Soziale Normen Flashcards
1
Q
Definition
A
Norm = kollektiv geteilte Vorstellung über sozial angemessenes oder unangemessenes Verhalten in einer Situation (Verbot-/Gebotscharakter)
Variation nach…
- Grad des Konsensus Inder Gesellschaft/Gruppe
- Ausmaß der Verhaltensmäßigkeit (Konformität vs. Devianz)
- Absicherung durch Sanktion (Gesetze)
- Internalisierung (Norm wird unhinterfragt befolgt)
2
Q
Hauptunterschiede zum Wertbegriff
A
- Situationsbezug und Konkretheit
- Verhaltensbezug
- Externe Auferlegung und ggf. Sanktionen
3
Q
Konzeptuelle Unterscheidung
A
- Induktive Norm (“auffordernde Norm”) = Vorstellung über das in einer Situation sozial angemessene Verhalten
- Deskriptive Norm (“beschreibende Norm”) = Vorstellung über das Eineiner Situation tatsächlich übliche, von anderen praktizierte Verhalten
- Persönliche Norm = Vorstellung über das mit den eigenen Werten konsistenten Verhalten
- Nicht jedes sozial gleichartige Verhalten (“Normalität”) ist normgeleitet!
4
Q
Messung sozialer Normen
A
- Inhaltsanalyse von Dokumenten
- Verhaltensbeobachtung
- Befragung
5
Q
Entstehung sozialer Norm
A
A. Entstehung der Nachfrage nach Normen (Normkonsens)
- Externalität: negative extreme Effekte und wenn biliteraler Interessenausgleich schwierig ist
- Normen können relativ ungeplant und willkürlich durch Gewohnheitsbildung entstehen, wie etwa Konventionen > Pfadabhängigkeit (“historical lock-in”)
B. Durchsetzung von Normen (Sanktionswahrscheinlichkeit)
- Kollektivgut, das ein Externalitätenproblem löst (Kollektivgutproblem erster Ordnung) Durchsetzung > individuelle Kosten (Kollektivgutproblem zweiter Ordnung)
- rationale Planung durch Machthaber
- in kleinen Gruppen mit wiederholten Interaktionen reicht oft das informelle Sanktionspotenzial zur Durchsetzung der Norm
C. Entstehung normkonformen Verhaltens
- Sozialisation
- Erwartung äußerer Sanktionen
6
Q
Verhaltensrelevanz sozialer Normen
A
- Im Fall stark internalisierter Normen findet normatives Handeln statt
- Im Fall schwach internalisierter oder knflogierender Normen werden situative Kontextbedingungen wirksam
2a. Hochkostensituation: Rational-Choice-Theorie
2b. Niedrigkostensituation: Heuristische Informationsverarbeitung
7
Q
Soziale Rolle
- Definition
- Hauptunterschiede zum Normbegriff
A
- Definition: Soziale Rolle = Gesamtheit der kollektiv geteilten Verhaltenserwartungen an den Inhaber einer sozialen Position
- Hauptunterschiede zum Normbegriff:
+ Bündel von Erwartungen (oder: Normen)
+ Bezug auf Positionsinhaber, nicht auf alle Menschen
8
Q
Soziale Institution
- Definition
- Hauptunterschiede zum Normbegriff
A
- Definition: Soziale Institution = auf eine Leitidee bezogene Gesamtheit der Normen in einem Teilbereich der Gesellschaft
- Hauptunterschiede zum Normbegriff:
+ Bündel von Normen