Praktiken und Lebensstile Flashcards

1
Q

Begriffe und Definitionen

A
Praktik = typisiertes, habitualisiertes Bündel von Aktivitäten
Artefakt = menschlich geschaffenes, materielles Objekt
Lebensstil = Muster bereichsübergreifend, kohärenter, im Alltag zentraler Praktiken und Artefakte eines Akteurs
Lebensführung = übergreifende Muster von Werten und Lebensstilen
Geschmack = Bündel von ästhetischen Präferenzen oder Einstellungen
Habitus = Kohärentes System individueller Wahrnehmung-,Bewertung- und Erzeugungsschemata von Praktiken und Artefakten
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2
Q

Methodik der Lebensstilforschung

A
  • qualitativ und quantitativ
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3
Q

Lebensstilansatz nach Bourdieu

A
  • Im sozialen Raum werden die Ebene der Kapitalsorten und Klassenlagen (“Raum der sozialen Position”) mit der Ebene der Praktiken und Artefakte (“Raum der Lebensstile”) verbunden. Als dritte Ebene kann man sich en “ Raum des Habitus” vorstellen
  • Dimensionen des sozialen Raumes:
    1. Kapitalvolumen (ökonomisches + kulturelles Kapital)
    2. Kapitalstruktur (ökonomisches - kulturelles Kapital)
    3. Kollektive und individuelle soziale Mobilität
  • Ökonomisches Kapital = Einkommen, vermögen und in Geld konvertierbare Bestiztümer
  • Kulturelles Kapital = Artefakte, Wissen und Kompetenzen, Bildungszertifikate und Titel, die in vielen Kontexten Wertschätzung genießen
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4
Q

Hypothesen nach Bourdieu

A
  • Homologiethese: Die Kapitalausstattung (bzw. Klassenlage) determiniert - vermittelt über den Habitus - den Lebensstil. (Kohärenzannahme)
  • Hysteresisthese: Änderungen der Kapitalausstattung verändern den Lebensstil aufgrund der Habitusträgheit (“Hysteresis”) nur allmählich.
  • Reproduktionsthese: Die Klassenlage der Herkunftsfamileie determiniert - vermittelt über die Weitergabe kulturellen Kapitals - den Bildungserfolg der Kinder im Schulsystem und damit deren spätere Klassenlage.
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5
Q

Lebensstilansatz nach Schulze

A

Alltagsästhetisches Schema = Zuordnung untersubjektiver Bedeutungen zu großen Gruppen ästhetischer Zeichen
(Hochkulturschema; Trivialschema; Spannungsschema)
- Jedes Individuum weist in Präferenzen und Handeln eine bestimmte Nähe bzw. Distanz zu jedem Schema auf.
- Der Lebensstil (“Stiltypus”) ergibt sich als Gesamtheit sich wiederholender alltagsästhetischer Präferenz- und Handlungsmuster

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6
Q

Soziale Milieus nach Schulze

A

Soziale Milieus = Personengruppe mit gruppenspezifischer Existenzform und erhöhter Binnenkommunikation

  • Für jede Alters-Bildung-Gruppe ist eine spezifische Nähe bzw. Distanz zu den alltagsästhetischen Schemata typisch
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7
Q

Ursachen und Wirkungen von Lebensstilen

A
  • Ziel der Lebensstilforschung: Beschreibung und Erklärung der Verteilung, der Entstehung, des Wandels und der Wirkung von Lebensstilen in einer Bevölkerung.
  • Entstehung von Lebensstilen:
    1. Sozialisation und Werte
    2. Persönliches soziales Netzwerk und soziale Normen
    3. Ressourcen und Opportunitäten
  • Wirkungen von Lebensstilen:
    1. Ressourcen für die intergenerationale Reproduktion sozialer Ungleichheit
    2. Symbolische Interaktion und soziale Beziehungen (>Homophilie)
    3. Symbolik im öffentlichen Raum
    4. Gesundheit
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8
Q

Fazit

A
  • Fast alle Studien zeigen, dass Lebensstile entfach der Hierarchie sozialer Klassen bzw. Schichten variieren.
  • Daneben sind Lebensstile zeitbezogen strukturiert, d.h. sie unterscheiden sich durch Veränderungen im Lebensverlauf und die Zugehörigkeit zu verschiedenen Geburtskohorten.
  • Ein Problem ist die Knappheit an präzisen Theorien und Hypothesen und ihre Überprüfung.
  • Ein weiteres Problem ist das Fehlen validierter Messinstrumente.
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