Epilepsie Flashcards

1
Q

Grand-Mal Epilepsie

A
  • idiopathisch oder durch sekundäre Generalisierung
  • generalisierte Epilepsie
  • häufigste Epilepsieform
  • Klinik:
  • > Gelegentlich Aura vor Auftreten
  • > Beginnt meist mit einem Initialschrei und plötzlichem Bewusstseinsverlust und Fall zu Boden
  • > anschließend tonische Verkrampfung der Muskulatur (Streckung der Extremitäten und Überstreckung des Kopfes und Rumpfes
  • > dann kommt es zur rhytmischen, klonischen, generalisierten Zuckungen aller Muskeln
  • > evtl. Zungenbiss, subsklerale Blutung, Schulterluxation, Urin und Stuhlabgang
  • > nach einigen Minuten allmählicher Übergang in die Phase der Verwirrtheit/Schläfrigkeit bis die Patienten hit normalen Bewusstsein wieder erlangen aber Amnesie !!!!!
  • > Achtung Bewusstlosigkeit + Krampfen nicht gleich Anfall, da Bewusstlosigkeit sehr oft motorische Entäußerungen mit sich birgt aber diese meist sehr kurz !!
  • Diagnostik:
    EEG
    Im Anfall: Hochfrequente Spikes in der tonischen Phase, Spikes mit folgender Nachschwankung in der klonischen Phase, postiktal verlangsamter Grundrhythmus,
    Im anfallsfreien Intervall: abhängig von der Ursache des Anfalls
  • Therapie:
    1. Wahl: Valproat, 2. Wahl: Lamotrigin oder Topiramat
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2
Q

Ätiologie

A
  • Idiopathisch / Genetisch:
    Ohne fassbare morphologische oder metabolische Ursache Wahrscheinlich durch genetische (meist polygene) Vererbung
  • Symptomatisch / Strukturell oder metabolisch:
    Mit fassbarer Ursache wie
    Akute Hirnerkrankungen: Hirntumor, Trauma, intrazerebrale Blutung, Hirnvenenthrombose, Enzephalitis, Hirnabszess, Tumormetastasen
    Strukturelle Veränderungen: Narbe, Missbildung (z.B. Hippokampussklerose), perinatale Schädigung, arteriovenöse Malformation
    Metabolisch/toxisch: Urämie, Hypoglykämie, Hyponatriämie, schwerer Alkoholabusus
  • Kryptogen / Unbekannte Ursache:
    Eine fassbare Ursache ist bisher nicht nachgewiesen oder nicht nachweisbar, aber anamnestisch oder angesichts der Klinik anzunehmen
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3
Q

Jackson-Anfall und Frontallappenepilepsie

A
  • fokaler präzentraler oder postzentraler Anfall der mit einem March of Convulsion miteinhergeht (Ausbreitung von Körperteil immer weiter z.B typisch Distal -> Proximal
  • Tendenz zur Generalisierung mit Bewusstlosigkeit

Frontallappenepilepsie generell:
Anfälle oft bizarr, hypermotorisch, tonisch, im Schlaf oft ohne Befund im EEG!

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4
Q

Temporallappenepilepsie

A
  • komplex partielle Epilepsie
  • ursächlich meist perinatale Läsionen oder angeborene Fehlbildungen, seltener durch Traumen oder Tumoren
    1. Stadium: Aura
      Aufsteigende Übelkeit (=„epigastrische Aura“)
      Geruchs-/Geschmackshalluzination
      Akustische Phänomene
      Gedächtnisphänomene (z.B deja vu)
      Komplexe psychische Phänomene
      oft Gedächtnisstörung
      1. Stadium: Motorische Symptome (Oro-alimentäre Automatismen wie z.B. Schmatzen; stereotype Symptomatik), vegetative Symptome , zudem Geruchs- und Geschmacksmissempfindungen; Bewusstseinsveränderung ,dabei treten Patienten auf der Stelle oder laufen umher
      2. Stadium: Ende des Anfalls, Reorientierungsphase und Amnesie für das Anfallsgeschehen
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5
Q

Aura

A
  • nicht jeder Patient hat eine Aura vor dem eigentlichen Anfall
  • können die Sinne, Psyche (Erinnerungen, Traumartig, Dejavu), Emotionen (Angst, Freude, etc.) oder komplex aus allen sein
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6
Q

Einteilung nach fokal und generalisiert

A
  • Fokale:
  • > große tonisch-klonisch Anfälle die sekundär generalisieren
  • > einfach fokale Anfälle (Wachheit)
  • > komplexe fokale Anfälle mit Bewusstseinsverlust
  • Generalisiert:
  • > Große Anfälle tonisch-klonisch primär generalisiert
  • > Absencen (Aussetzer sehr kurz)
  • > Myoklonien (schreckhafte Zuckungen)
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7
Q

Praktisches

A

Wann den Notruf wählen

  • Anfall dauert ungewöhnlich lange
  • Patient kommt nach Anfall nicht zu sich
  • Erstereignis
  • Betreffende(r) nicht bekannt
  • Sichtbare äußere Verletzung
  • Unklare Auffindesituation
  • Andere Erkrankung/Symptome vorausgehend
  • Schwangere

Charakteristik von Epilepsie
Symptome die „kommen und gehen“ (episodisch)
Viele Symptome typisch
i.d.R. typische Dauer (Sekunden bis wenige Minuten)
gleichartige Wiederholung
oft mit quant. oder qualit. Bewußtseinsstörung
Sequenzen (z.B Vorgefühl Bewußtsseinsstörung Grand Mal)
Bindung an Schlaf-Wach-Rhythmus (fokal: insbes. Schlaf)
immer Anfälle in Betracht ziehen

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8
Q

Therapie

A
  • Fokal (auch sekundär generalisiert)
    1. Wahl: Lamotrigin (Langsam einschleichen wegen Gefahr des Steven-Johnson Syndrom), Levetiracetam
    2. Wahl: Carbamazepin, Gabapentin, Valproat, Oxcarbazepin, Pregabalin, Topiramat, Phenytoin
  • Primär generalisiert
    1. Wahl: Valproat
    2. Wahl: Lamotrigin, Topiramat
  • Bei nicht ausreichender Wirkung ist eine Kombinationstherapie indiziert
    Retigabin, Tiagabin, Pregabalin, Gabapentin
  • Absencen: Valproat, Ethosuximid (bei Kindern!).

Generelles -> Zunächst Monotherapie, bei Unwirksamkeit:
Umsetzen auf Monotherapie mit anderem Medikament, wenn Erste Monotherpapie fail dann Chance des Zweiten Medikaments sehr gering

Nicht-medikamentöse Verfahren

Nervus-Vagus-Stimulator
- Wirksam etwa wie ein neues Antiepileptikum
- Anfallsfreiheit selten !
- Nach 1 –1,5 Jahren reagieren 30-40% mit einer
Anfallsreduktion von >50%
- Antidepressiv

Operation
Voraussetzungen: Medikamentös therapierefraktäre Epilepsie, bevorzugt bei läsionellen Ursachen (meist Temporallappenepilepsie, hier auch höchste Erfolgsquote)
Durchführung:
Resektive Verfahren (Resektion von pathologischen Veränderungen/Herd)
Nichtresektive Verfahren → Kallosotomie (Durchtrennung des Corpus callosum): Zunächst partielle (i.d.R. der vorderen ⅔), bei weiterer Persistenz auch vollständige Durchtrennung

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