Lextion 1 Flashcards
(60 cards)
Frage: Was ermöglicht das biopsychosoziale Modell?
Antwort: Es ermöglicht einen erweiterten Blick auf menschliches Erleben und Verhalten, indem es biologische, psychologische und soziokulturelle Einflussfaktoren integriert.
Frage: Welche biologischen Einflüsse können das Verhalten und die mentalen Prozesse beeinflussen?
Antwort:
Natürliche Selektion adaptiver Merkmale
Genetische Prädispositionen
Gehirnmechanismen
Hormonelle Einflüsse
Frage: Welche psychologischen Faktoren beeinflussen das Verhalten und mentale Prozesse?
Antwort:
Erlernte Erwartungen und Ängste
Kognitive Verarbeitung und Interpretation von Wahrnehmungen
Erlernte Reaktionen
Frage: Welche soziokulturellen Einflüsse können das Verhalten und die mentalen Prozesse beeinflussen?
Antwort:
Anwesenheit anderer Menschen
Kulturelle, gesellschaftliche und familiäre Erwartungen
Einfluss von Gleichaltrigen und anderen sozialen Gruppen
Subjektiv attraktive Rollenmodelle (z.B. in den Medien)
Frage: Welche drei Ebenen werden im biopsychosozialen Modell integriert?
Antwort: Biologische, psychologische und soziokulturelle Ebenen.
Frage: Wie definiert man “Handeln” im psychologischen Sinne?
Antwort: Handeln ist zielgerichtet, absichtsvoll, bewusst und geplant. Es ist ein spezieller Typ von Verhalten, der äußeres Verhalten sowie innere Prozesse wie Gedanken und Gefühle umfasst.
Frage: Welche Merkmale sind typisch für Handeln?
Antwort: Handeln ist die Ausführung zielgerichteter Bewegungen, die bewusst und absichtsvoll sind. Es beinhaltet sowohl äußere als auch innere Prozesse (Gedanken und Gefühle).
Frage: Wie definieren Nolting und Paulus “Verhalten”?
Antwort: Verhalten ist eine Form von Bewegung, mit der wir auf unsere Umwelt einwirken. Es umfasst unterschiedliche Erscheinungsformen wie Sprechen, Ausdrucksverhalten (z. B. Mimik), manuelle Tätigkeiten (z. B. Schreiben) und Bewegungen im Raum.
Frage: Welche Erscheinungsformen kann Verhalten annehmen?
Antwort: Verhalten zeigt sich in
Sprechen
Ausdrucksverhalten (z. B. Mimik)
Manuellen Tätigkeiten (z. B. Schreiben)
Bewegungen im Raum
Wahrnehmbarkeit von Verhalten
Frage: Kann Verhalten von außen beobachtet werden?
Antwort: Ja, Verhalten ist grundsätzlich von außen wahrnehmbar und kann beobachtet werden.
Frage: Was beschreibt das Rubikonmodell der Handlungsphasen?
Antwort: Das Rubikonmodell beschreibt die Phasen, die Menschen von der Entscheidung bis zur Ausführung und Bewertung einer Handlung durchlaufen. Es umfasst vier Phasen: prädezisional, präaktional, aktional und postaktional.
Studie von Gollwitzer und Sheeran (2006)
Frage: Was zeigt die Studie von Gollwitzer und Sheeran (2006) über Wenn-Dann-Pläne?
Antwort: Die Studie bestätigt, dass Wenn-Dann-Pläne einen positiven Effekt auf die Zielerreichung haben. Sie zeigt, dass die Durchführungsintention (detaillierte Handlungsplanung) der bloßen Zielintention (Absichtserklärung) überlegen ist.
Verhalten umfasst…
(1) Handlungen und Teilhandlungen (2) Ausführungsroutinen und
Automatismen und
(3) Einzelbewegungen und reflexartige Reaktionen
- ist grundsätzlich von außen wahrnehmbar und kann en beobachte werden
Frage: Was ist Handlungsplanung und welches Ziel verfolgt sie?
Definition von Handlungsplanung
Antwort: Handlungsplanung ist eine mentale Strategie, die ein Individuum auf zukünftige Handlungen vorbereitet. Ziel ist es, die Handlungsausführung zu erleichtern und überflüssige Schritte zu vermeiden.
Merkmale effektiver Handlungspläne
Frage: Welche Merkmale kennzeichnen effektive Handlungspläne?
Antwort: Effektive Handlungspläne sind:
Fertig und ausgearbeitet
Komplex
Spezifisch
Erlauben flexible Reaktionen
Miteinander verbunden
Basieren auf zuverlässigen Lösungen
Merkmale weniger effektiver Handlungspläne
Frage: Welche Merkmale kennzeichnen weniger effektive Handlungspläne?
Antwort: Weniger effektive Handlungspläne sind:
Unvollständig
Einfach
Unspezifisch
Haben unflexible Reaktionen
Unverbunden
Basieren auf neu entdeckten Erkenntnissen
Ziel von Wenn-Dann-Plänen
Frage: Welches Ziel verfolgen Wenn-Dann-Pläne in der Handlungsplanung?
Antwort: Wenn-Dann-Pläne zielen darauf ab, die Ausführung einer Handlung zu erleichtern, indem sie genaue Bedingungen festlegen, unter denen die Handlung ausgeführt werden soll.
Aufgaben der Selbstregulation bei der Handlungsausführung
Frage: Welche vier zentralen Aufgaben erfüllt die Selbstregulation bei der Ausführung von Handlungen?
Eine Aufgabe anpacken, auch wenn es Hindernisse von außen gibt.
Weiterhin handeln und sich nicht von äußeren Einflüssen ablenken lassen, während man ein Ziel verfolgt.
Die Fähigkeit behalten, sich selbst zu steuern und auf Kurs zu bleiben.
Erkennen, wann ein Ziel nicht mehr sinnvoll ist, und es loslassen
Kognitive Merkmale der Selbstregulation
Kognitive Merkmale: Unterschiedliche Bewusstseinslagen je nach Phase
Offenheit für neue Informationen:
Abwägende Bewusstseinslage: Hohe Offenheit für vielfältige, entscheidungsrelevante Informationen
Planende Bewusstseinslage: Verringerte Offenheit, um die Zielverfolgung zu schützen
Gedankeninhalte:
Abwägende Bewusstseinslage: Fokus auf Informationen zur Zielbewertung
Planende Bewusstseinslage: Fokus auf das Wann, Wo und Wie der Handlungsausführung
Informationsverarbeitung:
Abwägende Bewusstseinslage: Ausgewogene Betrachtung von positiven und negativen Aspekten; realistische Zielbewertung
Planende Bewusstseinslage: Fokus auf positive Informationen; optimistische Einschätzung zur Unterstützung der Zielverfolgung
Zielintention vs. Durchführungsintention (Implementierungsintention)
Zielintention:
Allgemein formulierte Absicht, beschreibt, was jemand erreichen möchte.
Keine spezifische Planung der Handlungsschritte.
Durchführungsintention (Implementierungsintention):
Präzise festgelegt, beschreibt wo, wann und wie das Ziel erreicht werden soll.
Beruht auf einer Wenn-Dann-Regel: „If situation Y occurs, then I will initiate goal-directed behavior X.”
Verknüpft erfolgsversprechende Gelegenheiten direkt mit spezifischen kognitiven oder Verhaltensreaktionen, die die Zielerreichung fördern.
Wenn-Dann-Regel Komponenten:
Wenn-Teil: Festlegung von Zeit, Ort und Mitteln zur Zielerreichung.
Dann-Teil: Konkret festgelegtes Verhalten zur Überwindung möglicher Schwierigkeiten bei der Zielverfolgung.
Handlungskrise (Action Crisis) nach Brandstätter, Hermann & Schüler
Definition: Eine Handlungskrise entsteht, wenn sich in einer kritischen Phase der Zielverfolgung zunehmend Rückschläge häufen und die Frage nach der Aufgabe des Ziels aufkommt.
Merkmale:
Intrapsychischer Konflikt: Die Person ist unentschlossen, ob sie das Ziel weiterverfolgen soll.
Negative Auswirkungen auf das körperliche und psychische Wohlbefinden, z. B. erhöhter Cortisolspiegel.
Verminderte Erwartung bezüglich der Attraktivität und Erreichbarkeit des Ziels.
Theorie von Klinger:
Die Abwertung des Ziels gilt als Voraussetzung, um sich innerlich von ihm lösen zu können.
Thema: Zielablösung (Eric Klinger, 1977)
Definition:
Die Zielablösung ist ein anstrengender und langwieriger Prozess, bei dem sich eine Person von einem persönlich bedeutsamen Ziel löst, das nicht erreicht werden kann. Dieser Prozess kann die betroffene Person grundlegend erschüttern.
Stufe 1: Aufbruchstimmung (Invigoration)
Beschreibung:
Nach Rückschlägen in der Zielverfolgung unternimmt die Person erneut Anstrengungen, um das Ziel doch noch zu erreichen.
Ziel der Stufe:
Die Motivation bleibt bestehen, trotz Hindernissen weiter an der Zielerreichung zu arbeiten.
Karte 3
Stufe 2: Aggression
Beschreibung:
Bei fortdauernden Misserfolgen und Frustration kann es zu aggressiven Reaktionen kommen.
Ziel der Stufe:
Aggression ist eine Reaktion auf die Frustration und den Widerstand gegen die Zielablösung.
Karte 4
Stufe 3: Depression
Beschreibung:
Es tritt eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens und ein Verlust an Interessen auf. Diese depressive Phase hilft, sich von den Anreizen, die mit dem Ziel verbunden waren, zu lösen.
Ziel der Stufe:
Depression ermöglicht die emotionale Ablösung von dem ursprünglich wichtigen Ziel.
Karte 5
Stufe 4: Erholung (Recovery)
Beschreibung:
Die Person erholt sich von den emotionalen und mentalen Strapazen, die durch die Zielablösung verursacht wurden.
Ziel der Stufe:
Diese Phase ermöglicht es, sich von der Enttäuschung zu lösen und sich neuen, erreichbaren Zielen zuzuwenden.
Thema: Eskalierende Situationen und Zielablösung
Definition: Eskalierende Situationen sind solche, in denen unklar ist, ob das Festhalten an einem Ziel zum Erfolg führen oder nur weitere Kosten verursachen wird.
Studie: Henderson, Kollwitzer, Oettingen – Untersuchung, wie leicht Personen die Ablösung von einem Ziel in unsicheren Situationen gelingt.
Gruppen und Strategien:
Kontrollgruppe: Keine Selbstregulationsstrategien; Teilnehmer wiederholen zufällige Sätze ohne spezielle Zielverfolgung.
Strategie 1 (Reflexion bei Fehlschlägen): Teilnehmer reflektieren bei enttäuschendem Feedback darüber, wie ihre Strategie dennoch zum Erfolg führen könnte.
Strategie 2 (Aktion und Anpassung): Teilnehmer passen ihre Handlungen an und verändern die Strategie aktiv, wenn sie auf Hindernisse stoßen.
Strategie 3 (Beste Strategie): Teilnehmer arbeiten nur mit der besten verfügbaren Strategie, ohne Wenn-Dann-Regeln.
Ergebnis: In eskalierenden Situationen sind Implementierungsintentionen (Wenn-Dann-Pläne) besonders wirksame Selbstregulationsstrategien, da sie helfen, ungünstige Eskalationseffekte zu vermeiden und die Zielverfolgung flexibel und effizient anzupassen.
*Thema**: Motorisches Lernen
Definition und Bedeutung:
Motorisches Lernen beschreibt den Prozess, durch den neue Bewegungsmuster oder Fertigkeiten durch Erfahrung erworben und verbessert werden.
Studie: Hegele & Sulzenbrück
Konzepte:
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Sensomotorische Adaption:
- Erlernen relativ einfacher Fertigkeiten in kurzer Zeit.
- Anpassung der Sensorik und Motorik an veränderte Umweltbedingungen.
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Erwerb von Fähigkeiten:
- Langfristiges Erlernen und Festigen neuer Bewegungsmuster.
- Bewegungsmuster sind meist keine völlig neuen Handlungen, sondern basieren auf bereits erlernten Alltagsaktivitäten.
Zusammenfassung: Motorisches Lernen umfasst schnelle Anpassungen (Sensomotorische Adaption) und den langfristigen Erwerb von Fähigkeiten, die auf bestehenden Bewegungsmustern aufbauen.