Kapitel 7 Flashcards

(96 cards)

1
Q

Sozialpsychologie

A

Mensch von Beginn in soziales & kulturelles Umfeld eingebettet
Wirkung anderer auf eigenes Erleben, Fühle, Verhalten & Denken
Situative Faktoren sehr wichtig-> beeinflussen menschliches Verhalten
Bei vielen Experimente situative Variable manipuliert & Veränderung des Verhaltens beobachtet

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2
Q

Soziale Kognition

A

Mentale Prozesse im Kontext sozialer Situationen/zwischenmenschlicher Interaktionen-> umfasst verschiedene Aspekte
Wie Menschen Info über soziale Objekte aufnehmen/verarbeiten
Welche Gedanken, Gefühle & Handlungen aus sozialen Kontext resultieren/beeinflusst werden

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3
Q

Unterteilung der sozialen Kognition in drei prototypische Stufen

A

Werth, Denzler, Mayer
-> können in Abfolge überlappen/nicht völlig abgrenzbar
Stufe 1: Wahrnehmung
Stufe 2: Kategorisierung/Enkodierung
Stufe 3: Urteilsgenerierung/Erinnerung

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4
Q

Stufe 1: Wahrnehmung

A

Unbewusste Filterung relevanter Reize auf Basis von Aufmerksamkeit; nicht von jedem Menschen wahrgenommen; soziale Situation/situative Faktoren/ Stimmung haben Einfluss auf Wahrnehmung von Reizen

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5
Q

Stufe 2: Kategorisierung/Enkodierung

A

Interpretation & Einordnung wahrgenommenen Reize in Abhängigkeit des Vorwissens-> wahrgenommenen Infos werden Bedeutung zugeschrieben

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6
Q

Stufe 3: Urteilsgenerierung/Erinnerung

A

Neu enkodierte Info/bestehendes Vorwissen ermöglichen Schlussfolgerung/Urteilsbildung/Entscheidung über angebrachtes Verhalten in bestimmten Situationen

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7
Q

Stufen der sozialen Kognition

A

-> alle Stufen von Wissensorganisation & Gedächtnis beeinflusst-> organisiertes Wissen ist Grundlage für Informationsverarbeitung auf allen Stufen
-> bei Konstruktion sozialer Realität zahlreiche Prozesse & Phänomene beteiligt

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8
Q

Schemata

A

Übergeordnete Wissensstruktur die Wissen & Erleben gliedert & menschliche Wahrnehmung/Interpretation/Erinnerung/Verhalten beeinflusst-> vereinfachte Gedächtnispräsentationen & Auffassung über Mensch/Gegenstände/Ereignisse
Umfassen im Laufe des Lebens erworbenes Wissen & Beziehung zw verschiedenen Konzepten

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9
Q

Kategorie

A

-> Zuordnungshilfe
Elementare Wissensstrukturen; Zuordnung zu Oberbegriff erfolgt auf Basis subjektiv wahrgenommener Gemeinsamkeiten

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10
Q

Prototypen

A

-> Zuordnungshilfe
Klassische Repräsentation einer bestimmten Kategorie; veranschaulichen Merkmale die mit Kategorie assoziiert werden; als typischster Vertreter einer Kategorie definiert; im statistischen Sinn als Mittelwert angesehen

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11
Q

Stereotype

A

-> angewandte Wissensstruktur
Sozial geteilte Überzeugung hinsichtlich erwarteter Merkmale/Verhaltensweisen in sozialen Kategorien (Individualität nicht beachtet)

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12
Q

Skripte

A

Konkrete Vorstellungen bezüglich Abläufe von Ereignissen/konkreten Situationen; kleine Abweichungen egal-> besteht vorallem aus Verbindungen zw Wissenstrukturen

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13
Q

Bildung assoziativer Netzwerke

A

Verbindung führt zur Bildung assoziativer Netzwerke-> durch häufige gleichzeitige Aktivierung ähnlicher Kategorien—> stärker Verknüpft

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14
Q

Priming

A

Methode, die unbewusste soziale Kognitionen untersucht; unbewusste Aktivierung von Gedächtnisinhalten durch vorhergehenden Hinweisreiz (Prime), kommt zu Effekt auf anschließende Verarbeitung eines Zielreizes (Target)

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15
Q

Negatives Priming

A

Zugänglichkeit zum Target verringert/erschwert

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16
Q

Positives Priming

A

Zugänglichkeit zum Target erhöht/erleichtert; dafür müssen Prime & Target assoziativ miteinander verknüpft sein-> vielfältige Möglichkeiten

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17
Q

Semantisches Priming

A

Hinweisreiz-& Zielreiz inhaltlich (semantisch) verknüpft-> Reaktion auf Targetwort schneller, wenn zuvor verknüpftes Wort präsentiert
Studie von Neely-> gab VP lexikalische Entscheidungsaufgabe vor; erfasst, wie schnell VP Begriffe die kurz visuell präsentiert wurden als real-existierende Wörter/sinnlose Buchstabenfolge klassifiziert-> Entscheidung für VP leichter, wenn Zielwort kurz davor durch inhaltlich verwandtes Wort gepriesen wurde

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18
Q

Affektives Priming

A

Affektiver (emotionaler) Reiz beeinflusst Verarbeitung eines anschließenden Zielreizes; Einfluss von positiver/negativer Hinweisreize von Yi untersucht (Bewertung von Werbeanzeigen)-> untersucht wie affektives Priming auf Effektivität von Werbung wirken kann; Studienteilnehmer lasen Zeitungsartikel mit positiven/negativen Inhalt, sollen im Anschluss Autowerbung beurteilen-> je nach Priming unterschiedlich bewertet

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19
Q

Beim Nachdenken & Auflösen von Szenarien 2 verschiedene Denkprozesse beteiligt

A

-> Automatisches Denken
-> Kontrolliertes Denken

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20
Q

Automatisches Denken

A

Definiert als unbewusster, unbeabsichtigter & Ressourcen schonender Prozess; stört andere parallel stattfindende kognitive Prozesse nicht

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21
Q

Kontrolliertes Denken

A

Unterliegt als bewusster & beabsichtigter Prozess der willentlichen Kontrolle & mit mehr kognitiven Aufwand verbunden

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22
Q

Zwei-Prozess-Modell

A

Frage, in welchem Ausmaß die verschiedenen Denkprozessarten an Informationsverarbeitung beteiligt sind & wie sie zur Generierung von Urteilen/Verhaltensweisen zusammenwirken
Gehen davon aus, bei unzureichender Motivation/wenig kognitiven Ressourcen weniger aufwändige Denkprozesse überwiegen

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23
Q

Elaboration-Likelihood-Modell

A

ELM-> beleuchtet Prozesse, die abspielen, wenn Person Botschaft empfängt, die sie von bestimmten Thema/Einstellung/Weltanschauung überzeugen (Persuasion) & zu Änderung ihrer aktuellen Einstellung führen soll

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24
Q

Elaboration

A

Ausmaß, in welchem Person über Argumente der empfangenen Botschaft reflektiert & ist zentrales Kriterium zur Unterscheidung der an Informationsverarbeitung beteiligten Prozessarten (simple vs aufwändig) -> periphere & zentrale Route
Stellen entgegengesetzte Endpunkt auf Kontinuum der Elaborationswahrscheinlichkeit dar (nicht aufwändig-sehr aufwändigen kognitiven Strategien)

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25
WSK zentrale Route zu wählen steigt, wenn
Person über genügend Motivation/Zeit verfügt Unterzieht Gehörtes kritische Prüfung & systematische Verarbeitung
26
Periphere Route
Bei unzureichender Motivation/Kapazität-> unsystematische heuristische Verarbeitung entlang Route, unter Verwendung Entscheidungsregeln (Urteilsheuristiken) & affektiver Prozesse
27
Reflektiv-Impulsiv-Modell
RIM Geht von 2 interagierenden Systemen aus: -> Reflektives System -> Impulsives System
28
Reflektives System
RIM Resultiert in bewusstem Verhalten (auf Basis von Fakten), Entscheidungsprozesse die Zeit/Kapazität erfordern laufen sequenziell ab; greift als Kontrollmechanismus auf Inhalte des LZG; Entscheidungen auf faktischem & evaluativem Wissen; an gewissen Vorraussetzungen (ausreichend kognitive Kapazität/Motivation) geknüpft
29
Impulsives System
RIM Verhalten überwiegend auf Basis von assoziativen Verbindungen; Verhalten durch Motivation einer Person beeinflusst/ohne bewusste Ziele gezeigt; Prozesse sind schnell, effizient & können parallel ablaufen (erfordern wenig Motivation/Kapazität)
30
Synergistisch
In gleiche Richtung laufend
31
Antagonistisch
Entgegengesetzte Richtung laufend
32
Studie von Hofmann, Rauch & Gawronski
Frage, welches System Handlungsleitend ist VP sollen Angabe zur Einstellung gegenüber Süßigkeiten (impulsives System) & Diätverhalten (reflektives System) machen; EG soll während Film über Schokolinsen keine Emotionen zeigen-> Selbstregulationsfähigkeit/Reduktion kognitiver Ressourcen; KG soll Emotionen nicht unterdrücken-> ausreichend hohe kognitive Ressourcen; im Anschluss Produkttestung-> in KG weniger Schokolinsen gegessen, je höher angegebenes Diätstreben, Gegenteil bei EG Impulsives System dominiert-> je positiver Einstellung über Schokolinsen, desto größerer Konsum bei Produkttestung—> Fazit: bei unzureichender kognitiver Kapazität impulsives System handlungsleitend
33
Soziale Erleichterung
In Anwesenheit anderer wird bessere Leistung erbracht; besonders bei einfachen Aufgaben; lässt sich laut Zajonc (1965) auf Anstieg an physiologischer Erregung zurückführen; erweiterte Theorie führt Leistungsveränderung auf (kognitiven) Aufmerksamkeitskonflikt zurück-> Distraction-Conflict-Theory, Baron
34
Leistungssteigerung durch Anwesende ist Resultat aus 3 aufeinander folgender kausaler Schritte
1. Anwesende Menschen sind Ablenkung (unberechenbar), bieten Info/Hinweisreize, ermöglichen Vergleiche 2. Ablenkung-> Aufmerksamkeitskonflikt; sofern handelnde Person Tendenz/Bedarf hat, sich 2/mehreren sich gegenseitig ausschließenden Reizen zu widmen 3. Wichtige Aufmerksamkeitsressourcen von Aufgabe abgezogen, zentrale Aspekte der Aufgabe beachtet & periphere Aspekte vernachlässigt; hilfreich bei leichten Aufgaben
35
Experiment von Muller
Untersuchte Aufmerksamkeitskonflikte durch Anwesenheit anderer Person bei einfachen Wahrnehmungsaufgaben; VP soll einschätzen, ob $ in kurz gezeigten Bild zu sehen war; oft nur Bestandteile nebeneinander präsentiert-> auf $ zu schließen, lässt auf breitere eher periphere Aufmerksamkeit schließen; VP während andere Person anwesend, fielen visuellen Täuschung weniger oft zum Opfer—> durch erhöhte selektive Aufmerksamkeit auf zentrale Aspekte erklärt
36
Soziale Hemmung
Leistung verschlechtert sich in Anwesenheit andere; bei herausfordernden Aufgaben-> meist nicht ausreichend, nur wenig Schlüsselaspekte der Aufgabe miteinzubeziehen; geteilte Aufmerksamkeit durch Anwesende verhindert tendenziell notwendigen kognitiven Einsatz
37
Experiment von Zanbaka, Ulinski, Goolkasian/Hodges
Leistung von Psychologiestudenten bei schwierigen Matheaufgaben schlechter unter Anwesenden, als alleine im Raum
38
Chamäleon-Effekt
Unbewusstes Nachahmen von nonverbalen Verhaltensweisen anderer Experiment von Chartrand & Bargh-> VP soll mit anderer Person über Bilder aus Zeitung diskutieren & einschätzen-> andere Person aus FG, streich sich durch Gesicht/wippt mit Fuß; VP zeigen Verhalten signifikant häufiger, selbst wen alleine im Raum
39
Asch-Experiment
50er Jahre 1/3 schließt sich Mehrheit an, trotz offensichtlich falscher Antwort-> Konformität
40
Konformität
Anpassung an Meinung der Mehrheit; lässt sich auf normativen/informationalen sozialen Einfluss zurückführen
41
Normativer sozialer Einfluss
Anpassung an Normen mit Ziel, soziale Ablehnung zu vermeiden/soziale Anerkennung zu bekommen-> von Mehrheit getragene Überzeugung nach außen geteilt (eigene abweichende Überzeugung kann bestehen)
42
Informationalen sozialer Einfluss
Andere Menschen als Informationsquelle für adäquates Handeln/akzeptierte Einstellungen herangezogen; Verhalten nicht als Norm angesehen, sondern als richtig angesehen & Person als kompetent (in Situation) gehalten-> Einfluss kann erhöht werden durch Krisensituationen, zugeschriebene Expertise der Anwesenden oder Wichtigkeit des Urteils
43
Minderheiten
Numerische Unterlegenheit, von Mehrheitsüberzeugung abweichende Meinung; stellen sich gegen etablierte Gesetzmäßigkeiten & Normen, können Fortschritt/Veränderung vorantreiben; werden eher als unvernünftig, unsympathisch / abweichend wahrgenommen; Verfügen nicht über Macht/haben Einfluss
44
Konsistenz
Zentraler Einflussfaktor von Minderheiten, mit der abweichenden Überzeugung vertreten wird; systematisch immer wieder auf Position aufmerksam machen-> gesellschaftlich sichtbar
45
Studie von Moscovici, Lage & Naffrechoux
Aufgabe zur Farbwahrnehmung VP sollen in Gruppe exakte Farbe von Bildern beurteilen (blau in untersch. Helligkeit), mussten Farbe laut aussprechen (alle hörten es), 2 von 6 VP eingeweiht, sollen als „Minderheit“ VP beeinflussen, ca 8% der VP schließen sich an konsistente Aussage „grün“ an, ca 1% schließt sich an wenn Aussage inkonsistent; in anschließenden Befragung über Farbnuancen auf Bildern benannten VP mit konsistenter Minderheit mehr Nuancen, als VP mit inkonsistenter Minderheit
46
Untersuchung von Nemeth & Kwan
Unterschied in Beeinflussung durch Minderheiten & Mehrheiten VP sollen in 4er Gruppe Anagrammaufgaben bearbeiten; sollen erstes Wort mit 3 Buchstaben, dass sie identifizieren, notieren (Dog); Rückmeldung 3/4 (Mehrheitsbedingung) oder 1/4 (Minderheitsbedingung) haben gleiches Wort gebildet (bsp: God)-> in Mehrheitsbedingung folgen VP Strategie (rückwärts bilden); in Minderheitsbedingung anderes: VP folgen Strategie nicht „blind“, erweitern Herangehensweise (versch. Strategien)
47
Mehrheit
Eher direkten & kurzfristigen Einfluss-> führt zu konformen Verhalten
48
Konsistente Minderheit
Eher subtileren, indirekten aber langfristigen Einfluss-> verändert innere Überzeugung; fördert divergentes Denken (mehrere Lösungsansätze)
49
Gehorsam
Unterordnung unter Willen einer Autorität (durch sozialen Einfluss) -> Person von der Einfluss ausgeht muss Macht/Autorität über andere haben
50
Milgram Experiment
Drei Rollen-> Versuchsleiter (Autorität), Schüler (Helfer), Lehrer (VP) Stromschlag von 15-450 Volt Alle VP bis 300V 26/40 VP bis tödliche Stufe Verantwortung auf Autoritätsperson übertragen Gradueller Anstieg der schwere der Stromschläge beeinflusst Gehorsam Später Experiment variiert: -> Distanz zw Schüler & VP-> gleicher Raum, hört schmerz des Schülers -> Anwesenheit des VL-> Anweisung per Telefon, niedrigere Stromschläge -> Räumlichkeit-> Gehorsam in ordentlichen Räumen höher
51
„Judo-Strategie“
Strategie um Informationsverarbetítung in bestimmte Richtung zu lenken
52
Strategien mit denen man jemanden „zu Fall bringt“
-> Prinzip sozialer Bewärtheit -> Prinzip der Knappheit -> Kontrastprinzip -> Reziprozitätsnorm -> Commitment
53
Prinzip sozialer Bewärtheit
Mensch verlässt sich in mehrdeutigen Situationen auf Verhalten anderer (Friedman & Fireworker-> Wein besser bewertet, wenn zuvor behauptet, dass Mehrheit ihn gut bewertet, auch teurer eingeschätzt)
54
Prinzip der Knappheit
Knappheit bestimmter Ressourcen bewirkt extremere Beurteilung; Seltenheit/schwere Erreichbarkeit löst Reaktanz (Mensch fühlt sich eingeschränkt/beraubt) aus; in Freiheit eingeschränkt-> Attraktivität des Guts steigt (Zellinger, Fromkin, Speller & Kohn-> Wunsch von VP pornografisches Buch zu erwerben erhöht bei Altersbeschränkung)
55
Kontrastprinzip
Objekte oft in Abhängigkeit eines Vergleichsstandards bewertet & Ergebnis kontextabhängig beurteilt; bewusste Beeinflussung durch Vergleich
56
Reziprozitätsnorm
Soziale Norm-> Geben & Nehmen sollten Waage halten (Gegenseitigkeit); sozialer Druck Gefälligkeiten zu erwidern (Regan-> VP die Getränk erhielt kauft anderen Person eher Lose ab) -> Door-in-the-Face-Prinzip
57
Door-in-the-Face-Prinzip
Nach „großen“ Bitte, die kalkulierte Ablehnung zur Folge hat, „kleineren“ Bitte eher zugestimmt (Cialdini-> A: 17% stimmen 2h ehrenamtlichen Zoobesuch mit Jugendlichen zu; B: 50% stimmen zu, davor gefragt, ob sie bereit wären 2 Jahre verpflichtend ehrenamtlich mit Jugendlichen zu arbeiten); will bittenden Person entgegenkommen
58
Commitment
Verpflichtung beim Gegenüber; für Entstehung menschliches Streben nach Konsistenz (innerlich schnelle Änderung, geäußert gebunden); Äußerung mit Anstrengung verbunden & freiwillig -> Foot-in-the-door-Prinzip
59
Foot-in-the-door-Prinzip
Verhalten des Gegenübers durch sequenzielle Bittstellungen beeinflusst, beruht auf selbstkonsistentem Commitment; auf kleine Bitte, schnell & ohne Konsequenzen zugestimmt, folgt größere Bitte im selben Kontext, Person stimmt eher zu-> Konsistenz im eigenen Handeln-> Bitte muss nicht von gleicher Person kommen, aber auf dasselbe Thema abzielen; Commitment kann Personen unabhängig wirken, da eigenes Selbstbild angesprochen & verändert wird
60
61
Sozialpsychologische Gruppe
Mehrzahl an Personen, stehen in irgendeiner Art in Interaktion
62
Definitionskriterien nach
D.W.Johnson & Johnson -> Ziele -> Gegenseitige Abhängigkeit -> Interaktion -> Wahrnehmung der Zugehörigkeit -> Strukturierte Beziehungen -> Gegenseitiger Einfluss -> Motivation
63
Ziele
Verfolgen mind 1 gemeinsames Ziel/Interesse
64
Gegenseitige Abhängigkeit
Interdependenz zueinander; Ereignisse beeinflussen alle
65
Interaktion
Müssen interagieren können
66
Wahrnehmung der Zugehörigkeit
Nehmen sich selbst als Teil der Gruppe wahr
67
Strukturierte Beziehungen
Interaktionen basieren auf bewussten/unbewussten Set von Rollen & Normen
68
Gegenseitiger Einfluss
Beeinflussen sich gegenseitig (jeder jeden)
69
Motivation
Befriedigen durch Gruppenmitgliedschaft persönliches Bedürfnis
70
Soziale Normen
allgemein geteilte Erwartungen & Regeln über Verhalten & Einstellung „Ungeschriebenes Gesetz“-> um reibungslose Interaktion der Gruppenmitglieder aufrechtzuerhalten
71
Deindividuation
Vernachlässigung der eigenen Identität & stärkere Anpassung an Gruppennormen Individuen ordnen sich durch normativen sozialen Einfluss in Gruppen-> Identifikation mit Gruppe wichtig, Gruppengröße auch ausschlaggebend (Anonymität)
72
Soziale Rollen
Gelten nicht für alle Gruppenmitglieder-> jeder hat eigene Rolle, trotzdem Erwartungshaltung, jeder soll Rollen entsprechendes Verhalten zeigen Verschiedene Rolle je nach Setting-> Rollen in verschiedenen sozialen Gefügen widersprechen Schwierig, wenn 2 Personen, die sich aus anderen sozialen Setting kennen, in neuen sozialen Setting aufeinandertreffen (Machtverhältnis)-> Rollenerwartung neu vereinbaren (Rollenkonflikt lösen); nicht zwingend natürlich gewachsene Rolle
73
Stanford Prinsonexperiment
21 männliche Studenten als VP-> „Wärter“/„Häftling“ 14 Tage geplant-> nach 6 abgebrochen Uniform für Häftlinge: Nummern (Name), langes Hemd, Kappe (Nylonstrümpfe) Uniform für Wärter: khakifarbene Uniform, Pfeife, Schlagstock, verspiegelte Sonnenbrille Regeln von Wärtern ausgearbeitet Wärter nutzen Macht aus-> Protest der Insassen-> härtere Maßnahmen Deindividuation Experiment durch VL beeinflusst 1/3 Wärter zu sadistischen Handlungen beeinflusst, Rest blieb human
74
Ingroup
Soziale Kategorie/Gruppe, der man sich zugehörig fühlt
75
Outgroup
Fremdgruppe, kein Zugehörigkeitsgefühl
76
Ferienlagerexperiment der Sherifs
22 Buben als Teilnehmer (einander unbekannt)-> Alter entsprechend entwickelt, vergleichbaren sozioökonomischen Mittelschichthintergrund, ähnliches Bildungsniveau ohne schulische Probleme, leben mit beiden Eltern zusammen, protestantisch, weiß, gleiches Alter (11-12J), bekannte persönliche Probleme Besuchten für 3 Wochen Ferienlager in USA -> Erste Woche: Phase 1-Gruppenbildung -> Zweite Woche: Phase 2-Konflikt zwischen den Gruppen -> Dritte Woche: Phase 3-Befriedigung des Intergruppenkonflikts
77
Minimalgruppenparadigma
Kriterien, die ausreichen, um eigene Gruppe zu bevorzugen
78
Stereotyp (Voreingenommenheit)
Sozial geteilte Überzeugung hinsichtlich Merkmale/Verhaltensweisen einer sozialen Kategorie Kognitive Komponente der Voreingenommenheit-> wie Gruppen sind
79
Theorie der Sozialen Identität
Tajfel & Turner Menschen wollen positives Selbstbild konstruieren-> wichtig dabei: Gruppenzugehörigkeit Ob soziale Identität positiv, hängt davon ab, ob Gruppe im Vergleich mit relevanten Outgroups positiv abschneidet
80
Vorurteil
Affektive (emotionale) Komponente der Voreingenommenheit; positive & negative Empfindung gegenüber Gruppe
81
Diskriminierung
Ungerechtfertigte, benachteiligendes Verhalten aufgrund Voreingenommenheit; stellt Verhaltenskomponente dar
82
Selbsterfüllende Prophezeiung
Erwartung/Vorstellung führt zum tatsächlichen Eintritt der Prohezeiung
83
Bedrohung durch Stereotype
Löst Angst & negatives Denken aus-> bringen nicht mögliche Leistung; können kognitiv ausgelöst werden-> Studie Johns, Schmader & Martens
84
Studie für Bedrohung durch Stereotype (Angst)
Von Johns, Schmader & Martens Frauen machen Mathetest, wurden zuvor Effekt von Stereotyp Threat auf genau solche Situationen aufgeklärt, Effekt konnte durch Instruktion verringert/aufgehoben werden
85
Studie für Bedrohung durch Stereotype
Von Spencer, Steele & Quinn 2 Gruppen machen Mathetest; unterschiedliche Level von Selbstbedrohung; KG sollen einfachen Test lösen; EG über Kontroversen, ob es Geschlechtsunterschiede in Leistung bei mathematischen Aufgaben gibt; Ergebnisse bei EG schlechter-> erklärt, dass Hinweis auf Geschlechtsunterschied bei Frauen Bedrohungslevel & Angst, Stereotyp zu erfüllen auslöst
86
Prosoziales Verhalten
Wohlergehen anderer erhöht; absichtlich & freiwillig gezeigt Drei Theorien die zu prosozialen Verhalten motivieren: -> evolutionspsychologischen Ansatz -> Empathie-Altruismus-Hypothese -> Soziale-Austausch-Theorie
87
Evolutionspsychologische Erklärung
Verwandtenselektion: Präferenz; Motivation, Überlebenschance eigener Nachkommen & nahe Verwandten zu sichern-> Chance der Weitergabe eigener Gene erhöht Hilfsbereitschaft, zu mir ähnlichen Personen erhöht-> schließt auf genetische Ähnlichkeit, weil eigene Gene „durchsetzen“
88
Empathie-Altruismus-Hypothese
Altruismus: keine egoistische Motivation; uneigennützige Rücksichtnahme auf andere; Selbstlosigkeit in Denken, Fühlen, Handeln; frei von Hintergedanken, durch Empathie motiviert Keine Kosten-Nutzen-Abschätzung bei Helfern durch Empathie-> nicht zwingend keinen Nutzen, kann zur Verbesserung der Stimmung führen (Nebeneffekt) Bei altruistisch motiviertem sozialen Verhalten-> fehlgeschlagener Hilfeversuch Verschlechterung der Stimmung; Notlinderung andere Person im Vordergrund (bei nicht altruistisch motivierten Verhalten keine Verschlechterung, Versuch reicht für Gewissen)
89
Experiment Empathie-Altruismus-Hypothese
Von Toi & Batson VP der EG & VP der KG verglichen, ob sie Studentin Carol, die durch Unfall Lehrveranstaltung verpasst, beim Aufarbeiten helfen EG: Bedingung hohe Empathie (kennt Unfallgeschichte; Aufgabe: hineinversetzen) KG: Bedingung niedrige Empathie (kennt nur objektive Details) * Bedingung: leichter Ausweg (persönliches Treffen bei Carol) oder schwieriger Ausweg (treffen nächste Woche in Kurs) Ergebnis KG: 33% helfen bei leichten Ausweg (sehen Carol nicht zwingend), 76% helfen bei schwierigen Ausweg (sehen Carol sicher) Ergebnis EG: kein Unterschied, ca 80% bereit Carol zu helfen
90
Empathieförderliche Merkmale der Situation
Ähnlichkeit zur Person, Kennen der helfenden Person, unverschulden des Opfers
91
Merkmale der helfenden Person
Veranlagerung zu empathischen Verhalten, weibliches Geschlecht-> Merkmale biologisch/durch Sozialisation begründet
92
Soziale-Austausch-Theorie
Wahrer Altruismus existiert nicht-> eher „eine Hand wäscht die andere“; Verhältnis sozialer Kosten mit potenziellen sozialen Belohnung in Relation gesetzt Mensch verhält sich prosozial, weil soziale Belohnung in Relation zu Kosten (Aufwand) überwiegen
93
Situative Determinanten prosozialen Handelns
Ob Menschen tatsächlich tätig werden & helfen
94
Bystander-Effekt
Kitty Genovese-> wurde von Mann Nähe ihrer Wohnung mit Messer attackiert, Nachbarn wurden darauf aufmerksam (mind 38 Zeugen), niemand holte aber Hilfe, so starb sie Je mehr Menschen anwesend, desto geringer ist WSK das geholfen wird; Anwesende beobachten andere, um Verhalten abschätzen zu können
95
Pluralistische Ignoranz
Niemand hilft, keiner fühlt sich persönlich verantwortlich für Einschreiten
96
Bewertungsmaßstab
Angst vor negativer Beurteilung durch andere Anwesende