Myatrophische Lateralsklerose (ALS) Flashcards

1
Q

Klinik, Klassifikation, Epi

A
  • degenerative Erkrankung des 1. und des 2. Motoneurons.
  • manifestiert sich häufig erst im 7. Lebensjahrzehnt (+/- 20 Jahre) und präsentiert sich initial meist mit atrophischen Paresen der kleinen Handmuskeln oder anderer Muskelgruppen (Schulter, Waden)
  • Im Verlauf breitet sich die Erkrankung auf weitere Muskeln aus, wobei sich das Bild schlaffer atrophischer (2. Motoneuron geschädigt) mit dem spastischer Paresen (1. Motoneuron geschädigt) mischt.
  • Bei Befall der Hirnnerven kommt es zu einer bulbären Symptomatik mit Schluck- und Sprechstörungen.
  • Charakteristisches Zeichen sind zudem Faszikulationen der Muskeln und Fibrillationen der Zunge.
  • Die Blasen- und Mastdarmfunktion bleibt in der Regel erhalten.
  • Symptome:
  • > Hyperreflexie, atrophische Paresen, Muskelhypotonie/krämpfe, Faszikulationen, Spastik, schlaffe Paresen, bulbäre Symptome (Kauen, Schlucken), Ausbreitung auf die Atemuskulatur im Verlauf
  • > Frontotemporale Demenz in 1/3
  • > Medianes Überleben: 3 Jahre !
  • Klassifikation: („ElEscorial-Kriterien“ (> Airlee-House > Awaji-K.) )
klassische ALS: 1.+ 2. MN 
- 70 % spinal onset 
- 25 % bulbar onset 
- 5 % trunc or respiratory onset 
„lower motor neuron syndrome“ (nur 2. MN, = progressive muscular atrophy, PMA)
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2
Q

Diagnostik/Klinische Untersuchung

A

Reflexe:
- eindeutige Reflexsteigerungen nicht immer
vorhanden
- Babinski-Zeichen eher selten
- „erhaltene Reflexe in atrophischen Extremitäten“,
z.B. Trömner-Reflex bei atrophischer Hand
- Untersuchung von Reflexen in jeder Etage !!!!!
bulbär, zervikal, thorakal, lumbosakral

Faszikulationen (Muskelzuckungen)

  • generalisierte Faszikulationen sind ein Leitsymptom der ALS
  • nicht bei allen Patienten mit ALS/MND, aber:
  • Sollten zwei Jahre nach Beginn der Erkrankung keine Faszikulationen nachweisbar sein > Überprüfung der Diagnose

Muskelkrämpfe

  • treten bei der ALS häufig auf
  • besonders leicht auslösbar, z.B. während Kraftprüfung
  • in untypischen Körperregionen, z.B. den Unterarmen

Elektromyographie:
Akute Denervierungszeichen (A), Faszikulationen (B) und je nach Verlauf
frischer oder längerfristiger neurogener Umbau (C-E)
kein Leitungsblock bei der ALS

Bildgebung/Liquor/EMG zum Ausschluss anderer Ursachen (Infektion, Myelopathien, Spinalateophien, Postpoliosyndrom, benigne Faszikulationen, Faszikulations-Krampi-Syndrom

Differenzialdiagnose ALS/MND: wichtig

  1. Multifokale motorische Neuropathie = MMN
    - Leitungsblöcke
    - Anti-GM1-AK
2.Einschlußkörperchen-Myositis  
(inclusion body myositis = IBM) 
- an den Unterarmen flexorenbetont, kein 1.MN 
- im EMG oft auch neurogenes Bild 
- Muskelbiopsie sichert Diagnose !! 
  1. Zervikale Myelopathie
    - Tetraspastik oder
    - Kombination von LMN an den Armen und UMN an den Beinen
  2. Bulbospinale Muskelatrophie Typ Kennedy
    - Typische Klinik mit proximalen Extremitätenparesen, bulbären
    Symptomen und „mimischem Beben“
    - Genetik
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3
Q

Therapie

A
  • Glutamatfreisetzungshemmer Riluzol (verzögert Symptomatik minimal)
  • Krankengymnastik, Atmungstherapie, ausreichende Ernährung
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4
Q

Brown-Sequard Syndrom

A
  • Ipsilateral
  • > Verlust von Kraft und Oberflächensensibilität, Lagesinn
  • Kontralateral , Verlust von Schmerz- und Temperaturempfinden
  • > klassisch, aber selten am ehesten traumatisch
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5
Q

Zentrales Rückenmarkssyndrom-Syndrom

A
  • bilateral Verlust von Kraft Arm > Bein
  • bilateral auf Höhe der Schädigung Verlust von Schmerz- und
    Temperaturempfinden
  • Oberflächen-Sensibilität variabel
  • sympathisch-efferente Defizite
  • häufig bei Traumata, insb. bei älteren Patienten mit Vordegeneration
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