VL 3 - Einzelfallforschung 3 Flashcards

(40 cards)

1
Q

Was muss gemacht werden um zu belegen, dass generell eine bestimmte Art der Intervention erfolgreich ist?

A

Replikation des Einzelfalls!

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2
Q

Was sind 3 allgemeine Ziele von Replikationen?

A
  1. RELIABILITÄT der Ergebnisse belegen (Zuverlässigkeit & Wiederholbarkeit)
  2. Stärkung der INTERNEN VALIDITÄT
  3. GENERALISIERBARKEIT über andere Personen/Situationen/Störungen => EXTERNE VALIDITÄT
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3
Q

Wie wird die Generalisierung im Einzelfalldesign genannt?

A

“argumentative Verallgemeinerung” –> wird NICHT durch einen formalen Weg sichergestellt

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4
Q

Wann ist bei Gruppenstudien eine Generalisierung möglich?

A
  • nur bei echten Zufallsstichproben
  • Zufallsstichprobe -> Inferenzstatistik -> Induktion -> Generalisierung
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5
Q

Wie ist die Argumentation bei Gruppenstudien zur Generalisierung?

A

“Wenn andere Praktiker/Forscher ähnliche Fälle unter ähnlichen Situationen mit ähnlichen Methoden untersuchen, werden die Ergebnisse vermutlich ähnlich sein” (Voraussetzung: Reliabilität)

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6
Q

Wann spricht man von “direkter Replikation”?

A

= wenn eine Untersuchung unter möglichst vergleichbaren Umständen wiederholt wird

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7
Q

Was sind 3 Ziele der “direkten Replikation”?

A
  1. Nachweis der Reliabilität
  2. Absicherung der internen Validität
  3. Generalisierung auf andere, ähnliche Personen (unter gleichen Umständen)
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8
Q

Wann spricht man von “systematischer Replikation”?

A

= wenn einzelne Aspekte der Untersuchung systematisch verändert werden

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9
Q

Was sind 3 Ziele der “systematischen Replikation”?

A
  1. Erweiterung ODER Abgrenzung des Geltungsbereichs
  2. Nachweis der Reliabilität
  3. Stärkung der internen Validität bei erfolgreicher Replikation
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10
Q

Was sind 4 Beispiele von Aspekten einer Untersuchung, die in einer systematischen Replikation geändert werden können?

A
  • Eigenschaften des Klienten
  • Eigenschaften des Therapeuten
  • andere Störung
  • andere Situation
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11
Q

Welche Art von Replikation ist Bestandteil aller experimentellen Einzelfallpläne & wofür ist diese essenziell?

A

direkte, intraindividuelle Replikation => essentiell für die Sicherstellung interner Validität (z.B. beim ABAB-Plan)

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12
Q

Welche Art von Replikation dient dem Nachweis der Reliabilität des Interventionseffektes?

A

direkte interindividuelle Replikation

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13
Q

Mit welchen Personen wird eine direkte interindividuelle Replikation durchgeführt?

A

mit ähnlichen (homogenen) Personen

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14
Q

Wie sollte eine Untersuchung zuerst repliziert werden?

A

zunächst mehrfach DIREKT repliziert, bevor eine systematische Replikation erfolgt

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15
Q

Warum sind auch misslungene systematische Replikationsversuche informativ? (2)

A
  • stecken den Geltungsbereich ab
  • können Hinweise auf Wirkmechanismen geben
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16
Q

Wann spricht man von “klinischer Replikation”?

A

= wenn ein Behandlungspaket auf Patienten mit verschiedenen und evtl. auch mehreren Problemen gleichzeitig angewandt wird

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17
Q

Wo finden klinische Replikationen immer statt?

A

Im Anwendungskontext (unter klinischen, realen Bedingungen)

18
Q

Was unterscheidet direkte + systematische Replikationen im Vergleich zur klinischen Replikation?

A
  • einzelne abgrenzbare Interventionen/ Komponenten eines Behandlungspaketes
  • bei Personen mit spezifischen Störungen
19
Q

Was sind 3 Merkmale klinischer Replikationen?

A
  • komplexe Interventionen (aus verschiedenen Bausteinen)
  • bei komplexen Problemen
  • wie in der Realität (“Feldtest”)
20
Q

Was ist die logische & zeitliche Reihenfolge der verschiedenen Replikationsformen?

A
  1. direkte intraindividuelle Replikation
    -> 2. direkte interindividuelle Replikation
    -> 3. systematische Replikation
    -> 4. klinische Replikation
21
Q

Was sind 3 Fragen, die wir uns bei der Auswertung von Einzelfalldaten stellen?

A
  1. Gibt es einen Effekt?
  2. Wie stark ist der Effekt?
  3. Ist eine Veränderung tatsächlich auf die Intervention zurückzuführen? (interne Validität)
22
Q

Welche Art der Auswertung wird verwendet um zu gucken, ob es einen Effekt gibt, d.h. um zu sehen ob die Werte der Interventionsphase eindeutig höher sind als die der Baselinephase?

A

visuelle oder statistische Auswertung

23
Q

Welche Art der Auswertung wird verwendet um zu gucken, wie stark der Effekt ist?

A

qualitative oder quantitative Beschreibung

24
Q

Wie lässt sich feststellen, ob eine Veränderung tatsächlich auf die Intervention zurückzuführen ist?

A

Interne Validität => Versuchsdesign: Kontrolle von Störvariablen

25
Was sind 4 Verfahren Einzelfallstudien auszuwerten?
1. "einfache" grafische Darstellung: visuelle Analyse 2. einfache quantitative Maße: Prozentsatz nicht-überlappender Daten (PND) 3. inferenzstatistische Verfahren 4. zeitreihenanalytische Verfahren
26
Wann ist die visuelle Inspektion als Auswertungsart in Einzelfalluntersuchungen ausreichend?
wenn man nur an großen & eindeutigen Interventionseffekten interessiert ist => ausreichend, wenn die Interventionswirkung groß & eindeutig zu erkennen ist
27
Was sind 6 Vorteile der Auswertungsmethode "grafische Darstellung + optische Inspektion"?
1. einfach: erfordert wenig Aufwand & geringe statistische Kenntnisse 2. erfordert "Erfahrung" 3. augenscheinvalide 4. oft ausreichend, wenn Ergebnisse eindeutig sind 5. Unterschiede, die nicht eindeutig mit bloßem Auge erkennbar sind: besitzen oft keine Praxisrelevanz 6. menschlicher Rater kann komplexe Beziehungen berücksichtigen, die evtl. mit statistischen Verfahren nicht so eindeutig zu erfassen sind
28
Was sind 2 Probleme der Auswertungsmethode "grafische Darstellung + optische Inspektion"?
1. **mangelnde Auswertungs-Objektivität & Auswertungs-Reliabilität** (z.B. Erwünschtheitseffekte) 2. **Interventionseffekte können übersehen werden** (z.B. bei hoher Variabilität oder großer Latenz eines Effektes)
29
Was sind 5 zu betrachtende Aspekte bei der **optischen Inspektion als Auswertungsmethode**?
1. **Änderungen** im **Mittelwert** 2. Änderungen im **Trend** 3. Änderungen in der **Variabilität** 4. **Latenz** der **Veränderungen** 5. **Ähnliche Verläufe** bei **Replikation**
30
Was erhöht die Objektivität bei der optischen Analyse als Auswertungsmethode?
Einzeichnen der Mittelwert- & Trendlinien
31
Gehen Änderungen im Trend immer mit Veränderungen im Mittelwert einher?
nein, kann aber muss nicht
32
Wann ist die Interpretation als Interventionswirkung **weniger eindeutig** bei der optischen Analyse?
bei einer **zeitverzögerten Wirkung** (als bei einer direkten Interventionswirkung) -> *lange Latenz*
33
Wann ist die **optische Analyse** als Auswertungsmethode **unbefriedigend & fehlerträchtig**? (2)
- wenn Werte in Baseline- & Interventionsphase nicht sehr deutlich voneinander getrennt sind (bei **großem** **Überschneidungsbereich**) - wenn eine **Interventionswirkung mit Verzögerung** eintritt (hohe Latenz)
34
Was gibt der Prozentsatz nicht-überlappender Daten (PND) an?
= wieviel % der Datenpunkte der Interventionsphase außerhalb des Bereichs der Baseline liegen
35
Was ist die Formel des PND?
PND= Anzahl nicht-überlappender Werte Interventionsphase/Anzahl Werte Interventionsphase * 100
36
Wann ist **PND** nur anwendbar?
wenn es **KEINEN Trend** in den Daten gibt
37
Was sind 2 Szenarien in denen der **PND problematisch** ist?
- wenn es **Decken- oder Bodeneffekte** gibt - bei **großer Variabilität** (besonders bei Ausreißern in der Baseline)
38
Warum ist der **PND** generell problematisch?
weil er nur auf ***einem*** **Wert der Baselinephase** (dem niedrigesten oder höchsten) basiert & dadurch **UNZUVERLÄSSIG** ist => **störanfällig**
39
Was sind **Probleme** "herkömmlicher" **Inferenzstatistik** bei **Einzelfalluntersuchungen**?
**Voraussetzungen** parametrischer Tests oft ***nicht*** **gegeben** (Skalenniveau, Verteilungsvoraussetzungen, Varianzhomogenität; Anzahl an Werten oft unzureichend) => **Voraussetzung der Unabhängigkeit von Fehlern** oft **verletzt** da **SERIELLE ABHÄNGIGKEIT**
40
Für welche Daten ist die **Zeitreihenanalyse** (ZRA) eine Auswertungsmöglichkeit?
Daten mit **serieller Abhängigkeit** (wie bei **Einzelfalldaten**)