IMPP Flashcards
(16 cards)
Welche Schmerzart liegt typischerweise bei Postzoster-Neuralgie vor?
Neuropathischer Schmerz.
Zusatzinfo: Charakterisiert durch brennende, einschießende, elektrisierende Schmerzen im betroffenen Dermatom.
Welcher Medikamentenwirkstoff gilt als Mittel der ersten Wahl bei Postzoster-Neuralgie?
Amitriptylin (trizyklisches Antidepressivum).
Zusatzinfo: Besonders wirksam bei nächtlichen neuropathischen Schmerzen.
Welche Antikonvulsiva sind ebenfalls zur Behandlung der Postzoster-Neuralgie geeignet?
Gabapentin und Pregabalin.
Zusatzinfo: Werden ebenfalls als First-line-Therapie bei neuropathischen Schmerzen empfohlen.
Pregabalin ist ein Medikament zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen, Epilepsie und Angststörungen.
Kurz erklärt:
Wirkstoffklasse: Antikonvulsivum, GABA-Analogon
Wirkung:
Bindet an spannungsabhängige Calciumkanäle im ZNS
Hemmt die Freisetzung von Schmerz- und Erregungsbotenstoffen (z. B. Glutamat, Substanz P)
Verwendung:
Neuropathische Schmerzen (z. B. diabetische Polyneuropathie, Zosterneuralgie)
Epilepsie (Zusatztherapie bei fokalen Anfällen)
**Generalisierte Angststörung
**
Nebenwirkungen:
**Schläfrigkeit, Schwindel, Gewichtszunahme, Ödeme
**
Absetzsymptome möglich
Missbrauchspotenzial bei manchen Patienten (sedierend/euphorisierend)
Warum ist Citalopram bei Postzoster-Neuralgie ungeeignet?
Citalopram ist ein SSRI ohne nachgewiesene Wirksamkeit bei neuropathischen Schmerzen.
Warum ist Fentanyl nicht Mittel der ersten Wahl bei Postzoster-Neuralgie?
Es ist ein starkes Opioid, primär für nozizeptive Schmerzen geeignet.
Zusatzinfo: Bei sehr starken Schmerzen kann ein schwächeres Opioid (z. B. Tramadol) überbrückend eingesetzt werden.
Welche Rolle spielt Ketamin in der Therapie chronischer neuropathischer Schmerzen?
Es wirkt als NMDA-Antagonist, wird aber wegen Nebenwirkungen nicht regelhaft ambulant eingesetzt.
Was ist Denosumab und warum ist es nicht indiziert?
Monoklonaler Antikörper zur Osteoporose-Therapie; keine analgetische Wirkung bei Neuralgie.
Wie lautet das 3-Stufen-Schema der WHO zur Schmerztherapie (grundlegend)?
- Stufe 1: Nicht-Opioid-Analgetika ± Koanalgetikum ± Adjuvans
- Stufe 2: Niedrig-potente Opioide + Nicht-Opioid ± Koanalgetikum ± Adjuvans
- Stufe 3: Hoch-potente Opioide + Nicht-Opioid ± Koanalgetikum ± Adjuvans
Welche Prinzipien gelten bei der Anwendung des WHO-Stufenschemas?
- Per os (wenn möglich)
- Zu festen Zeiten
- Bedarfsmedikation bei Schmerzspitzen
- Kombination von Opioiden mit Nicht-Opioid-Analgetika
- Keine Kombination von niedrig- und hoch-potenten Opioiden
Nenne Beispiele für Nicht-Opioid-Analgetika nach WHO-Stufe 1.
ASS, Diclofenac, Ibuprofen, Paracetamol, Metamizol, Celecoxib
Welche Arzneimittel zählen zu den niedrig-potenten Opioiden (WHO-Stufe 2)?
Tramadol, Tilidin (± Naloxon), Dehydrocodein
Welche Substanzen gehören zu den hoch-potenten Opioiden (WHO-Stufe 3)?
Morphin, Buprenorphin, Fentanyl, Hydromorphon, Oxycodon, Levomethadon
Was sind Koanalgetika? Nenne Beispiele.
Trizyklische Antidepressiva (Amitriptylin, Doxepin), Antikonvulsiva (Carbamazepin, Gabapentin, Pregabalin), Glukokortikoide (Dexamethason), Bisphosphonate
Welche Medikamente gelten als Adjuvantien in der Schmerztherapie?
Laxantien, Antiemetika, Protonenpumpeninhibitoren
Was tun, wenn das WHO-Schema keine ausreichende Wirkung erzielt?
Interventionelle/invasive Verfahren: Lokalanästhesie, rückenmarksnahe Konzepte, Ganglienblockade
Sind Narkotika Bestandteil des WHO-Stufenschemas zur Schmerztherapie?
Nein, Narkotika (z. B. Propofol, Ketamin) sind nicht Bestandteil des WHO-Stufenschemas.