Invalidenversicherung Flashcards

1
Q

Welches ist kurz ausgedrückt der Zweck der IV?

A

Die Leistungen der IV sollen:

a) die Invalidität mit geeigneten, einfachen und zweckmässigen Eingliederungsmassnahmen verhindern, vermindern oder beheben;
b) die verbleibenden ökonomischen Folgen der Invalidität im Rahmen einer angemessenen Deckung des Existenzbedarfs ausgleichen; ( ð Eingliederung vor Rente!)
c) zu einer eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Lebensführung der betroffenen Versicherten beitragen.

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2
Q

Wie ist die IV im schweizerischen Sozialversicherungskonzept einzuordnen?

A

Die IV bildet zusammen mit der AHV und den EL zur AHV/IV die Erste Säule unserer Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge. Verfassungsrechtlich bildet die IV zusammen mit der AHV eine Versicherung und wird auch im Rahmen des ATSG als Einheit betrachtet.

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3
Q

Aus dem Zweck der IV (IVG 1) ergeben sich drei Geschäftsfelder. Nennen Sie diese.

A

Die IV bildet zusammen mit der AHV und den EL zur AHV/IV die Erste Säule unserer Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge. Verfassungsrechtlich bildet die IV zusammen mit der AHV eine Versicherung und wird auch im Rahmen des ATSG als Einheit betrachtet.

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4
Q

Welches sind die beiden wichtigsten Durchführungsorgane, wenn Sie an IV-Leistungen denken?

A

Die IV-Stellen betreffend Abklärung und Zusprache der Leistungen und die AHV-Ausgleichskassen betreffend Auszahlung von Renten und Hilflosenentschädigungen.

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5
Q

Was bedeutet im Zusammenhang mit der IV IIZ?

A

Die interinstitutionelle Zusammenarbeit (IIZ) hat das übergeordnete Ziel, die Eingliederungschancen von Personen in den ersten Arbeitsmarkt zu verbessern und die verschiedenen Systeme optimal aufeinander abzustimmen. Dazu arbeiten im jeweiligen «Fall» zwei oder mehrere Institutionen zusammen. Z.B. Arbeitslosen-, Invalidenversicherung (und weitere Sozialversicherungen), Sozialhilfe, Berufsbildung und Ausländerintegration.

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6
Q

Welche Personenkreise (Arbeitnehmende, Selbstständigerwerbende, Nichterwerbstätige) sind bei der IV obligatorisch versichert?

A

Analog der AHV alle Personen, die in der Schweiz eine Erwerbstätigkeit ausüben oder hier als Nichterwerbstätige wohnen.

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7
Q

Welche sind die wichtigsten Finanzierungsquellen der IV?

A

Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber sowie Mittel der öffentlichen Hand

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8
Q

Wann genau beginnt und endet die IV-Beitragspflicht?

A

Es gelten dieselben Regelungen wie für die AHV.

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9
Q

Wie hoch sind die IV-Beitragssätze für Arbeitnehmende und -geber (ggf. maximal versicherter Verdienst)?

A

je 0,7 Lohnprozent auf dem gesamten für die AHV massgebenden Lohn (Skala gegen oben offen)

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10
Q

Wie werden die IV-Beiträge eingetrieben?

A

Wie werden die IV-Beiträge eingetrieben?

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11
Q

Welches ist die Folgerung aus dem Invaliditätsbegriff?

A

Invalidität setzt drei Elemente voraus:

  1. einen Gesundheitsschaden (medizinisches Element),
  2. eine Erwerbsunfähigkeit (wirtschaftliches Element) und
  3. den direkten erheblichen Zusammenhang zwischen dem Gesundheitsschaden und der Erwerbsunfähigkeit (kausales Element).
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12
Q

Was bedeutet Arbeitsunfähigkeit?

A

ATSG 6: Arbeitsunfähigkeit ist die durch eine Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit bedingte, volle oder teilweise Unfähigkeit, im bisherigen Beruf oder Aufgabenbereich zumutbare Arbeit zu leisten.

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13
Q

Nach welchen Leistungen ruft das Vorliegen einer Arbeitsunfähigkeit?

A

Arbeitsunfähigkeit ruft nach Früherfassung/Frühintervention, Hilfsmitteln, Eingliederungsmassnahmen und damit verbundenen Taggeldern (Heilbehandlung/Pflege geht hier nicht zulasten der IV)

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14
Q

Was bedeutet Erwerbsunfähigkeit?

A

ATSG 7: Erwerbsunfähigkeit ist der durch eine Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit verursachte und nach zumutbarer Behandlung und Eingliederung verbleibende ganze oder teilweise Verlust der Erwerbsmöglichkeiten auf dem in Betracht kommenden ausgeglichenen Arbeitsmarkt.

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15
Q

Nach welchen Leistungen ruft das Vorliegen einer Erwerbsunfähigkeit?

A

Erwerbsunfähigkeit ruft nach Rente

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16
Q

Invalidität (Art. 8 ATSG) ist die voraussichtlich bleibende oder längere Zeit dauernde ganze oder teilweise Erwerbsunfähigkeit. Erläutern Sie, was seitens der IV unter länger dauernd zu verstehen ist.

A

länger dauernd heisst überjährig (Rentenanspruch erst nach Wartejahr).

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17
Q

Wann gilt die Invalidität als eingetreten?

A

Die Invalidität gilt als eingetreten, sobald sie die für die Begründung des Anspruchs auf die jeweilige Leistung erforderliche Art und Schwere erreicht hat. Dieser ist für jede Leistungsart einzeln festzustellen.

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18
Q

Was ist das Ziel der «FeFi» Früherfassung und Frühinterventionsmassnahmen?

A

Durch ein frühzeitiges Erfassen und Intervenieren der IV-Stelle sollen bei arbeitsunfähig gewordenen Versicherten nach Möglichkeit eine psychische Überlagerung des Gesundheitsschadens und dessen Chronifizierung verhindert werden.

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19
Q

Wer ist berechtigt, der IV-Stelle eine Früherfassungsmeldung einzureichen?

A

Die betroffene Person selbst oder ihre gesetzliche Vertretung, die im selben Haushalt lebenden Familienangehörigen; aber auch der behandelnde Arzt, der Arbeitgeber, die involvierten Sozialversicherungen, Taggeldversicherungen und Pensionskasse sowie Sozialhilfeorgane.

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20
Q

Wann soll die Früherfassungsmeldung erfolgen?

A

So früh wie möglich, denn je früher, desto grösser sind die Chancen für eine erfolgreiche Eingliederung. Laut Gesetz, wenn die betroffene Person während mindestens 30 Tagen ununterbrochen arbeitsunfähig war oder innerhalb eines Jahres wiederholt während kürzerer Zeit aus gesundheitlichen Gründen der Arbeit fernbleiben musste.

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21
Q

Wer hat Anspruch auf Eingliederungsmassnahmen der Invalidenversicherung (IV)?

A

Invalide oder von Invalidität bedrohte Versicherte haben Anspruch auf Eingliederungsmassnahmen, soweit diese notwendig und geeignet sind, die Erwerbsfähigkeit wiederherzustellen, zu verbessern, zu erhalten oder ihre Verwertung zu fördern. Es ist die noch zu erwartende Arbeitsdauer zu berücksichtigen.

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22
Q

Welches sind die Grundvoraussetzungen, damit jemand, der die behinderungsbedingten Voraussetzungen erfüllt, eine Hilflosenentschädigung der IV erhalten kann?

A

Wohnsitz und gewöhnlicher Aufenthalt in der Schweiz zurückgelegtes 18. Altersjahr (Hilflosenentschädigung für Erwachsene) unabhängig von finanzieller Situation «Wartejahr» zurückgelegt keine Hilflosenentschädigung aus dem UVG oder dem MVG

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23
Q

Wer kann einen Assistenzbeitrag erhalten?

A

Personen mit einer Hilflosenentschädigung der IV, die volljährig sind und zu Hause wohnen, die fähig sind, Arbeitgeber zu sein (Anstellung von Assistenzperson/en, geht nicht für Ehegatten und direkte Familienangehörige oder Pflegeorganisationen). Unter bestimmten Voraussetzungen Assistenzbeitrag auch für Minderjährige.

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24
Q

Welche Sachleistungen kennt die IV?

A

Früherfassung/Frühinterventionsmassnahmen; Eingliederungsmassnahmen und Hilfsmittel

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25
Q

Welches sind im Wesentlich die in Betracht kommenden Massnahmen?

A
  • Anpassungen des Arbeitsplatzes
  • Ausbildungskurse
  • Arbeitsvermittlung
  • Berufsberatung
  • sozialberufliche Rehabilitation
  • Beschäftigungsmassnahmen
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26
Q

Wie sieht es in Bezug auf die Kostenübernahme von Frühinterventionsmassnahmen aus?

A

Die angeordneten Massnahmen sind zeitlich und betraglich begrenzt. Während Frühinterventionsmassnahmen wird KEIN Taggeld ausgerichtet.

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27
Q

Die IV kennt neben/nach den Frühinterventionsmassnahmen die eigentlichen Eingliederungsmassnahmen. Welche?

A

Eingliederungsmassnahmen in Form von Medizinische Massnahmen (hauptsächlich Behandlung von Geburtsgebrechen) Integrationsmassnahmen zur Vorbereitung auf die berufliche Eingliederung Berufliche Massnahmen Spezifische Massnahmen zur Wiedereingliederung aus der Rente PS Die IV sieht die Hilfsmittelabgabe ebenfalls zu den Eingliederungsmassnahmen (nicht aber das ATSG)

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28
Q

Was ist unter medizinische Massnahmen zulasten der IV zu verstehen?

A

Es sind spezifische Leistungen für Minderjährige, hauptsächlich die Behandlung von Geburtsgebrechen.

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29
Q

Wo ist betreffend medizinische Massnahmen die Abgrenzung zwischen Kranken- und Invalidenversicherung?

A

Die Kostenübernehme für die eigentliche Heilbehandlung obliegt der Krankenversicherung. Die IV übernimmt Massnahmen, die unmittelbar auf die Eingliederung ins spätere Erwerbsleben oder in den Aufgabenbereich gerichtet sind.

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30
Q

Was ist unter Integrationsmassnahmen zu verstehen?

A

Die Integrationsmassnahmen schliessen die Lücke zwischen sozialer und beruflicher Integration. Es handelt sich um eine Vorstufe, die auf die Massnahmen beruflicher Art vorbereitet.

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31
Q

Nennen Sie vier Arten von beruflichen Massnahmen.

A

Mögliche Lösungen sind:

  • Berufsberatung,
  • erstmalige berufliche Ausbildung,
  • Umschulung, Arbeitsvermittlung,
  • Einarbeitungszuschuss ggf. Kapitalhilfe
32
Q

Welche Kosten übernimmt die IV, wenn die versicherte Person wegen der Invalidität ihre bisherige Tätigkeit nicht mehr oder nur unter erschwerten Umständen ausführen kann?

A

Die IV übernimmt die Kosten für die Umschulung oder die Wiedereinschulung in den bisherigen Beruf und (ab 18. Altersjahr) ein Taggeld.

33
Q

Wann wird ein Einarbeitungszuschuss gewährt?

A

Dem Arbeitgeber wird ein Einarbeitungszuschuss ausbezahlt, wenn die versicherte Person zu Beginn des Arbeitsverhältnisses noch nicht die nach Abschluss der Anlern- oder Einarbeitungszeit zu erwartende Leistungsfähigkeit aufweist

34
Q

Zählen Sie vier Hilfsmittel für den Beruf auf:

A
  • Invaliditätsbedingte Arbeits- und Haushaltgeräte
  • Treppenlifte und Hebebühnen
  • der Behinderung angepasste Sitz-, Liege- und Stehvorrichtungen
  • sowie Arbeitsflächen
  • bauliche Anpassungen am Arbeitsplatz und zum Ermöglichen der selbstständigen Haushaltführung
  • usw.
35
Q

Welche Arten von Geldleistungen kennt die IV?

A
  • Taggelder
  • Renten
  • Hilflosenentschädigungen
  • ggf. mit Assistenzentschädigungen
36
Q

Innerhalb welchem Zeitraum können Versicherten IV-Taggelder ausgerichtet werden?

A
  • Ab dem (vollendeten) 18. Altersjahr bis zum Erreichen des ordentlichen Renteneintrittsalter, bzw. bis zum AHV-Renten-Vorbezug.
  • Die IV-Taggelder werden als akzessorische Leistungen bezeichnet. An welche andere IV-Leistung sind sie gekoppelt
  • Sie sind an Eingliederungsmassnahmen gekoppelt.
37
Q

Welche Voraussetzung ist von der betreffenden Person zu erfüllen, damit ihr ein (grosses) IV-Taggeld gewährt werden kann?

A

Versicherte Personen muss vor Eintritt des Gesundheitsschadens erwerbstätig gewesen waren.

38
Q

Welche Voraussetzungen müssen grundsätzlich erfüllt sein, damit Versicherte ein (grosses) Taggeld erhalten?

A

Die versicherte Person muss an mindestens drei zusammenhängenden Tagen wegen Durchführung von Eingliederungsmassnahmen verhindert sein, einer Arbeit nachzugehen oder in ihrer gewohnten Tätigkeit zu mindestens 50% arbeitsunfähig sein.

39
Q

Aus welchen Komponenten setzt sich das (grosse) IV-Taggeld zusammen?

A

Das IV-Taggeld besteht aus einer Grundentschädigung und einem allfälligen Kindergeld.

40
Q

Wie wird die Grundentschädigung der IV (Höhe des Taggelds) festgesetzt?

A

Die Grundentschädigung beträgt 80% des letzten Tagesverdienstes: letzter Monatslohn mal 12 (+ 13. Monatslohn, Boni usw.) geteilt durch 365.

41
Q

Wie hoch in Franken ist das minimale und maximale IV-Taggeld einer kinderlosen Person?

A
  • mindestens CHF 0.80 (80% von CHF 1.–)
  • maximal CHF 326.– (80% von CHF 407.–)
42
Q

Herr Benziger, Vater zweier Kinder, nimmt an Integrationsmassnahmen teil. Wie alt müssen die Kinder sein, damit er ein Kindergeld zum IV-Taggeld erhält.

A

Für seine eigenen Kinder (sowie allfällige im Haushalt lebende Stief- oder Pflegekinder) wird bis zum (vollendeten) 18. Altersjahr ein Kindergeld gewährt. Für Jugendliche, die danach noch in Ausbildung sind, wird solange – maximal bis zum (vollendeten) 25. Altersjahr das Kindergeld gewährt.

43
Q

Wie hoch (Franken) ist das Kindergeld pro Tag?

A

Das Kindergeld beträgt CHF 9.– pro Tag

44
Q

Wie hoch darf das IV-Taggeld zusammen mit dem Kindergeld höchstens ausfallen?

A

Die Grundentschädigung von 80% des letztversicherten Verdiensts plus Kindergelder dürfen zusammen den zugrundeliegenden Taglohn nicht übersteigen. Mit dem höchstversicherten IV-Taggeld sind das CHF 407.– pro Tag.

45
Q

Welches ist der Leitsatz der IV und was bedeutet dieser?

A

«Eingliederung vor Rente» bedeutet, dass die Versicherten alle zumutbaren Massnahmen auf sich nehmen und aktiv unterstützen müssen, welche ihre Erwerbsfähigkeit erhalten, wieder herstellen oder verbessern können, bevor eine Rente zugesprochen werden kann.

46
Q

Wann (in welchem Fall) kann es zu einem Rentenanspruch kommen?

A

Erst wenn die möglichen Eingliederungsmassnahmen ausgeschöpft sind und ihr Ziel nicht oder nur zum Teil erreicht haben – oder wenn sich von vornherein keine Erfolg versprechenden Eingliederungsmassnahmen anbieten –, kann es zu einem Rentenanspruch kommen.

47
Q

Ab welchen Invaliditätsgrad richtet die IV eine Rente aus?

A

ab einem Invaliditätsgrad von 40%

48
Q

Welche Methode wird für die Bestimmung des Invaliditätsgrads von nicht erwerbstätigen Personen von der IV angewandt?

A

Die sog. spezifische Methode des Betätigungsvergleichs

49
Q

Weiter kennt die IV zum Bestimmen des Invaliditätsgrad die sog. gemischte Methode. Auf welche Personen findet diese Anwendung?

A

Die gemischte Methode ist auf teilzeiterwerbstätige Versicherte mit Aufgabenbereich (Familienhaushalt mit minderjährigen Kindern und/oder Pflege/Betreuung von Angehörigen) anzuwenden.

50
Q

Was gilt es für Teilzeiterwerbstätige zu beachten, die ihr Arbeitspensum für ein Hobby reduzieren?

A

Der Invaliditätsgrad reduziert sich.

51
Q

Wie wird die Höhe der Invalidenrente (Betrag) berechnet?

A

Die Berechnung der IV-Renten erfolgt nach denselben Kriterien wie für die AHV-Renten.

52
Q

Das IV-Rentensystem der 1. Säule kennt Viertel-, halbe, Dreiviertel- und ganze Renten. Welcher Anteil wird wann gewährt?

A

Je nach Schwere der Invalidität (Invaliditätsgrad) werden folgende Rentenansätze unterschieden:

  • bis 39% = keine Rente
  • 40% bis 49% = Viertelrente
  • 50% bis 59% = halbe Rente
  • 60% bis 69% = Dreiviertelrente
  • ab 70% = ganze Rente
53
Q

Thomas Nievergeld, Vater zweier schulpflichtiger Kinder erhält von der IV eine halbe Rente zugesprochen. Was gilt betreffend Kinder?

A

Zur IV-Rente des Elternteils wird eine Kinderrente von 40% (des Betrags der IV-Rente dieses Elternteils) ausgerichtet. Der Anspruch besteht generell bis das «Kind» 18-jährig wird. Wenn danach noch in Ausbildung erhält der/die Jugendliche die Kinderrente solange weiter, maximal jedoch bis zum (vollendeten) 25. Altersjahr.

54
Q

Wie verhält es sich mit Invalidität und Resterwerb?

A

Jede betroffene Person soll nach ihren Möglichkeiten versuchen, die verbleibende Erwerbsfähigkeit so gut es geht zu nutzen. Als Faustregel für die Berechnung kann gesagt werden, dass keine Anpassung der IV-Rente erfolgen muss, wenn das prozentuale Verhältnis zwischen Valideneinkommen und Resterwerb stimmt.

55
Q

Welche Personen können Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung (HILO) der IV haben?

A

Personen, die wegen Beeinträchtigung der Gesundheit für alltägliche Lebensverrichtungen dauernd, im erheblichen Mass der Hilfe Dritter oder der persönlichen Überwachung bedürfen, haben Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung

56
Q

Welche Personen können Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung (HILO) der IV haben?

A

Personen, die wegen Beeinträchtigung der Gesundheit für alltägliche Lebensverrichtungen dauernd, im erheblichen Mass der Hilfe Dritter oder der persönlichen Überwachung bedürfen, haben Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung

57
Q

Wie wird die HILO abgestuft?

A

Je nach Schweregrad der Hilflosigkeit wird ein fixbetrag (Prozentsatz der maximalen Vollrente) vergütet, das sind:

  • mit leichter Hilflosigkeit 20%
  • mit mittlerer Hilflosigkeit 50%
  • mit schwerer Hilflosigkeit 80%
58
Q

Wie wird die HILO betragsmässig bemässen?

A

Es sind Pauschalbeträge, in Prozent der maximalen Vollrente.

59
Q

Unter welchen Voraussetzungen können in der Schweiz Kinder Anspruch auf HILO haben?

A

Eine HILO kann gewährt werden, wenn ein Kind im Vergleich zu Gleichaltrigen in seinen Fertigkeiten erheblich eingeschränkt ist.

60
Q

Welche Leistung kann für Kinder zusätzlich ausgerichtet werden, wenn sie einer besonders intensiven Betreuung und Aufenthalt zu Hause bedürfen?

A

Für Sie kann ein Intensivpflegezuschlag ausgerichtet werden.

61
Q

Für welche in der Schweiz lebenden Personen wurde 2012 der Assistenzbeitrag eingeführt?

A

Der Assistenzbeitrag soll vor Erreichen des AHV-Renteneintrittsalters hilflos gewordenen Personen, die regelmässig auf Hilfe angewiesen sind, ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben zu Hause ermöglichen.

62
Q

Welche Voraussetzungen muss die 37-jährige Frau Hummel erfüllen, um einen Assistenzbeitrag zu erhalten?

A

Sie muss grundsätzlich (volljährig und) handlungsfähig sein sowie zu Hause wohnen und eine HILO der IV beziehen.

63
Q

Die IV-Anmeldung hat schriftlich auf dem entsprechenden Formular zu erfolgen (www.ahv-iv.ch) zu erfolgen. Grundsätzlich gibt es zwei Wege zur Kontaktnahme mit der IV; welche:

A

Die Früherfassungsmeldung und die IV-Anmeldung Integration/Rente

64
Q

Unter welchen Aspekten wird eine Früherfassungsmeldung gewählt?

A

Wenn Massnahmen zum Erhalt des Arbeitsplatzes erforderlich sind und nicht sicher ist, ob es Frühinterventions- oder eigentliche Eingliederungsmassnahmen der IV braucht.

65
Q

Unter welchen Aspekten wird eine Anmeldung Integration/Rente gewählt?

A

Wenn klar ersichtlich ist, dass Frühinterventions- oder Eingliederungsmassnahmen erforderlich sind, oder aufgrund des Gesundheitszustands eine Erwerbsunfähigkeit vorliegt.

66
Q

Zu welchem Zeitpunkt haben die Früherfassungsmeldung bzw. die IV-Anmeldung Integration/Rente zu erfolgen?

A

Grundsätzlich so früh wie möglich! Früherfassungsmeldung ab 30 Tagen anhaltender Arbeitsunfähigkeit (oder wenn übers Jahr verteilt viele Kurzabsenzen) Integration/Rente je früher desto besser (im ersten Halbjahr seit Auftreten der Gesundheitsschädigung)

67
Q

Zuständig für die Entgegennahme und Behandlung der Anmeldung ist in der Regel …

die IV-Stelle des Wohnsitzkantons der sich um die Leistungen bewerbenden Person

Welche Aufgaben fallen der IV-Stelle zu?

A

Die IV-Stelle entscheidet über den Leistungsanspruch und rechnet für Sachleistungen direkt ab

68
Q

Welche Aufgaben fallen der AHV-Ausgleichskasse zu?

A

Die AHV-Ausgleichskasse ist für die Berechnung und die Auszahlung der Taggelder und IV-Renten und HILO zuständig.

69
Q

Grundsätzlich müssen IV-Leistungen so schnell wie möglich geltend gemacht werden. Wie verhält es sich mit der Frist für die Nachforderung (verspätet Anmeldung) von IV-Renten und Hilfsmittel / Hilflosenentschädigung?

A

In Abweichung zu ATSG 24 entsteht der Rentenanspruch frühestens nach Ablauf von sechs Monaten ab geltend machen des Anspruchs (Wartejahr berücksichtigen). Macht eine versicherte Person ihren Anspruch auf HILO oder auf Hilfsmittel (oder für Minderjährige auf medizinische Massnahmen) mehr als zwölf Monate nach dessen Entstehung geltend, wird diese Leistung nur für die zwölf Monate, die der Antragstellung vorangehen nachbezahlt

70
Q

Wann werden die periodischen Geldleistungen der IV von der AHV-Ausgleichskasse ausbezahlt?

A

in der Regel monatlich; Renten und Hilflosenentschädigungen werden stets für den ganzen Kalendermonat im Voraus ausbezahlt.

71
Q

Was sind die Folgen in Bezug auf die IV, wenn eine versicherte Person der Mitwirkungs-/ Schadenminderungspflicht nicht (genügend) nachkommt?

A

Wenn sie der Mitwirkungs-/Schadenminderungspflicht nicht (genügend) nachkommt, können die Leistungen gekürzt oder verweigert werden, dies teilweise in Abweichung von ATSG auch ohne Mahn- und Bedenkzeit.

72
Q

Im Fall von Frau Diemand treffen nach dem Wartejahr die Ansprüche auf eine IV-Rente (1. Säule) und eine Witwenrente der AHV aufeinander. Was wurde da bettreffend Überentschädigungsvermeidung vorgekehrt?

A

Es wird geprüft welche Rente höher ist: Witwenrente auf Basis Einkommen des verstorbenen Ehemanns oder ihre ganze (gesplittete) IV-Rente mit Verwitwetenzuschlag. Die höhere Rente wird ausgerichtet.

73
Q

Im Rechtspflegeverfahren kennt die IV gegenüber dem standardmässigen Vorgehen gemäss ATSG eine Abweichung: Welche?

A

Nach Abschluss der erforderlichen Abklärungen erhalten die versicherte Person und die betroffenen Versicherungsträger von der IV-Stelle einen schriftlichen Vorbescheid. Darin wird der Entscheid mitgeteilt und die anstehende Verfügung kurz erörtert.

74
Q

Innert welcher Frist können sich durch den Vorbescheid betroffene Personen und Sozialversicherungsträger zum geplanten Entscheid äussern?

A

innerhalb von 30 Tagen (schriftlich)

75
Q

Wer mit dem Urteil des kantonalen Sozialversicherungs-Gerichts nicht einverstanden ist, kann sich in zweiter und letzter Instanz wohin wenden?

A

Gegen Entscheide des kantonalen Sozialversicherungs-Gerichts kann Beschwerde am Bundesgericht, sozialrechtliche Abteilungen in Luzern, erhoben werden.

76
Q

Innerhalb welcher Frist muss die Beschwerde ans kantonale Sozialversicherungs- bzw. ans Bundesgericht erhoben werden?

A

Innerhalb von 30 Tagen ab Eingang der jeweiligen Verfügung.

77
Q
A