Schadstoffe Flashcards

(50 cards)

0
Q

Chlorphenol?

A

Chlorphenol wird in der Industrie z.B. als Holzschutzmittel und bei der Herstellung von Pestiziden, Arzneimitteln und Farbstoffen eingesetzt. Bei einer Intoxikation treten insbesondere ZNS-Beschwerden wie Schwindel, ataktische Gangstörungen, Verwirrtheit und Parästhesien auf.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
1
Q

Isozyanate?

A

Isozyanate werden u.a. für die Herstellung von Schaumstoffen, Lacken und Oberflächenbeschichtungen in vielen Industriesparten eingesetzt. Sie werden meist über die Atemwege als Dämpfe aufgenommen. Neben einer Haut- und Augenreizung kann es insbesondere zu einer pulmonalen Obstruktion, dem sogenannten Isozyanat-Asthma kommen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Arsen?

A

Das Halbmetall Arsen tritt häufig in den Verbindungen Arsensäure und Arsenwasserstoff auf.
Bei einer akuten Intoxikation treten Dyspnoe, Übelkeit, Erbrechen und abdominelle Beschwerden auf. Es können außerdem ZNS-Störungen bis zum Koma, ein Akutes Nierenversagen und eine Anämie ausgelöst werden. Eine schwere Arsen-Intoxikation kann tödlich verlaufen.
Bei der chronischen Intoxikation treten eine Polyneuropathie, eine Polyglobulie und ebenfalls eine Hämolyse auf. Arsen ist außerdem hepatotoxisch und es kann zur Hyperpigmentierung der Haut kommen. Eine chronische Arsenexposition erhöht das Krebsrisiko.
Arsen wird in der Elektrotechnik und in der Hütten- und Glasindustrie verwendet. Im 1. Weltkrieg wurden Arsenverbindungen als Giftgas eingesetzt.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Nitrose Gase?

A

Nitrose Gase entstehen z.B. bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen und beim Elektroschweißen.
Akut kommt es nach Inhalation zu Reizungen u.a. der Augen und der oberen Atemwege. Mit einer Latenz von bis zu 24 Stunden kann es zu einem toxischen Lungenödem kommen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Ethylbenzol?

A

Ethylbenzol wird insbesondere zur Herstellung von Styrol eingesetzt. Bei Inhalation von hohen Konzentrationen können Bewusstlosigkeit und Atemstillstand eintreten, bei niedrigeren Konzentrationen Kopfschmerzen, Schwindel und eine allgemeine Schwäche. Mandelsäure wird als Endprodukt über den Urin ausgeschieden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Kobalt?

A

Kobalt kann eine allergische Kontaktdermatitis auslösen. Es kann z.B. zusammen mit Nickel in Jeansknöpfen oder Schmuck vorkommen. Eine Kobalt-Allergie lässt sich durch einen Epikutantest bestätigen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Dimethylformamid?

A

Dimethylformamid ist ein organisches Lösungsmittel, das insbesondere in der Kunstlederproduktion verwendet wird. Bei akuter und bei chronischer Exposition kann es zu Leberschäden kommen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Blei?

A

Unterschieden werden die akute und die chronische Bleivergiftung.
Ursächlich ist z.B. die Inhalation von bleihaltigen Stäuben oder die Arbeit mit Lacken und Farben.
Bei einer akuten Vergiftung können Beschwerden wie metallischer Geschmack, Übelkeit/Erbrechen/Darmkoliken, Appetitlosigkeit und ZNS-Symptome wie Angst, Kopfschmerzen und Halluzinationen auftreten.
Eine chronische Bleiintoxikation verursacht eine aschfahle Hautfarbe, einen blauschwarzen Bleisaum am Zahnfleischrand, Obstipation, kolikartige Bauchschmerzen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Zudem treten schlaffe Lähmungen, insbesondere an der oberen Extremität und hier vor allem die Radialisparese auf.
Stichworte für die Diagnostik: Bestimmung der Bleikonzentration im Serum. Delta-Aminolävulinsäure im Urin erhöht, basophile Tüpfelung der Erythrozyten, Anämie.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Para-Tertiär-Butylphenol?

A

ptBP wird z.B. in der Automobilindustrie in Klebern verwendet. Es kann bei chronischer Inhalation und/oder transdermaler Aufnahme fleckförmige Hautdepigmentierungen auslösen, die einer Vitiligo ähneln. Auch eine Struma und Leberparenchymschäden können ausgelöst werden (Trias: Hepatose, Vitiligo, Struma).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Benzopyren?

A

Der polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoff Benzopyren wirkt kanzerogen; er kommt u.a. in Teer, Ruß , Abgasen und Zigarettenrauch vor.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Cadmium?

A

Es handelt sich bei Cadmium um ein hochtoxisches Schwermetall. Der Mensch ist z.B. durch Aufnahme über die Nahrung oder durch Inhalation am Arbeitsplatz exponiert. Eine akute Vergiftung geht mit Durchfall, Übelkeit/Erbrechen, Bauchschmerzen, Lungenödem und/oder Leberschaden einher, eine chronische Intoxikation kann Nierenschäden, eine atrophische Nasenschleimhautentzündung mit Störung des Geruchssinns, eine Bronchitis, eine Osteoporose und Zahnverfärbungen verursachen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Fluor?

A

Das hochgiftige Fluor wird vielfältig eingesetzt. Es wirkt ätzend und reizend auf Haut und Schleimhäute. Bei inhalativer Aufnahme kann es zum Lungenödem kommen.
Bei Mischung von Fluorwasserstoff und Wasser entsteht Flusssäure.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Thomasphosphat?

A

Es wird aus der “Thomasschlacke” (Thomasverfahren bei der Roheisengewinnung) gewonnen. Der hierbei entstehende Staub kann akute und chronische Bronchitiden auslösen. Diese sind in der Regel nach Beeindigung der Exposition reversibel. Früher wurde Thomasphosphat = Thomasmehl als Düngemittel eingesetzt.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Anilin?

A

Anilin ist eine chemische Verbindung, die unter anderem für die Farb- und Kunstfaserproduktion eingesetzt wird. Zur Vergiftung kann es sowohl über die Haut, als auch oral und inhalativ kommen. Anilin oxidiert Hämoglobin zu Methämoglobin, das Sauerstoff so stark bindet, dass er nicht mehr ans Gewebe abgegeben wird. Je nach Ausmaß der Intoxikation kommt es zu einer peripheren Zyanose bzw. zu Bewusstseinsstörungen, schwerer Dyspnoe und zum Tod. Bei chronischer Exposition wirkt Anilin karzinogen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Schwefelsäure?

A

Schwefelsäure reizt Haut und Schleimhäute und kann bei chronischer Exposition ein Lungenemphysem und Bronchiektasen auslösen. Konzentrierte Schwefelsäure wirkt verkohlend und kann bei Unfällen schwere Verletzungen verursachen.
Schwefelsäure spielt in der Industrie eine große Rolle und wird in vielen Bereichen eingesetzt, z.B. bei der Produktion von Düngemitteln.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Naphthalin?

A

Naphthalin ist ein bicyclischer aromatischer Kohlenwasserstoff. Er wird bei der Produktion von Lösungsmitteln und Kunststoffen verwendet. Früher war er Bestandteil von Mottenkugeln. Naphthalin kann insbesondere allergische Reaktionen und Hautreizungen auslösen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Thallium?

A

Bei der akuten Thalliumvergiftung kommt es zunächst zu gastrointestinalen Symptomen. Bei einer chronischen Intoxikation kommt es zum charakteristischen Haarausfall und zu kognitiven Fehlfunktionen. Typisch ist außerdem ein neuropathischer Schmerz. Thallium wird z.B. in der Glasindustrie eingesetzt.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Acrylamid?

A

Acrylamid ist vermutlich krebserregend. Es entsteht bei der Überhitzung von Stärke, z.B. beim Backen, Grillen und Braten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Lithium?

A

Typisch für eine chronische Lithium-Intoxikation sind ein feinschlägiger Tremor, gastrointestinale Beschwerden und eine Dysarthrie. Es können außerdem ZNS-Beschwerden wie Sehstörungen, Ataxie, Verwirrtheitszustände bis hin zum Delir und Myoklonien auftreten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Xylol?

A

Xylol wirkt neurotoxisch. Bei akuter Intoxikation können komatöse Zustände ausgelöst werden. Insbesondere wirkt Xylol wie die anderen BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylol) bei chronischer Intoxikation knochenmarkschädigend. Eine Vergiftung kann per Nachweis von Hippursäure im Urin bestätigt werden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Phosgen?

A

Phosgen entsteht unter anderem bei der Verbrennung von Dichlormethan. Nach Inhalation kann es ein toxisches Lungenödem auslösen. Phosgen wird in der chemischen Industrie erzeugt und zum Beispiel zur Herstellung von Kunststoffen genutzt. Im 1. Weltkrieg wurde es als Giftgas eingesetzt.

21
Q

Lindan?

A

Lindan ist ein schwerflüchtiger chlorierter Kohlenwasserstoff und wurde als Insektizid eingesetzt. Bis in die 1980er Jahre wurde Lindan außerdem in 50% der zugelassenen Holzschutzmittel verwendet. Bei chronischer Exposition wirkt Lindan neurotoxisch. Es treten Muskelkrämpfe und ein Tremor auf. Die Auslösung eines Morbus Parkinson und anderer neurologischer Erkrankungen durch Lindan wird diskutiert.

22
Q

Formaldehyd?

A

Bei Inhalation des leicht flüchtigen Formaldehyds können die Schleimhäute der oberen Atemwege gereizt werden. Hautkontakt kann eine allergische Kontaktdermatitis auslösen. Durch die WHO wird Formaldehyd als Substanz eingestuft, die krebserregend für den Menschen ist. Insbesondere betrifft dies Karzinome des Nasen/Rachenraums.

23
Q

Vinylchlorid?

A

Vinylchlorid wird in der Produktion von Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. Es wirkt bereits in kleinen Dosen teratogen und kanzerogen (insbesondere Hämangiosarkome der Leber). PVC wirkt dahingegen nicht kanzerogen.

24
Aflatoxin?
Aflatoxin ist ein durch Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus produziertes Pilzgift. Bereits bei extrem niedrigen Dosen wirkt eine chronische Exposition karzinogen. Aflatoxin B1 gilt als potentester natürlich vorkommender Auslöser eines Hepatozellulären Karzinoms.
25
Beryllium?
Beryllium ist ein Leichtmetall und zeichnet sich unter anderem durch eine niedrige Dichte, hohe Festigkeit und hohe Schmelztemperatur aus. Es wird z.B. in der Luft- und Raumfahrttechnik und im Fahrzeugbau eingesetzt. Eine akute Berylliumintoxikation kann per Inhalation neben einer Pharyngitis auch eine Berylliumpneumonie auslösen. Eine chronische Intoxikation kann zur Lungenfibrose führen. Beryllium wirkt kanzerogen.
26
Vibrationsbedingtes vasospastisches Syndrom?
Anerkannte Berufserkrankung nach jahrelanger Arbeit mit vibrierenden Werkzeugen (z.B. Schleifmaschinen, Sägen, Bohrern). Es handelt sich um eine sekundäre Form des Raynaud-Syndroms. Durch die Vibration kommt es über die Zeit zu Gefäß- und Nervenschäden in den Händen, typischerweise bei Kälte führen Vasospasmen zu anfallsartigen Schmerzen in den Fingern.
27
Silikose?
Die Quarzstaublunge = Silikose (Pneumokoniose) ist eine typische Berufskrankheit von Arbeitern im Bergbau. Sie tritt nach chronischer ungeschützter Exposition gegenüber quarzhaltigen Stäuben auf. Im Verlauf entwickelt sich eine Lungenfibrose. Stichwörter Röntgenbefund: Schneegestöberlunge (grobfleckige Verdichtungen), Eierschalenhili (verkalkte hilusnahe Lymphknoten). Das Risiko für Lungenkarzinome ist erhöht, ebenso das für Infektionen, insbesondere der Tuberkulose.
28
Blausäure?
Blausäure, oder auch Cyanwasserstoff, führt bei Intoxikation zur irreversiblen Hemmung der mitochondrialen Atmungskette und damit zum raschen Tod. Antidot ist 4-DMAP. Klassisch ist ein rosiges Hautcolorit trotz schwerer Atemnot und ein Bittermandelgeruch in der Ausatemluft. Blausäure wird industriell und im Bergbau verwendet.
29
Salpetersäureester?
Als Schadfstoff für den Menschen relevant sind insbesondere Nitroglykol und Nitroglyzerin. Gefährdet sind Arbeiter, die mit Sprengstoffen umgehen. Es können u.a. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Angina pectoris und eine Hypotonie auftreten. Wird die Arbeit - zum Beispiel am Wochenende - unterbrochen, sind die Beschwerden häufig regredient. Wie bei der Byssinose kommt es bei Wiederaufnahme der Arbeit zum erneuten Auftreten der Beschwerden (Montagssymptomatik) bis hin zu plötzlichen Todesfällen (Montagssterbefälle). Kreuzwissen: Heinz-Körper (Hämoglobin-Verklumpungen in den Erythrozyten) treten bei gleichzeitiger Einwirkung von aromatischen Nitrokörpern auf.
30
Mangan?
Exponiert sind insbesondere Menschen, die in der Herstellung von Farben, Legierungen und Lacken oder in der Glas-, Stahl- und Keramikindustrie beschäftigt sind. Eine akute Intoxikation verursacht die Manganpneumonie. Die chronische Intoxikation führt zum "Manganismus", der dem Parkinson ähnlich und eine anerkannte Berufskrankheit ist.
31
Nickel?
Nickel wird in der Produktion von Edelstahl verwendet, außerdem u.a. in Chemiebetrieben und der Luft- und Raumfahrtindustrie. Es spielt zum einen als Auslöser einer allergischen Kontaktdermatitis eine Rolle. Bei chronischer Exposition anorganischer Nickelverbindungen über die Atemluft ist nach jahrzehntelanger Latenzzeit die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Plattenepithelkarzinomen in den Atemwegen erhöht. Wie beim Cadmium kann es außerdem zu einem chronischen Schnupfen kommen.
32
Flusssäure?
Bei Flusssäure handelt es sich um die wässrige Lösung von Fluorwasserstoff. Genutzt wird sie industriell z.B. zum Ätzen von Glas und Metall. Sie reichert sich bei chronischer Exposition im Knochen an und kann zur Osteosklerose führen. Neben der chronischen Toxizität ist Flusssäure ein gefährliches Kontaktgift. Der Kontakt mit ihr kann zu schweren Verätzungen führen. Es kann zudem zu einem Abfall des Serumkalziums und in der Folge z.B. zu malignen Herzrhythmusstörungen und zu schweren ZNS-Beeinträchtigungen kommen.
33
Quecksilber?
Hochgiftiges Schwermetall. Gefährdet sind z.B. Arbeiter in der pharmazeutischen Industrie und in der Goldgewinnung. Vor allem die inhalative Aufnahme ist gefährlich, enteral wird Quecksilber kaum resorbiert. Akute Intoxikation (= Merkurialismus), z.B. durch zerbrochene Quecksilber-Thermometer: Es können Bauchschmerzen und Durchfall, Nierenversagen, ein toxisches Lungenödem und Leberfunktionsstörungen auftreten. Typisch sind außerdem psychische Veränderungen wie Persönlichkeitsstörungen, Stimmungsschwankungen und Gedächtnisstörungen. Eine chronische Vergiftung (= Minamata-Krankheit) kann sich mit folgenden Symptomen präsentieren: ulzeröse Stomatitis, blauvioletter Quecksilbersaum am Zahnfleischrand, Kachexie, Schädigungen des ZNS, ebenfalls psychische Veränderungen und Nieren- und Leberschäden. Nachweis: Quecksilber in Urin und Blut.
34
Styrol?
Styrol dient als Ausgangsprodukt bei der Herstellung von Kunststoffen. Eine Intoxikation findet überwiegend per Inhalation statt. Akut kann es zu Bewusstseinsstörungen und Schleimhautreizungen kommen. Eine chronische Belastung mit Styroldämpfen kann zu ZNS-Schäden führen und wirkt evtl. kanzerogen. Bei Hautkontakt wirkt Styrol als Kontaktgift und kann Hautveränderungen hervorrufen. Der Nachweis erfolgt über die Konzentrationsbestimmung der Styrol-Metabolite Mandelsäure und Phenylglyoxylsäure im Urin.
35
Toluol?
Toluol gehört zu den BTEX (BTEX = Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylol) und spielt u.a. als Lösungsmittel und als Bestandteil von Kraftstoffen und Sprengstoffen eine Rolle. Bei akuter inhalativer Intoxikation treten ZNS-Störungen auf. Bei chronischer Intoxikation treten Leber- und Nierenschäden auf, Toluol wirkt außerdem neurotoxisch. Bei einer Belastung mit hohen Konzentrationen können Knochenmarkschäden auftreten. Eine Vergiftung kann per Nachweis von Hippursäure im Urin bestätigt werden.
36
Chlordan?
Chlordan gehört zu den schwerflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen. Es wurde als Insektizid eingesetzt und ist unter den „Dirty Dozen“ gelistet. Toxizität besteht bei peroraler oder inhalativer Exposition. Es können sowohl lokale Reizungen als auch Organschäden auftreten.
37
Parathion?
Parathion wirdauch „Schwiegermuttergift“ genannt und ist ein hochgiftiges Insektizid aus der Gruppe der Organophosphate. Bei Intoxikation kommt es per irreversibler Hemmung der Acetylcholinesterase zur Parasympathikuserregung. Folgende Symptome können u.a. auftreten: Miosis, Hypersalivation, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Vasodilatation und Bradykardie, Atemlähmung und Muskelkrämpfe.
38
Schwefelwasserstoff?
Der übel riechende Schwefelwasserstoff entsteht u.a. in Kokereien. Bei einer akuten Intoxikation treten Schleimhautreizungen insbesondere der Atemwege und der Augen auf, außerdem Übelkeit, Erbrechen und Dyspnoe. Bei Inhalation von hohen Konzentrationen endet eine Vergiftung tödlich. Eine chronische Intoxikation führt zu einer allgemeinen Abgeschlagenheit und ebenfalls zu Reizungen der Atemwege.
39
Chrom?
Chrom-Verbindungen können zum einen eine allergische Kontaktdermatitis auslösen. Rückstände können sich in Lederwaren befinden, da Chrom in Lösungen zum Gerben enthalten sein kann. Eine Chrom-Allergie kann durch einen Epikutantest bestätigt werden. Zum anderen verusachen Chromverbindungen bei Menschen, die diesen über die Atemluft chronisch ausgesetzt sind, Lungenerkrankungen.
40
Vanadium?
Vanadium ist ein Metall, das u.a. in der Stahlindustrie verwendet wird. Bei Inhalation von Vanadium-Stäuben kann es akut zu einer Reizung der Atemwegsschleimhäute kommen, bei langfristiger Exposition können eine chronische Bronchitis und Hautexzeme ausgelöst werden. Das Lungenkrebsrisiko ist erhöht.
41
DDT?
Das Insektizid DDT darf seit 2004 weltweit nur noch als Malariabekämpfungsmittel eingesetzt werden. Bei einer akuten Vergiftung treten Parästhesien, Unruhe und Schwindel und auch tonisch-klonische Krampfanfälle und Lähmungen auf.
42
Byssinose?
Die Byssinose ist eine obstruktive Lungenkrankheit, die bei Arbeitern auftritt, die über mehrere Jahre Baumwoll-, Hanf- oder Flachsstäuben ausgesetzt sind. Es treten u.a. Luftnot und eine Abgeschlagenheit auf. Die Beschwerden lassen typischerweise in Arbeitspausen nach und treten an Wochenenden nicht auf. Es wird deshalb auch von der „Montagssymptomatik“ gesprochen.
43
Anorganische Phosphorverbindungen?
Erkrankungen durch Phosphor oder seine anorganischen Verbindungen sind als Berufskrankheit anerkannt. Es gibt viele verschiedene anorganische Phosphorverbindungen mit jeweils unterschiedlichen Einsatzorten bzw. auch Schadwirkungen, z.B. Phosphorwasserstoff, Phosphorpentachlorid etc. Zur Exposition kann es z.B. in der chemischen Industrie kommen, bei Herstellung von und Umgang mit manchen Insektiziden und Düngemitteln. Die inhalative Aufnahme von Phosphordämpfen kann zu Reizungen der Atemwege bis hin zum toxischen Lungenödem und zu Reizungen der Haut und der Augen führen. Es können sogenannte "Phosphornekrosen" = Osteomyelitiden an Knochen in der Nähe von betroffenen Schleimhäuten auftreten. Bei chronischer Intoxikation kann eine Osteoporose ausgelöst werden. Die perorale Aufnahme kann zu schweren Leber- und Nierenschäden bis hin zum Multiorganversagen führen. Bei Inhalation von Phosphorwasserstoff (besonders giftig) kann es zu schweren ZNS-Beeinträchtigungen und zum Tod kommen.
44
Thomasphosphat?
Es wird aus der "Thomasschlacke" (Thomasverfahren bei der Roheisengewinnung) gewonnen. Der hierbei entstehende Staub kann akute und chronische Bronchitiden auslösen. Diese sind in der Regel nach Beeindigung der Exposition reversibel. Früher wurde Thomasphosphat = Thomasmehl als Düngemittel eingesetzt.
45
Stäube von Eichen-und Buchenholz?
Stäube von Eichen- und Buchenholz können Adenokarzinome der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen verursachen.
46
Toxische Alveolitis (Organic dust toxic syndrome, ODTS)?
Nach dem Einatmen hoher Konzentrationen von organischen Stäuben (z.B. schimmeliges Heu) treten nach einigen Stunden Grippesymptome auf. Nach wenigen Tagen kommt es typischerweise zur vollständigen Genesung. Selten gibt es schwere Verläufe mit der Entwicklung eines Lungenödems.
47
Exogen-allergische Alveolitis?
Die exogen-allergische Alveolitis ist eine Hypersensitivitätsreaktion z.B. auf Pilzsporen. Klinisch präsentieren sich die Patienten mit grippeähnlichen Symptomen mit Fieber, außerdem mit Husten und Luftnot. Im Röntgen-Thorax finden sich fleckige Verschattungen in den Unterfeldern. Komplizierend kann sich im Verlauf eine Lungenfibrose entwickeln.
48
Asbest?
Asbestfasern eignen sich sehr gut als Isolierschutz. Sie wurden z.B. in Isolierplatten für Dächer und Außenwände, in Textilien und Bremsbelägen eingesetzt. Wegen der kanzerogenen Wirkung sind in Deutschland die Herstellung und der Einsatz von Asbest seit 1993 verboten. Mit Asbest assoziierte Erkrankungen wie das Pleuramesotheliom treten Jahrzehnte nach Exposition auf. Das Risiko einer Karzinomentwicklung korreliert mit der Dauer und dem Ausmaß der Exposition.
49
Benzol?
Eine chronische Benzol-Exposition kann das Knochenmark schädigen und erhöht das Risiko an aplastischen Anämien und myeloischen Leukämien zu erkranken. Die Latenzzeit bis zur Erkrankung kann Jahrzehnte betragen.