Übungsfragen Flashcards
(46 cards)
Was ist der Unterschied zwischen Furcht und Angst?
Fear:
“a primitive alarm in response to present danger,
characterized by strong arousal and action tendencies”
Anxiety:
“a future-oriented emotion, characterized by
perceptions of uncontrollability and unpredictability over potentially aversive events and a rapid shift in at
tention to the focus of potentially dangerous events or one’s own affective response to these events” (Barlow, 2002)
Wodurch lassen sich „true alarms“und „false alarms“ nach Barlow unterscheiden?
True alarm: Furchtreaktion auf tatsächliche Bedrohung
False alarm: Furchtreaktion, obwohl keine Bedrohung
vorliegt
Welche Besonderheiten gibt es bei der Blut-Spritzen- Verletzungsphobie?
Eigenes Reaktionsmuster auf Konfrontation mit Stimulus
I) Biphasische Reaktion
− Anstieg von Herzrate und Blutdruck (einige Sekunden bis Minuten)
− Plötzlicher Blutdruckabfall (kann zu Ohnmacht führen)
Welche Mechanismen sind Teil des Three-Pathway-
Modells von Rachman?
Entstehung von Angststörungen:
• Klassische Konditionierung
• Modelllernen
• Instruktionslernen
Führen Panikattacken zu physiologischen Reaktionen?
-> Zusatzliteratur
- grundsätzlich ja, aber bei 40% der Patienten nicht (S. 2)
- es wird häufiger arrhythmischer Puls angegeben, obwohl dieser nicht arrhythmisch ist (S. 2)
- Panikattacken ohne physiologische Beteiligung reflektieren möglicherweise eher antizipatorische Befürchtungen als wirkliche Panikattacken
Wie unterscheiden Sie nächtliche Panikattacken von Alpträumen?
-> Zusatzliteratur
> Direkt aus dem Schlaf heraus Panikattacken und nicht erst nach einer wachen Phase (S. 2)
Werden auch von 3-5 % der Normalbevölkerung erlebt
Welche Unterschiede gibt es in den klinischen und
epidemiologischen Daten bei P&A?
Klinisch nahezu immer Panikstörung vor der Entwicklung einer Agoraphobie; epidemiologisch auch Agoraphobie allein (ca. 1%, S. 4)
Anhand welchen Phänomens kann man Panikstörungen von anderen Angststörungen unterscheiden?
-> Zusatzliteratur
Fear of fear (S. 6, S. 8)
Sind Einzel- oder Gruppenbehandlungen bei P&A effektiver?
-> Zusatzliteratur
Nur geringe Überlegenheit der Einzeltherapie (S. 11)
Beschreiben Sie zwei Probleme der Zweifaktorentheorie nach Mowrer (1947)?
- Selektivität von Phobien (Warum sind Spinnenphobien häufig, aber Messerphobien sehr selten?)
- Äquipotenzialität von Reizen für klassische Konditionierung nicht gegeben
- „Neurotisches Paradox“: Warum findet trotz wiederholter Konfrontation mit dem CS keine Extinktion statt?
- Phobiker erinnern selten traumatische Erfahrungen mit CS-US-Koppelung
- Klinische Beispiele für andere Formen des Angsterwerbs (z.B. Information)
Was versteht man unter Angstsensitivität?
ÄTIOLGOIE - VULNERABILITÄT
> Genetische Faktoren
> Neurotizismus
-> ANGSTSENSITIVITÄT
… Überzeugung, dass Angst und damit
assoziierte körperliche Symptome zu schädigenden Konsequenzen führen („Angst vor der Angst“)
> Krankheitserfahrungen in der Kindheit
> Interozeptive Aufmerksamkeit und/oder erhöhte
Interozeptionsfähigkeit (Ehlers & Breuer, 1992)
> Behavioral Inhibition:
… zurückgezogenes und schüchternes
Verhalten als Risikofaktor für Angststörungen
Beschreiben Sie das Modell der Panikattacken nach
Margraf & Schneider!
Interne/externe Stressoren (ja/nein)
- > Physiol./kogn. Veränderungen (ja/nein)
- > Wahrnehmung? (ja/nein)
- > Assoziation mit Gefahr? (ja/nein)
- > Angst/Panik (ja/nein)
beeinflussende Faktoren:
> situative Faktoren
> individuelle Prädispositionen
zwei Wege:
- positive Rückkopplung (ja!): schnell
- negative Rückkopplung (nein)/erfolgreiche Bewältigung: langsam
Welche Arten der Expositionsbehandlung kennen Sie?
- Exposition in vivo
- Exposition in sensu
- Exposition in der virtuellen Realität
- Cue Exposure
Nennen Sie die wichtigsten Grundprinzipien bei der
Exposition in vivo
Prinzip
• Konfrontation mit gefürchtetem Reiz/ gefürchteter
Situation
• Unterbindung von Vermeidung und Sicherheitsverhalten (Reaktionsverhinderung)
• Lang anhaltend und wiederholt durchgeführt
Bei welchen Störungen ist Exposition in vivo indiziert?
Effektive Behandlung für • spezifische Phobien • Panikstörung & Agoraphobie • soziale Phobie • Zwangsstörung
Teil effektiver Behandlungsansätze bei
• PTBS
• GAS
In internationalen Behandlungsrichtlinien übereinstimmend als „first-line treatment“ empfohlen.
Soziale Phobie (Zusatzliteratur)
In welchen Lebensbereichen kommt es typischerweise zu Einschränkungen?
„career, academic, and general social functioning“
Soziale Phobie (Zusatzliteratur)
Welche Störung tritt bei Komorbidität zuerst auf?
> > häufige komorbide Störungen
… andere Angststörungen, Depression und Abhängigkeit
> > typischerweise tritt die soziale Phobie zuerst auf
Soziale Phobie (-> Zusatzliteratur)
Was ist der Unterschied zwischen generalisierter
Sozialer Phobie und unsicher-vermeidender Persönlichkeitsstörung?
> > Viele Symptome überlappen sich; „social inhibition, feelings of inadequacy, and hypersensitivity to negative evaluation“;
-> längere Behandlung erforderlich
Soziale Phobie (-> Zusatzliteratur)
Was versteht man unter „in-session exposure?“
Expositionsübungen im Therapieraum
Soziale Phobie (-> Zusatzliteratur)
Wie schätzen Sie die Wirksamkeit der Gruppentherapie bei sozialer Phobie ein?
Gleich wirksam wie Einzelsitzungen, Vorteil durch Gruppensetting
Wie unterscheidet sich die die generalisierte von der nicht-generalisierten Sozialen Phobie?
??
Nennen Sie drei wichtige Aufrechterhaltungsfaktoren der Sozialen Phobie.
- Negative Schemata/ Grundüberzeugungen bzgl.
… der eigenen Person (inkompetent, nicht liebenswert, andersartig)
… sozialer Situationen (andere sind bedrohlich, Umwelt erwartet Perfektionismus) - Negative antizipatorische Verarbeitung:
Antizipation eines negativen Verlaufs der sozialen
Interaktion - Post-event processing:
… grüblerische Verarbeitung vergangener sozialer Interaktionen - Negative mentale Repräsentationen des Selbst
(vgl. Clark & Wells, 1995) - Maladaptive Copingstrategien zur Unterdrückung der Angst und/oder zur Abwendung wahrgenommener Gefahr
(Vermeidung- & Sicherheitsverhalten) - Interner Aufmerksamkeitsfokus in sozialen Situationen (v.a. Angstsymptome)
- Verzerrungen der Informationsverarbeitung:
… Aufmerksamkeitsbias:
erhöhte Aufmerksamkeitslenkung auf
Information bzgl. sozialer Bedrohung
… Interpretationsbias:
Interpretation mehrdeutiger Informationen
im Sinne sozialer Gefahr
… Erinnerungsbias:
verstärkte Erinnerung negativer sozialer
Erlebnisse
Was sind Besonderheiten der Therapie der Sozialen
Phobie
Grundproblem: Patienten fürchten die negative Bewertung durch andere
→ als Expositionsübung schlecht realisierbar
> > Patienten tolerieren Angstsymptome nicht, weil diese zu negativer Bewertung führen könnten (nicht wegen der Symptome an für sich)
> > Patienten müssen folglich lernen, dass
… sie in der Lage sind soziale Situationen zu meistern ohne negativ bewertet zu werden
… die Folgen einer negativen Bewertung bzw. der Entdeckung persönlicher Mängel nicht schwerwiegend sind
… die Standards der Gesellschaft anders sind, als von den Patienten vermutet wird
→ Verhaltensexperimente, kognitive Verfahren & ggf. Exposition
Zwangsstörungen (-> Zusatzliteratur)
Wie häufig sind Zwangsstörungen mit ausschließlich
Zwangsgedanken?
2% (S. 165)