Kapitel 3: Ansätze der Ethik Flashcards
(39 cards)
Ansätze der Ethik
Folgenethik (Konsequentialismus)
Pflichtenethik (Deontologie)
Tugendethik
Folgenethik (Konsequentialismus)
- Bewertung von
- Letztes Ziel
- Moralkriterium
Bewertung von: Handlung
Letztes Ziel: Maximum der guten Folgen, Glück im Sinne einer Bedürfnisbefriedigung (hedonia)
Moralkriterium: Folgenprinzip (Nützlichkeitsprinzip)
Pflichtenethik (Deontologie)
- Bewertung von
- Letztes Ziel
- Moralkriterium
Bewertung von: Handlung
Letztes Ziel: Pflichterfüllung
Moralkriterium: Verallgemeinerbarkeitsprinzip (“Handle so, wie du auch behandelt werden willst!”)
Tugendethik
- Bewertung von
- Letztes Ziel
- Moralkriterium
Bewertung von: Haltung
Letztes Ziel: Glück, gutes Leben (eudaimonia)
Moralkriterium: Tugenden (bspw. Gerechtigkeit)
Interessenlage Agent (Arbeitnehmer)
Vermeidung von Arbeitsleid
Interessenlage Prinzipal (Arbeitgeber)
Durchführung der Aufgabe
Prinzipal-Agenten Beziehung
- Unterschiedliche Interessenlage zwischen P&A in Bezug auf Aufgabenstellung
- Wohlfahrtspositionen sind auseinandergekettet
- Asymmetrische Informationsverteilung
Arten von Agency Problemen
Hidden Actions
= P kennt Handlung des A nicht, führt zu MORAL HAZARD
Hidden Information
= P kennt nicht die Information des A im Entscheidungszeitpunkt,
führt zu ADVERSE SELECTION
Hidden Characteristics
= P kennt nicht die Nutzenfunktion des A, führt zu ADVERSE SELECTION
Hidden Intentions
= P kennt die Absicht des A Vertragslücken auszunutzen nicht, führt zu HOLDUP
Moral Hazard
nach Vertragsschluss die besser informierte Partei ihren Informationsvorsprung ausnutzt und sich nicht im Zweck des Vetrags verhält,
ihn aber nicht verletzt!
Beispiel
Gebäudeeigentümer weniger Sorgfalt, wenn er feuerversicherung hat
Adverse Selection
wenn ungleiche Informationen zwischen Käufern und Verkäufern dazu führen, dass Produkte schlechter Qualität bevorzugt werden
Beispiel
Gebrauchtwagen: Käufer wissen nicht ob gut oder schlechter Gebrauchtwagen und daher kaufen sie lieber die schlechterer Qualität (da sie wissen was sie bekommen)
Hold-Up
Verträge mit unvollständigen Informationen geschlossen werden aber erst nach Vertragsschluss klar werden.
Führt dazu, dass Vertragspartei abhängig von der Anderen wird
Utilitaristisches Moralkriterium (Untertheorie Folgenethik)
Jeremy Bentham
Ist die Nutzensumme
= moralisches Handeln bedeutet Anwendung der Nutzensummenfunktion
„Glück der größten Zahl“
- Man müsse diejenige Handlung wählen, durch welche die Nutzensumme, der von dieser Handlung betroffenen Personen!!! maximiert würde.
Kritik Konsequentialistische Ethik
Die Moralkriterien des Konsequentialismus…
- Versagen bei Unterscheidung intendierter und vorhergesehener Konsequenzen
- Können nicht zwischen höheren und niedrigeren Bergierden unterscheiden
- Können „innere Handlung“ nicht adäquat berücksichtigen
- Können in der Vergangenheit liegende Begründungen nicht berücksichtigen
- Kennen keine kategorischen Rechte/ Anfechtung der Menschenwürde
Anreizethik
Moralkriterium: Eigeninteresse!
Bei mehreren Leuten: Pareto-Prinzip
„In GD Situationen ist es klug zu defektieren und nur dann klug zu kooperieren, wenn man sicher weiß, dass alle Anderen das auch tun!“
Kritik am Utilitaristischen Moralkriterium
Das Moralkriterium ist…
- Im Regelfall nicht ermittelbar
- Kann im Regelfall nicht identischer Grenznutzenfunktionen inegalitäre Konsequenzen bedeuten
Kritik Anreizethik
- hebt Unterschied zwischen Eigeninteresse und Moral nur definitorisch auf
- Erhebt Egoismus zum normativen Ideal
- Kann externe inegalitäre Konsequenzen haben
- Ist eine Trittbrettfahrer-Ethik
Pflicht in der Deontologie (Pflichtenethik)
Pflicht
= diejenige Handlung, zu welcher jemand verbunden ist
Pflichtgefühl und moralische Gesinnung ausschlaggebend für Moralität einer Handlung: „Moralisch ist, das Pflichtgemäße zu tun!“
- Keine Relevanz der Folgen einer Handlung
Universalisierungsprinzip (Deontologie, Pflichtenethik)
„Was wäre wenn es jeder täte“
- Das allgemeine Sittengesetz als kategorischer Imperativ
Würde des Menschen (Kant)
Als Selbstzweck hat der Mensch keinen Preis oder Wert, sondern eine Würde
Verallgemeinerungsprinzip als Goldene Regel
Negative Formulierung
= Was du selbst hasst, das man dir tu, das tu niemand anderem an!
Positive Formulierung
= Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen!
Deontologische (Folgenethische) Lösung des GD
unbedingt kooperieren!
Kritik der deontologischen (Pflichten) Ethik
- Goldene Regel ist nur unvollkommenes Verallgemeinerungskriterium
Verallgemeinerbarkeit…
- führt nicht zu eindeutigen Ergebnissen
- umfasst nur Teilaspekt von Moralität
- bezieht sich auf Fremde, weniger auf Liebe
- ist rein formales Prinzip
- ist ein negatives Ausschlusskriterium, kein umfassendes Moralprinzip
- Auch die deontologische Ethik kann nicht von den Folgen absehen
Die Tugend (Begriff)
Bestimmte Eigenschaft, welche als liebenswürdig & moralisch gut gilt.
Also eine Bewertung von moralischen Akteuren… und nicht deren Handlung.
Gerechtigkeit als individuelle Tugend
„Jedem das Seine“
Anerkennung einer Symmetrie in Beziehungen von Menschen, d.h.
nicht jeder bekommt das Gleiche