Kapitel 7 Flashcards
(96 cards)
Sozialpsychologie
Mensch von Beginn in soziales & kulturelles Umfeld eingebettet
Wirkung anderer auf eigenes Erleben, Fühle, Verhalten & Denken
Situative Faktoren sehr wichtig-> beeinflussen menschliches Verhalten
Bei vielen Experimente situative Variable manipuliert & Veränderung des Verhaltens beobachtet
Soziale Kognition
Mentale Prozesse im Kontext sozialer Situationen/zwischenmenschlicher Interaktionen-> umfasst verschiedene Aspekte
Wie Menschen Info über soziale Objekte aufnehmen/verarbeiten
Welche Gedanken, Gefühle & Handlungen aus sozialen Kontext resultieren/beeinflusst werden
Unterteilung der sozialen Kognition in drei prototypische Stufen
Werth, Denzler, Mayer
-> können in Abfolge überlappen/nicht völlig abgrenzbar
Stufe 1: Wahrnehmung
Stufe 2: Kategorisierung/Enkodierung
Stufe 3: Urteilsgenerierung/Erinnerung
Stufe 1: Wahrnehmung
Unbewusste Filterung relevanter Reize auf Basis von Aufmerksamkeit; nicht von jedem Menschen wahrgenommen; soziale Situation/situative Faktoren/ Stimmung haben Einfluss auf Wahrnehmung von Reizen
Stufe 2: Kategorisierung/Enkodierung
Interpretation & Einordnung wahrgenommenen Reize in Abhängigkeit des Vorwissens-> wahrgenommenen Infos werden Bedeutung zugeschrieben
Stufe 3: Urteilsgenerierung/Erinnerung
Neu enkodierte Info/bestehendes Vorwissen ermöglichen Schlussfolgerung/Urteilsbildung/Entscheidung über angebrachtes Verhalten in bestimmten Situationen
Stufen der sozialen Kognition
-> alle Stufen von Wissensorganisation & Gedächtnis beeinflusst-> organisiertes Wissen ist Grundlage für Informationsverarbeitung auf allen Stufen
-> bei Konstruktion sozialer Realität zahlreiche Prozesse & Phänomene beteiligt
Schemata
Übergeordnete Wissensstruktur die Wissen & Erleben gliedert & menschliche Wahrnehmung/Interpretation/Erinnerung/Verhalten beeinflusst-> vereinfachte Gedächtnispräsentationen & Auffassung über Mensch/Gegenstände/Ereignisse
Umfassen im Laufe des Lebens erworbenes Wissen & Beziehung zw verschiedenen Konzepten
Kategorie
-> Zuordnungshilfe
Elementare Wissensstrukturen; Zuordnung zu Oberbegriff erfolgt auf Basis subjektiv wahrgenommener Gemeinsamkeiten
Prototypen
-> Zuordnungshilfe
Klassische Repräsentation einer bestimmten Kategorie; veranschaulichen Merkmale die mit Kategorie assoziiert werden; als typischster Vertreter einer Kategorie definiert; im statistischen Sinn als Mittelwert angesehen
Stereotype
-> angewandte Wissensstruktur
Sozial geteilte Überzeugung hinsichtlich erwarteter Merkmale/Verhaltensweisen in sozialen Kategorien (Individualität nicht beachtet)
Skripte
Konkrete Vorstellungen bezüglich Abläufe von Ereignissen/konkreten Situationen; kleine Abweichungen egal-> besteht vorallem aus Verbindungen zw Wissenstrukturen
Bildung assoziativer Netzwerke
Verbindung führt zur Bildung assoziativer Netzwerke-> durch häufige gleichzeitige Aktivierung ähnlicher Kategorien—> stärker Verknüpft
Priming
Methode, die unbewusste soziale Kognitionen untersucht; unbewusste Aktivierung von Gedächtnisinhalten durch vorhergehenden Hinweisreiz (Prime), kommt zu Effekt auf anschließende Verarbeitung eines Zielreizes (Target)
Negatives Priming
Zugänglichkeit zum Target verringert/erschwert
Positives Priming
Zugänglichkeit zum Target erhöht/erleichtert; dafür müssen Prime & Target assoziativ miteinander verknüpft sein-> vielfältige Möglichkeiten
Semantisches Priming
Hinweisreiz-& Zielreiz inhaltlich (semantisch) verknüpft-> Reaktion auf Targetwort schneller, wenn zuvor verknüpftes Wort präsentiert
Studie von Neely-> gab VP lexikalische Entscheidungsaufgabe vor; erfasst, wie schnell VP Begriffe die kurz visuell präsentiert wurden als real-existierende Wörter/sinnlose Buchstabenfolge klassifiziert-> Entscheidung für VP leichter, wenn Zielwort kurz davor durch inhaltlich verwandtes Wort gepriesen wurde
Affektives Priming
Affektiver (emotionaler) Reiz beeinflusst Verarbeitung eines anschließenden Zielreizes; Einfluss von positiver/negativer Hinweisreize von Yi untersucht (Bewertung von Werbeanzeigen)-> untersucht wie affektives Priming auf Effektivität von Werbung wirken kann; Studienteilnehmer lasen Zeitungsartikel mit positiven/negativen Inhalt, sollen im Anschluss Autowerbung beurteilen-> je nach Priming unterschiedlich bewertet
Beim Nachdenken & Auflösen von Szenarien 2 verschiedene Denkprozesse beteiligt
-> Automatisches Denken
-> Kontrolliertes Denken
Automatisches Denken
Definiert als unbewusster, unbeabsichtigter & Ressourcen schonender Prozess; stört andere parallel stattfindende kognitive Prozesse nicht
Kontrolliertes Denken
Unterliegt als bewusster & beabsichtigter Prozess der willentlichen Kontrolle & mit mehr kognitiven Aufwand verbunden
Zwei-Prozess-Modell
Frage, in welchem Ausmaß die verschiedenen Denkprozessarten an Informationsverarbeitung beteiligt sind & wie sie zur Generierung von Urteilen/Verhaltensweisen zusammenwirken
Gehen davon aus, bei unzureichender Motivation/wenig kognitiven Ressourcen weniger aufwändige Denkprozesse überwiegen
Elaboration-Likelihood-Modell
ELM-> beleuchtet Prozesse, die abspielen, wenn Person Botschaft empfängt, die sie von bestimmten Thema/Einstellung/Weltanschauung überzeugen (Persuasion) & zu Änderung ihrer aktuellen Einstellung führen soll
Elaboration
Ausmaß, in welchem Person über Argumente der empfangenen Botschaft reflektiert & ist zentrales Kriterium zur Unterscheidung der an Informationsverarbeitung beteiligten Prozessarten (simple vs aufwändig) -> periphere & zentrale Route
Stellen entgegengesetzte Endpunkt auf Kontinuum der Elaborationswahrscheinlichkeit dar (nicht aufwändig-sehr aufwändigen kognitiven Strategien)