VL 8 - Metaanalyse 1 Flashcards

1
Q

Definition: Metaanalyse

A

= Gruppe von Verfahren zur systematischen quantitativen Zusammenfassung von Untersuchungsergebnissen

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2
Q

Was genau sind Metaanalysen? (4)

A

= Zusammenfassung von Primärstudien eines Themas zu Metadaten mithilfe statistischer Mittel
- Forschungssynthese
- Interpretative Aggregation zu einer Gesamtaussage
- Untersuchungseinheiten: Studien

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3
Q

Was ist eine Primärstudie/-analyse? (2)

A
  • eigene Datenerhebung & Auswertung
  • typischer Fall: empirische Studie
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4
Q

Was ist eine Sekundärstudie/-analyse? (2)

A
  • Neuauswertung vorhandener Datensätze
  • notwendig: Beschaffung der Originaldatensätze
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5
Q

Was ist eine Metastudie/-analyse? (4)

A
  • statistische Zusammenfassung der Ergebnisse direkt vergleichbarer Studien zu einem Thema
  • enthält statistische Datenanalyse
  • Weiterrechnung mit empirischen Ergebnissen
  • arbeitet nicht mit Originaldatensätzen, sondern stützt sich ausschließlich auf Ergebnisberichte von Studien (-> ist eine Theorie- oder Literaturarbeit)
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6
Q

Was ist ein narratives Review (literature review)?

A

Vorstellung, Vergleich & kritische Diskussion der einschlägigen Literatur
(theoretischer Hintergrund in empirischer Arbeit, theoretischer Überblicksartikel)

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7
Q

Was sind 2 Probleme des narrativen Reviews (literature review)?

A
  • begrenzte kognitive Kapazitäten: große Anzahl & Komplexität der Studien, Vergleichsdimensionen, Bewertungsdimensionen, Moderatorvariablen
  • Subjektivität & Intransparenz: subjektive Auswahl- & Bewertungskriterien, intransparente Methode
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8
Q

Was ist ein systematisches Review (systematische Übersichtsarbeit)?

A

kritische Würdigung früherer Forschungsdaten

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9
Q

Was umfasst eine Metaanalyse (meta-analytic review)?

A

rechnerische Zusammenfassung von statistischen Befunden (d.h. Effektgrößen)

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10
Q

Inwieweit sind Objektivität & Transparenz Vorteile einer Metaanalyse? (5)

A
  • transparente Regeln für SUCHE nach Studien
  • festgelegte Kriterien von INKLUSION/ EXKLUSION von Studien
  • explizite Angabe & Definition der KRITERIEN & Vergleichsdimensionen
  • intersubjektiv nachvollziehbare KODIERUNG von Studien & Moderatorvariablen
  • intersubjektiv nachvollziehbare GEWICHTUNG & STATISTISCHE ANALYSE der Studienergebnisse
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11
Q

Was ist ein Problem von Metaanalysen (meta-analytic review)?

A

durch Kriterien verringert sich Anzahl der aufgenommenen Studien

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12
Q

Wozu sind Metaanalysen gut? (4)

A
  • systematische Zusammenfassung vieler Studien
  • liefert eine Art “Mittelwert” bisheriger Studien
  • wichtiger Schritt von der Grundlagenforschung zur technologischen Forschung & Anwendung
  • bestmögliche Basis für anwendungsbezogene Entscheidungen
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13
Q

Was ist der Gesamteffekt in einer Metaanalyse?

A

= gewichteter Mittelwert der Effektgrößen der einzelnen Primärstudien, welcher den Gesamteffekt in der Population schätzt

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14
Q

Inwieweit ist der Gesamteffekt in einer Metaanalyse relevant? (3)

A
  • Signifikanztest für den Gesamteffekt
  • Effektgrößenschätzung des Gesamteffekts
  • häufig werden Wirksamkeit einer Maßnahme oder Auswirkung einer Verhaltensweise untersucht
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15
Q

Was ist das Ziel einer Moderator-/ Subgruppenanalyse?

A

Identifikation derjenigen Moderatoren, die den Effekt stärker oder schwächer ausfallen lassen

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16
Q

Was sind die 5 Schritte der Metaanalyse?

A

1. Problemformulierung
2. Literaturrecherche
3. Kodierung
4. Datenanalyse & -interpretation
5. Ergebnispräsentation

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17
Q

Definition: Effektgröße

A

= statistische Kennzahl für Größe & Richtung des Zusammenhangs zweier Variablen

(Basis: individuelle Primärstudie)

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18
Q

Was sind 5 Beispiele für Effektgrößen?

A

- Mittelwertdifferenz
- Gruppenunterschied
- absoluter Wert
- Korrelation/ Zusammenhang
- relatives (Krankheits-)Risiko

19
Q

Was sind homogene Effektgrößen?

A

alle Effekte sind in etwa gleich groß & gleichgerichtet

20
Q

Was sind heterogene Effektgrößen?

A

einige Effekte fallen größer aus & gehen evtl. in unterschiedliche Richtungen

21
Q

Was guckt man sich an wenn heterogene Effektgrößen vorliegen?

A
  • Heterogenität wg. Moderatorvariable(n)?

-> Subgruppen von Studien identifizieren, deren Effekte sich von denen anderer Subgruppen unterscheiden (z.B. Frauen vs. Männer, versch. Therapien bei versch. Störungsbilder)

22
Q

Was sind 4 typische Abbildungen im Zuge einer Metaanalyse?

A
  1. Flowchart (Ablaufdiagramm)
  2. Forest-Plot
  3. Bubble-Plot mit kategorialem o. kontinuierlichem Moderator
  4. Funnel-Plot
23
Q

Warum zählt man bei Metaanalysen nicht einfach die signifikanten & nicht signifikanten Ergebnisse (Vote Counting)?

A

Problem: die Signifikanz (p-Wert) ist abhängig von Effektgröße UND Stichprobenumfang

=> ein nicht-signifikantes Ergebnis bedeutet nicht, dass es keinen Effekt gibt (keine ß-Fehlerkontrolle)

24
Q

Warum aggregiert man stattdessen nicht einfach die p-Werte bei Metaanalysen? (4)

A
  • es interessiert die GRÖßE DES EFFEKTS & nicht die (Nicht-)Existenz eines beliebig großen Effekts
  • verschiedene p-Werte für die gleiche Effektgröße
  • gleiche p-Werte für verschiedene Effektgrößen
  • negativer Zusammenhang von p-Wert & Effektgröße
25
Q

Was ist der Ausgangspunkt für die Kriterien für die Literaturrecherche (Metaanalyse)?

A

Problemstellung/Forschungsfrage der Metaanalyse

26
Q

Woraus ergeben sich die inhaltlichen Kriterien (Metaanalyse)?

A

aus der Fragestellung

27
Q

Woraus ergeben sich die methodischen Kriterien (Metaanalyse)?

A

aus den Anforderungen an die Qualität der Studien (z.B. Experiment, peer-reviewed)

28
Q

Was ist das Ziel der Literaturrecherche?

A

Finden aller relevanten Studien, die die Kriterien erfüllen (d.h. die zur Population gehören)

29
Q

Warum ist eine systematische & umfassende Suche bei der Literaturrecherche für Metaanalysen wichtig? (2)

A
  • damit die Metaanalyse nicht vom eigenen (beschränkten) Suchhorizont verzerrt wird
  • auch inhaltlich verwandte Forschung anschauen, die andere Begriffe verwendet
30
Q

Was sind 7 Vorgehen/Quellen bei der Literaturrecherche?

A
  • Stichwortrecherche in elektronischen Datenbanken
  • Referenzen in Reviews
  • Referenzen in einzelnen Studien
  • einschlägige Fachzeitschriften
  • Programme & Abstractbände von Tagungen & Konferenzen
  • Kontaktieren von Autor:innen einschlägiger Studien
  • Forschungsorganisationen
31
Q

Definition: Publikationsbias

A

= statistisch verzerrte Darstellung der Datenlage in wissenschaftlichen Zeitschriften infolge einer bevorzugten Veröffentlichung von Studien mit positiven Befunden/signifikanten Ergebnissen

(z.B. bei kleiner Stichprobe: trotz vorhandenem Effekt nicht-signifikante Ergebnisse)

32
Q

Wozu führt der Publikationsbias (Metaanalyse)?

A

Verzerrung meta-analytischer Ergebnisse

33
Q

Wie kann man einen Publikationsbias diagnostizieren (Metaanalyse)?

A

Funnel-Plot
(x-Achse: Effektgrößen, y-Achse: Stichprobengröße)

34
Q

Definition: Kodierung (Metaanalyse)

A

= “Datenerhebung der Metaanalyse”

35
Q

Was ist ein Kodierschema (Metaanalyse)?

A

standardisierter Fragebogen mit geschlossenen Fragen

36
Q

Was sind 3 methodische Aspekte der Kodierung (Metaanalyse)?

A
  1. Sorgfältige Entwicklung des Kodierschemas
  2. Training der Kodierer
  3. Bestimmung von Vollständigkeit, Reliabilität & Validität der Kodierung
37
Q

Was sind essentielle Fragen die ich an die Studien habe (Metaanalyse)?

A
  • Ein-/Ausschlusskriterien
  • Bestimmung der Effektgröße(n)
38
Q

Was sind optionale Fragen die ich an die Studien habe?

A

Moderatorvariablen, z.B.

  • Design
  • Stichprobe
  • Setting
39
Q

Metaanalyse ist… (4)

A

1.) Die systematische Zusammenfassung von
2.) Effektgrößen von Primärstudien zu
3.) einem Gesamteffekt
4.) mithilfe statistischer Methoden

40
Q

Was ist die stärkste Form der wissenschaftlichen Evidenz?

A

Metaanalysen

41
Q

Was sind 3 Beispiele dafür, dass Metaanalysen als wissenschaftliche Grundlage für Entscheidungen im Anwendungskontext fungieren?

A
  1. Empfehlungen über gesundheitsrelevantes Verhalten
  2. Gestaltung von Behandlungsrichtlinien, Verschreibungsregeln
  3. Entscheidung über die Genehmigung/ staatliche Förderung von Therapieformen
42
Q

Definition: Teststärke

A

= 1 - Beta-Fehler
= Wahrscheinlichkeit, in der Population tatsächlich existierenden Effekt auch nachweisen zu können

43
Q

Was ist eine mögliche Lösung für das Problem, wenn ein hoch relevanter Effekt übersehen wird in einzelnen Studien?

A

Metaanalyse!