Lektion 1 Flashcards

(26 cards)

1
Q

Definiere Wissenschaft

A

Die Wissenschaft strebt Erkenntnisgewinn (Forschung) und -vermittlung (Lehre) an, wobei sie anerkannte und gültige Methoden benutzt und Resultate veröffentlicht bzw. einbezieht. Sie ist in gewissem Sinne voraussetzungslos und ergebnisoffen, anders als etwa die christliche Theologie.
Sie ist ein methodisch geregeltes Erkenntnissystem bzw. ein methodischer Prozess des intersubjektiv nachvollziehbaren Erkennens.

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2
Q

Wann kann man eine Aussage als wissenschaftlich beurteilen?

A
  • benötigt eine Offenlegung der Methoden des Verfassens der Aussage
  • wenn Forschungsmethode den gegebenen wissenschaftl. Standards folgt, kann das Ergebnis als Wissenschaftlich bezeichnet werden
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3
Q

Ein Wissenschaftler wird folgend charakterisiert (4 Punkte)

A
  • sucht nach wissenschaftl. Erkenntnis und Wahrheit
  • bescheiden und klar denkend (logisch und rational)
  • unterscheidet zwischen Tatsachen und Bewertungen
  • kritik- und kontrolloffen verfolgt Verantwortungsethik
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4
Q

Was ist Intersubjektivität?

A

keine Abhängigkeit von der forschenden Person

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5
Q

Erklären Sie, wie sich wissenschaftliches Vorgehen von alltäglichen Verfahrensweisen
abhebt.

A

Alltagswissen: zeichnet sich durch unbegründete Annahmen sowie durch persönliche Anschauungen oder Voreingenommenheit aus.

wissenschaftliches Wissen: überprüft Theorien, Aussagen und Feststellungen unter Zuhilfenahme von systematischen
Methoden. Wissen wird nicht zufällig erreicht, sondern methodisch und
systematisch gewonnen, um Neues zu suchen, Bestehendes anzuzweifeln oder vielfache Interpretationen von Phänomenen zu erlauben.

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6
Q

Was ist Verantwortungsethik?

A

definiert ethische Systeme, die bei Entscheidungen zwischen alternativen Handlungen auf die realen Resultate und die Zuständigkeit hierfür fokussieren.

Verantwortungsethisch handelt jemand, der fragt, welche Folgen insgesamt unter dem Aspekt des Wertgehaltes der Wirklichkeit die besten sind und dann dementsprechend handelt, und zwar auch dann, wenn er dabei etwas tun muss, was – isoliert betrachtet – schlecht genannt werden müsste.

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7
Q

Was ist ein Exposé?

A

ein Bericht, eine erläuternde Darstellung oder ein Plan, der einen modellhaften Entwurf der Fragestellung, sowie Ziele der Arbeit darstellt

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8
Q

Wesentliche Bestandteile eines Exposés

A
  1. Problemstellung/Relevanz des gewählten Themas
  2. Stand der Forschung
  3. Fragestellung
  4. Methodisches Vorgehen und Materialzugang
  5. Arbeits- und Zeitplan
  6. Vorläufiges Literaturverzeichnis
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9
Q

Differenziere wissenschaftliches Wissen und Alltagswissen

A

Alltag:
- nicht systematisiertes Wissen
- nicht organisierte Erkenntnis
- routiniertes Handeln
- Vermeidung von Zweifel
- Vermeidung von Alternativen
- Konzentration auf eine Deutung
- im einzelnen (subjektiven) und/oder kollektiven Bewusstsein aufgehobene und vor allem mündlich weitergegebene Erkenntnis
Wissenschaft:
- systematisches Wissen
- organisierte Erkenntnis
- reflektiert-methodisches Handelns
- Systematisierung von Zweifel
- Aufdecken von und Suche nach Alternativen
- selbstverständliche Annahme von Mehrdeutigkeit
- vor allem in schriftlicher Form weitergegebene Erkenntnis
- erfahrungsferne, abstrakte Sprache

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10
Q

Erkläre wie der Mehrwert im Bestandteil “Problemstellung/Relevanz” des gewählten Themas deutlich wird?

A
  • Neuheit: Identifizierung neuer bzw. bisher nicht beachteter empirischer Probleme und von theoretischen bzw. Methodischen
  • Neugierde: Infragestellen bzw. kritisches Reflektieren vermeintlicher Selbstverständlichkeiten oder vergessener Themen und Zusammenhänge
  • Rätsel: Irritierende empirische Beobachtungen, die nicht mit theoretischem Wissen erklärbar sind und zur Modifikation oder (Neu-) Entwicklung von Theorien führen
  • Theoriekonkurrenz: Vergleich von Theorien entlang konkreter empirischer Probleme, um ihre Erklärungskraft und Reichweite einzuschätzen
  • Theoriedefekt: Aufdecken von Lücken oder strukturellen Fehlern bestimmter Theorien und Ansätze zur Revision
  • Idealogiekritik: kritik des ideologischen Missbrauchs von Theorien
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11
Q

Welches Ziel hat eine explorative Untersuchung?

A
  • neue Hypothesen zu entwickeln
  • theoretische bzw. begriffliche Voraussetzungen schaffen zur Formulierung erster Hypothesen
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12
Q

Was passiert bei einem Interaktionsprotokoll?

A

zu jeder Textstelle werden mögliche Deutungshypothesen bzw. Lesearten formuliert -> es werden gedankenexperimentell mögliche Kontexte konstruiert, in denen genau diese Textstelle Sinn ergibt

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13
Q

Was ist unter der Balance eines Forschungsvorhabens zu verstehen?

A

Das Exposé stellt einen modellhaften Entwurf der Problem- und Fragestellung sowie der Ziele der Arbeit dar, wobei eine Reflexion über die methodische wie theoretische Vorgehensweise und die Festlegung der einzelnen Arbeitsschritte erfolgt. Dadurch werden die innere Struktur und bestehende Zusammenhänge offengelegt, um den Zweck des Forschungsvorhabens zu sichern.

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14
Q

Was sind Gesetze?

A

deterministische, räumlich und zeitlich unbegrenzte Aussagen

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15
Q

Was ist en Explanans?

A

“das zu erklärende” - es besteht aus einem Gesetz und einer erfüllten Randbedingung

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16
Q

Was ist ein Explanandum?

A

der Satz, der das zu Erklärende beschreibt

17
Q

Was bedeutet der deduktiv-nomologische Ansatz?

A

Dass von einer allgemeinen Gesetzmäßigkeit der Einzelfall abgeleitet werden kann.

18
Q

Probleme des deduktiv-nomologischen Ansatzes 5AW

A
  1. Notwendigkeit einer allgemeinen Gesetzmäßigkeit
  2. sind Gesetze überhaupt hierarchisch angeordnet, oder ggf. komplexere Beziehungen vorhanden (Ringe, Netze)?
  3. sehr allgemeine Gesetze werden durch neue Phänomene gechallenged
  4. Einflussfaktor Zufall ?
  5. können hinreichende Gesetze eindeutig identifiziert werden?
19
Q

Warum kann nach dem deduktiv-nomologischen Erklärungsansatz eine empirische Gesetzesaussage niemals definitiv bewiesen werden?

A

Bei empirischen Daten sind nur folgende Schlussfolgerungen möglich: Wenn die empirischen Daten nicht mit den Gesetzmäßigkeiten übereinstimmen, wird die empirische Gesetzesaussage (Hypothese) widerlegt. Wenn dagegen die empirischen Daten mit der Gesetzmäßigkeit übereinstimmen, dann hat sich die Hypothese bewährt, jedoch nicht vollends (es existieren verschiedene Grade der Bewährung).

20
Q

Was bedeutet Induktion?

A

Induktion bedeutet vom Einzelfall auf allgemeine Gesetzmäßigkeiten zu schließen.

21
Q

Was ist ein empirisch-induktiver Erklärungsansatz?

A

Es wird von einem empirisch feststellbaren Phänomen ausgegangen um auf induktive Weise die dahinterstehenden Regeln bzw. Gesetzmäßigkeiten zu erschließen

22
Q

Was bedeutet Falsifikationismus?

A

bezweifelt, dass per Induktion die Erkenntnis wahrer Gesetze sichergestellt werden kann -> man kann nicht ausnahmslos auf eine universelle Regel von Einzelbeobachtungen schließen

23
Q

Beim empirisch-induktiven Erklärungsansatz wird, ausgehend von feststellbaren Phänomenen, eine erklärende Aussage abstrakter Art (Gesetz) gefunden. Wie könnten mithilfe dieser Methode die Präferenzen verschiedener Akteure für eine Partei ermittelt werden?

A

Es ist möglich, durch das beobachtete Verhalten direkt Rückschlüsse auf die Präferenz zu ziehen; des Weiteren erscheint es möglich, direkte Äußerungen zu untersuchen, wie beispielsweise durch Analyse von Dokumenten. Letztendlich ist es auch möglich, Experten nach ihrer Einschätzung der Parteipräferenz der Akteure zu befragen.

24
Q

Erklären Sie mithilfe des deduktiv-nomologischen Erklärungsansatzes: „Warum ist am
Tag X der Furtnerteich zugefroren?“

A

Aufstellung von Gesetzesaussagen

  • Wenn über mehrere Tage Temperaturen unter –10 Grad Celsius herrschen, frieren
    Seen zu.
  • An den acht Tagen vor Tag X betrug die Temperatur am Furtnerteich unter –10 Grad
    Celsius.
  • Deshalb war am Tag X der Furtnerteich zugefroren.
25
Erklären Sie mithilfe des deduktiv-nomologischen Erklärungsansatzes: „Warum ist es im Sommer wärmer als im Winter?“
Aufstellung von Gesetzesaussagen - Wenn die Sonne hoch am Himmel steht, gelangt mehr Wärme pro Fläche auf die Erde und dadurch wird es wärmer, als wenn sie niedrig steht. - Im Sommer steht die Sonne höher am Himmel als im Winter. - Deshalb ist es im Sommer wärmer als im Winter.
26
Erklären Sie, warum die folgenden Beispiele nicht dem deduktiv-nomologischen Erklärungsansatz entsprechen: a) Ich arbeite nicht hart. Wenn man hart arbeitet, verdient man viel Geld. Daher: Ich verdiene nicht viel Geld. b) Ich verdiene viel Geld. Wenn man hart arbeitet, verdient man viel Geld. Daher: Ich arbeite hart.
Antwort zu a) und b): Aus der Gesetzesaussage „Wenn man hart arbeitet, verdient man viel Geld“, kann nicht die Umkehrung der beiden Sätze erfolgen; es handelt sich hier um keinen logischen Schluss. Es wäre nur möglich zu folgern, dass: „Wenn man nicht viel Geld verdient, dann arbeitet man nicht hart.“