VL 3 - Einzelfallforschung 3 Flashcards

1
Q

Was muss gemacht werden um zu belegen, dass generell eine bestimmte Art der Intervention erfolgreich ist?

A

Replikation des Einzelfalls!

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2
Q

Was sind 3 allgemeine Ziele von Replikationen?

A
  1. RELIABILITÄT der Ergebnisse belegen (Zuverlässigkeit & Wiederholbarkeit)
  2. Stärkung der INTERNEN VALIDITÄT
  3. GENERALISIERBARKEIT über andere Personen/Situationen/Störungen => EXTERNE VALIDITÄT
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3
Q

Wie wird die Generalisierung im Einzelfalldesign genannt?

A

“argumentative Verallgemeinerung” –> wird NICHT durch einen formalen Weg sichergestellt

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4
Q

Wann ist bei Gruppenstudien eine Generalisierung möglich?

A
  • nur bei echten Zufallsstichproben
  • Zufallsstichprobe -> Inferenzstatistik -> Induktion -> Generalisierung
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5
Q

Wie ist die Argumentation bei Gruppenstudien zur Generalisierung?

A

“Wenn andere Praktiker/Forscher ähnliche Fälle unter ähnlichen Situationen mit ähnlichen Methoden untersuchen, werden die Ergebnisse vermutlich ähnlich sein” (Voraussetzung: Reliabilität)

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6
Q

Wann spricht man von “direkter Replikation”?

A

= wenn eine Untersuchung unter möglichst vergleichbaren Umständen wiederholt wird

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7
Q

Was sind 3 Ziele der “direkten Replikation”?

A
  1. Nachweis der Reliabilität
  2. Absicherung der internen Validität
  3. Generalisierung auf andere, ähnliche Personen (unter gleichen Umständen)
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8
Q

Wann spricht man von “systematischer Replikation”?

A

= wenn einzelne Aspekte der Untersuchung systematisch verändert werden

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9
Q

Was sind 3 Ziele der “systematischen Replikation”?

A
  1. Erweiterung ODER Abgrenzung des Geltungsbereichs
  2. Nachweis der Reliabilität
  3. Stärkung der internen Validität bei erfolgreicher Replikation
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10
Q

Was sind 4 Beispiele von Aspekten einer Untersuchung, die in einer systematischen Replikation geändert werden können?

A
  • Eigenschaften des Klienten
  • Eigenschaften des Therapeuten
  • andere Störung
  • andere Situation
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11
Q

Welche Art von Replikation ist Bestandteil aller experimentellen Einzelfallpläne & wofür ist diese essenziell?

A

direkte, intraindividuelle Replikation => essentiell für die Sicherstellung interner Validität (z.B. beim ABAB-Plan)

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12
Q

Welche Art von Replikation dient dem Nachweis der Reliabilität des Interventionseffektes?

A

direkte interindividuelle Replikation

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13
Q

Mit welchen Personen wird eine direkte interindividuelle Replikation durchgeführt?

A

mit ähnlichen (homogenen) Personen

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14
Q

Wie sollte eine Untersuchung zuerst repliziert werden?

A

zunächst mehrfach DIREKT repliziert, bevor eine systematische Replikation erfolgt

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15
Q

Warum sind auch misslungene systematische Replikationsversuche informativ? (2)

A
  • stecken den Geltungsbereich ab
  • können Hinweise auf Wirkmechanismen geben
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16
Q

Wann spricht man von “klinischer Replikation”?

A

= wenn ein Behandlungspaket auf Patienten mit verschiedenen und evtl. auch mehreren Problemen gleichzeitig angewandt wird

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17
Q

Wo finden klinische Replikationen immer statt?

A

Im Anwendungskontext (unter klinischen, realen Bedingungen)

18
Q

Was unterscheidet direkte + systematische Replikationen im Vergleich zur klinischen Replikation?

A
  • einzelne abgrenzbare Interventionen/ Komponenten eines Behandlungspaketes
  • bei Personen mit spezifischen Störungen
19
Q

Was sind 3 Merkmale klinischer Replikationen?

A
  • komplexe Interventionen (aus verschiedenen Bausteinen)
  • bei komplexen Problemen
  • wie in der Realität (“Feldtest”)
20
Q

Was ist die logische & zeitliche Reihenfolge der verschiedenen Replikationsformen?

A
  1. direkte intraindividuelle Replikation
    -> 2. direkte interindividuelle Replikation
    -> 3. systematische Replikation
    -> 4. klinische Replikation
21
Q

Was sind 3 Fragen, die wir uns bei der Auswertung von Einzelfalldaten stellen?

A
  1. Gibt es einen Effekt?
  2. Wie stark ist der Effekt?
  3. Ist eine Veränderung tatsächlich auf die Intervention zurückzuführen? (interne Validität)
22
Q

Welche Art der Auswertung wird verwendet um zu gucken, ob es einen Effekt gibt, d.h. um zu sehen ob die Werte der Interventionsphase eindeutig höher sind als die der Baselinephase?

A

visuelle oder statistische Auswertung

23
Q

Welche Art der Auswertung wird verwendet um zu gucken, wie stark der Effekt ist?

A

qualitative oder quantitative Beschreibung

24
Q

Wie lässt sich feststellen, ob eine Veränderung tatsächlich auf die Intervention zurückzuführen ist?

A

Interne Validität => Versuchsdesign: Kontrolle von Störvariablen

25
Q

Was sind 4 Verfahren Einzelfallstudien auszuwerten?

A
  1. “einfache” grafische Darstellung: visuelle Analyse
  2. einfache quantitative Maße: Prozentsatz nicht-überlappender Daten (PND)
  3. inferenzstatistische Verfahren
  4. zeitreihenanalytische Verfahren
26
Q

Wann ist die visuelle Inspektion als Auswertungsart in Einzelfalluntersuchungen ausreichend?

A

wenn man nur an großen & eindeutigen Interventionseffekten interessiert ist => ausreichend, wenn die Interventionswirkung groß & eindeutig zu erkennen ist

27
Q

Was sind 6 Vorteile der Auswertungsmethode “grafische Darstellung + optische Inspektion”?

A
  1. einfach: erfordert wenig Aufwand & geringe statistische Kenntnisse
  2. erfordert “Erfahrung”
  3. augenscheinvalide
  4. oft ausreichend, wenn Ergebnisse eindeutig sind
  5. Unterschiede, die nicht eindeutig mit bloßem Auge erkennbar sind: besitzen oft keine Praxisrelevanz
  6. menschlicher Rater kann komplexe Beziehungen berücksichtigen, die evtl. mit statistischen Verfahren nicht so eindeutig zu erfassen sind
28
Q

Was sind 2 Probleme der Auswertungsmethode “grafische Darstellung + optische Inspektion”?

A
  1. mangelnde Auswertungs-Objektivität & Auswertungs-Reliabilität (z.B. Erwünschtheitseffekte)
  2. Interventionseffekte können übersehen werden (z.B. bei hoher Variabilität oder großer Latenz eines Effektes)
29
Q

Was sind 5 zu betrachtende Aspekte bei der optischen Inspektion als Auswertungsmethode?

A
  1. Änderungen im Mittelwert
  2. Änderungen im Trend
  3. Änderungen in der Variabilität
  4. Latenz der Veränderungen
  5. Ähnliche Verläufe bei Replikation
30
Q

Was erhöht die Objektivität bei der optischen Analyse als Auswertungsmethode?

A

Einzeichnen der Mittelwert- & Trendlinien

31
Q

Gehen Änderungen im Trend immer mit Veränderungen im Mittelwert einher?

A

nein, kann aber muss nicht

32
Q

Wann ist die Interpretation als Interventionswirkung weniger eindeutig bei der optischen Analyse?

A

bei einer zeitverzögerten Wirkung (als bei einer direkten Interventionswirkung) -> lange Latenz

33
Q

Wann ist die optische Analyse als Auswertungsmethode unbefriedigend & fehlerträchtig? (2)

A
  • wenn Werte in Baseline- & Interventionsphase nicht sehr deutlich voneinander getrennt sind (bei großem Überschneidungsbereich)
  • wenn eine Interventionswirkung mit Verzögerung eintritt (hohe Latenz)
34
Q

Was gibt der Prozentsatz nicht-überlappender Daten (PND) an?

A

= wieviel % der Datenpunkte der Interventionsphase außerhalb des Bereichs der Baseline liegen

35
Q

Was ist die Formel des PND?

A

PND= Anzahl nicht-überlappender Werte Interventionsphase/Anzahl Werte Interventionsphase * 100

36
Q

Wann ist PND nur anwendbar?

A

wenn es KEINEN Trend in den Daten gibt

37
Q

Was sind 2 Szenarien in denen der PND problematisch ist?

A
  • wenn es Decken- oder Bodeneffekte gibt
  • bei großer Variabilität (besonders bei Ausreißern in der Baseline)
38
Q

Warum ist der PND generell problematisch?

A

weil er nur auf einem Wert der Baselinephase (dem niedrigesten oder höchsten) basiert & dadurch UNZUVERLÄSSIG ist
=> störanfällig

39
Q

Was sind Probleme “herkömmlicher” Inferenzstatistik bei Einzelfalluntersuchungen?

A

Voraussetzungen parametrischer Tests oft nicht gegeben (Skalenniveau, Verteilungsvoraussetzungen, Varianzhomogenität; Anzahl an Werten oft unzureichend)
=> Voraussetzung der Unabhängigkeit von Fehlern oft verletzt da SERIELLE ABHÄNGIGKEIT

40
Q

Für welche Daten ist die Zeitreihenanalyse (ZRA) eine Auswertungsmöglichkeit?

A

Daten mit serieller Abhängigkeit
(wie bei Einzelfalldaten)