprechweise, die auf den Entwicklungsstand eines Kindes bezogen ist.

Wichtige didaktische Strategien von Erwachsenen bestehen in der Nutzung von Hinweisfunktionen, von Spracherweiterungsfunktionen und von Korrekturfunktionen.

500
Q

Wie entwickelt sich die Sprachpragmatik?

A

Am Anfang der Entwicklung erfolgt der Sprachgebrauch überwiegend egozentrisch. Dies bedeutet, dass die Perspektive des Gesprächspartners wenig berücksichtigt wird.

Der Egozentrismus des Sprachgebrauchs zeigt sich beispielsweise darin, dass die Gesprächsbeiträge von Kindern häufig nicht aufeinander bezogen sind.

501
Q

Wie erfolt eine bilinguale Entwicklung bei Kindern?

A

Hinweise darauf, dass sowohl die kognitiven Kompetenzen als auch die metalinguistischen Fähigkeiten (Wissen über Sprache) von Kindern mit bilingualem Hintergrund durchschnittlich ausgeprägter sind als ohne einen solchen Hintergrund

Zweisprachig aufwachsende Kinder erlernen die Zweitsprache wie die Erstsprache ohne bewusste Anstrengung.

Das Überwiegen der Vorteile eines bilingualen Aufwachsens spricht dafür, das frühe Zeitfenster zu nutzen, um die Sprachkompetenzen von Kindern zu fördern.

Problematisch kann es dann werden, wenn ein Kind aufgrund des Aufwachsens in verschiedenen Sprachkontexten keine der Sprachen richtig lernt, weil keine angemessene Förderung erfolgt.

502
Q

Wie entwickelt sich die Sprache bei gehörlosen Kindern?

A

Auch eine Gebärdensprache kann frühzeitig ohne bewusste Anstrengung erlernt werden.

Wenn jedoch in der sozialen Umgebung nicht in der Gebärdensprache kommuniziert wird (z. B. weil die Eltern nicht gehörlos sind), müssen auch gehörlose Kinder die Gebärdensprache bewusst und systematisch erlernen.

503
Q

Definiere Selbstkonzept

A

Das Selbstkonzept besteht als kognitive Komponente des Selbst aus der Selbstwahrnehmung und dem Wissen um das, was die eigene Person ausmacht. Neben persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten, die man besitzt, gehören zu diesem Wissen auch Neigungen, Interessen und typische Verhaltensweisen.

504
Q

Definiere Selbstwert

A

Der Selbstwert resultiert als affektive Komponente des Selbst aus den Bewertungen der eigenen Person oder von Aspekten, die die eigene Person ausmachen. Somit können sich die Bewertungen auf Persönlichkeitseigenschaften, Fähigkeiten oder aber auch auf das eigene emotionale Erleben beziehen.

505
Q

Beschreibe James theoretischen Ansatz zur Selbstkonzeptforschung

A

James unterscheidet das Selbst als Subjekt und das Selbst als Objekt. Letzteres, das Selbstkonzept, setzt sich aus unterschiedlichen Bereichen zusammen: Das materielle Selbst (Wissen um den eigenen Körper), das spirituelle Selbst (Wissen um die eigenen geistigen Eigenschaften) und das soziale Selbst (Wissen um die Sicht anderer auf sich selbst).

506
Q

Beschreibe Cooleys theoretischen Ansatz zur Selbstkonzeptforschung

A

Cooley stellt das soziale Umfeld bei der Selbstentwicklung in den Vordergrund und geht davon aus, dass das Selbstkonzept die wahrgenommen Zuschreibungen anderer (»looking-glass self«) widerspiegelt.

507
Q

Beschreibe Meads theoretischen Ansatz zur Selbstkonzeptforschung

A

Aus Sicht des symbolischen Interaktionismus nach Mead führt die Fähigkeit zur Perspektivübernahme zu der Möglichkeit, sich selbst aus der Sicht anderer wahrzunehmen.

508
Q

Beschreibe Freuds theoretischen Ansatz zur Selbstkonzeptforschung

A

Aus psychoanalytischer Sicht vollzieht sich die Entwicklung des Selbst auf der Grundlage normativer sozialer Konfliktsituationen, die das Individuum in den einzelnen Lebensphasen zu bewältigen hat.

509
Q

Vergleiche Freuds und Eriksons theoretischen Ansatz der Selbstkonzeptforschung

A

Kollidieren bei Freud die ungebremsten Wünsche des Es mit den Normen des Über-Ich, was durch ein vermittelndes, realitätsorientiertes Vorgehen des Ich gelöst werden kann,

so sieht Erikson die Entwicklung des Selbst als eine Abfolge von normativen, d. h. an das Lebensalter gebundenen, psychosozialen Konfliktsituationen.

Diese Konflikte bauen entwicklungspsychologisch insofern aufeinander auf, als die Qualität der Lösung eines Konfliktes die Konfliktlösung in den folgenden Phasen beeinflusst.

Wenn das Kind Aufgaben früher Stufen bewältigt, also beispielsweise ein Urvertrauen aufbaut, Autonomie erlebt, Aufgaben mit Initiative begegnet und ein Gefühl der Kompetenz entwickeln konnte, sind nach Erikson die Grundlagen für die Entwicklung eines kohärenten Selbstbildes, einer Identität gelegt.

Die Identitätsbildung gilt nach Erikson als zentrale Entwicklungsaufgabe des Jugendalters, wird aber prinzipiell als lebenslanger Prozess gesehen.

510
Q

Wie sieht Erikson die Identitätsbildung?

A

Die Identitätsbildung gilt nach Erikson als zentrale Entwicklungsaufgabe des Jugendalters, wird aber prinzipiell als lebenslanger Prozess gesehen.

511
Q

Beschreibe Marcias 4 Identitässtadien

A
  • aufbauend auf Erikson
  • Eine diffuse Identität bedeutet, dass das Individuum keine klare Vorstellung von sich selbst hat. Eine übernommene Identität bedeutet, dass sich das Individuum – ohne Alternativen zu bedenken – auf eine Identität festgelegt hat.
  • nach diesem Modell der entscheidende Schritt der Identitätsentwicklung mit dem Eintreten der postulierten Krise. Das damit verbundene Stadium des psychosozialen Moratoriums ist dadurch gekennzeichnet, dass verschiedene alternative Orientierungen an Werten und Zielverpflichtungen gegeneinander abgewogen werden.
  • Ein Moratorium bedeutet, dass das Individuum in einer bestehenden Krise unterschiedliche Identitätsfestlegungen gegeneinander abwägt. Eine erarbeitete Identität bedeutet, dass das Individuum sich am Ende einer Krise auf eine Identität festgelegt hat.
  • Individuen können zwischen den Stadien wechseln, ohne dass dabei ein prototypischer Verlauf erkennbar ist. Eine erarbeitete Identität ist dabei das stabilste Stadium.
512
Q

Was ist nach Marcia eine diffuse bzw. übernommene Identität?

A

Eine diffuse Identität bedeutet, dass das Individuum keine klare Vorstellung von sich selbst hat. Eine übernommene Identität bedeutet, dass sich das Individuum – ohne Alternativen zu bedenken – auf eine Identität festgelegt hat.

513
Q

Was bedeutet Moratorium und erarbeitete Identität?

A

Ein Moratorium bedeutet, dass das Individuum in einer bestehenden Krise unterschiedliche Identitätsfestlegungen gegeneinander abwägt. Eine erarbeitete Identität bedeutet, dass das Individuum sich am Ende einer Krise auf eine Identität festgelegt hat.

514
Q

Welche Identitätsstadien unterscheidet Marcia?

A

Individuen können zwischen den Stadien wechseln, ohne dass dabei ein prototypischer Verlauf erkenn- bar ist. Eine erarbeitete Identität ist dabei das stabilste Stadium.

515
Q

Beschreibe das hierarchische Modell des Selbstkonzepts nach Shavelson et al

A

Das hierarchische Modell von Shavelson et al. geht davon aus, dass das Selbstkonzept ein strukturiertes, mehrdimensionales, hierarchisches Gefüge ist, das vor allem auf den hohen Hierarchieebenen eine gewisse Stabilität hat und sich mit zunehmendem Alter ausdifferenziert. Es unterscheidet u. a. ein schulisches und ein nichtschulisches Selbstkonzept.

516
Q

Welche Eigenschaften hat das Selbstkonzept nach Shavelson et al?

A
  1. Das Selbstkonzept ist ein strukturiertes Gefüge, in welches sich alltägliche, selbstbezogene Informationen einfügen.
  2. Das Selbstkonzept ist mehrdimensional, setzt sich also aus unterschiedlichen Facetten des Selbst zusammen.
  3. Das Selbstkonzept ist hierarchisch organisiert. Während konkret beobachtete Verhaltensweisen in spezifischen Situationen als unterste Ebene des Modells gelten können, bilden Schlussfolgerungen aus diesen Verhaltensweisen die mittlere Ebene des Modells. Auf einer weiter generalisierten Ebene wird ein schulisches von einem nichtschulischen Selbstkonzept unterschieden. An der Spitze steht das globale Selbstkonzept.
  4. Das Selbstkonzept gewinnt mit jeder Hierarchieebene an Stabilität, sodass es einer Vielzahl an Erfahrungen bedarf, um beispielsweise das schulische oder gar das globale Selbstkonzept zu verändern.
  5. Das Selbstkonzept erfährt mit dem Entwicklungsstand des Individuums eine Ausdifferenzierung. Es bilden sich verschiedene Facetten des Selbstkonzeptes heraus, wobei sich Erfahrungen in Bezug auf eine dieser Facetten nicht notwendigerweise auf andere Facetten auswirken.
  6. Das Selbstkonzept enthält bedeutsame Bezüge zu Drittvariablen, wobei dies in besonderem Maße gilt, wenn spezifische Facetten des Selbstkonzepts betrachtet werden (z. B. Bezüge zwischen dem körperbezogenen Selbstkonzept und dem Interesse an sportlicher Betätigung).
517
Q

Wie wäre Shavelson et als Selbstkonzept zu skizzieren?

A
518
Q

Wie entwickelt sich das Selbstkonzept mnach Shavelson et al über Zeit?

A

Das mehrdimensional und hierarchisch organisierte Selbstkonzept gewinnt im Laufe der Entwicklung an Stabilität und Differenziertheit.

519
Q

Beschreibe das schulische Selbstkonzept nach Shavelson

A

Das schulische Selbstkonzept besteht aus zwei unabhängigen Facetten: Einem mathematischen und einem sprachlichen Selbstkonzept. Bei Differenzierung dieser Facetten ergeben sich bedeutsame, fachspezifische Bezüge zu objektiven Schulleistungen.

Die Unabhängigkeit des mathematischen und sprachlichen Selbstkonzepts (bei gleichzeitiger Korrelation der entsprechenden schulischen Leistungen) wird durch das Modell des externalen und internalen Bezugsrahmens erklärt. Dieses nimmt an, dass neben dem Vergleich eigener mit fremden Leistungen in jeweils einem Fach auch der Vergleich der eigenen Leistungen in beiden Fächern für die Einschätzung der eigenen Leistungen relevant ist.

520
Q

Was sind externale, interindividuelle Vergleiche?

A

eigene Leistungen im Fach Mathematik verglichen mit denen anderer

521
Q

Was sind internale, intraindividuelle Vergleiche?

A

eigene Leistungen im Fach Mathematik verglichen mit Sprache

522
Q

Welche Geschlechtsunterschiede giebt es nach Shavelson im Selbstkonzept?

A

Jungen und Mädchen unterscheiden sich in ihrem globalen Selbstkonzept nicht.

Geschlechtsunterschiede bestehen bezüglich des mathematischen Selbstkonzeptes (Jungen mit positiveren Werten als Mädchen) und des sprachlichen Selbstkonzepts (Mädchen mit positiveren Werten als Jungen). Diese Unter- schiede lassen sich nur zum Teil durch Unterschiede in den objektiven Leistungsmaßen erklären.

523
Q

Was meint Fillip mit direkter Prädikatenzuweisung?

A

Direkte Prädikatenzuweisungen durch andere Personen sind Informationen, die einem Individuum durch andere Personen in verbalen Interaktionen mitgeteilt werden.

524
Q

Was meint Fillip mit indirekter Prädikatenzuweisung?

A

Indirekte Prädikatenzuweisungen durch andere Personen sind Informationen, die aus dem Verhalten eines Interaktionspartners erschlossen bzw. interpretiert werden (müssen).

525
Q

Was meint Fillip mit komperativer Prädikatenselbstzuweisung?

A

Komparative Prädikatenselbstzuweisungen sind Informationen, die Individuen durch den Vergleich mit anderen erhalten, wobei Kinder mit zunehmendem Alter selbst bestimmen, mit wem sie sich vergleichen. Je nach sozialem Bezugsrahmen finden so Aufwärts- oder Abwärtsvergleiche statt.

526
Q

Was meint Fillip mit reflexiven und ideationalen Prädikatenselbstzuweisungen?

A

Ab der späten Kindheit oder dem frühen Jugendalter werden reflexive und ideationale Prädikatenselbstzuweisungen als Quellen selbstbezogenen Wissens relevant. Mit erstgenannten Informationen sind solche gemeint, die aus Selbstbeobachtungen resultieren, während sich Letztere durch das Nach- denken über die eigene Person und den Einbezug vergangener oder zukünftiger Eigenschaften des Selbst auszeichnen.

527
Q

Wie entwickelt sich das Selbstkonzept in der Kindheit?

A
  • In der Mitte des 2. Lebensjahres sind Kinder zur visuellen Selbsterkenntnis in der Lage.
  • Zeitgleich mit der visuellen Selbsterkenntnis findet man in den sprachlichen Äußerungen den eigenen Namen als Selbstreferenz und die Nutzung von Personalpronomina.
  • Kinder bringen am Anfang ihrer Selbstkonzeptentwicklung fremden Gesichtern mehr Interesse entgegen. Dies ändert sich mit der Fähigkeit, sich selbst im Spiegel zu erkennen. Die Kinder bringen nun dem eigenen (und nicht einem fremden) Gesicht mehr Interesse entgegen.
  • Mit 14 Monaten zeigen Kinder bereits eine sichere Differenzierung zwischen sich selbst und anderen.
  • Erst mit etwa 4 Jahren kann man von der Existenz eines autobiografischen Gedächtnisses ausgehen. Erst in diesem Alter erleben sich Kinder als eine zeitlich invariante Entität. Dies konnte durch eine Modifikation des Rouge-Tests und die Analyse kindlicher Erzählungen untermauert werden.
528
Q

Wie entwickelt sich das Selbstkonzept im Vorschulalter?

A

Ab dem Vorschulalter können Kinder sich selbst aus einer fremden Perspektive betrachten und bewerten. Wahrgenommene Diskrepanzen zwischen dem Real-Selbst (subjektive Einschätzung des Selbst) und dem Fremd-Soll-Selbst (subjektive Erwartung anderer an das Selbst) stehen mit negativen selbst- bezogenen Emotionen wie Schuld und Scham in Zusammenhang.

Das Selbstkonzept besteht in dieser Zeit noch aus relativ unzusammenhängenden, inkohärenten Selbstaspekten, die sich auf physische Eigenschaften, Aktivitäten, soziale und psychische Eigenschaften beziehen. Die Repräsentation des Selbst ist in unrealistischem Maße positiv und folgt dem »Alles- oder-Nichts«-Prinzip.

529
Q

Wie entwickelt sich das Selbstkonzept im Schulalter?

A

Ab dem Schulalter werden soziale Vergleiche und damit die komparative Prädikatenselbstzuweisung als Quelle selbstbezogenen Wissens relevant. Leistungsbezogene Vergleiche treten in den Vordergrund, wobei offene Formen des Vergleichs durch subtile Formen des Vergleichs abgelöst werden.

Der Fischteicheffekt bezieht sich darauf, dass eigene Leistungen in Abhängigkeit von den Leistungen der sozialen Bezugsgruppe bewertet werden, was sich bei einem Bezugsgruppenwechsel u. U. nachteilig auswirken kann. Dieser Effekt konnte unabhängig von der jeweiligen Kultur nachgewiesen werden

Die Einschätzungen der eigenen Leistungen orientieren sich zunehmend an Fremdeinschätzungen durch Bezugspersonen (vor allem Lehrer) und werden dadurch zunehmend realistischer.

Die hierarchische Struktur des Selbstkonzeptes tritt nun zunehmend zutage. Spezifische Verhaltensweisen auf der niedrigsten Ebene werden in Konzepte höherer Ordnung (»traits«) integriert. Durch diese Differenzierung ist es Schulkindern nun auch möglich, positive und negative Aspekte des Selbstkonzeptes zu integrieren und da- durch ein realistisches Selbstbild zu haben.

530
Q

Wie entwickelt sich das Selbstkonzept in der Jugend?

A

Eine erhöhte Selbstaufmerksamkeit und Selbstreflexion ist für das Jugendalter charakteristisch. Informationen aus der eigenen Biografie werden bei der Interpretation aktueller Selbstbeobachtungen einbezogen.

Das Selbstkonzept wird durch vergangene und antizipierte, d. h. zukünftig erwartete Selbsterfahrungen ergänzt. Parallel hierzu vollzieht sich die Ausbildung eines Persönlichkeitskonzepts.

Kohärenz gewinnt das Selbstbild, indem Selbstkonzeptaspekte in konkreten, situationalen Kontexten gesehen werden. Jugendliche führen Verhaltensunterschiede zunehmend auf unterschiedliche soziale Rollen zurück, die sie je nach Situation und Bezugsrahmen übernehmen.

Das Körperselbstkonzept rückt durch die pubertätsbedingten, körperlichen Veränderungen in den Mittelpunkt. Jungen besitzen in den zentralen Facetten des Körperselbstkonzepts positivere Werte als Mädchen.

Das negativere Selbstbild von Mädchen wird mit Depressionen und Essstörungen in Verbindung gebracht und durch die Übernahme einer Geschlechtsrollenidentität erklärt, die sich an gesellschaftlichen Schönheitsidealen orientiert.

Jugendliche lösen sich vom Elternhaus ab und wählen ihre Erfahrungsräume in hohem Maße selbst. Die Aufrechterhaltung einer Verbundenheit mit den Eltern scheint für die Entwicklung des Selbst jedoch wichtig zu sein.

Auch internetbasierte Medien (wie soziale Netzwerke) bieten Möglichkeiten zur Identitätsbildung für Jugendliche.

531
Q

Beschreibe den Entwicklungsverlauf des Selbstwertes

A

Der typische Entwicklungsverlauf des Selbstwertes zeigt ein kontinuierliches Absinken von der mittleren Kindheit bis zur Jugend. Während jüngere Kinder noch ein unrealistisch positives Bild von sich selbst haben, orientieren sich Schulkinder stärker an externen Einschätzungen, wobei negative Einschätzungen einen zunehmenden Einfluss auf die Selbsteinschätzung gewinnen.

Jungen und Mädchen unterscheiden sich zunehmend in ihrem Selbstwert, wobei Mädchen die negativere Entwicklung zeigen. Dabei scheinen sowohl sozialisatorische wie biologische Ursachen eine Rolle zu spielen.

532
Q

Welche Entwicklungsverläufe des Selbstwerts in der Jugend gibt es?

A

Es lassen sich 4 typische Entwicklungsverläufe des Selbstwertes über die Jugend zeigen: Neben einem kontinuierlich hohen bzw. niedrigen Selbstwert scheint es Gruppen zu geben, in denen ein Anstieg bzw. ein Absinken des Selbstwertes stattfindet. Es gibt Hinweise darauf, dass bei der Entwicklung des Selbstwertes deutliche interindividuelle Unterschiede existieren.

Die vier Gruppen stehen deutlich mit Alkoholkonsum und -missbrauch, Devianz und Anfälligkeit für negative Gruppeneinflüsse in Verbindung. Besonders gravierend scheinen die Zusammenhänge für die Gruppe derjenigen Jugendlichen zu sein, deren einstmals hoher Selbstwert kontinuierlich absinkt.

Die späte Kindheit oder die frühe Jugend scheinen ein günstiger Zeitpunkt für Maßnahmen zur Verbesserung des Selbstwerts zu sein, um die Stabilisierung eines negativen Selbstwerts in der Jugend zu verhindern.

533
Q

Beschreibe das Modell der Geschlechtsähnlichkeiten

A

Das Modell der Geschlechtsähnlichkeiten geht davon aus, dass sich Frauen und Männer nur in sehr wenigen psychologischen Variablen bedeutsam unterscheiden. Hierzu gehören vor allem motorische Fähigkeiten und das soziale Verhalten. Eine entwicklungspsychologische Betrachtung von Geschlechtsunterschieden erscheint angemessen und sinnvoll.

534
Q

Gibt es Geschlechtsunterschiede in motorischen Fähigkeiten?

A

Bereits ab dem 1. Lebensjahr kann man Unterschiede im Aktivitätsniveau zwischen Jungen und Mächen feststellen, die sich bis in das Jugendalter hinein ausbauen.

Jungen bereits ab dem 1. Lebensjahr und dann bis ins Jugendalter kontinuierlich zunehmend ein deutlich höheres Aktivitätsniveau zeigen als Mädchen

Besonders deutlich werden Unterschiede im Entwicklungsverlauf bei motorischen Leistungen, die eine gewisse Körperkraft, Muskelkraft und Ausdauer erfordern. Ein bedeutsamer Anteil dieser Unterschiede kann durch anthropometrische Variablen (Fettanteil am Körpergewicht und Körpergröße) erklärt werden.

Es gibt Hinweise darauf, dass Frauen Vorteile gegenüber den Männern bei feinmotorischen Aufgaben haben, wobei dies nicht unumstritten ist, da die Berücksichtigung der anlagebedingten Fingergröße und des Fingerumfangs einen Einfluss auf die Leistung hat.

535
Q

Welche Geschlechtsunterschiede zeigen sich in mathematisch-naturwissenschaftlichen und sprachlichen Fähigkeiten?

A

Jungen haben einen Leistungsvorsprung im Bereich mathematisch- naturwissenschaftlicher Fächer (besonders Physik und Chemie), Mädchen zeigen (zumindest tendenziell) bessere Leistungen im Bereich der Biowissenschaften.

Jüngere Studien können bedeutsame Leistungsvorteile von Mädchen in vielen sprachlichen Kompetenzen nachweisen. Die Sprachentwicklungsforschung weist darauf hin, dass Mädchen eine frühere und reibungslosere Sprachentwicklung und einen rascheren Zuwachs des Sprachschatzes zeigen.

Jungen sind in stärkerem Maße von Sprachentwicklungsschwierigkeiten und -störungen betroffen.

536
Q

Welche Geschlechtsunterschiede zeigen sich in räumlichen Fähigkeiten?

A

Forschungen im Bereich der Entwicklung von räumlichen Fähigkeiten zeigen einen konsistenten Vorsprung des männlichen Geschlechts. Die Vorteile bauen sich über die Kindheit aus und stabilisieren sich im Jugend- und Erwachsenenalter. Vermutlich stellen diese Fähigkeiten eine Grundlage für die Unterschiede in den mathematischen Fähigkeiten da

537
Q

Welche Geschlechtsunterschiede zeigen sich in Hilfsbereitsschaft?

A

Die Hilfsbereitschaft von männlichen Personen hängt in bedeutsamem Maße vom Kontext ab, in dem Hilfsbereitschaft gefordert ist.

  • Männliche Probanden (ab 14 Jahre) zeigen eine größere Hilfsbereitschaft, wenn
  • Hilfsbereitschaft in einer Felduntersuchung außerhalb des Labors erfasst wird,
  • andere potenzielle Helfer zugegen sind,
  • das Opfer weiblichen Geschlechts ist und
  • die Notlage offensichtlich ist.

Während das Geschlecht des Opfers bei Männern eine große Rolle spielt, helfen Frauen eher, wenn das Opfer seine Hilfsbedürftigkeit mitteilt.

Die Sensitivität für das Ausdrucksverhalten eines Gegenübers und das empathische Erleben stehen mit der Initiierung von Hilfeverhalten im Zusammenhang. Frauen haben diesbezüglich gegenüber Männern deutliche Vorteile. Neben der Geschlechtsrollenorientierung scheinen auch biologische Einflüsse eine Erklärungsgrundlage darzustellen.

538
Q

Welche Geschlechtsunterschiede zeigen sich in Aggression?

A

Geschlechtsunterschiede zeigen sich in Bezug auf physische und soziale Aggression. Jungen zeigen dabei bereits früh deutlich stärkere Tendenzen hinsichtlich der physischen Aggression, wenngleich dieses Phänomen nicht universell zu sein scheint.

Mädchen zeigen stärkere Tendenzen als Jungen im Bereich der sozialen Aggression, die eine Beschädigung des Selbstwerts oder der sozialen Beziehungen einer Person intendieren. Dieser Geschlechtsunterschied ist bereits im Vorschulalter zu beobachten. Mädchen schätzen Formen der sozialen Aggression als schädigender ein, als Jungen dies tun.

Das individuelle Ausmaß geschlechtsuntypischer Aggressionsformen steht mit stärkeren Anpassungsproblemen in Zusammenhang.

Hierbei zeigte sich, dass Jungen, die in stärkerem Maße indirekte Aggression zeigten, sowie Mädchen, die sich durch erhöhte Maße physischer Aggression auszeichneten, durch Anpassungsprobleme auffälliger waren als Kinder, die ihr aggressives Verhalten an den »Geschlechtsnormen« ausrichten oder sich nicht aggressiv verhalten.

539
Q

Welche Geschlechtsunterschiede zeigen sich im Gesundheitsstatus?

A

Frauen schätzen ihre Gesundheit schlechter ein als Männer, geben mehr Beschwerden an und nehmen häufiger eine ärztliche Behandlung in Anspruch. Diese Sensibilität und Öffnungsbereitschaft können als gesundheitsbezogene Schutzfaktoren betrachtet werden.

Die gesundheitsbezogenen Geschlechtsunterschiede finden sich bereits im Kindes- und Jugendalter.

Als zwei prominente Erklärungen für die Geschlechtsunterschiede wer- den Unterschiede in der Reizwahrnehmungssensitivität und in der Schmerzbewältigung diskutiert.

540
Q

Wie wird versuht durch Chromosomale Einflüsse Geschlechtsunterschiede zu erklären?

A

Eine X-rezessive Vererbung bedeutet, dass ein Merkmal durch ein Allel eines rezessiven X-chromosomalen Gens bestimmt wird. Dies hat zur Folge, dass sich dieses Merkmal bei Männern mit einer größeren Wahrscheinlichkeit im Phänotyp äußert als bei Frauen.

sodass man davon ausgehen darf, dass die Erklärung von psychologischen Geschlechtsunterschieden auf der Grundlage einer X-rezessiven Vererbung (im Gegensatz zu einer Reihe von Erbkrankheiten wie der Hämophilie) nicht aufrechterhalten werden kann

541
Q

Wie wird versuht durch hormonelle Einflüsse Geschlechtsunterschiede zu erklären?

A

Hormonelle Einflüsse zeigen sich nicht nur in Form von Fehlentwicklungen im Bereich physischer Charakteristiken, sondern auch in Langzeiteffekten auf geschlechtstypisches Verhalten.

In Tierversuchen konnte der Einfluss von Androgenen auf das Verhalten weiblicher Tiere und die Existenz kritischer Perioden für hormonelle Einflüsse nachgewiesen werden.

Im Vergleich klinischer mit Kontrollstichproben zeigte sich ein Zusammenhang zwischen einer Androgenüberproduktion und männlichen Aktivitäten, aggressivem und unempathischem Verhalten sowie räumlichen Fähigkeiten. Ähnliche Befunde wurden in Studien in der Allgemeinbevölkerung nachgewiesen.

Es zeigte sich, dass ein Großteil des Geschlechtsunterschiedes in der Aufgabenbewältigung durch den fetalen Testosteronspiegel erklärt werden konnte. In der Tat muss man also davon ausgehen, dass zumindest ein Teil der Geschlechtsunterschiede durch den Einfluss hormoneller Größen erklärbar ist.

542
Q

Wie wird versuht durch Unterschiede in Gehirnstrukturen Geschlechtsunterschiede zu erklären?

A

Mit der Lateralisation der Gehirnhemisphären ist die Spezialisierung der Gehirnhälften für verbale und analytische (linke Hemisphäre) bzw. visuell-räumliche und ganzheitliche (rechte Hemisphäre) Verarbeitungsprozesse gemeint.

Männer neigen in visuell-räumlichen Aufgaben stärker zu einer Lateralisation als Frauen, die eher eine bilaterale Gehirnaktivität zeigen. Bei verbalen Aufgaben konnte eine geschlechtsspezifische Lateralisation aber nicht nachgewiesen werden.

Die Empathizing-Systemizing-Theorie geht davon aus, dass Geschlechtsunterschiede in Gehirnstrukturen (wie interhemisphärische Konnektivität oder Neuronen- dichte im zerebralen Kortex) mit unterschiedlichen Informationsverarbeitungsstilen (Empathizing versus Systemizing) in Zusammenhang stehen

543
Q

Welche Geschlechtsunterschiede gibt es beim Reifungstempo?

A

Geschlechtsunterschiede im Reifungstempo (Reifungsvorsprung der Mädchen)finden sich bereits bei Neugeborenen und konnten (innerhalb der Geschlechtsgruppen) mit Unterschieden im sozialen und emotionalen Verhalten in Beziehung gesetzt werden. Dennoch ist der Einfluss des Reifungstempos als isolierte Variable fragwürdig.

544
Q

Was sagen Lerntheoretische Ansätze zu Geschlechtsunterschieden?

A

Lerntheoretische Ansätze gehen davon aus, dass es nicht zur Geschlechtstypisierung kommen würde, wenn im sozialen Umfeld keine spezifischen Reaktionen auf geschlechtstypische oder -untypische Verhaltensweisen aufträten. Untersucht wurde in diesem Zusammenhang der Einfluss der Eltern und der Gleichaltrigen.

545
Q

Was sagt die Bekräftigungstheorie (Konditionierung) zu Geschlechtsunterschieden?

A

Die Bekräftigungstheorie sieht den Einsatz von Belohnung und Bestrafung durch Erziehungsinstanzen als wesentliche Einflussgrößen auf geschlechtsspezifische Auftretenswahrscheinlichkeiten für bestimmte Verhaltensweisen.

Eltern scheinen tatsächlich geschlechtsspezifische Erwartungen an Töchter und Söhne zu haben. Dies zeigte sich z. B. für aggressives und oppositionelles Verhalten: Mütter zeigen weniger Akzeptanz für dieses Verhalten bei ihren Töchtern und erwarten bei diesen größere Einflussmöglichkeiten.

Aufgrund bisheriger Befunde scheinen sich die unterschiedlichen Erwartungen an das Verhalten von Töchtern und Söhnen nicht in einem geschlechtsspezifischen Erziehungsverhalten niederzuschlagen, wie es von der Bekräftigungstheorie erwartet wird. Lediglich bezüglich des Spielverhaltens zeigen sich mehr als nur Tendenzen.

Spätestens ab dem Schulalter wächst der Einfluss der Gleichaltrigen. Jungen in stärkerem Maße als Mädchen nehmen den Sozialisationsdruck durch Gleichaltrige in Richtung Geschlechtstypikalität wahr, der vielfach sogar den erlebten Sozialisationsdruck vonseiten der Eltern übertrifft.

546
Q

Was sagt die Theorie sozialen Lernens (Modelllernen) zu Geschlechtsunterschieden?

A

Problematisch bezüglich des Nachahmungslernens zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden ist vor allem die vielfach größere Verfügbarkeit weiblicher Modelle in den ersten Lebensjahren, die das Modelllernen für Jungen im Gegensatz zu Mädchen eher erschwert.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Tendenz besteht, eher das Verhalten von Modellen nachzuahmen, die dem Lernenden ähnlich sind. Dies setzt in Bezug auf die Geschlechtstypisierung allerdings eine anspruchsvolle kognitive Leistung voraus: Die Identifikation mit einem Geschlecht

547
Q

Wovon geht die Entwicklungstheorie der Geschlechterkonstanz aus?

A

geht davon aus, dass die Nachahmung gleichgeschlechtlicher Modelle einen kognitiven Entwicklungsprozess voraussetzt, der zur Geschlechtskonstanz führt.

548
Q

Definiere Geschlechtskonstanz

A

Das Erreichen einer Geschlechtskonstanz ist der Abschluss eines Entwicklungsprozesses zum Wissen um die eigene Geschlechtszugehörigkeit. Mitte des 5. Lebensjahres wissen Kinder dann, dass die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht weder durch zeitliche noch äußere Einflussgrößen verändert werden kann.

Das Geschlechtsverständnis ist eine aktive Konstruktion des Individuums. Geschlechtskonstanz stellt dabei die Voraussetzung für eine Identifikation mit dem eigenen Geschlecht und für die bevorzugte Nachahmung gleichgeschlechtlicher Modelle dar.

549
Q

Was für einen Entwicklungsprozess sieht die Entwicklungstheorie der Geschlechtskonstanz vor?

A

Der Entwicklungsprozess vollzieht sich von der Bestimmung des eigenen und fremden Geschlechts (Geschlechtsidentität) über das Erkennen einer zeitlichen Unveränderbarkeit des Geschlechts (Geschlechtsstabilität) bis hin zum Bewusstsein der Unabhängigkeit des Geschlechts von äußeren Einflussgrößen (Geschlechtskonstanz).

Das Stadium der Geschlechtskonstanz wird durchschnittlich etwa in der zweiten Hälfte des 5. Lebensjahres erreicht.

In diesem Stadium sind Kinder davon überzeugt, dass auch das Ändern der äußeren Erscheinung (z. B. durch Verkleidung) keinen Einfluss auf das tatsächliche Geschlecht hat. Für den Entwicklungsfortschritt könnten u. a. zwei Mechanismen ursächlich sein:

  • das Verständnis der genitalen Grundlage für die Geschlechtszugehörigkeit,
  • die Fähigkeit zur Unterscheidung von Schein und Wirklichkeit.

Für den Übergang von einer Geschlechtsstabilität zur Geschlechtskonstanz ist nicht so sehr die Erkenntnis der genitalen Grundlage für das Geschlecht entscheidend, sondern vielmehr die Fähigkeit zur Unterscheidung von Schein und Wirklichkeit.

550
Q

Beschreibe die Geschelchtsschematheorien

A

Das Geschlechtsschema ergibt sich aus dem Zusammenspiel des allgemeinen Geschlechtsschemas und des eigengeschlechtlichen Schemas. Die geschlechtsbezogene Informationsverarbeitung und die Verhaltenssteuerung erfolgen schemakonsistent.

Im allgemeinen Geschlechtsschema sind Informationen über männliche und weibliche Attribute gespeichert. Im eigengeschlechtlichen Schema werden diese kategorisierten Attribute auf das Selbst übertragen, woraus sich eine Geschlechtsangemessenheit von Merkmalen und eine Höherbewertung des eigenen Geschlechts ergeben.

Der Beginn der Schemaentwicklung vollzieht sich zu Beginn des 4. Lebensjahres mit der korrekten Geschlechtsbezeichnung.

Die Geschlechtsschematheorie postuliert einen Zusammenhang zwischen dem Grad der Geschlechtstypisierung und der Verarbeitung geschlechtsbezogener Informationen. Die Selbstzuschreibungen von maskulinen und femininen Attributen bilden hierbei die Grundlage für die Typisierung.

Aus der Kombination der Ausprägungen auf den beiden Dimensionen ergeben sich 4 Typisierungen: feminin, maskulin, androgyn und undifferenziert.

Neben dem biologischen Geschlecht ist auch das soziale Geschlecht (Femininität und Maskulinität) von Bedeutung für das Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen.

551
Q

Wie typisiert Berg Geschlecht?

A
552
Q

Wie entwickeln sich Geschlechtsrollenpräferenzen?

A

Der Begriff der Geschlechtsrollenpräferenz bezieht sich auf den Grad der Bevorzugung bzw. Ablehnung von Geschlechtsrollenmerkmalen sowie auf die Höherbewertung spezifischer Geschlechtsrollenmerkmale.

Bereits Säuglinge ab dem 9. Lebensmonat zeigen Tendenzen einer Geschlechtsrollenpräferenz, ohne dass sie die Fähigkeit besitzen, sich selbst einer Geschlechtsgruppe zuordnen zu können. Dies widerspricht den Annahmen der Geschlechtsschematheorien und muss daher aufgrund basalerer Konzepte erklärbar sein (z. B. biologisch geprägter Präferenzen).

Bis in das Grundschulalter hinein verstärkt sich die Geschlechtsrollenpräferenz. Danach tritt sie gegenüber interindividuellen Differenzen in den Hintergrund. Jungen scheinen die Präferenz früher und stärker zu zeigen.

553
Q

Beschreibe die soziale Entwicklung aus lerntheoretischer und psychoanalytischer Sicht

A

Die Lerntheorie sieht das elterliche Verhalten als zentrale Wirkgröße für die soziale Entwicklung. Neben den Prinzipien des Verstärkungs- und Modelllernens postuliert sie als weitere elterliche Verhaltensstrategie das Anbieten von Sozialisationsgelegenheiten.

Auch aus der Sicht der Psychoanalyse wird die soziale Entwicklung vor allem durch das elterliche Verhalten beeinflusst. Vermittelt wird die Wirkung durch das Über-Ich und die Angemessenheit der Bedürfnisbefriedigung des Kindes in den verschiedenen Stufen der psychosexuellen Entwicklung

Erikson beschreibt die soziale Entwicklung als Lösung von Krisen der psychosozialen Entwicklung über 8 Stufen. Den Eltern kommt hier die Aufgabe zu, das Kind bei der Bewältigung dieser Aufgaben in jeder Stufe zu unterstützen.

554
Q

Beschreibe die soziale Entwicklung aus kognitions- und systemorientierter Sicht

A

Kognitionspsychologische und systemorientierte Ansätze betonen oder integrieren die Rolle des aktiven Kindes im Rahmen der sozialen Entwicklung.

Selman postuliert als entscheidenden Faktor die sich entwickelnde Fähigkeit des Kindes zur Perspektivübernahme. Er beschreibt diese Entwicklung anhand von 5 Phasen, über die das Kind einen egozentrischen Blickwinkel überwindet, andere Perspektiven berücksichtigt und verschiedene Perspektiven vergleicht und für sein Verhalten integriert.

Das Prozessmodell sozialen Problemlösens stellt kognitive Verzerrungen in den Vordergrund, um aggressives oder antisoziales Verhalten zu erklären. Der »feindselige Attributionsfehler« als eine Form der verzerrten Kognition besagt, dass aggressive Kinder anderen Personen tendenziell feind- selige Absichten unterstellen.

Der systemorientierte Ansatz Bronfenbrenners stellt die soziale Umwelt des Kindes als ein Mehrebenenmodell dar. Es beschreibt somit die soziale Entwicklung im Kontext sozialer Beziehungen.

Die unmittelbaren Beziehungen des Kindes im Mikrosystem werden dabei durch die Beziehungen zwischen Elementen des Mikrosystems (Mesosystem), den sozialen Rahmenbedingungen (Exosystem), dem kulturellen und sozialen Kontext (Makrosystem) und den historischen Veränderungen (Chronosystem) beeinflusst. Entscheidend ist, dass das Modell die soziale Entwicklung im Kontext sozialer Beziehungen und deren Veränderungen über die Lebensspanne beschreibt. Das Kind wird dabei nicht nur durch seine Umgebung beeinflusst, sondern beeinflusst diese auch seinerseits aktiv. Es kommt also zu kontinuierlichen Wechselwirkungsprozessen.

555
Q

Wie beeinflusst die Bindungsqualität Kinder?

A

Aus der Qualität der Bindung und den frühen Bindungserfahrungen können sich langfristige Folgen für die soziale Entwicklung des Kindes ergeben.

Prosoziales und sozial kompetentes Verhalten steht in Zusammenhang mit einer sicheren Bindung. Etwa zwei Drittel aller Kinder entwickeln eine sichere Bindung. Diese Kinder setzen sich selbstsicher mit neuen sozialen Anforderungen auseinander, legen besonders viel prosoziales Verhalten an den Tag, sind sozial kompetenter und engagierter, haben qualitativ hohe Freundschaften und nehmen oftmals eine Führungsposition unter Gleichaltrigen ein

Aggressives und delinquentes Verhalten bis in das Jugendalter hinein kann dagegen mit einem desorganisiert-desorientierten Bindungsstil in Verbindung gebracht werden.

556
Q

Was ist die Monotropieannahme?

A

Das ursprüngliche Bindungskonzept geht davon aus, dass das Kind seine Bindung auf eine zentrale Bezugsperson, meist die Mutter, ausrichtet (Monotropieannahme).

Die Monotropieannahme konnte nicht empirisch abgesichert wer- den. Heute geht man eher von einer multiplen Bindung aus, die neben der Mutter-Kind-Bindung vor allem auch die Bindung zum Vater berücksichtigt.

557
Q

Welche Bedeutung hat die Vater-Kind-Beziehnung?

A

Neben der emotionalen Unterstützung in belastenden Situationen hat auch die Unterstützung des explorativen Verhaltens einen Einfluss auf die sich entwickelnde Bindung.

Die Vater-Kind-Bindung scheint vor allem eine besondere Bedeutung für die emotionale und herausfordernde Unterstützung des Explorationsverhaltens zu haben und steht langfristig mit guten (schulischen) Anpassungsleistungen in Verbindung.

558
Q

Definiere Erziehungsstil

A

Die Gesamtheit der bewussten und unbewussten Verhaltensweisen, die im Rahmen der elterlichen Sozialisation auftreten, wird als Erziehungsstil bezeichnet.

559
Q

Welche Erziehungsstile lassen sich unterscheiden?

A

Nach Baumrind (1971) lassen sich unterschiedliche Erziehungsstile anhand der Dimensionen Lenkung (Anforderung und Kontrolle) und Responsivität (Wärme und soziale Unterstützung) beschreiben.

560
Q

Definiere: Autoritativer versus vernachlässigender Erziehungsstil

A

Ein autoritativer Erziehungsstil ist gekennzeichnet durch ein hohes Ausmaß an Responsivität und Lenkung, während ein vernachlässigender Erziehungsstil durch eine niedrige Ausprägung auf beiden Dimensionen gekennzeichnet ist.

561
Q

Definiere: Permissiver versus autoritärer Erziehungsstil

A

Beim permissiven Erziehungstil findet sich viel Responsivität, aber wenig Lenkung, während sich beim autoritären Stil das umgekehrte Muster zeigt, d. h. wenig Responsivität und viel Lenkung.

562
Q

Werlcher Erziehungsstil wirkt sich am positivsten auf das Kind aus?

A

Es hat sich gezeigt, dass ein autoritativer Erziehungsstil als förderlicher Einflussfaktor im Hinblick auf die intellektuelle und soziale Entwicklung betrachtet werden kann.

Defizite hinsichtlich der sozialen Kompetenz zeigen sich eher bei autoritär, vernachlässigend oder permissiv erzogenen Kindern

563
Q

Beschreibe das Kontrollsystemmodell

A

Das Kontrollsystemmodell geht von einer wechselseitigen Einflussnahme von Eltern und Kindern auf den Sozialisationsprozess aus. Toleranzschwellen für Verhaltens- weisen des Gegenübers sorgen in dem Modell für die Auslösung von Kontrollreaktionen. Studien konnten Belege für die Bidirektionalität der Sozialisation erbringen.

Die wechselseitigen Effekte zwischen kindlichem und elterlichem Verhalten sind von vergleichbarer Größenordnung.

564
Q

Definiere elterliches Monitoring

A

Elterliches Monitoring ist definiert als Ausmaß der elterlichen Informiertheit über den Aufenthalt, die Aktivitäten und das Befinden des Kindes.

Die wesentliche Einflussgröße für ein hohes Maß an Monitoring ist die Bereitschaft des Kindes, sich den Eltern mitzuteilen.

Die wahrscheinlichste Einflussgröße für die Bereitschaft sich mitzuteilen, mag wiederum die Entwicklung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind sein.

565
Q

Wie wirkt sich die Scheidung der Eltern auf ein Kind aus?

A

Folgen einer Scheidung für Kinder können sich in schulischen Leistungen, psychischen Anpassungsleistungen und im Selbstkonzept niederschlagen. Langfristig besitzen Scheidungskinder im Erwachsenenalter ein erhöhtes Scheidungsrisiko.

Die Effekte einer Scheidung hängen ab von der Fortdauer elterlicher Konflikte, einem erhöhten elterlichen Stresserleben und der Qualität der Beziehung des Kindes zum getrennt lebenden Elternteil

Im Kleinkindalter kann sich die Scheidung der Eltern auf die Bindungsqualität auswirken, während in der Kindheit Selbstbeschuldigungen zu Problemverhalten führen können.

Eine Scheidung der Eltern im Jugendalter der Kinder scheint die stärksten langfristigen Folgen für die eigenen Beziehungen mit sich zu bringen.

566
Q

Wie wirken sich Geschwisterbeziehungen aus?

A

In der mittleren Kindheit verbringen Kinder sehr viel Zeit mit ihren Geschwistern. Geschwisterbeziehungen sind häufig durch eine besonders positive oder negative affektive Tönung gekennzeichnet

Die Geburt eines Geschwisterkindes kann für das Erstgeborene eine besondere (meist kurzfristige) Belastung darstellen. Das Ausmaß, in dem die Eltern das Erstgeborene auf die Geburt vorbereiten und es in die neuen Aktivitäten einbinden, das mütterliche Stresserleben sowie elterliche Konflikte stellen wichtige Einflussgrößen dar.

567
Q

Was sind Einflussfaktoren auf die Qualität der Geschwisterbeziehung

A

Die Qualität der Geschwisterbeziehung hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Aufseiten der Eltern bieten ein autoritativer Erziehungsstil und eine sichere Eltern-Kind-Bindung günstige Voraussetzungen. Aufseiten der Geschwisterkinder stellt das Temperament die wichtigste Einflussgröße dar.

Ein autoritativer Erziehungsstil und eine sichere Eltern-Kind Bindung bieten gute Voraussetzungen für positive Interaktionen zwischen den Geschwistern, während ein autoritärer oder vernachlässigender Erziehungsstil eher mit gegenteiligen Effekten in Zusammenhang steht

Letztlich können sich in einer negativen Geschwisterbeziehung auch elterliche Konflikte widerspiegeln, sodass die negative Qualität der Elternbeziehung auf die Geschwisterbeziehung »überschwappt« (»Spill-over-Hypothese«).

568
Q

Was sind die Sozialisationsfunktionen einer guten Geschwisterbeziehung?

A

Geschwisterbeziehungen erfüllen eine Reihe wichtiger Sozialisationsfunktionen. Hierzu zählen die wechselseitige Regulierung insbesondere aggressiven Verhaltens und das Betreuen und Lernen.

569
Q

Was können Folgen von Rivalität und Streit in einer Geschwisterbeziehung sein?

A

Geschwisterkonflikte können langfristig mit einer Reihe von Verhaltensproblemen in Verbindung stehen und scheinen diese in gewissem Maße auch auszulösen.

Geschwisterkonflikte im Alter von 10 Jahren konnten Ängstlichkeit, depressive Symptome und Delinquenz 2 Jahre später vorhersagen

Elterliche Interventionen bewirken oftmals, dass sich die Konflikte verschärfen oder erhöhen, vor allem, weil sie verhindern, dass Kinder lernen, ihre Konflikte selbst zu lösen.

Da Mütter häufig stark durch die Arbeit mit dem Neugeborenen eingespannt sind, ist es wichtig, dass die Väter bei der Versorgung des erstgeborenen Kindes »einspringen« und die Rolle als wichtige Bezugsperson für dieses Kind ein- nehmen. Diese Bildung von zwei Eltern-Kind-Dyaden darf allerdings nicht zu einem Dauerzustand werden, sondern muss durch individuelle Beziehungen zwischen allen Familienmitgliedern abgelöst werden.

570
Q

Warum sind Gleichaltrige und Freunde in der Kindheit so wichtig?

A

Der Kontakt zu Gleichaltrigen stellt ein eigenständiges soziales System dar, das besondere soziale Lernerfahrungen bietet, die über das Familiensystem nicht erreicht werden.

Die Beziehung zu Gleichaltrigen ist durch Gleichberechtigung, Kooperation und Symmetrie gekennzeichnet.

Beziehungen zu Gleichaltrigen erfüllen wichtige soziale Funktionen, wie die Entwicklung des Selbstbildes, soziale Unterstützung und die Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien.

Freundschaften stellen besonders enge, auf Gegenseitigkeit angelegte positive Beziehungen dar

571
Q

Wie ist soziales oder kooperatives Spiel zu defionieren?

A

Erst mit 3 oder 4 Jahren kann man in den Interaktionen von Gleichaltrigen ein soziales oder kooperatives Spiel erkennen, welches typischerweise durch 6 Anforderungen an die Spielpartner gekennzeichnet ist:

  • Einigung über den Gegenstand oder das Thema des Spiels,
  • Einigung über den Umgang und die Rollen im Spiel,
  • Bewältigung der zeitlichen Struktur,
  • Bewältigung von Spielunterbrechungen,
  • Kommunikation über die gemeinsamen Bemühungen,
  • Beziehungsaufrechterhaltung beim Thema- oder Gegenstandswechsel.
572
Q

Was für Dominanzhirarchien gibt es bei Kindern?

A

Interaktionsgruppen von Vorschulkindern sind vor allem durch Dominanzhierarchien gekennzeichnet.

Maße der sozialen Geschicklichkeit stehen – im Gegensatz zur Dominanzhierarchie – in einem hohen Zusammenhang zum soziometrischen Status des Grundschulkindes. Dieser ist definiert als das Ausmaß, in dem Kinder von der Gruppe der Gleichaltrigen gemocht werden. Wesentliche Eigenschaften, die hierbei ausschlaggebend sind, sind die körperliche Attraktivität, sportliche Fähigkeiten, selbstbezogene Kognitionen und auch das Sozialverhalten des Kindes. Der fehlende Zusammenhang zur Dominanzhierarchie verdeutlicht, dass mit zunehmendem Alter die sozialen Kompetenzen die Aufmerksamkeit bestimmen, die Kindern in der Gruppe der Gleichaltrigen zuteilwird.

Der soziometrische Status unterscheidet 5 Gruppen von Kindern: beliebte, aggressiv-abgelehnte und verschlossen-abgelehnte, ignorierte und kontroverse Kinder.

Insbesondere abgelehnte Kinder behalten über die Zeit ihren Status bei. Die Effektivität von Interventionsmaßnahmen, die den Mangel an sozialer Kompetenz bei diesen Kindern ausgleichen sollen, ist nur zum Teil belegt.

573
Q

Welche gruppen unterscheidet der soziometriscche Status bei Kindern?

A

Der soziometrische Status unterscheidet 5 Gruppen von Kindern: beliebte, aggressiv-abgelehnte und verschlossen-abgelehnte, ignorierte und kontroverse Kinder.

Insbesondere abgelehnte Kinder behalten über die Zeit ihren Status bei. Die Effektivität von Interventionsmaßnahmen, die den Mangel an sozialer Kompetenz bei diesen Kindern ausgleichen sollen, ist nur zum Teil belegt.

574
Q

Wie Entwickelt sich die Eltern-Kind-Beziehung in der Jugend?

A

Das Autonomiebestreben des Kindes ist zwar schon im Kleinkindalter zu beobachten, bekommt aber in der Adoleszenz einen besonderen Stellenwert.

In der mittleren Adoleszenz nehmen die Konflikte zwischen Eltern und Kind kurzfristig zu. Inwieweit die Konflikte das Autonomiebestreben auslösen oder unterstützen, ist umstritten.

Aus der Sicht der Jugendlichen nehmen die elterliche Unterstützung und die elterliche Kontrolle im Laufe der Adoleszenz tendenziell ab. Beide Entwicklungen stehen mit dem Ausmaß der Eltern-Kind-Konflikte in Zusammenhang.

Ein (modifizierter) autoritativer Erziehungsstil erweist sich auch in der Jugend als förderlich für die Eltern-Kind-Beziehung.

575
Q

Wie Entwickeln sich die Beziehungen zu Gleichaltrigen in der Jugend?

A

Freundschaften bieten auch im Jugendalter gute Voraussetzungen für eine positive Entwicklung der psychischen Gesundheit und der Lebenskompetenz.

Freundschaften können auch negative Effekte auf die Entwicklung haben. Es gibt dabei die An- nahmen, dass Kinder und Jugendliche auf der Basis ihres eigenen Verhaltens ihre sozialen Beziehungen auswählen (Selektion) oder dass Gleichaltrige das Verhalten eines Kindes bzw. eines Jugendlichen in ihrem Sinne beeinflussen (Kausalzusammenhang).

Mangelnde Unterstützung der Eltern wird häufig durch die Sozialbeziehungen zu Gleichaltrigen kompensiert, was mit ungünstigen Konsequenzen für die weitere Entwicklung verbunden sein kann.

Ein abgelehnter Status des Jugendlichen unter Gleichaltrigen steht langfristig mit Entwicklungsrisiken in Zusammenhang, wie z. B. Substanzmissbrauch, Delinquenz, Mobbing oder Suizidalität. Die Verfügbarkeit eines Freundes kann diese Entwicklung und ihre Folgen abmildern.

576
Q

Was bedeutet Delinquenz?

A

Straffälligkeit

577
Q

Womit stehen instabile / unzufriedene Partnerschaften vorallem im zusammenhang?

A

Instabile Partnerschaften und Unzufriedenheit in Partnerschaften stehen mit einer schlechten partnerschaftlichen Kommunikation, unangemessenen Copingstrategien und verzerrten Wahrnehmungs- und Attributionsmustern in Zusammenhang. Auch beim Übergang zur Elternschaft spielen diese Aspekte eine Rolle.

578
Q

Wie sieht Jean Piaget das moralische Denken eines Kindes?

A

Piaget untersuchte anhand der Beobachtung des Murmelspiels das kindliche Verständnis von Gerechtigkeit und Regeln.

Das Entwicklungsmodell Jean Piagets unterscheidet zwischen dem Stadium der heteronomen und der autonomen Moral. Das Stadium der heteronomen Moral ist durch Gehorsam gegenüber Autoritäten und ein starres Festhalten an übernommenen Regeln und Normen gekennzeichnet.

In der kognitiven Reifung und dem Kontakt mit Gleichaltrigen sieht Piaget die entscheidenden Motoren der Moralentwicklung.

Im Stadium der autonomen Moral realisieren Kinder, dass Regeln unter gleichberechtigten Peers ausgehandelt werden können und veränderbar sind.

Zur Erfassung des Stadiums des moralischen Urteils konstruierte Piaget Geschichten, in denen er die Absicht der handelnden Person und das Ausmaß des entstandenen Schadens variierte.

Während Kinder im Stadium der heteronomen Moral bei ihrem Urteil eher den entstandenen Schaden beachten, beziehen Kinder im Stadium der autonomen Moral die Absicht des Handelnden in ihr Urteil ein.

579
Q

Wie erweiterte Lawrence Kohlberg Piagets Ansatz zum moralischen Denken eines Kindes?

A

Während Piaget den Endpunkt der Entwicklung des moralischen Denkens mit etwa 12 Jahren sieht, konzipiert Kohlberg diese als ein lebenslanges Geschehen.

Entscheidend für die Erfassung des moralischen Entwicklungsstands anhand von Dilemmata sind nicht die Entscheidungen der Probanden, sondern deren Begründungen.

Das Stufenmodell von Kohlberg beschreibt die Entwicklung des moralischen Urteils anhand von
3 Stadien – dem präkonventionellen, dem konventionellen und dem postkonventionellen Stadium. Bei der Weiterentwicklung spielt vor allem die erreichte Stufe der sozialen Perspektivübernahme eine entscheidende Rolle.

580
Q

Beschreibe Kohlbergs präkonventionelles Stadium

A

Im präkonventionellen Stadium ist das Denken selbstbezogen, die Perspektive egozentrisch und das Kind konzentriert sich darauf, Belohnung zu bekommen, eigene Bedürfnisse zu befriedigen und Strafe zu vermeiden oder den eigenen Nutzen zu maximieren.

581
Q

Beschreibe Kohlbergs konventionelles Stadium

A

Im mittleren, dem konventionellen Stadium, orientiert sich das Kind bei seinem Urteil an gesellschaftlichen Konventionen, die sich im Wesentlichen auf geltende Erwartungen an das Zusammenleben in sozialen Systemen beziehen und somit das funktionierende Zusammenleben in Gruppen ermöglichen. Das Denken ist also an sozialen Beziehungen orientiert und das Kind ist zunehmend in der Lage eine Gruppenperspektive einzunehmen.

582
Q

Beschreibe Kohlbergs postkonventionelles Stadium

A

Am anderen Ende des Spektrums, im post-konventionellen Stadium, berücksichtigt das Individuum zwar die gesellschaftlichen Konventionen für eine Entscheidungsfindung, orientiert sich aber nicht mehr ausschließlich an diesen. Vielmehr haben Personen in diesem Stadium (eigene) Prinzipien im Sinne von eigenen Idealen oder universellen, ethischen Prinzipien entwickelt, denen sie die bestehenden gesellschaftlichen Konventionen unterordnen (können).

583
Q

Welche Stadien des moralischen Denkens unterscheidet Kohlberg?

A

Die soziale Perspektivübernahme entwickelt sich über die Stadien hinweg von einer egozentrischen Perspektive über eine Orientierung an Gruppenperspektiven hin zu einer Orientierung an Prinzipien, aus deren Perspektive Sachverhalte beurteilt werden.

Jedes Stadium der Moralentwicklung lässt sich wiederum in jeweils 2 Stufen untergliedern.

Als ein klassisches Stufenmodell geht Kohlbergs Modell davon aus, dass keine Stufe übersprungen werden kann, keine Rückschritte erfolgen und universelle Gültigkeit vorliegt.

584
Q

Was für Kritik gibt es an Kohlbergs Modell?

A

Kohlbergs Modell wurde u. a. aus kultur- wissenschaftlicher Perspektive kritisiert, da moralische Urteile, die sich an den sozial-moralischen Prinzipien anderer Kulturen orientieren, nicht angemessen anhand des entwickelten Auswertungssystems klassifiziert werden können.

Carol Gilligan stellt der Gerechtigkeitsmoral Kohlbergs eine Fürsorgemoral gegenüber, da sie davon ausgeht, dass sich das weibliche moralische Urteil nicht anhand von Kohlbergs Entwicklungsprinzipien erfassen lässt.

585
Q

Definiere Gerechtigkeitsmoral

A

Ein auf Gerechtigkeitsmoral basierendes Urteil greift auf die Prinzipien von Recht, Vernunft und Pflicht zurück und versteht als höchste Entwicklungsstufe die Autonomie des Urteils, d. h. die Unabhängigkeit der Entscheidung von gesellschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen.

586
Q

Definiere Fürsorgemoral

A

Ein Urteil, welches sich an den Prinzipien von Mitmenschlichkeit, Kontext- sensibilität und Verantwortung orientiert, folgt einer Fürsorgemoral. Als deren höchste Entwicklungsstufe gilt es, für sich selbst und andere Verantwortung zu übernehmen und dementsprechend zu handeln, um Schaden abzuwenden.

587
Q

Definiere Empathie

A

Empathie ist die Fähigkeit, eine eigene emotionale Reaktion herzustellen, die der Gefühlslage einer anderen Person ähnelt.

588
Q

Von was geht die psychoanalytische Theorie Freuds im Bezug auf Morals aus?

A

Die psychoanalytische Konzeption zur Moral geht beim Kind von einem Wesen aus, das ganz an seinen eigenen Bedürfnissen orientiert ist. Durch die Eltern wird eine Beherrschung der Bedürfnisse vorangetrieben, wodurch beim Kind negative Emotionen wie Ärger, Angst aber auch Schuld und Scham ausgelöst werden (vor allem bei Verbotsübertretungen).

589
Q

Wie sieht die Lerntheorie die Moral?

A

Die lerntheoretische Moralforschung geht davon aus, dass aufgrund von Bestrafung unsoziale Verhaltensweisen unterlassen wer- den, um negative emotionale Zustände zu vermeiden.

Die Funktion von Emotionen beschränkt sich aus der psychoanalytischen und lerntheoretischen Sicht auf die Unterstützung der Internalisierung von moralischen Werten.

590
Q

Wovon geht die Emphatietheorie aus?

A

Die Empathietheorie geht von einem Zusammenspiel der Entwicklung empathischer Affekte und der Fähigkeit zur Perspektivübernahme aus.

Als zentrales Moment definiert die Empathietheorie das Erleben von Sympathie. Dies ist eine affektive Reaktion auf empathisches Erleben und ist gekennzeichnet durch eine emotionale Verbundenheit mit dem Leidenden und einem bewussten Motiv, das Leiden des anderen durch eigenes Handeln zu be- enden.

Die Empathietheorie betont nicht nur die Rolle negativer Emotionen (Schuld und Scham), sondern auch positiver Emotionen (Stolz und Zufriedenheit) für das moralische Handeln.

Die Empathietheorie kann als Ergänzung zur kognitiven Theorie gesehen werden. Das zentrale Moment des empathischen Erlebens steht deutlich mit prosozialem Verhalten in Zusammenhang.

591
Q

Was ist nach der Empathietheorie Globale Emphatie?

A

Während des 1. Lebensjahres kann das Kind noch nicht zwischen sich und anderen unterscheiden. Beobachtet das Kind das Leiden eines anderen, konfundieren die aufkommenden eigenen unangenehmen Gefühle mit dem Wahrgenommenen. Das Kind reagiert dann oft, als wäre ihm selbst passiert, was es beobachtet hat. Wenn andere weinen, weint es beispielsweise ebenfalls.

592
Q

Was ist nach der Empathietheorie Egozentrische Emphatie?

A

Etwa ab dem 1. Geburtstag hat das Kind gelernt, konsistent zwischen sich und anderen zu unterscheiden. Es weiß daher, dass das Leiden eines anderen nicht ihm widerfährt. Da es sich aber noch nicht in die fremde Person versetzen kann, nimmt es an, dass der Leidende ähnliche Gefühle und Bedürfnisse hat wie es selbst.

593
Q

Wie entwickelt sich nach den Empathietheorie die Empathie für die Gefühle anderer Menschen?

A

Mit der einsetzenden Fähigkeit zur Perspektivübernahme mit etwa 2–3 Jahren (also deutlich früher, als in dem Modell von Selman angenommen) realisiert das Kind, dass die eigenen Gefühle nicht den Gefühlen anderer entsprechen müssen. Das Kind wird empfänglicher für beobachtbare Hinweise auf die Gefühle anderer und ist dabei zunehmend unabhängig von der Anwesenheit der betreffenden Person.

594
Q

Wie entwickelt sich nach den Empathietheorie die Empathie für die Lebensverhältnisse anderer Menschen?

A

In der späten Kindheit, also mit etwa 10 Jahren, löst sich die Empathie von der situationalen Bedingtheit des öLeidens anderer. Auf der Grundlage komplexerer Konzepte sind Kinder in der Lage, die Basis für das leiden einer anderen Person als Lebensbedingung und damit als unabhängig von der momentanen Situation zu begreifen.

595
Q

Definiere Moralisches Handeln

A

Moralisches Handeln ist per Definition ein Verhalten, das an Normen und Gesetze angepasst ist, die von der Gesellschaft als moralisch klassifiziert werden.

596
Q

Was ist die negative Perspektive von moralischem Handeln?

A

Das Unterdrücken verbotenen Verhaltens

Aus lerntheoretischer Sicht vollzieht sich die Internalisierung von Normen auf der Basis einfacher Lernmechanismen wie Belohnung oder Bestrafung und manifestiert sich beispielsweise in der Unterdrückung verbotenen Verhaltens in Situationen, die ein verbotenes Verhalten ermöglichen.

Das Ausmaß von beobachtbaren Regelverletzungen ist eher durch situative Momente bestimmt, als dass man von einem Gewissen im Sinne eines stabilen Persönlichkeitsmerkmals ausgehen kann.

Eine milde Bestrafung, die vonseiten des Bestrafenden begründet wird, erweist sich als die effektivste Methode, um das Auftreten von verbotenem Verhalten zu verringern.

597
Q

Was ist die positive Perspektive von moralischem Handeln?

A

Das Äußern prosozialen Verhaltens

Die Zunahme prosozialen Verhaltens wird vor allem durch einen induktiven Erziehungsstil gefördert, der sich dadurch auszeichnet, dass Kinder auf die Folgen ihres Fehlverhaltens für andere aufmerksam gemacht werden.

598
Q

Wie ist moralisches Handeln motiviert?

A

Für die Praxis sind nicht nur die kognitiven und affektiven Aspekte der Moralentwicklung von Bedeutung, sondern vor allem auch ihr Handlungsbezug.

Kinder erwerben zunächst die Überzeugung für die Richtigkeit moralischer Regeln und beginnen danach, im Einklang mit den Regeln zu handeln.

Eine positive Moralentwicklung hängt mit der Fähigkeit zusammen, Einblicke in das Erleben anderer Personen zu gewinnen.

599
Q

Wann kommt es zum Eintritt in die Pubertät?

A

Durchschnittlich kommt es bei Mädchen im Alter von etwa 11 Jahren und bei Jungen im Alter von etwa 13 Jahren zum Eintritt in die Pubertät.

600
Q

Zu welchen neurobiologischen veränderungen kommt es im Jugensalter?

A

Bei der Gehirnentwicklung lässt sich ein verstärkter Abbau überschüssiger Neuronen beobachten. Weiterhin kommt es durch Myelinisierungsprozesse zu einer Beschleunigung der Informationsverarbeitung.

Der Umbau von Hirnregionen erfolgt sukzessiv. Vor allem der Umbau in den Bereichen des limbischen Systems (beteiligt an der emotionsbezogenen Informationsverarbeitung) und des präfrontalen Kortex (zuständig für Handlungsplanung und Handlungskontrolle) erfolgt vergleichsweise spät.

Der Umbau dieser Hirnstrukturen kann dementsprechend mit vorübergehenden Problemen in der Emotionsverarbeitung und der kognitiven Handlungssteuerung verbunden sein.

Während der Pubertät kommt es zu einer geringeren Stimulation des Belohnungszentrums im Gehirn. Hier besteht die Gefahr, dass durch risikoreiches Verhalten (wie Alkohol- oder Drogenkonsum) Kompensationsmöglichkeiten geschaffen werden.

Die Melatoninmenge reduziert sich und der Ausschüttungszeitpunkt verlagert sich, wodurch sich im Jugendalter vielfach veränderte Schlafgewohnheiten einstellen.

Mit den neurobiologischen Umstrukturierungen während des Jugendalters bieten sich Chancen für eine Anpassung an neue Gegebenheiten.

601
Q

Zu welchen kognititven Veränderungen kommt es im Jugendalter?

A

Vor allem der Myelinisierung der Nervenbahnen kommt im Jugend- alter eine entscheidende Bedeutung für die Zunahme der Verarbeitungsgeschwindigkeit zu, die wiederum mit Gedächtnis- und Intelligenzverbesserungen verbunden ist.

Im Jugendalter verbessern sich Selbstregulationskompetenzen, um eigene Ziele nicht nur definieren, sondern auch erreichen zu können.

Selbstkontroll- und Emotionsregulationstechniken können eingesetzt werden, um eine Zielerreichung zu ermöglichen.

Nicht nur die exekutiven Funktionen verbessern sich, sondern auch die Fähigkeiten zu abstraktem und formal-logischem Denken.

Viele Jugendliche sehen sich selbst als Mittelpunkt der Welt (Jugendegozentrismus).

Gleichzeitig dominiert das Gefühl, von anderen beobachtet und bewertet zu werden.

Zu den typischen Denkmustern im Jugendalter gehört der Glaube an die eigene Einzigartigkeit.

Trotz der Fortschritte in der kognitiven Entwicklung finden sich im Jugendalter häufig Denkmuster, die die psychosoziale Anpassung er- schweren.

602
Q

Zu welchen emotionalen Veränderungen kommt es im Jugendalter?

A

Im Jugendalter kommt es zu mehr negativen Emotionen und zu mehr Instabilität hinsichtlich der Stimmung.

Beim Selbstwertgefühl findet sich häufig zunächst ein Abfall von der Kindheit zum mittleren Jugendalter, wo ein Tiefpunkt erreicht wird. Danach folgt in der Regel wieder ein Anstieg.

Beim Selbstwertgefühl finden sich Geschlechtsunterschiede, wobei Mädchen häufig wegen einer größeren Unzufriedenheit mit ihrem Körper ein negativeres Selbstwertgefühl berichten.

Allgemein lässt sich für das Jugend- alter eine Abnahme der positiven und eine Zunahme der negativen emotionalen Befindlichkeit konstatieren.

Beim Umgang mit negativen Emotionen spielen einerseits Emotionsregulationsstrategien (z. B. Selbstberuhigungsstrategien, Ablenkungsstrategien etc.) und andererseits soziale Unterstützung durch Eltern und Peers eine Rolle.

603
Q

Zu welchen sozialen Veränderungen kommt es im Jugendalter?

A

Gleichaltrige gewinnen im Jugend- alter an Bedeutung, während parallel eine Loslösung von den Eltern stattfindet.

Zwischen Jugendlichen und ihren Eltern kommt es häufiger zu Konflikten, die allerdings in der Regel weniger relevante Themen betreffen. Dieses lässt sich u. a. dadurch erklären, dass Jugendliche nach mehr Autonomie streben und in persönlichen Angelegenheiten eigene Entscheidungen treffen möchten.

Gleichaltrige können Jugendliche in positiver und auch in negativer Weise beeinflussen.

Die Identitätsentwicklung ist ein zentraler Entwicklungsaspekt des Jugendalters.

604
Q

Definiere Entwicklungsaufgaben

A

Entwicklungsaufgaben sind (teilweise kulturabhängige) Herausforderungen oder Probleme, die sich typischerweise jedem Menschen im Entwicklungsverlauf stellen. Sie ergeben sich aufgrund der körperlichen Entwicklung, des kulturellen Drucks und aufgrund dadurch ausgelöster Wünsche und Erwartungen.

605
Q

Welche Entwicklungsaufgaben stllen sich nach havighurst im Jugendalter?

A
  • Aufbau neuer und reifer Beziehungen zu Gleichaltrigen des eigenen und anderen Geschlechts
  • Übernahme der männlichen bzw. weiblichen Geschlechtsrolle
  • Akzeptieren des eigenen Körpers und dessen effektive Nutzung
  • Loslösung und emotionale Unabhängigkeit von den Eltern
  • Ökonomische Unabhängigkeit von den Eltern
  • Berufswahl und -ausbildung
  • Vorbereitung auf Partnerschaft und Familie
  • Erwerb intellektueller Fähigkeiten, um eigene Rechte und Pflichten ausüben zu können
  • Entwicklung sozialverantwortlichen Verhaltens
  • Aneignung von Werten und eines ethischen Systems, das einen Leitfaden für das eigene Verhalten darstellt

Durch das mögliche Zusammentreffen von Entwicklungsaufgaben, kritischen Lebensereignissen und alltäglichen Problemen kann es zu einem erhöhten Stresserleben kommen.

Da Jugendliche noch über wenig Erfahrung im Umgang mit Stress verfügen, besteht die Gefahr, dass unangemessene Bewältigungswege beschritten werden.

606
Q

Was sind unangemessene Problembewältigiungswege?

A

beispielsweise Alkohol- und Drogenkonsum, um Probleme auszublenden, ProblemausweichendesVerhalten, Riskantes Verhalten, um Aufmerksamkeit zu erhalten

607
Q

Was sind angemessene Problembewältigiungswege?

A

Anwendung von Problemlösetechniken oder Verbesserung des Zeitmanagements, Ruhepausen einplanen, Soziale Unterstützung suchen

608
Q

Wie entwickelt sich die Sexualität im Jugendalter?

A

Der Umgang mit den pubertätsbedingten körperlichen Veränderungen sowie mit der Sexualität gehört zu den zentralen Entwicklungsaufgaben im Jugendalter

Der größte Teil der Jugendlichen fühlt sich gut über sexualbezogene Themen aufgeklärt

Der Anteil der Jugendlichen mit Koituserfahrungen hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, wobei dabei Geschlechtsunterschiede kaum noch zu erkennen sind.

Der kulturelle und der Bildungshintergrund spielen hinsichtlich des Zeitpunktes, zu dem erste Erfahrungen mit Geschlechtsverkehr erfolgen, eine gewichtige Rolle.

Die sexuellen Erfahrungen im Jugendalter können eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von Einstellungen und Verhaltensweisen im Bereich der Sexualität sein.

609
Q

Definition Seneszenz

A

biologisches Altern (Abbau der Funktionen)

610
Q

Wann ist der Höhepunkt der körperlichen Fähigkeiten erreicht?

A

Höhepunkt der Kraft, Ausdauer, Schärfe der sinne und Widerstandskraft des Immunsystems in den frühen 20ern

611
Q

Welche Alterungsprozesse vollziehen sich auf DNA und Zellebene?

A

2 Ansätze zur Erklärung biologischen Alterns:

  1. betont die programmierten Auswirkungen bestimmter Gene
  2. beton die kumulative Wirkung zufälliger Ereignisse, sowohl interner als auch äußerer, die genetisches Material und Zellen schädigen

Statt Langlebigkeit direkt zu erben, erben Menschen wahrscheinlich einen oder mehrere Risikofaktoren, welche die Wahrscheinlichkeit früher oder später zu sterben beeinflussen

Bei jeder Teilung verkürzen sich bestimmte DNA-Sequenzen, die als Telomere bezeichnet werden und sich am Ende der Chromosomen befinden, wo sie als „Schutzkappe“ deren Endstücke vor Zerstörung schützen. Im Laufe der Zeit bleibt so wenig von ihnen übrig, dass die betreffenden Zellen sich gar nicht mehr teilen.

612
Q

Wie wirkt sich das Geburtsgewicht auf die Telomere aus?

A

Im Rahmen einer Studie zeigte sich, dass Vorschulkinder dir ein geringes Geburtsgewicht hatten, im Säuglingsalter kürzere Telomere in ihren weißen Blutzellen hatte als Altersgenossen mit normalem Geburtsgewicht.

613
Q

Wie wirkt sich Kortisol auf Telomere aus?

A

Im Rahmen eines Labor Experiments setzte man weiße Blutzellen dem Stresshormon Kortisol aus, die Zellen reagiert sind darauf mit verminderter Telomerase Produktion.

614
Q

Was ist die Querverbindungstheorie zum Altern auf Gewebe- und Organebene?

A

im Laufe der Zeit bilden die Proteinfasern, aus denen das Bindegewebe des Körpers besteht, Verbindungen oder Verknüpfungen untereinander. Wenn diese normalerweise separaten Fasern solche Querverbindungen bilden, wird das Gewebe weniger elastisch, was viele negative Folgen hat – dazu zählen einen Nachlassen der Flexibilität der Haut und anderer Organe, Trübung der Augenlinsen, Verstopfung der Arterien und Schädigung der Nieren.

615
Q

Welche Körperlichen Veränderungen bringt das Altern im frühen Erwachsenenalter mit sich?

A

Das nachlassen der Fähigkeit des Immunsystems lässt sich zum Teil auf die Veränderungen in der Thymusdrüse zurückführen, dieses ist in dem Teenager Jahren am größten und schrumpft dann, bis sie gegen das Alter von 50 Jahren kaum noch zu sehen ist.

Psychische Belastungen können das Immunsystem schwächen. Einer Scheidung, die Pflege eines kranken, alternden Elternteils und chronische Depressionen können die Abwehrkraft reduzieren.

Körperliche Belastungen – durch Umweltverschmutzung, Allergene, schlechte Ernährung und heruntergekommene Wohnverhältnisse – beeinträchtigen im gesamten Verlauf des Erwachsenen Lebens die Imunabwehr.

616
Q

Juristische Definition: Vergewaltigung

A

Geschlechtsverkehr durch Gewalt, durch Drohungen oder wenn das Opfer nicht in der Lage ist, seine Zustimmung zu geben (Wegen psychischer Erkrankungen, geistiger Retardierung oder Alkoholkonsum)

617
Q

Wie sind männliche Vergewaltigungstäter zumeist charakterisiert?

A

Männer die sexuell aggressiv sind, befürworten typischerweise die traditionellen Geschlechterrollen, billigen Gewalt gegen Frauen und halten Vergewaltigungsmythen für zutreffend. Täter haben häufig den Hang, das soziale Verhalten von Frauen falsch zu deuten und sehen Freundlichkeit als Verführungskunst an, Selbstbewusstsein als Feindseligkeit und Widerstand als Einladung.

618
Q

Wie reagieren Frauen als Opfer auf Vergewaltigung

A

Die psychischen Reaktionen von Frauen auf Vergewaltigungen ähneln diejenigen von Überlebenden schwerer Traumata. Die unmittelbaren Reaktionen– Schock, Verwirrung, Rückzug und psychische Betreibung – führen schließlich zu chronischer Müdigkeit, Anspannung, Schlafstörungen, Depressionen und Suizidgedanken.

Die Opfer fortgesetzter sexueller Nötigung können in ein Verhaltensmuster fallen, das von extremer Passivität und Angst vor jeglicher Abwehrmaßnahme geprägt ist.

619
Q

Beschreibe PMS

A

PMS = prämestruelles Syndrom = Eine Reihe körperlicher und psychischer Symptome, die zumeist 6-10 Tage vor der Menstruation auftreten. Die häufigsten sind Unterleibskrämpfe, Flüssigkeitseinlagerungen, Durchfall, über empfindliche Brüste, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Anspannung, Reizbarkeit und Depressionen; Die genaue Symptomatik ist individuell unterschiedlich.

620
Q

Beschreibe Labouvie-Viefs Theorie: pragmatisches Denken und kognitiv– affektive Komplexität

A

Greift Aspekte der Theorie Perrys auf

Erwachsensein umfasst eine Veränderung von hypothetischen zum pragmatischen denken. Das ist ein struktureller Fortschritt, bei dem die Logik ein Werkzeug wird, um reale Probleme zu lösen. Nach der Theorie ist diese Veränderung motiviert durch das Bedürfnis nach Spezialisierung.

Der Mensch macht ab der Adoleszenz bis ins mittlere Erwachsenenalter Fortschritte in seiner kognitiv– affektive Komplexität - der Bewusstheit positiver und negativer Gefühle und deren Koordinierung zu einer komplexen, organisierten Struktur.

621
Q

Wie wirkt sich Fachwissen auf die kognitive Verarbeitung aus?

A

Sobald Fachwissen erworben wird, hat es tief greifende Auswirkungen auf die Informationsverarbeitung. Im Vergleich zu Neulingen erinnern und urteilen Experten schneller und wirksamer. Der Experte kennt mehrfach fachspezifischen Konzepte und kann sie eindrucksvoller darstellen – auf einem fundierten und abstrakten Niveau und mit zahlreiche Merkmale in, die mit anderen Konzepten verbunden werden können. Daraus folgt, dass Experten – im Gegensatz zu Neulingen, deren Verständnis oberflächlich ist – Unter Berücksichtigung der zu Grunde liegenden Prinzipien an Probleme herangehen.

622
Q

In welchen Phasen erfolgt die Berufswahl?

A

Die Fantasiephase. In der frühen und mittleren Kindheit gewinnt Ein Kind Einsichten in beruflichen Möglichkeiten, indem es darüber fantasiert.

Die unentschlossene Phase. Im Alter zwischen elf und 16 Jahren beginnt ein Heranwachsender, differenzierter über mögliche Berufe nachzudenken, zunächst aus Sicht seine Interessen, und bald darauf – wenn er die persönlichen Eigenschaften und Bildungsabschlüsse, die verschiedene Berufe erfordern, besser kennt – auch im Hinblick auf seine Fähigkeiten und Wertvorstellungen.

Die realistische Phase. Wenn in den späten Teenager-Jahren und Anfang der 20 die wirtschaftlichen und praktischen Realitäten des Erwachsenen Alters vor der Tür stehen, beginnt ein junger Mensch, einige seiner Optionen in engere Wahl zu nehmen. Ein erster Schritt dabei ist eine häufig weitergehende Exploration – das sammeln von mehr Informationen über berufliche Möglichkeiten, die zu seinen persönlichen Eigenschaften passen. In der abschließenden Phase, der Kristallisierung, konzentriert er sich auf eine allgemeine berufliche Richtung und experimentiert eine Weile, bevor er sich auf einen bestimmten Beruf festgelegt.

623
Q

Nenne die von John Holland definierten 6 Persönlichkeitskathegorien die sich auf die Berufwahl auswirken

A

Die Forscher Persönlichkeit hat Freude daran, mit Ideen zu arbeiten und wählt wahrscheinlich einen wissenschaftlichen Beruf (zum Beispiel Anthropologe, Physiker oder Ingenieur).

Die gesellige Persönlichkeit hat gern Kontakt zu Menschen und neigt zu sozialen Berufen (therapeut, Sozialarbeiter oder Lehrer)

Die realistische Persönlichkeit bevorzugt reale Probleme und die Arbeit mit Gegenständen(Bau, Installation oder Landvermesser)

Die künstlerische Persönlichkeit, die emotional ist und ausgeprägte Bedürfnisse hat, sich individuell auszudrücken, strebt einen künstlerischen Beruf(Schriftsteller, Musiker oder bildende Künstler).

Die konventionelle Persönlichkeit mag wohl strukturierte Aufgaben schätzt materiellen Besitz und sozialen Status und hat Eigenschaften, die gut in die Geschäftswelt passen (Rechnungswesen, Banken und Qualitätskontrolle)

Die unternehmungslustige Persönlichkeit ist risikofreudig, kann Menschen überzeugen, hat Führungsqualitäten und fühlt sich zu berufen im Verkauf, Management oder in der Politik hingezogen

624
Q

Was besagt das Zwei-Zyklen-Modell?

A

Identitätsfindung ist ein ausgedehnter Prozess von Rückmeldungsschleifen zwischen Festlegung auf innere Verpflichtungen und deren neuerlicher Bewertung

625
Q

Was sagt Erikson zur emotionalen und sozialen Entwicklung junger Erwahsener?

A

Der psychische Konflikt des frühen Erwachsenen Alters Intimität versus Isolierung zeigt sich im Denken und fühlen des jungen Menschen im Hinblick auf das eingehen einer dauerhaften Verpflichtung Gegenüber einem intimen Partner.

Eine gefestigte Identität fördert das erreichen von Intimität.

Auffassung, dass der Mensch durch erfolgreiche Auflösung des Konflikts Intimität versus Isolierung Für die Entwicklungsstufe des mittleren Erwachsenen Altersbereich wird, die sich auf Generativität konzentriert - die Fürsorge für die nächste Generation und das Bedürfnis, Einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.

Insgesamt lässt sich sagen, das in Identität, Intimität und Generativität Themen des frühen Erwachsenenalter sind, wobei die Schwerpunkte bei verschiedenen Menschen unterschiedlich gelagert sein können.

626
Q

Beschreibe Levinsons Theorie der Lebensabschnitte

A

Wie Erikson betrachtet Levinson die Entwicklung als eine Folge qualitativ unterschiedlicher Phasen oder Lebensabschnitte. Jede dieser Periode beginnt mit einem Übergang. Darauf folgt eine stabile Phase, in deren Verlauf der betreffende eine Lebensstruktur aufbaut, die darauf abzielt, Seine inneren persönlichen Bedürfnisse und die äußeren gesellschaftlichen Anforderungen miteinander in Einklang zu bringen, Um seine Lebensqualität zu erhöhen. Über kurz oder lang beginnt der betreffende jedoch, die existierende Struktur in Frage zu stellen, was einen neuen Übergang einleitet.

627
Q

Beschreibe Vaillants Theorie der Anpassung an das Leben

A

Abgesehen davon, dass Vaillant Nicht von einem strengen, altersabhängigen Zeitplan für Lebensveränderungen ausgeht, ist seine Theorie mit der Eriksons kompatibel.

628
Q

Welche Einschränktungen haben die Theorien Eriksons und Vaillants?

A

Festgestellten Muster basieren weitestgehend auf Interviews mit Personen, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts geboren wurden.

Heute in der Entwicklung junger erwachsener größere individuelle Unterschiede als in früheren generationen.

Keine repräsentative Stichprobe für die Gesellschaft

Studien heutiger Generationen –sowohl Männer als auch Frauen unterschiedlichen Hintergrundes–Sind notwendig, um zu erkennen, in welchem Maße die vorstehend beschriebenen Entwicklungsverläufe auf die meisten Oder alle jungen Menschen unserer Zeit zu treffen.

629
Q

Was sagt Bernice Neugarten mit ihrer Theorie der sozialen Uhr aus?

A

Altersabhängige Erwartungen wichtiger Lebensereignisse zum Beispiel Beginn des Arbeitslebens, Heirat, Geburt des ersten Kindes, Kauf eines Eigenheims und Beginn des Ruhestandes.

Viele Erwachsene fühlen sich psychisch belastet, wenn sie erheblich hinter dem Zeitplan für Ihre Lebensereignisse zurückfallen

Einem bestimmten sozialen Zeitplan zu entsprechen, scheint im frühen Erwachsenenalter das Selbstbewusstsein zu fördern, da ist sichergestellt, dass der Mensch sich in die Gesellschaft einbringt, Seine Fähigkeiten entwickelt und sich selbst so wie andere Menschen zunehmend besser verstehen lernt.

630
Q

Wie wählen Frauen evolutionär gesehen ihre Partner?

A

Frauen legen größeren Wert auf in Intelligenz, Ehrgeiz, finanziellen Status und moralische Integrität

Frauen suchen, da ihre Fortpflanzungsfähigkeit zeitlich begrenzt ist, Einen Partner mit Persönlichkeitseigenschaften –zum Beispiel Einkommen und Bindungsfähigkeit –die zum Überleben und Wohlergehen der Kinder dienen.

631
Q

Wie wählen Männer evolutionär gesehen ihre Partner?

A

Männer legen Wert auf körperliche Attraktivität und haushälterische Qualitäten

Männer suchen dagegen nach einer Partnerin, deren Eigenschaften Jugend, Gesundheit, Freude und Sexualität, Fruchtbarkeit und Fürsorge für den Nachwuchs signalisieren

Ein weiterer Beleg: Männer suchen häufig schon früh in einer Beziehung körperliche Intimität, während Frauen sich typischerweise mehr Zeit nehmen, Um zuerst psychische Intimität herzustellen.

632
Q

Wie wirkt sich eine sichere Eltern-Kind-Bindung auf spätere Beziehungen aus?

A

(Liebevolle und unterstützende Eltern)

Innerer Arbeitsmodelle reflektieren Sicherheit

Betrachtete sich selbst erzielen zwei Menschen, die man leicht kennen gelernt

Fühlen sich wohl in intimen Beziehungen

633
Q

Wie wirkt sich eine unsicher-vermeidende Eltern-Kind-Bindung auf spätere Beziehungen aus?

A

(Fordernde, respektlose und kritisierende Eltern)

Innere Arbeitsmodelle die Unabhängigkeit betonen

Misstrauen Liebespartnern gegenüber und Angst, wenn ihnen jemand zu nahe kommen

Verdrängen häufig Ihre Bindungsbedürfnisse durch übermäßige Arbeit und kurzlebige sexuelle Begegnungen und Affären

634
Q

Wie wirkt sich eine unsicher-ambivalente Eltern-Kind-Bindung auf spätere Beziehungen aus?

A

(Eltern, die unvorhersehbar und unfair reagieren)

Innere Arbeitsmodelle, durch die sie versuchen, mit einem anderen Menschen völlig zu verschmelzen

sehr schnell verlieben

Besorgt darüber, dass ihre intensiven Gefühle anderer überwältigen können

Sorge ihnen wurde nicht wirkliche Liebe entgegengebracht

Sind schnell dabei Wut und Angst auszudrücken

635
Q

Beschreibe Sternbergs Dreieckstheorie der Liebe

A

Nach Sternbergs Dreieckstheorie der Liebe hat die liebe drei Komponenten– Intimität, Leidenschaft und Verpflichtung–, der Schwerpunkt auf eine der drei Komponenten verlagert sich, wenn eine solche Beziehung sich entwickelt

Intimität, die emotionale Komponente, bedeutet liebevolle, zärtliche Kommunikation, Interesse für das Wohlbefinden des anderen sowie der Wunsch, dass der Partner sich ebenso verhält.

Leidenschaft, der Wunsch nach sexueller Aktivität und Romantik, ist die Komponente körperlicher und psychischer Erregung.

Verpflichtung ist die kognitive Komponente–Sie bewegt die Partner zu der Entscheidung, dass sie sich lieben und diese Liebe zu bewahren.

Zu Beginn der Beziehung ist die leidenschaftliche Liebe– eine intensive sexuelle Anziehung– sehr stark.

Mit der Zeit verschwindet die Leidenschaft und geht in Intimität und Verpflichtung über, die Basis der kameradschaftlichen Liebe– innige, vertrauensvolle Zuneigung und Fürsorge.

636
Q

Auf welchen Zeitraum ist das mittlere Erwachsenenalter definiert?

A

ca 40-60

637
Q

Welche Veränderungen des Sehens sind im Mittleren Erwachsenenalter zu beobachten?

A

Um die 40 häufig Sehschwierigkeiten beim Lesen von Kleingedruckten, da Verdickung der Linse und Schwächung des Muskels mit dem Auge nahe Objekte akkommodiert (Fokus einstellt)

Um das Alter von 60 verlieren Linsen meist ihre Fähigkeit völlig sich Gegenständen auf verschiedener Distanz anzupassen = Alterssicht = Presbyopie

Seheinschränkungen bei gedämmten Licht

Empfindlichkeit für grelles leicht nimmt zu

Durch erhöhte Dichte des Glaskörpern Farbunterscheidung besonders im grün-blau-violetten Bereich eingeschränkt

Allmählicher Verlust von Zapfen und Stäbchen

Stäbchen = bei schwachem Licht Sehen

Zapfen= bei Talglicht und Farbe zu sehen

Grüner Star (Glaukom) hierbei steigt durch unzureichende Flüssigkeitsdrainage der Druck im Inneren des Auges, was zu einer Schädigung des Sehnervs führt.

638
Q

Was ist Presbyopie?

A

Um das Alter von 60 verlieren Linsen meist ihre Fähigkeit völlig sich Gegenständen auf verschiedener Distanz anzupassen = Alterssicht

639
Q

Was ist ein Glaukom?

A

Grüner Star

hierbei steigt durch unzureichende Flüssigkeitsdrainage der Druck im Inneren des Auges, was zu einer Schädigung des Sehnervs führt.

640
Q

Welche Veränderungen des Hörens sich im mittleren Erwachsenenalter zu beobachten?

A

Altersschwerhörigkeit = Presbyakusis

Hörverlust hoher Frequenzen ab ca 50

Wenn Wahrnehmung der menschlichen Stimme beeinträchtigt hilft langsames Sprechen und Augenkontakt

641
Q

Was ist Presbyakusis?

A

Altersschwerhörigkeit

642
Q

Wie ist unsere Haut aufgebaut?

A

Epidermis = Oberhaut = Schutzschicht

Dermis = Lederhaut = mittlere stützende Schicht aus Bindegewebe, verleiht Flexibilität

Hypodermis = Unterhaut = innere fettreiche Schicht, trägt zu Form bei

643
Q

Welche Veränderungen der Haut lassen sich im mittleren Erwachsenenalter Beobachten?

A

Ab 50 Altersflecken

Sonnenbestrahlung beschleunigt Faltenbildung

Haut von Frauen altert schneller da unter anderem Dermis nicht so dick wie bei Männern

644
Q

Welche Veränderungen des Muskel- und Fettgewebes lassen sich im mittleren Erwachsenenalter Beobachten?

A

Anwachsen von Körperfett, Verlust magerer Masse (Muskel und Knochen)

Mit zunehmendem Alter geringerer Kalorien-Grundumsatz

645
Q

Welche Veränderungen am Skelett lassen sich im mittleren Erwachsenenalter Beobachten?

A

Verringerung der Knochendichte vor allem bei Frauen

646
Q

Welche Veränderungen des Fortpflanzugssystems lassen sich im mittleren Erwachsenenalter Beobachten?

A

Übergang in der Lebensmitte, der zu einer langen Fruchtbarkeit führt, wird Klimakriterium oder Wechseljahre genannt.

Bei Frauen bedeutet dass das Ende der Fortpflanzungsfähigkeit; bei Männern hingegen nimmt die Fruchtbarkeit ab, bleibt aber erhalten.

647
Q

Welche Veränderungen der Fruchtbarkeit bei Frauen lassen sich im mittleren Erwachsenenalter Beobachten?

A

Vollziehen sich allmählich über einen Zeitraum von zehn Jahren, indem die Produktion von Östrogen abnimmt.

Wechseljahre enden mit der Menopause, dem Ende der Menstruation und der Fortpflanzungsfähigkeit. Tritt in Durchschnitt am Anfang der fünfziger ein.

Niedriger Östrogenspiegel trägt auch zu geringeren Elastizität der Haut und Verlust von Knochenmasse bei

Die Phase vor und nach der Menopause wird häufig begleitet von emotionalen und körperlichen Symptomen, zum Beispiel Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen

648
Q

Wie reagieren Frauen psychisch aus die Menopause?

A

Reaktion hängt davon ab, wie die Betroffenen Frauen diese Entwicklungen im Rahmen ihres früheren und zukünftigen Lebens beurteilen

Viele Frauen haben jedoch weniger oder keine Schwierigkeiten und betrachten die Menopause als neuen Anfang und berichten, ihre Lebensqualität habe sich verbessert

649
Q

Wie verändert sich die Fruchtbarkeit im mittleren Erwachsenenalter bei Männern?

A

Keine Entsprechung zur Menopause

Anzahl Und Beweglichkeit der Spanien nimmt ab Anfang des Lebensjahrzehnts ab und das Volumen des Spermas wird ab 40 kleiner, was sich negativ auf die Fruchtbarkeit in mittleren Alter auswirkt

Wegen der schlechteren Durchblutung und Veränderung des Bindegewebes in Penis erfordert eine Erektion mehr Stimulation und kann unter Umständen schwieriger aufrecht erhalten werden

650
Q

Wie verändert sich Sexualität im mittleren Erwachsenenalter?

A

Die Häufigkeit sexueller Aktivitäten bei ihren Paaren nimmt im mittleren Erwachsenenalter tendenziell ab, Der Rückgang ist zumeist jedoch nur gering.

Intensität sexueller Reaktionen mittleren Lebensalter infolge körperlicher Veränderungen durch das Klimakriterium nimmt etwas ab

651
Q

Wie entsteht Krebs?

A

Krebs entsteht, wenn das genetische Programm einer Zelle gestört ist, was zu unkontrollierten Wachstum und der Ausbreitung abnorme Zellen führt, die normales Gewebe und gesunde Organe verdrängen.

Drei Haupttypen von Mutationen tragen zur Entstehung von Krebs bei:

Einige davon lassen Onkogene entstehen, die unmittelbar zu abnormer Zellteilung führen

Andere stören die Aktivitäten von Turmorsupressorganen, so dass sie die Teilung von Onkogenen nicht mehr unterdrücken können

Ein dritter Rotationstyp stört die Aktivitäten von Stabilitätsgenen, die normalerweise Genveränderungen auf ein Minimum reduzieren, indem sie subtile DNA-Fehler reparieren, die entweder bei der normalen Zellteilung oder durch Umweltgifte entstehen.

Keimbahnmutation = durch eine geehrte Prädisposition bedingt

Somatische Mutation = nur in einer Zelle auftretend, die sich dann durch Teilung vermehrt

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, bei Männern ist das Prostatakrebs.

652
Q

Was ist Ateriosklerose?

A

Ablage in den Herzkranzarterien, die das Herz umschlingen und seine Muskeln mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen

653
Q

Was ist Angina Pectoris?

A

schmerzen, wie sie bei Verdauungsstörungen auftreten, Oder anfallartige, stechende Schmerzen in der Brust, die zeigen dass das Herz unter Sauerstoffmangel leidet

654
Q

Wie kommt es zu einem Herzanfall?

A

Blockade der normalen Blutversorgung in einem Bereich des Herzens, die zumeist von einem Blutgerinnsel in einem oder mehreren von Ablagerungen verengten Herzkranzgefäße verursacht wird

655
Q

Was ist Osteoporose?

A

Schwerwiegender altersabhängiger Knochenschwund

656
Q

Wie wirken sich Feindseligkeit und Wut auf die Gesundheit aus?

A

Vermutung, dass Feindseligkeit und Aggressivität sich negativ auf die Gesundheit auswirken können

Typ-A-Verhaltensmuster: extremes Konkurrenzdenken, Ehrgeiz, Ungeduld, Feindseligkeit, Wutausbrüche und das Gefühl, ständig unter Zeitdruck zu stehen

Die Risiken, hohen Blutdruck oder Ateriosklerose zu entwickeln Oder einen Schlaganfall zu erleiden, Sind bei Erwachsenen, die bei Persönlichkeitstests hohe Werte auf Feindseligkeiten erhalten, Mehrfach höher als bei denjenigen, die niedrige Werte erzielen.

Die wiederholte Unterdrückung offener Wut oder Grübelei über vergangene, Wut provozierende Begebenheiten korreliert ebenfalls mit hohem Blutdruck und Herzerkrankungen

657
Q

Welche zwei allgemeinen Strategien gibt es zur Stressbewältigung?

A
  1. Problemorientierte Bewältigungsstrategien, wenn die Situation als veränderbar eingeschätzt wird, das Problem erkannt und überlegt, wie man es lösen kann
  2. Emotionsorientierte Bewältigungsstrategien: spiegeln sich intern ab und zielen darauf ab,, Zu kontrollieren, wenn man wenig tun kann, um eine Situation zu ändern
658
Q

Wie verändern sich die geistigen Fähigkeiten im mittleren Erwachsenenalter?

A

Kristalline Intelligenz: beziehen sich auf Fertigkeiten, die auf angesammelten Wissen, dem Erfahrungswissen beruhen: Guten Urteilsvermögen und der Beherrschung sozialer Konventionen – fähigkeiten, die erworben wurden, weil sie im kulturellen Umfeld des jeweiligen Menschen geschätzt werden.

Fluide Intelligenz: beruht stärker auf grundlegenden informationsverarbeitungsfähigkeiten - der Fähigkeit, Beziehungen zwischen visuellen Reizen zu erkennen, der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses

Viele Querschnittstudien belegen die stetige Zunahme kristalliner Intelligenz bis ins mittlere Erwachsenenalter, während die fluide Intelligenz bereits in den zwanziger Jahren wieder abzunehmen beginnt.

659
Q

Was sind die Ergebnisse der Seattle Longituinal Study von Schaies?

A

Zu den fünf Faktoren, die im frühen und mittleren Erwachsenenalter besser wurde – sprachliche Fähigkeit, induktives und räumliches Denken, verbales Gedächnis, und numerischer Fähigkeit - zählen sowohl kristalliner als auch fluide Fähigkeiten

Lebensmitte ist eine Zeit, in der einige der komplexesten geistigen Fähigkeiten ihren Höhepunkt erreichen

Wahrnehmungsgeschwindigkeit ließ von den zwanziger bis in die achtziger Jahren nach –Ein Befund, der grundlegenden Forschungs Ergebnissen entspricht, die zeigen, dass sich die kognitive Verarbeitung mit zunehmendem Alter verlangsamt.

660
Q

Was sagt die Neuronale-Netzwerk-Hypothese zur Informationsverarbeitung mit zunehmendem Alter?

A

Dadurch dass Neuronen im Gehirn absterben, entstehen Unterbrechungen in neuronalen Netzwerken. Das Gehirn passt sich an, indem es Umgebungsleitungen bildet – Neue Synapsenverbindungen, um die Unterbrechungen herum, die allerdings weniger effizient sind. Daher sind die Reaktionsgeschwindigkeit

661
Q

Was sagt die Informationsverlust-Hypothese zur Informationsverarbeitung mit zunehmendem Alter?

A

Besagt, dass bei älteren Menschen mehr Informationen auf ihrem Weg durch das kognitive System verloren gehen und daher das gesamte System langsamer werden muss, um Informationen erkennen und interpretieren zu können.

662
Q

Wie können Beeinträchtigugen der Verarbeitungsgeschwindigkeit kompensiert werden?

A

Wissen und Erfahrung Können auch Beeinträchtigungen der Verarbeitungsgeschwindigkeit kompensieren.

663
Q

Wie verändert sich die Aufmerksamkeit im mittleren Erwachsenenalter?

A

Mit zunehmendem Alter wird es schwieriger zwei komplexe Aufgaben gleichzeitig zu erledigen.

Mit zunehmendem Alter wird auch die kognitive Hemmung (Inhibition) - die Fähigkeit, sich durch irrelevante Informationen nicht ablenken zu – Schwieriger.

Ältere Erwachsene können sich auf relevante Informationen konzentrieren und souveränen zwei Aufgaben gleichzeitig erledigen, wenn sie im Laufe ihres Lebens diese Aktivitäten immer wieder Gegend haben.

664
Q

Wie verändert sich das Gedächtnis im mittleren Erwachsenenalter?

A

Von den zwanzigern in die sechziger nimmt die Menge an Informationen, die Menschen in Arbeitsgedächtnis behalten können, ab.

Allgemeines Faktenwissen– zum Beispiel historische Ereignisse–, handlungswissen oder prozentuales Wissen darüber, wie man Auto oder Fahrrad fährt oder eine Rechenaufgabe gelöst–und doof ich es Expertenwissen bleiben bis ins Mittelalter unverändert oder nehmen sogar zu.

665
Q

Wie verändert sich die Kreativität im mittleren Erwachsenenalter?

A

Kreative Leistung erreicht normalerweise mit Ende 30 oder Anfang 40 ihren Höhepunkt und lässt danach allerdings mit erheblichen Unterschieden zwischen verschiedenen Menschen und Disziplinen

Wie beim Problemlösen kann sich die Qualität der Kreativität mit zunehmendem Alter verändern – und zwar auf mindestens dreierlei Art

Erstens ist jugendliche Kreativität in der Literatur und den Künsten häufig spontan und sehr emotional, während kreative Werke die nach dem 40. Lebensjahr geschaffen werden, häufig gezielt und überlegter wirken.

Zweitens gehen viele kreative Menschen mit zunehmendem Alter von der Erschaffung ungewöhnlicher Werke dazu über, umfassendes Wissen und lange erfahren zum neuartigen Denkansätzen zu kombinieren

Drittens reflektiert die Kreativität im mittleren Erwachsenenalter häufig den Übergang vom Weitestgehend egozentrischen Bedürfnis, sich selbst mitzuteilen, hin zu altruistischeren Zielen.

666
Q

Was sagt Erikson zur emotionalen und sozialen Entwicklung im mittleren Erwachsenenalter?

A

Generativität versus Stagnation

Generativität bedeutet ein gebendes und anleitendes Sichhingeben zur nächsten Generation

Die eigene Verpflichtung erstreckt sich nun jenseits des eigenen selbst, der eigenen Identität und dem eigenen Lebenspartner(Intimität) hin zu einer größeren Gruppe– der Familie, dem Lebensumfeld und der Gesellschaft.

Generativität bringst persönliche Wünsche und kultureller Anforderungen zusammen

Auf der persönlichen Seite Haben Erwachsene im mittleren Lebensalter das Bedürfnis, gebraucht zu werden–Sie streben nach symbolischer Unsterblichkeit durch einen Beitrag, der sie selbst überdauert

Der negative Ausgang dieses Stadiums ist die Stagnation: sobald ein Mensch bestimmte Lebensziele erreicht hat, Wie es war eine Ehe, Kinder und berufliche Erfolge, Kann er unter Umständen selbst bezogen und nur auf sein eigenes Wohl bedacht werden.

Erwachsene, die das Gefühl haben, zu stagnieren, Drücken ihre Selbstabsorption auf vielerlei Weise aus – durch fehlendes Interesse an jungen Menschen (einschließlich der eigenen Kinder), durch die Konzentration auf das, was für die eigene Person dabei herausspringt, anstatt auf das, was man geben kann, durch ein mangelndes Interesse an der eigenen Produktivität am Arbeitsplatz, am entwickeln der eigenen Talente und daran, wie man selbst dazu beitragen kann, dass diese Welt lebenswerter wird.

Wie es Eriksons Theorie vermuten lässt, Scheinen generative Menschen besonders gut angepasst zu sein– Sie zeigen kaum Ängste und Depressionen, sondern vielmehr ausgeprägte Autonomie, Selbstakzeptanz und Lebenszufriedenheit; zudem sind Sie häufiger glücklich verheiratet und haben enge Freunde.

667
Q

Wie sieht Levinson mit seiner theorie dder lebensabschnitte die psychosoziale Entwicklung im mittleren Erwachsenenalter und welche Konflikte sieht er?

A

Das mittlere Erwachsenenalter beginnt mit einer Übergangsphase (40-45 Jahre), in der Menschen beurteilen, wie erfolgreich sie die Ziele des frühen Erwachsenenalter verwirklicht haben.

Nach Levinson müssen Erwachsene in mittleren Lebensalter, um ihre Beziehungen zum eigenen selbst sowie ihrer Außenwelt neu einschätzen zu können, sich vier Entwicklungsaufgaben stellen.

Jede davon erfordert von den betreffenden, dass er zwei gegensätzliche Tendenzen innerhalb des selbst miteinander in Einklang bringt, um zu größerer innerer Harmonie zu gelangen.

Jung – alt

Destruktivität– Kreativität

Männlichkeit– Weiblichkeit

Engagement – Isoliertheit

668
Q

Wie beschreibt Levinson den Konflikt Jung-Alt im mittleren Erwachsenenalter?

A

Bestimmte Jugendliche Qualitäten ablegen, andere behalten und verändern und einen positiven Sinn darin finden älter zu sein

Die meisten Frauen äußern im mittleren Alter die Sorge, weniger attraktiv zu erscheinen, wenn sie älter werden

669
Q

Wie beschreibt Levinson den Konflikt Destruktivität-Kreativität im mittleren Erwachsenenalter?

A

Mit einer intensiveren Wahrnehmung der eigenen Sterblichkeit konzentriert sich der Erwachsene im mittleren Lebensalter auf seiner eigenen destruktiven Handlungen und die anderer

Frühere verletzende Handlungen werden ausgeglichen durch das ausgeprägte Bedürfnis, sich an Aktivitäten zu beteiligen, die dem Gemeindewohl dienen, und so ein Erbe für künftige Generationen zu hinterlassen.

670
Q

Wie beschreibt Levinson den Konflikt Männlichkeit-Weiblichkeit im mittleren Erwachsenenalter?

A

Besseres Gleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Komponenten finden

Bei Männern bedeutet das eine größere Akzeptanz „weiblicher“ Eigenschaften wie Fürsorge und Anteilnahme, die enge Beziehungen bereichern und eine mitfühlende Ausübung von Autorität am Arbeitsplatz fördern.

Für Frauen bedeutet es im Allgemeinen, sich „männlichen“ Eigenschaften wie Autonomie und Selbstsicherheit zu öffnen.

671
Q

Wie beschreibt Levinson den Konflikt Engagement-Isoliertheit im mittleren Erwachsenenalter?

A

Weniger ehrgeizig und leistungsorientiert sein und mehr auf das selbst achten

Frauen, die sich der Kindererziehung gewidmet oder einen unbefriedigenden Job ausgewählt haben, spüren häufig den Drang, die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen

672
Q

Gibt es so etwas wie eine Mid-Life-Crisis?

A

Levinson: die meisten Männer und Frauen in seinen Stichproben erleben während ihres Übergangs ins mittlere Erwachsenenalter erheblichen inneren Aufruhr

Vaillant: nur in wenigen Fällen eine Krise, stattdessen langsamer und stetige Veränderungen

Insgesamt ist in mittleren Lebensalter häufig zu beobachten, dass ein Mensch sein Leben gewertet die meisten Menschen vollziehen Veränderungen, die man eher als Wendepunkt bezeichnen kann als Als drastische Umwälzung ihres Lebens.

Die wenigen Menschen, die in ihrer Lebensmitte eine Krise durch machen, wurden typischerweise als junge Erwachsene durch ihre Lebensumstände massiv daran gehindert, ihre persönlichen Bedürfnisse und Zielen gerecht zu werden, sei es im Privatleben oder im größeren Zusammenhang

673
Q

Was sind Selbstentwürfe?

A

zukunftsorientierte Darstellungen dessen, was man so werden hofft oder was man werden zu können befürchtet. Sind die zeitliche Dimension des Selbstkonzepts– was der betreffende anstrebt oder zu vermeiden sucht

674
Q

Wie verändern sich die Selbstentwürfe im mittleren Erwachsenenalter?

A

Selbst Entwürfe können ein besonders starkes Motiv zum Handeln im mittleren Lebensalter sein, wenn die Zeit Besondere Bedeutung bekommt

Wenn wir älter werden, verlassen wir uns möglicherweise weniger auf soziale Vergleiche, um unseren Selbstwert zu beurteilen, sondern mir auf temporale Vergleiche

675
Q

Wie verändert sich die Geschlechtsidentität im mittleren Erwachsenenalter?

A

In vielen Studien wurde im mittleren Lebensalter eine Zunahme der „ maskulinen“ Charaktereigenschaften bei Frauen und der „femininen“ Charaktereigenschaft bei Männern festgestellt.

Im Einklang mit der Theorie wird die Geschlechtsidentität im mittleren Alter zunehmend androgyner – eine Mischung aus beiden Arten von Persönlichkeitseigenschaften, den „männlichen“ und den „weiblichen“.

Ansatz der Theorie vom elterlichen Imperativ:

Die Identifikation mit den traditionellen Geschlechterrollen in den Jahren der aktiven Kindererziehung beibehalten, um das Überleben der Kinder sicherzustellen. Männer werden zielorientierte, während Frauen sich vermehrt der Fürsorge. Wenn Ihre Kinder erwachsen sind, können die Eltern wieder die anders geschlechtliche Seite ihrer Persönlichkeit leben.

Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass Androgynie im mittleren Lebensalter aus einer komplexen Kombination sozialer Rollen und Lebensumstände entsteht.

676
Q

Was sind die positiven Aspekte der Großelternrolle?

A

wertschätzung, Unsterblichkeit durch nachkommen, erneute Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit, verwöhnen

677
Q

Wie gestalten sich die Beziehungen zu Enkelkindern klassischer weise?

A

Typischerweise sind die Beziehungen zwischen gleichgeschlechtlichen Großeltern und Enkelkindern, insbesondere zwischen Großeltern der mütterlichen Seite und ihren Enkeltöchtern, Enkel– ein Muster, das in zahlreichen Ländern beobachtet wurde.

678
Q

Was ist unter Sandwich-generation zu verstehen?

A

Begriff um die Situation zu beschreiben, wenn Erwachsene im mittleren Lebensalter sich gleichzeitig um mehrere Generationen vor und nach ihnen kümmern müssen

In allen ethnischen Gruppen fällt die Verantwortung für die Pflege alternder Eltern in höherem Maße durch dann als Söhnen zu.

Die Betreuungs Tätigkeiten von Söhnen und Töchtern sind tendenziell entsprechend der Geschlechterrollen aufgeteilt.

679
Q

Wie entwickelt sich der Geschwisterkontakt im mittleren Erwachsenenleben?

A

Geschwister Kontakt sowie die Unterstützung untereinander nimmt vom frühen bis zum mittleren Erwachsenenalter ab und erst ab dem Alter von 70 Jahren wieder zu, Wenn die Geschwister in nächster Umgebung wohnen.

Trotz des reduzierten Kontakts fühlen sich viele Geschwister in mittleren Lebensalter enger miteinander Verbunden

680
Q

Wie entwickelt sich Freundschaften im mittleren Erwachsenenleben?

A

Anzahl der Freunde nimmt mit zunehmendem Alter ab

Vermutlich will der Mensch dann weniger bereit ist, in Bindungen außerhalb der Familie zu investieren, es sei denn, diese bieten Ihnen Befriedigung

681
Q

Was ist das Burnout-Syndrom?

A

zustand, bei dem langfristiger Stress am Arbeitsplatz zu psychischer Erschöpfung führt, einem Gefühl von Kontrollverlust und geringeren Erfolgserlebnissen

Tritt am häufigsten in berufen auf die hohe emotionale Anforderungen stellen

Burnout ist eine Begleiterscheinung eines zu großen Arbeitspensums für die zur Verfügung stehende Zeit sowie mangelnder Anerkennung und positive Rückmeldung von Vorgesetzten

Schwerwiegende es gesundheitlich ist Berufsrisiko, das mit Aufmerksamkeit und Gedächtnisstörungen, schweren depressiven Zuständen, Arbeitsunfällen, körperlichen Erkrankungen, schlechte Arbeitsleistungen, häufigen Fehlzeiten und hoher Personalfluktuation korreliert

682
Q

Zeitraum des späten Erwachsenenalters

A

Das späte Erwachsenenalter erstreckt sich von 65. Lebensjahr bis zum Ende der Lebensspanne

683
Q

Wie hoch ist die Lebenserwartung?

A

Nach aktuellen Schätzungen variiert die maximale Lebenserwartung für die meisten Menschen zwischen 70 und 100 Jahren, mit einem Durchschnittswert von 85 Jahren

684
Q

Welche Veränderungen des Nervensystems lassen sich im späten Erwachsenenalter beobachten?

A

Das Gewicht des Gehirns nimmt im gesamten Verlauf des Erwachsenen Lebens ab, Dieser Gewichtsverlust nimmst ab den sechziger Jahren zu und kann mit 80 Jahren bis zu fünf oder 10 % ausmachen

Er wird durch absterben vom Neuronen und Ausdehnung von Ventrikeln (Hohlräumen) im Gehirn verursacht

Außerdem nimmt die Anzahl der Gliazellen ab, die für die Myelinisierng von Nervenfasern verantwortlich sind

EEG-Messungen Haben gezeigt, dass die gegenwärtigen allmählich langsamer und weniger intensiv werden - Symptome der verminderten Effizienz des zentralen Nervensystems.

Das Gehirn kann einige dieser Verfallserscheinungen kompensieren

Alternde Neuronen bilden neue Synapsen, nachdem andere Neuronen degeneriert sind

Vermutung: Eine Art, wie ältere Erwachsene die Neuerungen in Neuronenverlust kompensieren, kann darin bestehen, zusätzliche Gehirnregionen hinzuzuziehen, um die kognitive Verarbeitung zu unterstützen

685
Q

Welche Veränderungen der Sinnesorgane lassen sich im späten Erwachsenenalter beobachten?

A
  • Strukturelle Veränderungen im Auge erschweren es, nahe liegende Gegenstände zu fokussieren, in der Dämmerung zu sehen und Farbe wahrzunehmen.
  • Im späten Erwachsenenalter wird die Hornhaut(durchsichtige, das Auge bedecken der Haut) durchlässiger und streut das Licht, was Bilder verschwimmen lässt und die Empfindlichkeit für grelles Licht erhöht.
  • Sehschwäche haben gravierende Auswirkungen auf die Selbstsicherheit und das Alltagsverhalten älterer Menschen.
  • Wenn eine Sehschwäche gravierend ist, kann sie viel Freizeitaktivitäten behindern und sehr isolieren sein.
  • Durch schlechtere Durchblutung und natürliches absterben von Zellen im Innenohr und in der Hörrinde des Gehirns sowie nachlassende Elastizität von Membranen (Zum Beispiel des Trommelfels) wird das Gehör im späten Erwachsenenalter schlechter.
  • Obwohl eine Herzschwäche die Selbstversorgung weniger beeinträchtigt als eine Sehschwäche, hat sie Auswirkungen auf die Sicherheit und Lebensfreude.
  • Bei vielen Menschen zeigt sich nach dem 60. Lebensjahr eine reduzierte Sensibilität für die vier Grundgeschmacksrichtungen(süß, salzig, sauer und bitter)
  • Die Anzahl oder Verteilung der Geschmacksknospen verändert sich im späteren Leben nicht, so dass dieses Nachlassen der Geschmacksempfindlichkeit auf andere Faktoren als Alterung zurück zu führen seien könnte
  • Einer Rückgang der Anzahl von Geruchsrezeptoren ab dem 60. Lebensjahr trägt zum Nachlassen der Geruchssensibilität bei
686
Q

Welche Veränderungen des herzkreislauf und Atmungssytems lassen sich im späten Erwachsenenalter beobachten?

A

m Laufe der Jahre wird der Herzmuskel weniger elastisch und einige seiner Zellen sterben ab, was dazu führt, dass die Wände des linken Ventrikels (Die größte Herzkammer, von der das Blut in den Körper gepumpt wird) stärker werden. Außerdem verhärten sich die Arterienwände und Alkohol ihren bei ihrer normalen Alterungsablagerungen (Cholesterin und Fette, insbesondere bei Menschen, die unter Arteriosklerose leiden).

Der Herzmuskel. Weniger kräftig, der maximale Puls sinkt und das Blut fließt langsamer durch das Kreislaufsystemen.Weniger kräftig, der maximale Puls sinkt und das Blut fließt langsamer durch das Kreislaufsystem. Das kann dazu führen, dass dem Körpergewebe bei körperlicher Anstrengung nicht genug Sauerstoff zugeführt wird

687
Q

Welche Veränderungen des Imunsytems lassen sich im späten Erwachsenenalter beobachten?

A

m Alter werden die T-Zellen die Antigene direkt angreifen, weniger effektiv.

Wahrscheinlichkeit, dass das System durch eine Außenimmunreaktion normales Körpergewebe angreift steigt.

Altersbedingte Schwächung der Imunfunktion nicht Ursache der meisten Erkrankungen älterer Menschen. Ermöglicht lediglich das fortschreiten von Krankheiten, wenn eine stärkere Reaktion den Krankheitserreger ausgemerzt hätte

688
Q

Welche Veränderungen des Schlafs lassen sich im späten Erwachsenenalter beobachten?

A

Ältere Menschen verbringen weniger Zeit in der Nacht in der tiefsten Phase des NREM-Schlafs

Benötigen insgesamt etwa in ebenso viel Schlaf wie jüngere Erwachsene: etwa 7 Stunden pro Nacht

Man nimmt an, dass Veränderungen in dem Gehirn Strukturen, die den Schlaf steuern, und höhere Spiegel von Stresshormonen im Blut, die das zentrale Nervensystem im Wachzustand halten verantwortlich sind

689
Q

Warum haben Männer vermehrt Schlafstörungen?

A

Männer haben mehr Schlafstörungen als Frauen

Vergrößerung Prostata, die auf die Harnröhre drückst, was dazu führt, dass Männer häufiger urinieren müssen, auch nachts

Männer sind anfälliger für Schlafapnoe, bei der die Atmung für 10 Sekunden oder länger aussetzt, was zu vielen kurzen Wachzeiten führt.

690
Q

Was ist primäres Altern?

A

gleichbedeutend mit biologischem altern - genetisch beeinflusste Verfallserscheinungen, die sich bei allen Mitgliedern der weltlichen Art vollziehen und zwar auch dann, wenn der betreffende insgesamt gesund ist

691
Q

Was ist sekundäres Altern?

A

verfallserscheinungen, die von erblich bedingten Defekte und negativen Umwelteinflüssen verursacht werden, zum Beispiel durch schlechte Ernährung, Bewegungsmangel, Erkrankungen Drogen-oder Genussmittel Missbrauch, Umweltverschmutzung und psychische Belastungen

692
Q

Definiere Demenz

A

der Begriff bezieht sich auf einer Reihe von Störungen, die fast ausschließlich im Alter auftreten und bei denen viele Aspekte des Denkens und Verhaltens so stark gestört sind, dass die alltäglichen Aktivitäten beeinträchtigt werden.

693
Q

Definiere Parkinson

A

Beim Parkinsonsyndrom verkümmern Neuronen in Bewegungszentrum des Gehirns. Zu den Symptomen zählen unkontrolliertes Zittern, schleppender Gang, fehlende Mimik, Steifheit der Gliedmassen, Gleichgewichtsstörungen und gekrümmter Haltung.

694
Q

Beschreibe die Alzheimer-Krankheit

A

Die häufigsten Form von Demenz, bei dir die strukturelle und chemischen Vorfall von dir gegeben zahlreiche Aspekte des Denkens und Verhaltens allmählich verloren gehen

Erste Symptome sind häufig schwere Erinnerungs Störungen: vergessen von Namen, Daten, Verabredungen, vertraut den wegen oder der Notwendigkeit, in der Küche den Herd auszustellen

Veränderung der Persönlichkeit treten ein: Verlust der Spontanität und des Witzes, Angst als Reaktion auf Ungewissheit, entstanden durch mentale Probleme, aggressive Ausbrüche, reduzierte Initiative und sozialer Rückzug.

Häufig Depressionen Als Teil des Krankheitsprozesses

Mit fortschreitender Krankheit degenerieren gekonnte und gezielte Bewegungskoordination

Schlaf durch Wahnvorstellungen und Furcht vor eingebildeten Bedrohungen unterbrochen

Individuelle Verlauf von Alzheimer sehr unterschiedlich; kann sich von einem Jahr bis über 15 Jahre erstrecken

695
Q

Wie Schädigt Alzheimer das Gehirn?

A

Zwei wichtige strukturelle Veränderungen in der Großhirnrinde:

Innerhalb von Neuronen bilden sich Defenerationsfibrillen - verfilzte Fahrzeugteile, die aus kollabierten neuronalen Strukturen bestehen und abnorme Eiweißarten enthalten, die als Tauproteine bezeichnet werden.

An der Oberfläche von Neuerungen bilden sich Amyloidablagerungen, Dichte Ablagerungen eines stärkeartigen Proteins, das als Amyloid bezeichnet wird, die von Klumpen abgestorbener Nerven-und Gliazellen umgeben sind

696
Q

Wie wird Alzheimer diagnostiziert?

A

Alzheimer wird durch Ausschluss diagnostiziert, indem andere mögliche Ursachen von Demenz durch körperliche Untersuchungen und psychologische Tests eliminiert werden

697
Q

Was sind Risikofaktoren für Alzheimer?

A

Zwei Formen: Alzheimer Krankheit mit frühen Beginn (Typ eins), die in der Familie liegt, und Alzheimer Krankheitssmitspäßen beginnen (Typ zwei), die in keinem erkennbaren familiäreren Zusammenhang steht.

698
Q

Was ist eine vaskuläre Demenz?

A

Bei der vaskulären Demenz oder Multiinfarktdemenz Entstehen nach mehreren Schlaganfällen Bereiche abgestorbener Hirnzellen, was zu einem schrittweisen Abbau der geistigen Fähigkeiten fühlt, wobei jeder Schritt Nach einem Schlaganfall erfolgt.

Entsteht durch eine Kombination genetischer und umweltbedingte Einflüsse

Wegen ihrer Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkranken Männer häufiger als Frauen

Vaskuläre Demenz in den meisten Fällen durch Arteriosklerose verursacht

699
Q

Was wird häufig als Demenz fehldiagnostiziert?

A

Die Störung, die am häufigsten als Demenz fehldiagnostiziert wird, ist die Depression.

Der depressive(aber nicht die Menschheit) ältere Mensch neigt dazu, Seine geistigen Schwierigkeiten zu übertreiben, während die demente Person sie bagatellisiert und sich nichts voll des mentalen Abbaus bewusst ist.

Je älter wir werden, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir Medikamente einnehmen, deren Nebenwirkungen, denen einer Demenz.

700
Q

Wie entwickelt sich das Gedächtnis im späten Erwachsenenleben?

A

Als prospektive oder vorausschauendes Gedächnis bezeichnet man die Erinnerung an Handlungen, die für die Zukunft geplant sind

Der Begriff terminaler Verfall bezeichnet die deutliche Beschleunigung des Abbaus der kognitiven vor vor dem Tod

701
Q

Welcher Konflikt besteht nach Erikson im späten Erwachsenenalter?

A

Integrität versus Verzweiflung– Ein Konflikt, bei dem es darum geht, mit dem eigenen Leben

Zu kommen. Ein Mensch, der zu einem Gefühl von Integrität fällt, fühlt sich im Einklang mit sich selbst, erfüllt und zufrieden mit dem, was er Leben erreicht hat

702
Q

Beschreibe Pecks Theorie der Entwicklungsaufgaben zur Ich-Integrität

A

Nach Peck führen drei verschiedene Entwicklungsaufgaben dazu, dass ich-Integrität erreicht wird:

Ich-Differenzierung: Menschen, die mit großem Einsatz Ihre berufliche Laufbahn vorangetrieben haben, müssen andere Quellen der Selbstbestätigung finden – durch Familienbeziehungen, Freundschaften und Gemeinschaftsleben.

Körper-Transzendenz: die Überwindung körperlicher Einschränkungen durch Konzentration auf kompensieren der Erfolgserlebnisse mittels kognitiver, emotionaler und sozialer Kompetenzen.

Ich-Transzendenz: wenn gleichaltrige sterben, muss man sich konstruktiv die Realität des Todes stellen, indem man sich mit, das Leben für nachfolgende Generationen sicherer, Inhaltsvoller und lohnender zu machen.

703
Q

Was meint Joan Erikson mit Geotransendenz?

A

Eine kosmische und transzendente Lebensperspektive, die sich in die Zukunft und nach außen berichtet, über das selbst hinaus.

704
Q

Wie verändern sich die Big-Five im späten Erwachsenenalter?

A

Leichte altersabhängige Rückgänge in Bezug auf extraversion und Offenheit für Erfahrungen

Vermehrte Akzeptanz von Veränderungen

Die Minderheit der älteren Menschen, die hohe Werte für Neurotizismus zeigen– also emotional negativ, aufbrausend und unzufrieden sind–, tendieren dazu, belastende Ereignisse schlecht zu bewältigen und zunehmend negative Aspekte zu erleben; zudem sind sie gefährdet, gesundheitliche Probleme zu entwickeln und früher zu sterben.

705
Q

Was besagt die Rückzugstheorie?

A

Nach der Rückzugstheorie ziehen sich ältere Menschen und die Gesellschaft in Erwartung des herannahenden Todes voneinander zurück

706
Q

Was besagt die Aktivitätstheorie?

A

Um die Schwächen der Rückzugstheorie zu überwinden, besagt die Aktivitätstheorie, dass soziale Hindernisse, die einem engagierten Leben im Wege stehen, und nicht etwa die Wünsche älterer Menschen die Ursache für den Rückgang sozialer Interaktion sind. Wenn ältere Menschen bestimmte Rollen aufgeben müssen(zum Beispiel durch Pensionierung oder den Verlust des Lebenspartners), Versuchen Sie, andere Rolle zu finden, in dem Bestreben, ungefähr so aktiv und beschäftigt zubleiben, wie sie es in mittleren Alter waren.

Probleme:

Aktivitätstheorie erkennt keine psychische Veränderungen im Alter an

707
Q

Was besagt die Kontinuitätstheorie?

A

Im Gegensatz zur Aktivitätstheorie betrachtet die Kontinuitätstheorie die Bemühungen älterer Menschen, aktiv zu bleiben, nichts nur als einfaches Ersetzen verlorener sozialer Rollen durch neue Rollen. Vielmehr streben diesen Interpretationen zufolge die meisten alternden Erwachsenen danach, ein persönliches System– ihre Identität und eine Reihe persönlicher Dispositionen, Interesse, Rollen und Fertigkeiten– aufrechtzuerhalten, was die Lebenszufriedenheit fördert, indem es Konsistenz zwischen Vergangenheit und erwarteter Zukunft sicherstellt.

708
Q

Was besagt die sozioemotionale Selektivitätstheorie?

A

Nach der sozioemotionale Selektivitätstheorie führen die sozialen Interaktionen älterer Menschen lebenslang angewendete Auswahlprozess sofort.

besagt, dass die körperliche und psychische Aspekte des Alterns zu Veränderungen in den Funktionen sozialer Interaktion führen.

709
Q

Wie entwickeln sich Ehen im späten Erwachsenenalter?

A

Eheliche Zufriedenheit nimmt von mittleren bis zum späten Erwachsenenalter zu

710
Q

Definition Körperliche Misshandlung

A

vorsätzliches zufügen von Schmerzen, Unbehagen oder Verletzungen, durch schlagen, schneiden, Verbrennungen, körperliche Gewalt, Freiheitsberaubung oder Fixierung, sexuelle Übergriffe oder andere Tätlichkeiten.

711
Q

Definition Körperliche Vernachlässigung

A

vorsätzliche oder fahrlässige Unterlassung, Fürsorgepflichten zu erfüllen, was dazu führt, das ist der ältere Person an Nahrung, Medikamenten oder medizinischer Versorgung fehlt oder sie sich selbst überlassen bleibt oder isoliert ist.

712
Q

Definition Emotionale Misshandlung

A

Verbale Attacken (zum Beispiel durch Beleidigungen), Erniedrigung (indem zum Beispiel der betreffende wie ein unmündiges Kind behandelt wird) oder Einschüchterung (drohen mit Isolierung oder Einweisung in ein Pflegeheim).

713
Q

Definition sexueller Missbracuh

A

jeglicher ungewollter sexuelle Kontakt.

714
Q

Definition Veruntreuung

A

trafbares oder verwerfliches aussetzen von Eigentum oder finanziellen Ressourcen eines älteren Menschen durch Diebstahl oder Nutzung seines Einverständnisses

715
Q

Was ist die Agoniephase?

A

das griechische Wort agon bedeutet Kampf. In dieser Phase besteht der Kampf im schweren Ringen nach Luft und in Muskelkrämpfen in den ersten Augenblicke, in denen der Herzschlag Seinen Rhythmus verliert

716
Q

Definition klinischer Tod

A

es folgt ein kurzes Intervall, in dem Herzschlag, Kreislauf, Atmung und Gehirnfunktionen enden, aber Wiederbelebung ist möglich.

717
Q

Definition endgültiger Tod

A

der Mensch bleibt für immer leblos. Schon innerhalb weniger Stunden schrumpft der Körper und sieht stark verändert aus

718
Q

In welchen Phasen erfolgt der Tod?

A

Die Agoniephase: das griechische Wort agon bedeutet Kampf. In dieser Phase besteht der Kampf im schweren Ringen nach Luft und in Muskelkrämpfen in den ersten Augenblicke, in denen der Herzschlag Seinen Rhythmus verliert

Der klinische Tod: es folgt ein kurzes Intervall, in dem Herzschlag, Kreislauf, Atmung und Gehirnfunktionen enden, aber Wiederbelebung ist möglich.

Der endgültige Tod: der Mensch bleibt für immer leblos. Schon innerhalb weniger Stunden schrumpft der Körper und sieht stark verändert aus

Heute, da in manchen Zuständen eine Wiederbelebung möglich ist, gelten neue Kriterien für den endgültigen Tod: die nicht wieder herstellbaren gehen Aktivität, auch im Hirnstamm (von dem Reflexe ausgehen), wurde in den meisten Industrie realistischen Ländern als Kriterium für das erloschene Leben festgelegt.

719
Q

Beschreibe die Stufen des Sterbens nach der Kübler-Ross-Theorie

A

Fünf Verhaltensmuster als Stufenfolge:

Verleumdung: Dient dem Selbstschutz und hast den erlebten Verlauf der Krankheit den Bedürfnissen des Patienten subjektiv an

Wut: oft Mut darüber, Dass man sterben muss, ohne alle Ziele erreicht zu haben

Verhandeln: die Erkenntnis von der Unheilbarkeit der eigenen Krankheit Film auf auch dazu, dass noch eine Verlängerung erreicht werden soll.

Depression: viele mit dem Sterben verbundene Erfahrungen wie körperliche & geistige Abbau, Schmerz, Kontrollverlust und die Abhängigkeit von Geräten intensivieren die Depression

Akzeptanz: die meisten unheilbar Kranken akzeptieren kurz(Wochen oder Tage) vor ihrem Tod erst das unvermeidliche Ende und werden ruhiger. Patienten ziehen sich meist zurück

Stufen sollen nicht als festgelegte Folge angesehen werden

720
Q

Welche Reaktionsformen gibt es auf Trauer?

A

Meiden: Nachricht vom Tode löst zunächst Schock aus, gefolgt von der Weigerung, Nachricht zu glauben; dieser Zustand kann Stunden bis Wochen dauern.

Auflehnung: mit dem Bewusstwerdung des Todes erreicht der Schmerz seinen Höhepunkt. Der trauernde erlebt eine Kaskade in emotionaler Reaktionen: Angst, Traurigkeit, Protest, wut, hilflosigkeit, frustration, aufgeben und Sehnsucht nach dem verlorenen Menschen.

Anpassung: sich mit dem Verlust abfinden, ist nicht nur eine innere, emotionale Aufgabe.