Preisniveaustabilität Flashcards Preview

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Flashcards in Preisniveaustabilität Deck (25)
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1
Q

3 Strategien um Preiststabilität zu erreichen:

A

Orientierung am Wechselkurs
Orientierung an der Geldmenge
Orientierung an der Inflation

2
Q

3 Strategien um Preiststabilität zu erreichen:

Orientierung am Wechselkurs:

A
  • Geldpolitik früher primär auf Wechselkursziele ausgerichtet
  • Bestimmung der Wechselkurse durch Marktkräfte = flexible Wechselkurssysteme
  • Wechselkursschwankungen grundsätzlich weder gut noch schlecht, entscheidend ist die Perspektive (Konsument oder Exportunternehmen, bei Export am Besten eigene schwache Währung)
3
Q

3 Strategien um Preiststabilität zu erreichen:

Orientierung am Wechselkurs:

Verschieden Abweichungen von der Marktpreisbildung:

3 Stufen

A
  • Stufe 1: Eingriffe der Notenbanken in den Devisenmarkt (hohe Kosten!)
  • Stufe 2: Fixierung Wechselkurse durch gegenseitige Verpflichtung der Notenbanken
    - Internationaler Goldstandard (1871-1914) (nur drucken, was an Gold hinterlegt werden kann, ab Krieg wurde dann mehr Geld gedruckt)
    - Bretton-Woods-System (1944-1973) (Wechselkurs auf Dollar und Dollar auf Gold fixiert, bis Waffenstillstand USA, weniger Ausgaben)
    - Europäisches Wärhungssystem (1979-1999) (Kurs fixieren wegen Planungsrisiko bei Exporten)
  • Stufe 3: Verschmelzen von Währungen zu einer neuen Währung (bsp. Euro, eigentlich wäre auch einheitlich WR- und Sozialpolitik dazu notwendig)
4
Q

3 Strategien um Preiststabilität zu erreichen:

Orientierung an der Geldmenge

Grundidee

A
  • kein direkter Einfluss der Notenbank auf Preisstabilität, aber auf Geldmenge (mit Verzögerung auf auf die Inflation=
  • Nach dem monetaristischen Konzept: Geldnachfrage langfristig stabil = Inflation immer durch Überangebot an Geld verursacht
5
Q

3 Strategien um Preiststabilität zu erreichen:

Orientierung an der Geldmenge

Problem:

A
  • Vorraussetzung: Umlaufgeschwindigkeit relativ konstant
  • 1980er: Innovationen an Finanzmärkten
    - stark veränderte Geldnachfrage
    - schwankende Umlaufgeschwindigkeit
  • Resultat: Häufige Verfehlung der Geldmengenziele durch Deutsche Bundesbank
6
Q

3 Strategien um Preiststabilität zu erreichen:

Orientierung an der Inflation

Grundidee;

A

Direktes Anpeilen eines Inflationsziels

  • Kommuniziert durch Leitzins
  • Instrument: Geldmengensteuerung
  • International immer dominanter Ansatz
7
Q

3 Strategien um Preiststabilität zu erreichen:

Orientierung an der Inflation

Bsp. Euroraum

A

Ziel: Inflationsrate mittelfristig möglichst nahe an 2%

kurzfristige Abweichungen nach ökonomischen Schocks akzeptiert

8
Q

Geldschöpfung der EZB durch Offenmarktpolitik:

zeichne

A

ZF. S. 9

9
Q

Entwicklung der Euro-Geldmenge M3

A

2000-2010 fast Verdoppelung, von 5.027 Mrd. auf 9.527 Mrd. Euro

2010 bis 2018 nur etwas über 2.000 Mrd Anstieg

10
Q

Entwicklung des EZB-Leitzinssatzes

A

Anfang: 2,71% 1999

Spitzen 2001 mit 4,28 und 2008 mit 3,88 danach Abfall bis 0%

11
Q

Warum ist Preisniveaustabilität wichtig?

Bedrohung der Stabilität von 2 Seiten:

A

Inflation:

  • Anhaltendes Steigen des Preisniveaus
  • Sinkende Kaufkraft der Konsumenten bei gleichbleibenden Löhnen

Deflation:

  • Anhaltendes Sinken des Preisniveaus
  • Meist von einer schweren Rezession begleitet
  • Schlimmer als Inflation, da schwieriger zu bekämpfen (Kopfsache, Geld zusammen halten)
12
Q

Arten von Inflation

A
Nachfrageinflation/ konjunkturelle Inflation:
   - Staatsausgaben
   - Konsumnachfrage
   - Investitionsnachfrage
   - Exporte
>>> Restriktive Geld und Fiskalpolitik

Geldmengeninflation:
- Erhöhung der Geldmenge bei gleichbleibendem Warenangebot
»> Beschränkung Geldmengenwachstum, Zinspolitik

13
Q

Kosten einer moderaten Inflation (!)

5

A
  • Transaktionskosten
  • Kosten aufgrund der Verzerrung der realtiven Preise
  • Kosten für die Kreditgeber
  • Kosten der Unsicherheit (über den weiteren Verlauf)
  • Kosten wegen der kalten Progression
14
Q

Kosten einer moderaten Inflation (!)

(5)

  • Transaktionskosten
A

Bankgebühren (Abhebungen, Gebühren)

Preisänderungskosten (Umstecken von Etiketten,…)

Flucht in Sachwerte (Immobilien, Gold)

Opportunitätskosten

15
Q

Kosten einer moderaten Inflation (!)

(5)

  • Kosten aufgrund der Verzerrung der relativen Preise
A

Allokation verzerrt, nicht mehr effektiv durch unterschiedlich schnelle Preisanpassungen, d.h. das Geld fließt nicht mehr in die empfehlenswerten Bereiche

16
Q

Kosten einer moderaten Inflation (!)

(5)

  • Kosten für die Kreditgeber
A

Vom Geldgeber weniger Wert im realen Bereich (gut für Kreditnehmer)

17
Q

Kosten einer moderaten Inflation (!)

(5)

  • Kosten der Unsicherheit (über den weiteren Verlauf)
A

Zinsen wegen Risiko höher (die Zinsen des Verkäufers)

18
Q

Kosten einer moderaten Inflation (!)

(5)

  • Kosten wegen der kalten Progression
A

Wenn Preise und Löhne um 5% steigen wegen der Inflation, so bleibt die Kaufkraft bei +/- 0%

aber man rutscht in höhere Steuerklasse und hat so ein höheres Steueraufkommen, obgleich keine Kaufkrafterhöhung stattgefunden hat

somit sinkt das Realeinkommen

19
Q

Inflationsraten in Deutschland/ USA/ EU-Durchschnitt

A

USA historisch immer etwas höher, Deutschland niedriger als EU Durchschnitt

Reboundeffekt nach Finanzkrise, da Vergleich zum Vorjahr bei 2009

20
Q

Kosten einer Hyper-Inflation

am Beispiel DTL 1923 und

Folgen

A

Hyperinflation (>50% pro Monat) ist selbstverstärkend und wirtschaftlich verheerend

Beispiel: Deutsche Hyperinflation 1923

  • Rasante Geldentwertung
  • Zusammenbruch der Wirtschaft/ des Bankensystems
  • Waren gehortet anstatt verkauft
  • Löhne täglich ausbezahlt
  • Parallelwährungen wie Zigaretten

Folgen:

  • Enteignung der Sparer
  • Verarmung der Mittelschicht
  • Vertrauensverlust der Weimarer Republik
21
Q

Folgen einer Deflation

Phänomen und Ursachen:

A

Phänomen: Sinkende Nachfrage bei gleichbleibendem Güterangebot

Ursachen:
- Konjunktureller Abschwung > Investitionszurückhaltung der Unternehmen und Konsumzurückhaltung der Menschen

  • Lohndeflation (Lohn-Preis-Spirale) = Selbstverstärkender Prozess (mit gewisser Verzögerung)
  • Vermögensdeflation nach Platzen von Spekulationsblasen
  • Politik = starke Kürzung der Staatsausgaben = Nachfragelücke
22
Q

Folgen einer Deflation

Folgen:

A
  • Schwere Rezession
  • Entwertung des Sachvermögens
  • Begünstigung der Gläubiger/ Benachteiligung der Schuldner
    (da man 100% Kredit aufnimmt, der aber mehr wird, weil jede Monatsrate höher wird, da man mit 1000 Euro immer mehr kaufen kann, morgen ist es ja günstiger)
  • Wirtschaftspolitische Problematik: Selbstverstärkende Wirkung
  • Wirtschaftspolitische Handlungsoptionen:
    - Reduktion Zinsen (expansive Geldpolitik) (bei langfristiger Deflationserwartung wirkungslos)
    - Helikoptergeld (von Banken wird Geld an Bevölkerung überwiesen, sodass konsumiert wird = künstliche Nachfrage)
23
Q

Probleme einer Deflation am Beispiel Japan (1990er bis heute)
Ausgangslage:

A
  • Bis 1989 Aufstieg zur zweitgrößten Wirtschaft der Welt
  • Rekordkurse an Tokioter Börse Aktienindex
  • Extrem hohe Immobilienpreise
24
Q

Probleme einer Deflation am Beispiel Japan (1990er bis heute)
Entstehung Deflation

A
  • Ab 1962 Rezession > Unternehmensinsolvenzen > gesamtes Bankensystem in Schieflage > Einschränkung Kreditvergabe
  • Parallel drastischer Rückgang Konsum durch Privatpersonen
25
Q

Probleme einer Deflation am Beispiel Japan (1990er bis heute)
Maßnahmen Regierung und Wirkung:

A

Maßnahmen Regierung:

  • Bank of Japan = Leitzinssatz schrittweise von 6 auf 0,75%
  • Gigantisches Investitionsprogramm (Straßen, Brücken, Gebäude)
  • Hohe Verschuldung (1991: 70% des BIP, 2017: 239%)
  • 2016: Helikoptergeld (nur 150 Euro für ärmere Bürger, hat nicht geklappt)

Wirkung:

  • Wachstumsraten seit 1992 auf niedrigem Niveau
  • Zunahme strukturelle AL