Vorlesung 1 Flashcards

Einführung (49 cards)

1
Q

Was sind die Anwendungsfelder der organischen Stoffstrombehandlung?

A
  • Behandlung von Bioabfällen (Bio- und Grünabfällen, gewerbliche Küchenabfälle, Altfette u.ä.)
  • Landwirtschaft (Wirtschaftsdünger)
  • Energetische Nutzung von NawaRo (Energiepflanzen)
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2
Q

Was beinhaltet die EU-Abfallrahmenrichtlinie (2008/98/EG) vom 19.11.2008?

A
  • Umsetzung in nationales Recht bis zum 12.12.2010
  • Änderung bzw. Anpassung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes war erforderlich -> Umsetzung erfolgte durch Kreislaufwirtschaftsgesetz vom 24.02.2012 (zuletzt geändert am 20.07.2017)
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3
Q

Was sind wesentliche Neuerungen der EU-Abfallrahmenrichtlinie?

A
  • 5-stufige statt 3-stufige Abfallhierarchie
  • Einführung von Mindesverwertungsquoten
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4
Q

Stell die 5-stufige Abfallhierarchie auf.

A
  • Vermeidung
  • Vorbereitung zur Wiederverwendung
  • Recycling
  • Sonstige Verwertung (z.B. energetisch)
  • Beseitigung
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5
Q

Wie hoch sind die Mindestverwertungsquoten?

A
  • 50 % bei Papier, Metall, Glas und Kunststoffen aus Haushalten (bzw. bei Abfällen aus Kapitel 20 des europäischen Abfallverzeichnisses)
  • 70 % bei Bau- und Abbruchabfällen
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6
Q

Wie ist der Begriff “Bioabfall” nach Art. 3 der EU-Abfallrahmenrichtlinie definiert?

A
  • “biologisch abbaubare Garten- und Parkabfälle, Nahrungs- und Küchenabfälle aus Haushalten, aus dem Gaststätten- und Cateringsgewerbe und aus dem Einzelhandel sowie vergleichbare Abfälle aus Nahrungsmittelverarbeitungsbetrieben”
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7
Q

Welche Maßnahmen treffen die Mitgliedstaaten nach Art. 22?

A
  • getrennte Sammlung von Bioabfällen zum Zweck der Kompostierung oder Vergärung
  • Umweltgerechnte Behandlung von Bioabfällen
  • Verwendung von umweltverträglichen Materialien aus Bioabfällen
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8
Q

Was ist die Definition von Bioabfällen gemäß der Bioabfallverordnung?

A
  • Abfälle tierischer oder pflanzlicher Herkunft zur Verwertung
  • Insbesondere die in Anhang 1 Nr. 1 (BioAbfV) genannten Abfälle
  • Können durch Mikroorganismen, bodenbürtige Lebewesen oder Enzyme abgebaut werden
  • Pflanzenreste, die auf forst- oder landwirtschaftlich genutzten Flächen anfallen und auf diesen Flächen verbleiben, sind keine Bioabfälle
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9
Q

Was ist Wirtschaftsdünger?

A
  • Tierische Ausscheidungen (Gülle, Jauche, Stallmist) sowie Stroh und ähnliche Nebenerzeugnisse aus der landwirtschaftlichen Produktion
  • Gärreste aus NawaRo
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10
Q

Was sind nachwachsende Rohstoffe?

A
  • Organische Stoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs
  • Werden ganz oder in Teilen als Rohstoffe für die Industrie oder als Energieträger genutzt
  • erneuern sich jährlich oder in überschaubaren Zeiträumen
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10
Q

Was ist die Bioabfallverordnung?

A
  • Verordnung über die Verwertung von Bioabfällen auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Böden (BioAbfV)
  • Vom 21. September 1998
  • letzte Änderung am 27. September
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11
Q

Was ist die Düngemittelverordnung?

A
  • Verordnung über das Inverkehrbringen von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln vom 05.12.2012
  • letzte Änderungen am 02.10.2019
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12
Q

Was beinhaltet das Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz (TierNebG)?

A
  • ersetzt das Tierkörperbeseitigungsgesetz vom 02.11.1975
  • Gesetz über die Beseitigung von Tierkörpern, Tierkörperteilen und tierische Erzeugnisse
  • vom 25. Januar 22004
  • zuletzt geändert am 20. Dezember 2022
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13
Q

Was ist die Düngeverordnung?

A
  • Verordnung über die Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis beim Düngen
  • vom 10. Januar 2006
  • zuletzt Neufassung am 10.08.2021
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14
Q

Was sind die Zielsetzungen der biologischen Abfallbehandlung?

A
  • Stabilisierung der organischen Abfälle
    • leicht abbaubare Substanzen werden reduziert und
    • humusartige Verbindungen aufgebaut
  • Hygienisierung der Abfälle
    • durch Nutzung der bei den exothermen Abbauvorgängen entstehenden Wärme
  • Rückführung nativ-organischer Abfälle als humus-ähnliches Substrat in den natürlichen Stoffkreislauf
  • Erzeugung eines vermarktbaren Produktes (Kompost)
  • Energetische Nutzung
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15
Q

Wie lautet das Konzept der Biologischen Stoffstrombehandlung?

A
  • Abbau organsicher Substanzen durch verschiedene MO
    • unter Luftzufuhr (Kompostierung)
    • unter Luftabschluss (Vergärung)
  • Reduktion der ursprünglichen organischen Stoffe und ggf. Nutzung der darin enthaltenen Energie
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16
Q

Was sind Garten- und Parkabfälle?

A
  • fallen häufig periodisch an
  • Abtransport separat nach Bedarf
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17
Q

Was ist Straßenkehricht?

A
  • Abwaschungen und Abrieb der Straßenoberflächen und Kfz-Räder
  • Laub- und Astabwurf der Straßenbäume
  • Streugut des Winterdienstes
  • Staubauswurf aus privaten und gewerblichen Feuerungen
  • Kleinmüll, diverser Unrat, Sinkkastenschlamm der Straßeneinläufe
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18
Q

Was sind Marktabfälle?

A
  • eigentlich gewerbliche Abfälle
  • Abfälle aus öffentlichen Markthallen (Gemüseabfälle, Verpackungen, Transportmaterialien, Paletten)
  • hoher organsicher Anteil, aber auch großer Anteil an Störstoffen (>5%) wie z.B. Kunststofffolien
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19
Q

Was ist Klärschlamm?

A
  • feststoffangereicherte Rückstände der Abwasserreinigung
20
Q

Was sind Fäkalschlämme?

A
  • feststoffangereicherte Rückstände aus häuslichen Kleinkläranlagen
  • überwiegend Schlämme aus Mehrkammergruben
21
Q

Wie viel % machten Abfälle aus der Biotonne, sowie biologisch abbaubare Garten- und Parkabfälle (einschließlich Friedhofsabfälle) der Siedlungsabfälle aus?

22
Q

Wie viel % machten Straßenkehrricht/nicht biologisch abbaubare Garten- und Parkabfälle, sowie biologiscch abbaubare Küchen- und Kantinenabfälle und Marktabfälle der Siedlungsabfälle aus?

23
Q

Wie ist die Situation der Sammlung von Abfällen in Entwicklungsländern?

A

Zentrale Müllsammlung und Abfallmanagement fehlen
- Keine Verwertung von Organik und Wertstoffen
- Müll auf Straßen und in Gewässern

24
Was macht den größten Anteil an Bioabfällen aus?
- Biotonnenabfälle - Garten- und Parkabfälle - Abfälle und Schlämme aus Landwirtschaft und Nahrungsmittelverarbeitung
25
Aus welchen Bestandteilen besteht die Fraktion des Grünguts?
- Baum-, Strauch- und Blumenschnitt - Wurzeln - Topfpflanzen - Zapfen
26
Aus welchen Bestandteilen besteht die Fraktion Obst?
- Abfälle von Äpfeln, Birnen, Weintrauben usw.
27
Aus welchen Bestandteilen besteht die Fraktion Gemüse?
- Abfälle von Lauch, Möhren, Kartoffeln, Kohl, Salat usw.
28
Aus welchen Bestandteilen besteht die Fraktion Südfrüchte?
- Zitrusfrüchte, Bananen, Kiwis, Melonen usw.
29
Aus welchen Bestandteilen besteht die Fraktion Papier?
- Hygiene- und Zeitungspapier - feuchte Verpackungen - Kaffeefilter mit Satz, Teebeutel
30
Aus welchen Bestandteilen besteht die Fraktion Speisereste?
- Abfälle von gekochtem Fleisch, Fisch, Wurst, Käse, Gebäck, Gemüse, Knochen, usw.
31
Aus welchen Bestandteilen besteht die Fraktion kleiner als 25 mm?
- Nudeln - Kaffeesatz - Erde - Sand
32
Aus welchen Bestandteilen besteht die Fraktion Störstoffe (grob)?
- Glas - Metall - Verbundstoffe - Plastik
33
Wie setzt sich der häusliche Bioabfall zusammen?
- Organik (über 90%) - Papier/Pappe - Kunststoffe/Textil - Feinmüll - Glas - Rest
34
Welche Faktoren beeinflussen die Zusammensetzung des Biomülls?
Schwankungen bei der Zusammensetzung der Bioabfälle in Abhängigkeit von: - der Jahreszeit - der Wohn- und Bevölkerungsstruktur - der Anschlussdauer des Sammelgebiets - der erfolgten (oder nicht erfolgten) Öffentlichkeitsarbeit - und dem Sammelsystem
35
Welche Parameter benutzt man zur Charakterisierung von Bioabfällen?
- Wassergehalt/Trockensubstanz - Organische Substanz/Glühverlust - Schüttdichte/Porosität - C/N-Verhältnis - Gehalt an Spurenstoffen - Störstoffanteil - Schadstoffgehalt
36
Wie hoch ist das C/N Verhältnis bei Küchenabfällen und bei Garten- und Grünabfällen?
- Küchenabfälle: 12-22/1 - Garten- und Grünabfälle: 20-60/1
37
Ordne folgende Begriffe ihrer Eignung der Kompostierung/Vergärung zu. Oben Kompostierung und unten eher Vergärung. - Küchenabfälle - Gaststättenabfälle - ländliche Bioabfälle - Grünabfälle - Schlachtabfälle - Speiseabfälle - städtische Bioabfälle
- Grünabfälle - ländliche Bioabfälle - städtische Bioabfälle - Küchenabfälle - Speiseabfälle - Gaststättenabfälle - Schlachtabfälle
38
Was sind die Bestandteile von Wirtschaftsdünger?
- organische Substanz - 80 bis > 90 % Wasser - Nährstoffe (N, P, K, Mg) - "Störstoffe"/Mineralisches (Einstreu, Steine, Futtermittelreste) - Schadstoffe (Schwermetalle, Arzneimittel, Pestizide, pathogene Keime)
39
Wie werden Arzneimittel eingesetzt?
1. als Tierarzneimittel: Therapie und Prophylaxe (kein Verbot durchsetzbar) 2. als Futterzusatzstoff -> "Ertragssteigerung/Wachstumsförderer (Grundsätzlich seit 01.01.2006 EU-weit verboten; EG VO Nr. 1831/2003) -> Wirtschaftsdünger oft erheblich (mg/kg) mit Antibiotika belastet)
40
Was sind die Risiken des Arzneimitteleinsatzes?
- Akkumulation resistenter Erreger in der Gülle - Eintrag resistenter Keime und persistenter Antibiotika in Böden und das Grundwasser -> Übergang auf den Menschen - geringer Eintrag in Pflanzen -> Übergang auf den Menschen - Problematik der Resistenz- und Kreuzresistenzbildung: Mutation/Weitergabe von Informationen zwischen ähnlichen Bakterienstämmen - Betriebsstörungen in Biogasanlagen
41
Was ist die BiomasseV und was regelt diese?
Verordnung über die Erzeugung von Strom aus Biomasse. Regelt - für die Anwendung des EEG, welche Stoffe als Biomasse gelten - Welche technischen Verfahren zur Stromerzeugung aus Biomasse in den Anwendungsbereichen des Gesetzes fallen - Umweltanforderungen bei der Stromerzeugung
42
Was ist gemäß BiomasseV anerkannte Biomasse?
- Pflanzen und Pflanzenbestandteile - aus Pflanzen oder Pflanzenbestandteilen hergestellte Energieträger, deren sämtliche Bestandteile und Zwischenprodukte aus Biomasse erzeugt wurden - Abfälle und Nebenprodukte pflanzlicher und tiereischer Herkunft aus der Land- , Forst- und Fischwirtschaft - Bioabfälle im Sinne der Bioabfallverordnung - aus Biomasse durch Vergasung oder Pyrolyse erzeugtes Gas und daraus resultierende Folge- und Nebenprodukte - aus Biomasse erzeugte Alkohole, deren Bestandteile, Zwischen- und Nebenprodukte aus Biomasse erzeugt wurden - Treibsel aus Gewässerpflege, Uferpflege und -reinhaltung - durch anaerobe Vergärung erzeugtes Biogas, sofern nicht aus Stoffen erzeugt, welche nicht als Biomasse anerkannt sind oder mehr als 10 Gew.-% Klärschlamm eingesetzt werden
43
Was ist gemäß BiomasseV keine Biomasse?
- fossile Brennstoffe sowie daraus heergestellte Neben- und Folgeprodukte - Torf - gemischte Siedlungsabfälle aus privaten Haushaltungen sowie ähnlichen Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen - Altholz mit Ausnahme von Industrierestholz - Papier, Pappe, Karton - Klärschlämme im Sinne der Klärschlammverordnung - Hafenschlick und sonstige Gewässerschlämme und -sedimente - Textilien - diverse tierische Nebenprodukte - Deponiegas - Klärgas - Ablaugen der Zellstoffherstellung
44
Wie viel Fläche wird in D landwirtschaftlich genutzt?
16,6 Mio. ha
45
Nenne Beispiele für Energiepflanzen zur Biogaserzeugung.
- Silomais - Zuckerrüben - Grünroggen - Grassilage - Getreide GPS - Getreidekörner - Zuckerhirse - Weidelgras - Winterweizen
46
Ordne folgende Kulturarten nach ihrem Methanertragspotential: - Weidelgras - Grünroggen - Winterweizen grün - Zuckerhirse - Mais Ganzpflanze
- Mais Ganzpflanze - Zuckerhirse - Winterweizen grün - Grünroggen - Weidelgras
47
Was hat den höchsten Biogasertrag?
Maissilage
48
Warum ist Mais die überragende Biogas-Kultur?
- höchste Biomasseerträge je Hektar -> höchste Methanerträge - weites Sortenspektrum je nach Standort und Fruchtfolgestellung verfügbar -> z.B etwas spätere Sorten für Biogasnutzung empfohlen und auch als Zweitfrucht nutzbar - bekannte und optimierte Produktionstechnik mit hoher Schlagkraft verfügbar - gute Verwertbarkeit von Wirtschaftsdüngern - flexible Nutzbarkeit - selbstverträglich