Lektion 5 Flashcards

(30 cards)

1
Q

Was versteht man unter Apperzeption?

A

Antwort: Apperzeption bezeichnet die bewusste Wahrnehmung bzw. die aktive Aufnahme von Gegebenem ins Bewusstsein.

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2
Q

Was ist Positivismus?

A

Antwort: Positivismus ist eine Denkrichtung des 19. Jahrhunderts, die auf den Philosophen Auguste Comte zurückgeht. Sie fordert, dass alle Erkenntnis, die den Status von Wissen erhalten will, aus „Positivem“, also tatsächlich wahrnehmbaren und bewertungsfreien Daten, hervorgehen muss.

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3
Q

Woran orientiert sich der Positivismus methodisch?

A

Antwort: Der Positivismus orientiert sich an den Naturwissenschaften und ist eine philosophisch-wissenschaftliche Methodenvorstellung.

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4
Q

Welche Betrachtungsweisen lehnt der Positivismus ab?

A

Antwort: Der Positivismus lehnt metaphysische und religiöse Betrachtungsweisen ab und setzt stattdessen auf eine realistische Grundeinstellung.

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5
Q

Was ist der Anfang jeder Erkenntnis im Positivismus?

A

Antwort: Der Anfang jeder Erkenntnis im Positivismus ist das Erlebnis oder der Erlebnisinhalt

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6
Q

Was besagt die Eimertheorie des Denkens?

A

Antwort: Die Eimertheorie des Denkens (Synonym: Kübeltheorie des Denkens) nimmt an, dass der Mensch nur über das denken kann, was ihn zuvor über seine Sinnesorgane erreicht hat („nihil in intellectu quod non prius in sensu“). Sie vergleicht die Kognition mit einem Eimer, der über die Sinne schrittweise mit Wissen aufgefüllt wird. Die höchste Form der Erkenntnis im Positivismus ist das Experiment zur Feststellung von Gesetzmäßigkeiten.

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7
Q

Was versteht man unter Rationalismus und wer sind seine bedeutenden Vertreter?

A

Antwort:
Rationalismus (lat. ratio = Vernunft) ist eine erkenntnistheoretische Auffassung, wonach Erkenntnisse ohne Voraussetzungen oder Vorwissen gewonnen werden können. Bedeutende Vertreter sind Platon, René Descartes, Baruch de Spinoza und Gottfried Wilhelm Leibniz. Rationalismus betont die Vernunft als Maßstab des Handelns und leistete einen großen Beitrag zur modernen Gesellschaft.

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8
Q

Was ist die Definition von Vernunft?

A

Antwort:
Vernunft ist eine kognitive, menschliche Eigenschaft, um Urteile zu bilden, Einsichten zu gewinnen, eine Ordnung im Wahrgenommenen zu erkennen und daran Handlungen auszurichten.

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9
Q

Was ist Falsifikation im kritischen Rationalismus?

A

Antwort:
Falsifikation ist die Widerlegung einer wissenschaftlichen Aussage durch ein Gegenbeispiel. Ein negativer Befund reicht aus, um eine Theorie zu widerlegen.

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10
Q

Was ist der kritische Rationalismus nach Karl Popper?

A

Antwort:
Der kritische Rationalismus ist eine Erweiterung des Rationalismus, die auf Falsifikation basiert. Popper vertrat die Auffassung, dass Induktion nicht möglich ist und Theorien nur vorläufige Gültigkeit haben. Positive Belege bestätigen eine Theorie nur schwach, während ein negativer Befund sie eindeutig widerlegt.

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11
Q

Was verdeutlicht das Schwanenbeispiel von Karl Popper?

A

Antwort:
Das Schwanenbeispiel zeigt Poppers Ablehnung der Induktion: Die Theorie „Alle Schwäne sind weiß“ wird erst aufgestellt und dann durch Beobachtung überprüft. Ein einziger andersfarbiger Schwan würde die Theorie falsifizieren.

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12
Q

Welche Schritte umfasst die Methode der kritischen Nachprüfung nach Popper?

A

Antwort:
1. Aufstellung einer vorläufigen Theorie oder Hypothese.
2. Deduktive Schlüsse aus der Theorie ziehen.
3. Vergleich der Schlüsse auf Widersprüche oder Bestätigungen.
4. Durchführung passender experimenteller Untersuchungen.
5. Positive Ergebnisse bestätigen die Theorie vorläufig, negative falsifizieren sie.

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13
Q

Was ist das Scheinwerfermodell von Popper?

A

Antwort:
Das Scheinwerfermodell verdeutlicht die Methode der kritischen Nachprüfung. Es zeigt, dass Theorien wie Scheinwerfer wirken, die bestimmte Beobachtungen hervorheben. Theorien lenken die Wahrnehmung und ermöglichen eine gezielte Überprüfung.

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14
Q

Was ist wissenschaftlicher Realismus?

A

Antwort:
Der wissenschaftliche Realismus geht davon aus, dass unabhängig vom Menschen eine Welt existiert, zu der der Mensch Zugang hat. Vorstellungen und Überzeugungen sind wahr und begründet, sofern sie sich bewähren. Er nimmt an, dass bewährte wissenschaftliche Theorien und die darin enthaltenen unbeobachtbaren Entitäten ebenfalls wahr sind.

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15
Q

Was ist ein Beispiel für wissenschaftlichen Realismus?

A

Antwort:
Ein Beispiel sind Gravitationswellen: Albert Einstein sagte ihre Existenz 1918 voraus. Obwohl sie über Jahrzehnte hinweg nicht nachgewiesen wurden, zweifelte niemand an ihrer Existenz. 2015 konnten sie mithilfe der Ligo-Detektoren nachgewiesen werden.

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16
Q

Was ist eine Entität?

A

Antwort:
Eine Entität ist ein Begriff der Ontologie und steht für einen abstrakten Gegenstand oder eine unabhängige Existenz, die von Theorien gefordert wird.

17
Q

Was ist die evolutionäre Erkenntnistheorie?

A

Antwort:
Die evolutionäre Erkenntnistheorie integriert biologisches Wissen, z. B. aus der Neurophysiologie, und untersucht, wie die menschliche Wahrnehmung und Kognition durch evolutionäre Prozesse entstanden sind. Sie geht davon aus, dass Sinnesorgane und Gehirn optimal an die Umwelt angepasst sind.

18
Q

Was bedeutet „Passung“ in der evolutionären Erkenntnistheorie?

A

Antwort:
Passung beschreibt, wie gut der menschliche Erkenntnisapparat (z. B. Sinnesorgane) zur Realität passt. Die Evolution hat dafür gesorgt, dass Sinnesorgane und Umweltanforderungen perfekt zueinander passen, ähnlich wie Schlüssel und Schloss.

19
Q

Was ist eine Theorie?

A

Antwort:
Eine Theorie ist ein System von Aussagen, das durch menschliches Denken zur Erkenntnis gelangt. Sie muss widerspruchsfrei und logisch begründbar sein.

20
Q

Was bedeutet „infiniter Regress“?

A

Antwort:
Ein infiniter Regress beschreibt einen endlosen Begründungsrückgang in einer unendlichen Reihe, bei dem jede Aussage eine weitere voraussetzt.

21
Q

Was ist die strukturalistische Wissenschaftskonzeption?

A

Antwort:
Die strukturalistische Wissenschaftskonzeption ist eine Methodologie zur Rekonstruktion empirisch-wissenschaftlicher Theorien. Sie betrachtet Theorien nicht mehr als Systeme von Aussagen, sondern als mathematische Strukturen. Sie vermeidet logische Zirkel und infinite Regresse, indem sie exakte Benennung und Definition von Fachbegriffen betont.

22
Q

Was sind die Grundzüge des strukturalistischen Wissenschaftskonzepts?

A

Antwort:
1. Beinhaltet wissenschaftsgeschichtliche, -psychologische und -soziologische Aspekte.
2. Strebt rationale Rekonstruktion und Explikation von Theorien an.
3. Basiert auf informeller Logik und Mengenlehre, ohne formale Sprache zu verlangen.

23
Q

Welche Vorteile bietet das strukturalistische Wissenschaftskonzept?

A

Antwort:
Es ermöglicht die Überprüfung des Geltungsanspruchs von Theorien und vermeidet Fehler wie logische Zirkel oder infinite Regresse. Es betont klare Definitionen, um Fachbegriffe konkret und verständlich zu machen.

24
Q

Was ist theoretischer Pluralismus?

A

Antwort:
Der theoretische Pluralismus geht davon aus, dass es keine alleinige, allgemeingültige Wissenschaftstheorie gibt. Methoden können flexibel und situativ eingesetzt werden. Er fördert Vielfalt und Kreativität in wissenschaftlichen Ansätzen.

25
Was war die Kritik von Paul Feyerabend an allgemeinen Wissenschaftstheorien?
Antwort: Feyerabend argumentierte, dass strenge Regeln und Standards den Fortschritt behindern. Er betonte, dass Regelverstöße oft entscheidend für wissenschaftliche Entwicklungen waren. Sein Slogan war „anything goes“.
26
Was ist das integrative metatheoretische Modell von Madsen?
Antwort: Das Modell integriert psychologische Theorien anhand eines Drei-Ebenen-Bezugsrahmens: 1. Metastratum: Philosophisches Denken, transempirische und präskriptive Sprache. 2. Hypothetisches Stratum: Theoretisches Denken, systematisierende Erklärung. 3. Datenstratum: Empirische Forschung, rein deskriptive Sprache zur Darstellung von Daten.
27
Was ist eine Metatheorie?
Antwort: Eine Metatheorie ist eine wissenschaftliche Theorie, die andere Theorien untersucht, analysiert und ordnet.
28
Was ist der Wiener Kreis?
Antwort: Der Wiener Kreis war eine Gruppe von Philosophen und Wissenschaftlern unter der Leitung von Moritz Schlick, die sich mit logischem Positivismus und Wissenschaftstheorie beschäftigten
29
Wer war Paul Feyerabend?
Antwort: Paul Feyerabend war ein österreichischer Philosoph und Wissenschaftstheoretiker. Er betonte die Bedeutung von Kreativität und Intuition für wissenschaftlichen Fortschritt und lehnte allgemeingültige Regeln in der Wissenschaft ab.
30
Integrative Metatheorie nach Madsen Frage: Welche Ebenen umfasst die integrative Metatheorie nach Madsen und welche Funktionen haben sie?
Metastratum (Metathesen): • Ebene: Philosophisches Denken • Sprache: Transempirische, deskriptive und präskriptive Sprache • Funktion: Schaffung einer Grundlage für Verständnis oder Metamodelle 2. Hypothetisches Stratum (Hypothesen + Modelle): • Ebene: Theoretisches Denken • Sprache: Deskriptive Sprache mit transempirischen Begriffen • Funktion: Systematisierung von Informationen (Erklärung und Interpretation) 3. Datenstratum (Datenthesen): • Ebene: Empirische Forschung • Sprache: Rein deskriptive Sprache • Funktion: Darstellung von Daten (Information)