VL7 (Persönlichkeits)Fragebögen Flashcards
(28 cards)
Was ist die Grundannahme bei Persönlichkeitsfragebögen?
Menschen verfügen über Selbstwissen und sind bereit, dieses durch Antworten im Fragebogen preiszugeben.
Wofür werden Persönlichkeitsfragebögen eingesetzt?
Erfassung von Selbstkonzept, Persönlichkeit, Motivation
Situative Zustandsmessung
Interessen und Einstellungen
Screening psychischer Störungen
Welche Antwortformate gibt es bei Fragebögen?
Dichotom (Ja/Nein)
Gestuft (Rating-Skala)
Forced-Choice
Free-Choice
Q-Sort
Welche Vorteile haben Persönlichkeitsfragebögen?
Ökonomisch (Zeit, Kosten)
Zugang zu introspektiven und sensiblen Informationen
Vergleich Selbst- und Fremdbild möglich
Hohe Standardisierung
Welche Nachteile haben Persönlichkeitsfragebögen?
Erinnerungsverzerrungen
Antwortstile (Milde, Strenge, Mitte, Extreme)
Verfälschung (z. B. soziale Erwünschtheit, Motivation)
Was ist soziale Erwünschtheit?
Antwortverhalten, das von sozialen Normen geprägt ist, z. B. „faking good“ im Bewerbungskontext.
Welche 5 Maßnahmen können Faking reduzieren?
Neutrale Instruktion
Hinweis auf Fälschungserkennung
Forced-Choice Format
Begrenzte Antwortzeit
Skalen zur Erkennung (z. B. Marlowe-Crowne)
Was ist der Nachteil von Marlowe-Crowne-Skalen?
Erhöhte Werte können auch andere Ursachen haben; statistische Korrektur erhöht Validität nur geringfügig.
Welche Effekte kann Faking haben?
Mittelwertverschiebung
Veränderung der Rangreihe
Validitätsminderung (leicht)
Evtl. als berufsrelevante Fähigkeit interpretierbar
Warum sind Selbst- und Fremdurteile nützlich?
Ergänzende Perspektiven; Diskrepanzen können auf unrealistisches Selbstbild oder Fremdbeurteilungsfehler hinweisen.
Was sind die Big Five Persönlichkeitsfaktoren?
Neurotizismus
Extraversion
Offenheit
Verträglichkeit
Gewissenhaftigkeit
Welche Instrumente messen die Big Five?
NEO-PI-R: 240 Items, 6 Facetten pro Faktor
NEO-FFI: 60 Items
BFI-10: 10 Items, frei verfügbar
Was misst das FPI-R?
Das Freiburger Persönlichkeitsinventar misst 10 Standardskalen + 2 Zusatzskalen (Extraversion, Emotionalität).
Was ist das BIP-6F?
Ein berufsbezogener Persönlichkeitsfragebogen mit 6 Faktoren (z. B. Disziplin, Dominanz), geeignet für Fach- und Führungskräfte.
Welche Kritik gibt es an typologischen Tests wie MBTI oder GPOP?
Fehlende Validität
Grobe Einteilung
Hohe Interkorrelation
Keine TBS-TK-Konformität
Was ist problematisch an populären Tests wie MBTI?
Hohe Akzeptanz in der Praxis trotz geringer wissenschaftlicher Güte (z. B. basierend auf Jung’s Typologie, keine Validität).
Wie unterscheiden sich Persönlichkeitsfragebögen von Leistungstests?
Persönlichkeitsfragebögen:
Erfassen typisches Verhalten
Kein richtig oder falsch
Instruktion: ehrlich antworten
Verfälschung in beide Richtungen möglich („faking good“ / „faking bad“)
Motivation variabel
Kriteriumsvalidität ca. r = .31
Leistungstests:
Erfassen maximale Leistung
Objektiv richtige/falsche Antworten
Instruktion: bestes Leistungsniveau zeigen
Verfälschung nur im Sinne von „faking bad“ möglich
Motivation meist hoch
Kriteriumsvalidität ca. r = .51
Welche Antworttendenzen treten bei Fragebögen häufig auf?
Akquieszenz: Zustimmung unabhängig vom Inhalt
Disakquieszenz: Ablehnung unabhängig vom Inhalt
Tendenz zur Mitte
Extremurteile
Welche Maßnahmen helfen gegen Antworttendenzen?
Inverse Itemformulierungen
Gerade Anzahl von Antwortskalen
Forced-Choice-Format
Was sind Ursachen für verfälschtes Antwortverhalten?
Geringe Motivation
Mangelnde Selbsteinsicht
Soziale Erwünschtheit („faking good“ / „faking bad“)
Selbsttäuschung (z. B. positive Selbstwahrnehmung)
Was ist das Ziel des Forced-Choice-Formats?
Personen können nicht durchgängig sozial erwünscht antworten, da alle Optionen gleich attraktiv/unattraktiv sind.
Warum ist die Begrenzung der Antwortzeit kaum wirksam gegen Faking?
Faking findet nicht zwingend langsamer statt – Zeitdruck kann auch ehrliche Antworten beeinträchtigen.
Was ist die Marlowe-Crowne-Skala?
Ein Fragebogen zur Erkennung von sozial erwünschtem Antwortverhalten mit sehr unwahrscheinlichen Aussagen.
Warum sind viele populäre Persönlichkeitstests problematisch?
Basieren auf veralteten Theorien (z. B. C. G. Jung)
Mangelnde Validität & Reliabilität
Typologische Einteilung ohne Differenzierung
Hohe Akzeptanz trotz fehlender Wissenschaftlichkeit