Periphere Nervenläsionen Flashcards

1
Q

Thoracic Outletsyndrom

A
  • Sammelbegriff für verschiedenste Kompressionen des Plexusbrachialis mit unterschiedlicher Symptomatik je nach Ausfallstruktur
  • Kompression des Plexus brachialis und vaskulärer Strukturen
    in der Skalenuslücke, seltener costoclavikulär (Kallusbildung z.b nach Claviculafraktur, sehr selten durch Pancoasttumor!
    insgesamt selten!

Ätiologie:
- Skalenus-Syndrom -> Kompression der Skalenuskücke
-> geht auf die 1.Rippe zurück, Muskelhypertrophie des M. Scalenus anterior
-> klinische Zeichen einer unteren Armplexusläsion (Th1/ C8 betroffen)
-> permanente oder bewegungsabhängige Zirkulationsbehinderung der A.subclavia (-> Adson-Manöver (Reklination des Kopfes und gleichzeitiges Drehen des Kopfes zur kranken Seite mit passiver Abduktion, Extension und Außenrotation des Armes -> Verlust des Radialispulses)
-> Elektrophysiologie:
SEP N. ulnaris vs. medianus
Neurographie N. cutaneus antebrachii med.
-> Therapie: Konservativ mit Krankengymnastik, nur in Ausnahmefällen mit Operation

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2
Q

Untere Armplexusläsion und Obere Armplexusläsion

A
  • C8 und Th1 betroffen
  • Im Vordergrund stehen Parese der kleinen Handmuskeln, Beeinträchtigung der Fingerbeuger
  • immer Sensibilitätsausfall der ulnaren Handkante, ulnaren Unterarm und ulnaren Fingern
  • C5 und C6 betroffen
  • Paresen der Abduktoren und Außenrotatoren des Schultergelenks, Beugemuskeln des Oberarms, Musculus supinator und gelegentlich Strecker
  • Manchmal Sensibilitätsausfälle in Bereich der Schulter, Oberarmaußenseite und Radialisunterarmkante
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3
Q

Neuralgische Schulteramyotrophie

A
  • entzündlich-allergische Erkrankung des Armplexusläsion zugrunde
  • beginnend mit intensiven lokalen Schmerzen über einige Tage, dann Abklingen der Schmerzen mit Ausbildung von Paresen des Schultergürtels (-> Scapula alata) und v.a proximale Armmuskulatur da häufig oberer Armplexus betroffen
  • Therapie: Glucocorticoide (laut Vorlesung) aber umstritten, Analgetische Medikation
  • Prognose: heilt oft erst nach Wochen/Monaten aus
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4
Q

Kiloh-Nevin Syndrom (Intreosseus-Anterior Syndrom)

A
  • isolierte Läsion des N.interosseus antebrachii anterior (Motorischer Endast des N. medianus)
  • > Innervation des M. flexor pollicis longus, den radialen Anteil des M. Flexor digitorum profundus (Beugung der Endphalangen von Finger2. und 3.)
  • entsteht durch Kompression an der sehnigen Arkade des M. Flexor digitalis superficialis, Operation, Plexusneuritis oder als Begleitsymptom eines Karpaltunnelsyndrom !!!!
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5
Q

Karpaltunnelsyndrom

A
  • Folge einer Kompression des N. Medianus bei seinem Durchtritt durch den Canalis carpi
  • häufiger bei Frauen v.a in der Menopause
  • betrifft meist zuerst die dominantere Hand
  • Beidseitiger Befall ca. 30-40%
- Ätiologie:
Idiopathisch
Überlastung (man. Tätigkeiten/Vibration)
Polyarthritis (50%; 10% KTS=EM)
Synovialitis/ Tendovaginitis (stenos.)
Schwangerschaft (3. Trim. 5-10 %)
Niereninsuffizienz/ Dialyse (bis 32 %)
Diabetes mellitus (bis zu 10 %)
Myxödem/ Hyperthyreose
  • Klinik:
  • > eine über Monate bis Jahre andauernde erste Phase mit subjektiver Symptomatik: Nächtliche Dumpfe Armschmerzen (Brachialgia paraesthetica nocturna) bis hin zur Schulter sogar möglich -> Besserung bei „Ausschütteln“
  • > im Verlauf Hypästhesie - Dig. I-III
  • > Spätsymptome sind Paresen/Atrophien von
  • Daumenballen (M. abd. pol. brev., opp. pol., flex. pol. brev.)
  • Lumbricales I/II (Beugung MCP + Streckung PIP/DIP)
  • > CAVE! Schwurhand nur bei proximalen Läsionen !!!

Diagnostik:

  • Hoffmann-Tinel-Zeichen: Das Beklopfen des Karpaltunnels führt zu elektrisch einschießenden Schmerzen distal im Versorgungsgebiet des N. medianus
  • Phalen-Zeichen: Bei forcierter Volarflexion oder Dorsalextension des Handgelenks (entweder durch den Untersucher oder den Patienten selbst) über 1 Minute kommt es zu elektrisch einschießenden Schmerzen distal im Versorgungsgebiet des N. medianus
  • Flaschenzeichen: Die Daumenabduktion ist durch den Ausfall des M. abductor pollicis brevis nicht mehr möglich, so dass ein rundes Gefäß nicht vollständig umschlossen werden kann.
  • EMG, Elektroneurographischen Untersuchung (ENG!!)

Therapie: Ruhistellung des Handgelenks in Neutralstellung auf gut gepolsterten Schiene in der Nacht (schlechte Compliance), Prednisolon, operative Spaltung des Retinaculum flexorum (offen oder endoskopisch)

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6
Q

Kubitaltunnelsyndrom ( Sulcus-ulnaris Syndrom)

A
  • proximale Ulnarisläsion (am Ellenbogengelenk)
  • Ursachen:
    Druck/ Aufliegen (auch Lagerungsschaden)
    Knöcherne Veränderungen des Sulcus, distal Aponeurose
    Frakturen Ellenbogengelenk etc.
  • betroffen sind v.a die Fingermuskulatur da diese v.a durch den Nervus ulnaris innerviert werden -> Krallhand (Parese des M. adductor pollicis, in der Folge kann der Patient den Daumen nicht adduzieren)
  • Sensibilitätsstörungen: Ulnare Hand
    Palmar: Kleinfinger und ulnare Seite des Ringfingers
    Dorsal: Kleinfinger, Ringfinger und ulnare Basis des Mittelfingers
  • Nach etwa drei Monaten: Atrophie der Mm. interossei (besonders im Spatium I) und Hypothenaratrophie und M. flex. carpi uln./ flex. dig. prof. IV/V (später)

Diagnostik:
- Positives Froment-Zeichen : Patient kann den Daumen aufgrund der Parese des M. adductor pollicis nicht adduzieren. Wird er gebeten, ein Blatt zwischen Daumen und Zeigefinger zu halten, flektiert er den Daumen daher im Endglied (durch den M. flexor pollicis longus (N.medianus))

Sonderform: Distalere Läsion in der Guyon-Loge

  • > Loge-de-Guyon-Syndrom (cyclist‘s palsy-> Fahrradfahren)
  • > Dasselbe aber Sensibilität intakt !!!!
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7
Q

Radialisläsionen

A

Ursachen:

  1. Proximale Schädigung auf Höhe der Axilla oder des Humerusschaftes
    - > Chronische Druckeinwirkung (z.B. die sogenannte Parkbanklähmung: Druck auf die Oberarmmitte, beispielsweise nach Alkoholkonsum im Schlaf oder während der Narkose bei falscher Lagerung)
    - > Humerusschaftfraktur
  2. Distale Schädigung im Handgelenk oder in der Supinatorloge Ramus profundus
    - > Radiusfrakturen
    - > Luxation des Radiuskopfes

Klinik:

  • Proximale Nervenläsion (in der Axilla oder auf Höhe des Humerusschaftes)
  • > Fallhand: Kompletter Ausfall aller Hand-, und Fingerstrecker → Patient kann den Handrücken nicht mehr anheben
  • > Parese des M. triceps brachii möglich (wenn sehr hohe Läsion) → Streckung des Ellenbogens nicht mehr möglich
  • > Sensibilitätsstörungen: Radiale Seite des Handrückens (Daumen, Zeigefinger und radiale Hälfte des Mittelfingers )
  • Distale Nervenläsion (im Handgelenk oder der Supinatorloge = Supinatorlogen-Syndrom = Interosseus-posterior-Syndrom)
    -> Es ist nur der motorische Ramus profundus betroffen
    Strecker der Finger fallen aus aber nicht des Handgelenks (keine richtige Fallhand!)
    -> Keine Sensibilitätsstörungen
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8
Q

Meralgia paraesthetica

A
  • Läsion des N. Cutaneus femoris lateralis
  • Häufig infolge intraabdomineller Druckerhöhung (z.B. Schwangerschaft, Adipositas, Aszites), lokaler Kompression (z.B. Malignome, Hämatome) oder externer Kompression (z.B. enge Gürtel, Hosen, Korsette, Kompressionsverbände).
  • Brennende Schmerzen und Sensibilitätsstörungen OS Vorder-/
    Außenseite v.a. bei Hüftstreckung (-> Umgekehrtes Laseguè-Zeichen)
  • DD: L3-Läsion -> hier wäre auch Patellarsehnenreflex gemindert
  • Therapie: Gewichtsreduktion, Auslöser vermeiden, lokale Infiltration mit Glukokortikoiden, Ggf. operative Versorgung
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9
Q

Perineusläsion

A
  • Ursachen:
    Druckläsion (langes Knien/Hocken) (engen Gipsverband z.B)
    Distale OS-Fraktur, US-Fraktur
    Ganglion, Tumor
  • schmerzlos !!!
  • Sensibilitätsausfälle
    Nervus fibularis profundus: Spatium interosseum 1 (Bereich zwischen erster und zweiter Zehe, “Flip-Flop-Innervationsbereich”)
    Nervus fibularis superficialis: Sensibilitätsstörung am lateralen Unterschenkel, Fuß- und Zehenrücken
  • Motorische Ausfälle
    Nervus fibularis profundus: Ausfall der Fuß- und Zehenheber (Steppergang)
    Nervus fibularis superficialis: Ausfall des M. peroneus longus et brevis → Gestörte Pronation
  • Diagnostik: Elektroneurographie
  • DD L5-Syndrom, DD peroneal betonte Ischiadicusläsion,
    DD Polyneuropathie!
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