Longdrink Flashcards

1
Q

Pimm’s Cup

A

Glas: Pimm’s Cup/Weinglas
Technik: Build

Zutaten:

4 cl Pimm’s Cup No. 1 - 1
Fill Ginger Ale - 1

Garnitur: Gurke, Orange, Minze, Kirsche

Infos & Hintergründe:

Der Name des Drinks soll auf James Pimm (1798–1873) zurückgehen, einen Bauernsohn, der nach London ging, um mit Austern zu handeln. Er eröffnete ein Geschäft namens Pimm’s Oyster Warehouse. Dort soll er um 1840 erstmals als Begleitung zu den Austern einen House Cup, ein Mixgetränk auf Gin-Basis, serviert haben. Zu dieser Zeit war der Old Tom Gin, ein gesüßter Gin, in London populär.

Doch tatsächlich geht das Getränk auf Pimms Nachfolger Samuel Morey zurück, der es lediglich nach dem Namensgeber als Pimm’s Oyster Bar umfirmierte. Morey besaß seit 1860 nachweislich eine Lizenz für den Handel mit Alkohol. Zu dieser Zeit war es üblich, dass Händler hausgemachte Spirituosen zum Mixen ausschenkten und sie „Cups“ nannten (in Anlehnung an die Krüge oder Becher, in denen sie verkauft wurden). Pimm’s wechselte in den folgenden Jahren mehrmals den Besitzer, bis es der Weinhändler, Gastronom und Politiker Horatio David Davies kaufte. Er wurde 1897 Bürgermeister von London und machte Pimm’s No.1 populär. Ab wann der Pimm’s Cup auch außerhalb der Geschäfte seines Unternehmens verkauft wurde, ist nicht gesichert, wohl aber, dass das ursprüngliche Produkt Pimm’s No. 1 Gin enthielt und mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen verfeinert wurde. 1906 überführte Sir Horatio Davies Pimm’s in eine Art Kapitalgesellschaft und begann Pimm’s zu vermarkten. Der ursprüngliche Pimm’s No. 1 wurde um Pimm’s No. 2 (mit Whisky) und Pimm’s No. 3 (mit Brandy) ergänzt und war bald im gesamten Vereinigten Königreich und darüber hinaus im Britischen Empire bekannt.

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Q

Mint Julep

A

Glas: Julepbecher / Tumber
Technik: Build & Stir in Glass
Crushed Ice & Bourbon immer abwechselnd

Zutaten:
3 Stück. Minzzweige (leicht anpressen)
2 BL weißer Rohrzucker
1 splash Soda
auflösen
6 cl Bourbon

Garnitur: Minze

Infos & Hintergründe

Der Ursprung seines Namens liegt zeitlich und geografisch weit zurück: Der Begriff Julep leitet sich ab vom persischen Wort „Gul-ab“, aus den Worten „gol“ (= Blume) und „âb“ (= Wasser), was wörtlich „Blütenwasser“ bedeutet. Nachdem in der arabischen Welt lange vor Christi Geburt Blütenessenzen gewonnen wurden, „Rosenwasser“ sehr begehrt war und später in Latein zu „Juleb Rosatum“ übersetzt wurde, wurde irgendwann „Juleb“ mit „Rosenwasser“ gleichgesetzt. So fand „Juleb“ in seiner ursprünglichen Form den Weg in die Arzneibücher der Antike: Um einerseits die Einnahme bitterer Medizin schmackhafter und erträglicher zu machen und andererseits als eine Art Limonade zur Kühlung und Kräftigung zu dienen.

Im Mittelalter, während der Kreuzzüge, drang das Wort in die englische Sprache ein und mit den Engländern kam „Julep“ dann nach Nordamerika. Belegte Zeugnisse sprechen dort Ende 18. Jahrhunderts von einem „recreational drink“. Der erste typisch amerikanische Drink wird 1803 schriftlich in Virginia verortet und dort von dem englischen Seemann John Davis als morgendlicher Aufbaudrink benannt. Historisch betrachtet variierte die Spirituose allerdings mehrfach. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts handelte es sich um einen Rum-Drink. Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, der von 1775 bis 1783 wütete, wurde der Mint Julep wohl zum ersten Mal mit Whiskey zubereitet. Zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in den südlichen Staaten am liebsten Brandy, vermutlich Cognac aus dem verbündeten Frankreich, verwendet. Selbst Jerry Thomas nennt in seinem „Bartender‘s Guide“ 1862 bereits verschiedene Julep-Rezepte.

Ursprünglich waren die Juleps noch eine eigenständige Getränkegruppe, somit konnten die Juleps auch mit verschiedenen Spirituosen zubereitet werden. Senator Henry Clay sorgte 1850 immerhin dafür, dass der Mint Julep auch über die Grenzen der Südstaaten hinweg populär wurde. Er gab dem Barkeeper der Round Robin Bar des Willard Hotel in Washington DC. das Rezept für den Julep. Interessant ist hier bereits die Verwendung von Bourbon und dem Silberbecher. Senator Clay belässt in seinem Rezept die Minzblätter im Becher. Heute ist der Mint Julep nicht nur der Signature Drink der Round Robin Bar, sondern seit 1938 der offizielle Drink des traditionellen Kentucky Derby Galopprennens, das sich auch „Run for the Roses“ nennt und seit 1875 veranstaltet wird.

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Q

Sazerac

A

Glas: Tumbler / Nick & Nora
Technik: Sitr

Zutaten: 1 cl Absinth -> Glas avinieren (= ausschwenken) oder ins Glas sprühen
1 cl Rohrzuckersirup
3 dashes Peychaud Bitters /Creole Bitters
6 cl Cognac / Rye Whiskey

Garnitur: Zitronenzeste

Infos & Hintergründe

John B. Schiller war in New Orleans der lokale Vertreter der Weinbrandmarke Sazerac-de-Forge & Fils aus dem Cognac (Frankreich). 1859 eröffnete er das Sazerac Coffee House. 1870 übernahm Thomas H. Handy das Geschäft und benannte es in Sazerac House um. Christopher O’Reilly erwarb 1919 das Sazerac House und die Thomas Handy Company und änderte den Namen in Sazerac Company, die u.a. schon den Peychaud’s Bitters im Vertrieb hatte.

Ab 1843 gab man in New Orleans etwas Absinth in den Brandy Cocktail (Brandy = ursprüngliche Bezeichnung für Cognac), um das Glas zu „spülen“. Er wurde mit Brandy, Zucker, Absinth und Bitters zubereitet (zu dem Zeitpunkt noch Stoughton’s Bitters aus England). Diese Art der Zubereitung wurde in den 1870er Jahren als „Improved Cocktail“ bekannt, ab dieser Zeit teilweise mit dem örtlich populäreren Peychaud’s Bitters. Da sich zu dieser Zeit auf Grund der Reblauskrise eine Knappheit an französischem und europäischem Weinbrand abzeichnete, ebnete das dem amerikanischen Whiskey den Weg.

In den 1890er Jahren begannen einige Firmen erfolgreich damit, Cocktails fertig abgefüllt in Flaschen zu verkaufen. Die Eigentümer des Sazerac House erkannten ihre Chance und brachten ebenfalls verschiedene Cocktails in Flaschen auf den Markt: Darunter waren der Whiskey Cocktail, Manhattan Cocktail, Tom Gin Cocktail, Holland Gin Cocktail und der Vermouth Cocktail. Sie alle wurden unter dem Markennamen „Sazerac Cocktails“ vermarktet. Bis zur Prohibition gab es niemals einen abgefüllten Cocktail, der selbst Sazerac Cocktail hieß. Nach dem Ende der Prohibition, im Jahr 1933, begann die Sazerac Company wieder damit, Flaschencocktails zu vermarkten. Allerdings nicht, wie zuvor, verschiedene Cocktails unter der Markenbezeichnung Sazerac Cocktails, sondern nur einen Whiskey Cocktail, den man fortan Sazerac Cocktail nannte. Aufgrund der Tradition und der Herkunft des Namens darf er heutzutage auch mit einem Cognac zubereitet sein.

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4
Q

Side Car

A

Glas: Cocktailschale
Technik: Shake

Zutaten:
2 cl Brandy/Cognac - 1
2 cl Oragenlikör - 1
2 cl Zitronensaft - 2

Double Strain

Garnitur: -

Infos & Hintergründe

Der Sidecar wurde erstmals 1922 im Buch „Cocktails-How to Mix Them“ von Robert Vermiere erwähnt, einem aus Belgien stammenden Barmann, der zu dieser Zeit in London tätig war. Die Urheberschaft des Drinks ist nicht verlässlich überliefert, auch wenn während der 1920er in diversen Barbüchern mehrere Namen fallen. So werden gemeinhin der Londoner Bartender Malachy „Pat“ McGarry, Harry McElhone (Harry’s New York Bar) oder auch Frank Meier, der Senior-Barkeeper des Ritz in Paris, als Erfinder geführt, wobei es jeweils Argumente gibt, die gegen die einzelnen Protagonisten sprechen.

Erwähnenswert sind an dieser Stelle sicherlich noch zwei verbreitete Anekdoten zum Namen des Cocktails. Gern wird berichtet, der Sidecar sei von einem durch einen Unfall an seinem Seitenwagen verwirrten französischen Barkeeper erfunden worden, der versehentlich Cognac, Cointreau und Zitronensaft zusammenmischte. Eine andere berichtet von einem Hauptmann, der während des 1. Weltkrieges in Paris regelmäßig im Seitenwagen eines Motorrads zu einem Bistro gefahren wurde. Dort habe man ihm einen Drink ausgeschenkt, der nach diesem Gefährt benannt wurde. Allerdings ist erwiesen, dass dieser Drink aus 6-7 Zutaten bestand, also nicht nur aus Cognac, Cointreau und Zitronensaft, wie 1922 bei Robert Vermiere zu lesen war. Vermiere behauptet in seinem Werk, dass ein Drink namens Sidecar mit zu gleichen Teilen Cognac, Cointreau und Zitronensaft schon länger in Frankreich populär war.

Da der Beiwagen 1903 in Frankreich als Patent angemeldet wurde liegt es nahe, dass der gleichnamige Drink ebenfalls französische Wurzeln hat.

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5
Q

Raffles Singapore Sling

A

Glas: Fancy
Technik: Shake
Zutaten:

4 cl Gin - 1, 2
2 cl Limettensaft - 1
2 cl Cherry Brandy - 2
1 cl Orangenlikör - 3
1 cl DOM Bénédictine (darf) - 3
1 cl Grenadine - 4
8 cl Ananassaft - 4
1 dash Angostura Bitters - 5

Garnitur: Ananas & Kirsche

Infos & Hintergründe

Anfang des 19. Jahrhunderts war ein Sling ein Drink aus Spirituose, Wasser, Zucker und Muskatnuss. Fügte man Bitters hinzu, war es ein „Bittered Sling“ und ließ man dann im „Bittered Sling“ die Muskatnuss weg, wurde daraus der „Cocktail“.

Sir Stamford Raffles gründete im Namen der East India Company im Gebiet des heutigen südlichen Singapurs einen Handelsposten. Jahre später ging die gesamte Insel in den Besitz der britischen Regierung über und Singapur wurde Teil der Straits Settlements (britische Kronkolonien in Südostasien) und 1836 deren Hauptstadt.

Irgendwann zwischen 1899 und 1915 erfindet der chinesische Bartender Ngiam Tong Boon einen Drink namens Straits Sling in der Bar des Raffles Hotels. Schon der hat wenig mit den klassischen Slings zu tun und fügt zu Gin noch Dom Benedictine, Cherry Brandy, Zitronensaft, Bitters und Soda dazu. Ob der Straits Sling wirklich der Urvater des Singapore Sling ist und ob beide wirklich auf Boon zurückzuführen sind, bleibt ungeklärt. Das Raffles Hotel schreibt sich den Drink bis heute auf die Fahne und wirbt damit. Ob die Geschichte der heute touristisch geprägten Bar stimmt, ist zweifelhaft; ebenso, wie das dort propagierte Original-Rezept. Verlässliche Unterlagen gingen vermutlich im 2. Weltkrieg (Besetzung durch die Japaner) verloren. Ab den 70er Jahren wurde der Singapore Sling im Raffles Hotel mit Ananas-, Limettensaft und Grenadine im populären Tiki-Style neu interpretiert.

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