VL 8 - Metaanalyse 1 Flashcards

(43 cards)

1
Q

Definition: Metaanalyse

A

= Gruppe von Verfahren zur systematischen quantitativen Zusammenfassung von Untersuchungsergebnissen

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2
Q

Was genau sind Metaanalysen? (4)

A

= Zusammenfassung von Primärstudien eines Themas zu Metadaten mithilfe statistischer Mittel
- Forschungssynthese
- Interpretative Aggregation zu einer Gesamtaussage
- Untersuchungseinheiten: Studien

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3
Q

Was ist eine Primärstudie/-analyse? (2)

A
  • eigene Datenerhebung & Auswertung
  • typischer Fall: empirische Studie
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4
Q

Was ist eine Sekundärstudie/-analyse? (2)

A
  • Neuauswertung vorhandener Datensätze
  • notwendig: Beschaffung der Originaldatensätze
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5
Q

Was ist eine Metastudie/-analyse? (4)

A
  • statistische Zusammenfassung der Ergebnisse direkt vergleichbarer Studien zu einem Thema
  • enthält statistische Datenanalyse
  • Weiterrechnung mit empirischen Ergebnissen
  • arbeitet nicht mit Originaldatensätzen, sondern stützt sich ausschließlich auf Ergebnisberichte von Studien (-> ist eine Theorie- oder Literaturarbeit)
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6
Q

Was ist ein narratives Review (literature review)?

A

Vorstellung, Vergleich & kritische Diskussion der einschlägigen Literatur
(theoretischer Hintergrund in empirischer Arbeit, theoretischer Überblicksartikel)

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7
Q

Was sind 2 Probleme des narrativen Reviews (literature review)?

A
  • begrenzte kognitive Kapazitäten: große Anzahl & Komplexität der Studien, Vergleichsdimensionen, Bewertungsdimensionen, Moderatorvariablen
  • Subjektivität & Intransparenz: subjektive Auswahl- & Bewertungskriterien, intransparente Methode
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8
Q

Was ist ein systematisches Review (systematische Übersichtsarbeit)?

A

kritische Würdigung früherer Forschungsdaten

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9
Q

Was umfasst eine Metaanalyse (meta-analytic review)?

A

rechnerische Zusammenfassung von statistischen Befunden (d.h. Effektgrößen)

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10
Q

Inwieweit sind Objektivität & Transparenz Vorteile einer Metaanalyse? (5)

A
  • transparente Regeln für SUCHE nach Studien
  • festgelegte Kriterien von INKLUSION/ EXKLUSION von Studien
  • explizite Angabe & Definition der KRITERIEN & Vergleichsdimensionen
  • intersubjektiv nachvollziehbare KODIERUNG von Studien & Moderatorvariablen
  • intersubjektiv nachvollziehbare GEWICHTUNG & STATISTISCHE ANALYSE der Studienergebnisse
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11
Q

Was ist ein Problem von Metaanalysen (meta-analytic review)?

A

durch Kriterien verringert sich Anzahl der aufgenommenen Studien

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12
Q

Wozu sind Metaanalysen gut? (4)

A
  • systematische Zusammenfassung vieler Studien
  • liefert eine Art “Mittelwert” bisheriger Studien
  • wichtiger Schritt von der Grundlagenforschung zur technologischen Forschung & Anwendung
  • bestmögliche Basis für anwendungsbezogene Entscheidungen
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13
Q

Was ist der Gesamteffekt in einer Metaanalyse?

A

= gewichteter Mittelwert der Effektgrößen der einzelnen Primärstudien, welcher den Gesamteffekt in der Population schätzt

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14
Q

Inwieweit ist der Gesamteffekt in einer Metaanalyse relevant? (3)

A
  • Signifikanztest für den Gesamteffekt
  • Effektgrößenschätzung des Gesamteffekts
  • häufig werden Wirksamkeit einer Maßnahme oder Auswirkung einer Verhaltensweise untersucht
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15
Q

Was ist das Ziel einer Moderator-/ Subgruppenanalyse?

A

Identifikation derjenigen Moderatoren, die den Effekt stärker oder schwächer ausfallen lassen

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16
Q

Was sind die 5 Schritte der Metaanalyse?

A

1. Problemformulierung
2. Literaturrecherche
3. Kodierung
4. Datenanalyse & -interpretation
5. Ergebnispräsentation

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17
Q

Definition: Effektgröße

A

= statistische Kennzahl für Größe & Richtung des Zusammenhangs zweier Variablen

(Basis: individuelle Primärstudie)

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18
Q

Was sind 5 Beispiele für Effektgrößen?

A

- Mittelwertdifferenz
- Gruppenunterschied
- absoluter Wert
- Korrelation/ Zusammenhang
- relatives (Krankheits-)Risiko

19
Q

Was sind homogene Effektgrößen?

A

alle Effekte sind in etwa gleich groß & gleichgerichtet

20
Q

Was sind heterogene Effektgrößen?

A

einige Effekte fallen größer aus & gehen evtl. in unterschiedliche Richtungen

21
Q

Was guckt man sich an wenn heterogene Effektgrößen vorliegen?

A
  • Heterogenität wg. Moderatorvariable(n)?

-> Subgruppen von Studien identifizieren, deren Effekte sich von denen anderer Subgruppen unterscheiden (z.B. Frauen vs. Männer, versch. Therapien bei versch. Störungsbilder)

22
Q

Was sind 4 typische Abbildungen im Zuge einer Metaanalyse?

A
  1. Flowchart (Ablaufdiagramm)
  2. Forest-Plot
  3. Bubble-Plot mit kategorialem o. kontinuierlichem Moderator
  4. Funnel-Plot
23
Q

Warum zählt man bei Metaanalysen nicht einfach die signifikanten & nicht signifikanten Ergebnisse (Vote Counting)?

A

Problem: die Signifikanz (p-Wert) ist abhängig von Effektgröße UND Stichprobenumfang

=> ein nicht-signifikantes Ergebnis bedeutet nicht, dass es keinen Effekt gibt (keine ß-Fehlerkontrolle)

24
Q

Warum aggregiert man stattdessen nicht einfach die p-Werte bei Metaanalysen? (4)

A
  • es interessiert die GRÖßE DES EFFEKTS & nicht die (Nicht-)Existenz eines beliebig großen Effekts
  • verschiedene p-Werte für die gleiche Effektgröße
  • gleiche p-Werte für verschiedene Effektgrößen
  • negativer Zusammenhang von p-Wert & Effektgröße
25
Was ist der **Ausgangspunkt** für die **Kriterien** für die **Literaturrecherche** (Metaanalyse)?
**Problemstellung/Forschungsfrage** der Metaanalyse
26
Woraus ergeben sich die **inhaltlichen Kriterien** (Metaanalyse)?
aus der **Fragestellung**
27
Woraus ergeben sich die **methodischen Kriterien** (Metaanalyse)?
aus den **Anforderungen** an die **Qualität** der **Studien** (z.B. Experiment, peer-reviewed)
28
Was ist das **Ziel** der **Literaturrecherche**?
**Finden** aller **relevanten** **Studien**, die die **Kriterien** erfüllen (d.h. die zur Population gehören)
29
Warum ist eine **systematische** & umfassende Suche bei der **Literaturrecherche** für **Metaanalysen wichtig**? (2)
- damit die Metaanalyse *nicht* vom eigenen (beschränkten) Suchhorizont **verzerrt** wird - auch **inhaltlich verwandte Forschung** anschauen, die **andere Begriffe** verwendet
30
Was sind **7 Vorgehen/Quellen** bei der **Literaturrecherche**?
- **Stichwortrecherche** in elektronischen Datenbanken - **Referenzen** in Reviews - Referenzen in einzelnen Studien - einschlägige **Fachzeitschriften** - Programme & Abstractbände von **Tagungen** & **Konferenzen** - **Kontaktieren** von **Autor:innen** einschlägiger Studien - **Forschungsorganisationen**
31
Definition: **Publikationsbias**
= statistisch **verzerrte Darstellung** der **Datenlage** in wissenschaftlichen Zeitschriften infolge einer **bevorzugten Veröffentlichung** von Studien mit **positiven Befunden/signifikanten Ergebnissen** (z.B. bei kleiner Stichprobe: trotz vorhandenem Effekt nicht-signifikante Ergebnisse)
32
Wozu führt der **Publikationsbias** (Metaanalyse)?
Verzerrung meta-analytischer Ergebnisse
33
Wie kann man einen **Publikationsbias** **diagnostizieren** (Metaanalyse)?
**Funnel-Plot** (x-Achse: Effektgrößen, y-Achse: Stichprobengröße)
34
Definition: **Kodierung** (Metaanalyse)
= "**Datenerhebung** der Metaanalyse"
35
Was ist ein **Kodierschema** (Metaanalyse)?
**standardisierter Fragebogen** mit *geschlossenen* **Fragen**
36
Was sind 3 **methodische Aspekte** der **Kodierung** (Metaanalyse)?
1. Sorgfältige **Entwicklung** des **Kodierschemas** 2. **Training** der **Kodierer** 3. Bestimmung von **Vollständigkeit, Reliabilität & Validität** der Kodierung
37
Was sind **essentielle Fragen** die ich an die Studien habe (Metaanalyse)?
- **Ein-/Ausschlusskriterien** - Bestimmung der **Effektgröße**(n)
38
Was sind **optionale Fragen** die ich an die Studien habe?
**Moderatorvariablen**, z.B. - **Design** - **Stichprobe** - **Setting**
39
**Metaanalyse** ist... (4)
1.) Die **systematische Zusammenfassung** von 2.) **Effektgrößen** von **Primärstudien** zu 3.) einem **Gesamteffekt** 4.) mithilfe **statistischer Methoden**
40
Was ist die stärkste Form der wissenschaftlichen Evidenz?
Metaanalysen
41
Was sind 3 Beispiele dafür, dass Metaanalysen als wissenschaftliche Grundlage für Entscheidungen im Anwendungskontext fungieren?
1. Empfehlungen über **gesundheitsrelevantes Verhalten** 2. Gestaltung von **Behandlungsrichtlinien**, Verschreibungsregeln 3. Entscheidung über die **Genehmigung**/ staatliche Förderung von **Therapieformen**
42
Definition: **Teststärke**
= **1 - Beta-Fehler** = **Wahrscheinlichkeit**, in der Population tatsächlich **existierenden** **Effekt** auch **nachweisen** zu können
43
Was ist eine mögliche Lösung für das Problem, wenn ein hoch relevanter Effekt übersehen wird in einzelnen Studien?
Metaanalyse!