2.9 - Methoden der psychologischen Marktforschung Flashcards

1
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Formen, Varianten und Ziele psychologischer Marktforschung

  • Def
  • Ziel
  • Unterscheidung (nicht) Psychologische Marktforschung:
  • Unterscheidung quantitativer und qualitativer Untersuchungsmethoden
A
  • Marktforschung ist die systematische Sammlung, Aufbereitung, Analyse und Interpretation von Daten über Märkte und Marktbeeinflussungsmöglichkeiten zum Zweck der Informationsgewinnung für Marketing-Entscheidungen
  • Übergeordnetes Ziel: Absichern von Entscheidungen
  • Nicht-psychologische Marktforschung:
    • Beschäftigt sich mit ökonomischen Informationen (z.B. Analyse von Marktanteilen, Absatz- und Umsatzzahlen)
  • Psychologische Marktforschung:
    • Fokus auf das Erleben und Verhalten von Konsument*innen (grundsätzlich subjektbezogen; z.B. Analyse von Kaufentscheidungen)
  • Unterscheidung quantitativer und qualitativer Untersuchungsmethoden
    • Beispiel Imageanalyse eines Automodells, mögliche Methoden:
      • qualitative Inhaltsanalyse der Antworten einer Befragung
      • quantitative Auszählung von Stichworten in den Antworten der Befragten
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2
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Inhalte und Anwendungsfelder psychologischer Marktforschung

  • def Inhalte
  • (Übersicht)
A
  • Marktforschung zielt nicht nur auf die Erfassung von Konsument*innenverhalten ab, sondern auch darauf, dieses ursächlich zu verstehen und vorherzusagen
    1. Marktsegmentierung
    2. Motivforschung
    3. Imageanalysen
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3
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Inhalte und Anwendungsfelder psychologischer Marktforschung

  • gesammte übersicht
A
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4
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Beispiele für Marktsegmentierung: (Sinus Millieu)

A
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5
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Explizite Verfahren

  • was muss man beachten?
A
  • Bewusste Fragen können verfälscht werden
  • Fragen kann man nur Aspekte die Person verbalisieren kann (zugriff)
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6
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Explizite Verfahren - Messung von Aufmerksamkeit und Erinnerung

  • Vorannahmen
  • Erinnerungstests bis heute weit verbreitet, da sie …
  • Unterscheidung zwei verschiedener Arten von Erinnerungstests
  • was gibt es noch für ein test?
A

Messung von Aufmerksamkeit und Erinnerung

  • Vorannahmen:
    • Angebot kann sich nur gegen andere durchsetzen, wenn es in der Aufmerksamkeit potentieller Käufer*innen liegt
    • Aufmerksamkeit allein garantiert keinen Werbeerfolg
      • Unmittelbare Aufmerksamkeit erlangen ist nicht schwer
      • Aber Reize, die Aufmerksamkeit wecken (erotisch), sind meist nicht genug oder sogar hinderlich um Werbebotschaft zu transportieren (vgl. Vampir-Effekt)
    • Erinnerungstests bis heute weit verbreitet, da sie …
      • … leicht zu konzipieren, durchzuführen und auszuwerten sind
      • … auf der Annahme basieren, dass die „Awareness“ (Bekanntheit) einer Marke / eines Produktes eine bedeutsame Voraussetzung für Werbeerfolg ist
      • Allerdings: Awareness keine hinreichende Bedingung
  • Unterscheidung direkter (Recognition) und indirekter Erinnerungstests (Recall)
    • Rekognitionstests: erkennt ein*e Befragte*r eine bestimme Vorlage wieder?
      • Passiv
      • Häufig Überschätzung ➞ „falsch positiven Antworten“
      • Rekognitionswerte in der Regel höher als Recallwerte
    • Recallverfahren: Versuchspersonen müssen sich aktiv erinnern (z.B. „Nennen sie alle Marken von Erfrischungsgetränken, die Ihnen einfallen“)
      • Aktiv
  • Think-aloud-Test
    • Proband*innen sollen beim Ausführen einer Aufgabe Gedanken laut aussprechen
    • geht über die bloße Erfassung von Aufmerksamkeit hinaus
    • Kritik:
      • Aufmerksamkeit muss auf die eigene Aufmerksamkeit gelenkt werden, um diese bewusst wiedergeben zu können
      • kann zu einem anderen Ergebnis führen als natürliche Aufmerksamkeit
      • Soziale Erwünschtheit kann zu verzerrten Antworten führen
    • Explizite Verfahren der Aufmerksamkeits- erfassung sollten daher eher zur Unter- stützung von apparativen Verfahren eingesetzt werden
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7
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Explizite Verfahren - Likert Skalen / Semantisches Defferenzial

A
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8
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Explizite Verfahren - Erfassung von Verbraucher*innenurteilen, Einstellungen und Wertehaltungen

  • Was erwünscht man sich?
  • Probleme?
A
  • Beurteilung durch Konsument*innen um Bewertung zu erhalten
  • Probleme:
    • Soziale Erwünschtheit
    • Schwierigkeit, Urteile und Einstellungen bewusst wiederzugeben
    • Urteilsverzerrungen (Dritte-Person-Effekt):
      • Personen schätzen Wirkung von Werbung auf andere als stärker ein, als Wirkung der Werbung auf sich selbst
        • Effekt: sehr robust
        • fällt bei Werbung für Non-Profit-Ziele geringer aus
        • Lösung: nicht direkt nach Werbungswirkung fragen, sondern Einstellungen von Versuchsgruppe (mit Werbebotschaft) und Kontrollgruppe (keine oder andere Werbebotschaft) vergleichen
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9
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Explizite Verfahren - Skalierte Erfassung von Urteilen und Einstellungen

A
  • Häufig Verwendung von Statement-Batterien, um Beurteilungsfragen zu beantworten
  • Befragte sollen Grad ihrer Zustimmung zu vorgelegten Aussagen angeben
  • Vorteile:
    • Erleichterung der Verbalisierung des eigenen Empfindens
    • Beleuchtung aller für Versuchsleiter*in relevanten Aspekte (weil abgefragt)
  • Nachteile:
    • Eingeschränkte Validität und Reliabilität
    • „Tendenz zur Mitte“
    • „Tendenz zur Zustimmung“
    • „Tendenz zum sozial erwünschten Antworten“
    • Gegenmaßnahme: Art der Fragestellung variieren
      • „Likert Skalen“
      • „semantisches Differential“
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10
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Explizite Verfahren - Paarvergleichsmethoden und ähnliche Verfahren

A

Paarvergleichsmethoden und ähnliche Verfahren

  • Isolierte Beurteilung von Produkten / Unternehmen häufig schwer für Proband*innen ➞ Paarvergleichsmethoden
    • zwei Produkte / Marken werden anhand von bestimmten Merkmalen verglichen
    • Ermittlung der Position zu Konkurrent*innen
    • Bei Conjoint-Analyse werden Merkmale eines Produktes (z.B. Fernseher) in verschiedenen „Ausprägungen“ miteinander verglichen
      • Gründe für Kaufentscheidungen oft nicht bewusst
      • bietet multivariate Methode, mit deren Hilfe Nutzen isoliert bestimmt werden kann
      • Ohne, das einzelnd bewertet werden muss
      • Nutzen = Einfluss auf die Entscheidung einer Merkmalsausprägung
      • Vielzahl von Entscheidungssituationen, in denen es zwei Entscheidungsalternativen gibt (ggf. plus non- option)
      • In jeder Entscheidungsaufgabe Produkte aus zufälligen Kombinationen der Merkmalsausprägungen generiert
  • Multidimensionale Skalierung (MDS) auch Ähnlichkeitsstrukturanalyse
    • Objekte als Punkte in möglichst niedrig dimensioniertem Raum (auf Basis ihrer Ähnlichkeit)
    • Distanzen zwischen Objekten: spiegeln Ähnlichkeiten bzw. Unähnlichkeiten wider
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11
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Implizite Verfahren

  • was ist es
  • Beispiel
  • Vor / Nachteile
  • Welche verfahren gibt es? (Übersicht)
A
  • Interpretation von Informationen, die den Teilnehmer*innen nicht bewusst sind
  • Verhältnis zwischen Erhebung und Forschungsergebnis ist verborgen
  • Beispiel: Frage nach Assoziationen zu bestimmten Marken
  • Vorteil:
    • Keine bewusste Verfälschung möglich
  • Nachteile:
    • Deutlich aufwändiger als explizite Verfahren: (Bspw. geschulte Versuchsleiter*innen)
    • Messen implizite Verfahren das messen, was sie messen sollen?
    • Interpretation der Ergebnisse ➞ höheres Maß an psychologischem Sachverstand
  1. Projektive Verfahren
  2. Apperative Aufmerksamkeitsmessung: Eye Tracking
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12
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Implizite Verfahren

  • Projektive Verfahren
A
  • Projektive Verfahren
    • Vorrangig qualitative Verfahren
    • Grundannahme: Menschen neigen dazu, eigene Wahrnehmungen und Einstellungen nach außen zu projizieren (nach Freud)
    • Proband*innen äußern sich zu mehrdeutigem, nicht unmittelbar einsichtigem Reizmaterial
    • Beispiele:
      • Projektive Fragen
      • Ergänzungstechniken
      • Bild-Erzähl-Test
      • Personifizierung („ Wenn X ein Mensch wäre, wie würde er oder sie aussehen/sich geben/…?“)
      • Analogiebildungen („ Wenn X ein Auto wäre, wie würde es aussehen…?“)
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13
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Implizite Verfahren

  • Apperative Aufmerksamkeitsmessung: Eye Tracking
A
  • Apperative Aufmerksamkeitsmessung: Eye Tracking
    • Erfassung, wohin Versuchsperson schaut, und wie lange Punkt fixiert wird
    • Darstellungsweise der Ergebnisse: sogenannte Heatmap
    • Rote Stellen über alle Proband*innen länger fixiert
    • Erkennbar, dass minimale Veränderung ➞ große Veränderungen in der Produktaufmerksamkeit
    • Kritik:
      • Kurze Fixation von betrachtetem Element ➞ gut verständlich oder persönlich nicht relevant
      • Aufmerksamkeit kann in Gesprächen auch bei Fixation auf anderes als den Partner bestehen. Aufmerksamkeitsverschiebung auch bei bestehender Fixation möglich
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14
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Erfassen von Konsumverhalten

  • Verhaltensbeobachtung (Tabellen mit Unterteilungsmerkmalen und Formen)
A
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15
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Erfassen von Konsumverhalten

  • Interessant ist, inwieweit sich das Konsumverhalten ändert durch:
  • Erhebungstechniken
  • Noch eine Technik?
A
  • Interessant ist, inwieweit sich das Konsumverhalten ändert auf:
    • Zielgruppen
    • Marketingbemühungen
  • Erhebungstechniken:
    • Verhaltensebene:
      • Einlösen von vorher verteilten Coupons
      • Anfragetests
      • Bereitstellung einer gebührenfreien Hotline für weitere Informationen
      • Reaktionsmaße
      • „Einschaltquote“, „ad clicks“ etc.
    • Verhaltensbeobachtung: (auf anderer Karte übersicht)
  • Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) – kontrollierte Realität
    • Haßloch, Pfalz: für BRD repräsentative Bevölkerungsstruktur
    • GfK erhebt seit 1986 Daten aus 3000 Haushalten ➞ Folgende Daten:
      • Welche Medien die Personen aus den Haushalten rezipieren
      • Welche Werbung gesehen wird
      • Wer was wo in welchen Mengen kauft
      • Reaktion auf neue Produkte im Supermarkt
    • Bewohner*innen von Haßloch erhalten kostenlose Fernsehzeitschrift und kostenlosen Kabelanschluss
    • GfK bietet Kund*innen mit diesen Daten Testläufe für neue Produkte an
    • Testlauf: 50.000 – 300.000 €
    • Folgende Leistungen werden angeboten:
      • Platzierung des neuen Produktes im Supermarkt
      • Einspeisung von neuer Fernseh- und Printwerbung
      • Vergleich von Verkaufszahlen von Personen mit und ohne Werbung
      • Vergleich von Verkaufszahlen nach Milieu
      • Daten aus Haßloch stimmen zu 90 % mit späteren Daten der gesamten Republik überein
      • Künftig Erhebungsmethoden wie Smartphone-Apps und Onlinebefragungen
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16
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Online Marktforschung

  • Vorteile / Nachteile?
A
17
Q

Methoden der psychologischen Marktforschung

Online Marktforschung - Methoden der Online-Marktforschung

A
  • Online Access Panels
    • Echte Panels: Personen, die zu mehreren Zeitpunkten zu gleichen Fragestellungen befragt werden
    • Access Panels:
      • Pools von Personen, welche sich bereit erklärt haben, gelegentlich an verschiedenen, oft unabhängigen Untersuchungen teilzunehmen
      • aus diesen können für Untersuchungen Stichproben gezogen werden
    • Online Access Panel:
      • zielgruppengerechte Stichproben können im Rahmen von Querschnitt-, Trend-, Panel- und anderen zeitlichen Designs gezogen werden
      • Erhobene Daten können durch Abgleich mit früheren Daten auf Reliabilität und Konsistenz geprüft werden
  • Market Research Online Communities:
    • Online Communities für Marktforschungszwecke
    • Auswahl der Teilnehmer*innen nach bestimmten Kriterien (z.B. Meinungsführer, Personen aus gewissen Zielgruppen)
    • Zeitbegrenzt und an ein Projekt gebunden vs. Zeitlich unbegrenzt und mit breiterem Fokus
    • Verfahren: Diskussionen in Foren oder in Gruppen via Chats
    • Sowohl qualitative als auch quantitative Methoden, sowie Online Experimente und Community-Aktivitäten
    • Vorteile:
      • genau ausgewählte Stichprobe, hohe Partizipation und Motivation, Vielzahl komplexer Methoden, Verknüpfbarkeit verschiedener Forschungsdaten eines/einer Teilnehmer*in
    • Nachteile:
      • aufwändig, erfordern viel Knowhow und Planung; zeitaufwendig, wenn Fragen der Teilnehmer*innen beantwortet werden wollen; Teilnehmer*innen möchten Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit erleben
  • Tracking:
    • Tracking bezeichnet die automatische, meist verdeckte Verhaltenserfassung im Internet. Es handelt sich um ein implizites Verfahren, dass sehr große Stichproben erschließen kann.
    • Vorteile:
      • Unbewusstes Erfassen von Daten
      • Wenige Verzerrungen
      • Sehr große Stichproben
    • Zentraler Nutzen:
      • Verknüpfung mit Marketingmaßnahmen
  1. Online – Tracking
    • Webseiten außerhalb sozialer Netzwerke und Online-Geschäfte
    • Ausgeführt von Betreiber einer Seite oder von Drittanbietern („Advertising Networks“, z.B. Google)
    • Erlaubt Mikroexperimente:
  2. Social-Media- Tracking
    • primär in sozialen Netzwerken
    • Marketingmaßnahmen stützen sich zunehmend auf soziale Netzwerke
    • Soziale Netzwerke haben Einfluss auf die Meinungsbildung ihrer Nutzer*innen
    • Soziale Netzwerke beinhalten vielfältige Nutzerdaten
  3. E-Commerce- Tracking
    • automatische und lückenlose Kaufverhaltensbeobachtung
    • Informationen stehenden Geschäften und Plattformen zur Verfügung
    • Erlauben es: Empfehlungen, Angebote und Preise abzustimmen
  4. Mobile-Tracking
    • Marketing folgt dem veränderten Nutzungsverhalten ➞ Kund*innen erreichen
    • Informationen über das Surfverhalten im Internet können mit räumlichen Koordinaten verknüpft werden
18
Q

Explizite Verfahren

  • verschiedene Verfahren in der Übersicht
A
  • Messung von Aufmerksamkeit und Erinnerung
    • direkter (Recognition)
    • indirekter Erinnerungstests (Recall)
    • Think-aloud-Test
  • Erfassung von Verbraucher*innenurteilen, Einstellungen und Wertehaltungen
    • ​Likert Skalen
    • semantisches Differential
    • Paarvergleichsmethoden
    • Conjoint-Analyse
    • (Multidimensionale Skalierung (MDS) auch Ähnlichkeitsstrukturanalyse)