Vorlesung 2 Flashcards

1
Q

Beschreiben Sie grob die Arealbildung.

A
  • Ergebnis der Summierung einzelner Ausbreitungsschritte.
  • Fernausbreitung
    • Eroberung des Raums, erzeugt Arealgestalt (geographischer Umriss des Areals).
  • Nahausbreitung bewirkt Arealfüllung (Besetzung möglichst aller potenziellen Wuchsorte darin).
  • Schnelligkeit der Arealbildung hängt ab von der Ausbreitungsgeschwindigkeit.
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2
Q

Nennen Sie 4 Faktoren, die die Ausbreitungsgeschwindigkeit bedingen.

A
  1. Diasporenmenge („Diasporenregen“: regelmäßiges Ankommen von Diasporen in größerer Zahl und über längere Zeit hinweg),
  2. Transportart (bestimmt Ausmaß und Reichweite des Diasporenregens),
  3. edaphisch-biotische Standortsamplitude (je weiter Standortsamplitude, umso größer Zahl der besiedelbaren Wuchsorte),
  4. Blühreifealter (erstmalige Erzeugung von Diasporen durch die neue Generation nach erfolgreicher Ansiedelung; entscheidet darüber, wann der nächste Ausbreitungsschritt erfolgen kann).
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3
Q

Beschreiben Sie, wie vermutlich die pazifischen Inselgruppen besiedelt wurden.

A

Vermutliche prozentuale Beteiligung der wichtigsten Transportarten bei der Einwanderung derjenigen Spermatophyten-Sippen, die die Vorfahren der heutigen idiochoren Floren bildeten.

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4
Q

Ausbreitungsgeschwindigkeit

Beschreiben Sie die Wiederbesiedlung Mitteleuropas nach der Eiszeit und in dem Zusammenhang Ausbreitungssprünge.

A
  • Wiederbesiedelung Mitteleuropas nach der Eiszeit durch Baumarten:
  • aus der Entfernung der Refugien und der Zeit bis zum Eintreffen in Mitteleuropa lässt sich durchschnittliche Wandergeschwindigkeit errechnen.
  • Wandergeschwindigkeit × Blühreifealter = Ausbreitungssprung
    Errechnete Ausbreitungssprünge stimmen mit tatsächlichen Beobachtungen gut überein.
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5
Q

Ausbreitungsgeschwindigkeit

Beschreiben Sie die Ermittlung der Ausbreitungsgeschwindigkeit.

A
  • Wandergeschwindigkeit × Blühreifealter = Ausbreitungssprung
  • Ermittlung tatsächlicher Ausbreitungsgeschwindigkeit schwierig:
    • Corydalis cava: vermutlich zu Beginn der Buchenzeit wieder in Mitteleuropa präsent
    • → benötigte 9500 Jahre zur Rückkehr aus seinem ca. 1500 km
      entfernten Refugium,
    • → Wandergeschwindigkeit ca. 150 m/Jahr.
    • Blühreifealter 3 Jahre → Ausbreitungssprünge ca. 450 m.
    • aber: Myrmekochorie → beobachteter Transport nur 15 (-70) m.
      Offenbar Ausbreitung nicht allein durch „typische“ Transportmittel erreicht
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6
Q

Beschreiben Sie das Potenzielles Areal.

A
  • hat großklimatisch bedingte Grenzen
  • nicht alle Teile werden besiedelt:
    • Verbreitungsschranken, z. B. geomorphologisch (Meere, Gebirge)
    • Ansiedlungshindernisse, z. B. edaphisch, biotisch, meso/mikroklimatisch
    • → reales Areal ist im Normalfall kleiner als das potenzielle Areal
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7
Q

Malen Sie eine Skizze zum Potenziellen Areal, Ausbreitung und Arealgrenzen einer neu entstandenen Pflanzensippe.

A
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8
Q

Veränderung des Areals

Beschreiben Sie Änderungen der Geomorphologie.

A
  • erfordern lange Zeiträume, die die „Lebensdauer“ von Pflanzenarten meist überschreiten
  • Folgen meist an den Arealen von Sippen höheren Ranges (ab Gattungen aufwärts) zu erkennen
  • Bildung neuer Arten durch Entwicklung neuer Extremstandorte (z.B. Gebirgsbildung) und Auseinanderentwicklung vorher einheitlicher Sippen infolge Arealaufspaltung (z.B. Kontinentalverschiebung)
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9
Q

Veränderung des Areals

Beschreiben Sie Änderungen des Klimas und deren Wirkung auf das Areal.

A
  • können in relativ kurzer Zeit vor sich gehen,
  • veranlassen die Pflanzen zu aktiven Reaktionen (Wanderungen),
  • mit dem Klima ändert sich das potenzielle Areal.
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10
Q

Beschreiben Sie die potenziellen und realen Änderungen des Areals.

A
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11
Q

Areale und Floren

Beschreiben Sie die Begriffe “Areal” und “Flora” und die dazugehörige Arealkunde.

A
  • Arealkunde (Chorologie): Feststellung und theoretische Analyse von Arealen und Floren
    • Areal → Summe aller Wuchsorte der einzelnen Sippe (Vergleich von Arealen → Arealtypen).
    • Gebietsflora → Summe aller Sippen in einem bestimmten Gebiet (Vergleich von Gebietsfloren → natürliche Florengebiete).
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12
Q

Nennen Sie Methoden der Inventarisierung und Darstellung.

A
  • Kartierung: Gebiet wird in normierte Grundfelder eingeteilt und für jedes Grundfeld vollständige Gebietsflora erstellt.
  • Verbreitungskarten: Vorkommen je Grundfeld als Punkt markiert; alle Verbreitungskarten einer Region zu Florenatlas zusammengefasst.
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13
Q

Methoden der Inventarisierung und Darstellung

Nennen und beschreiben Sie vers. Landkarten.

A
  • Punktkarte:
    • Arealgestalt: alle Fundorte einer Sippe in eine topographische
      Karte eingetragen
  • Umrisskarte:
    • durch Punkte angedeutetes Gebiet kann durch Arealgrenze umrahmt werden
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14
Q

Areale

Umreißen Sie grob Areale

A
  • Größe und Gestalt von Arealen sehr unterschiedlich.
  • Areal umso größer, je höher der tax. Rang der Sippe ist.
  • Kosmopoliten auf allen Kontinenten vertreten.
  • Kleinste Areale von nur wenigen km2
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15
Q

Nennen und beschreiben Sie zwei Arealgestalte.

A

geschlossen:

  • Lücken zwischen Wuchsorten so klein, dass sie mit normalen Ausbreitungssprüngen überbrückt werden können.

disjunkt:

  • Areal aus mehreren Teilen, die mit normalen Ausbreitungssprüngen nicht überbrückt werden können. (z.B. Verbreitung von Magnoliaceae)
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16
Q

Beschreiben Sie die Entstehung disjunkter Areale.

A
  • Auftreten anormal großer Ausbreitungssprünge (selten);
  • Zerschlagung eines ehemals geschlossenen Areals infolge Änderung der Umweltbedingungen (häufigster Fall; z. B. Eiszeitfolgen).
  • Reliktareale:
    • räumlich sehr klein (viel kleiner als frühere Verbreitung und als potenzielles Areal).
    • Beispiele für Reliktsippen:
      • Aesculus hippocastanum (Sapindaceae, disjunkt)
      • Haberlea rhodopensis (Gesneriaceae, nicht disjunkt).
  • Vikariierende Sippen:
    • nahe verwandte Sippen, die nach Zerschlagung des Gesamtareals einer einheitlichen Sippe in den isolierten Teilarealen entstanden und dort jeweils vergleichbare ökologisch-soziologische Positionen einnehmen
      (geographische Vikarianz).
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17
Q

Definieren Sie Endemismus.

A
  • Im weiten Sinne: eine Sippe kommt nur in einem bestimmten geographisch definierten Gebiet vor
    • (Fagus sylvatica in Europa endemisch, die Gattung Fagus auf der Nordhalbkugel).
  • Im engen Sinne: eine Sippe hat ein räumlich sehr kleines Areal (unter 75000 km2 Größe: Lokalendemit).
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18
Q

Nennen und beschreiben Sie zwei Arten von Endemiten.

A
  • Relikendemit (Paläoendemit)
    • heutiges Verbreitungsgebiet letzter Rest eines einst viel ausgedehnteren (z. B. Ginkgo).
  • Progressiver Endemit (Neoendemit):
    • neu entstandene erdgeschichtlich junge Sippe, die noch keine Gelegenheit hatte, ihr potenzielles Areal auszufüllen.
    • Beide besonders auf Inseln oder isolierten Gebirgsstöcken
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19
Q

Beschreiben Sie die Lage von Arealen im dreidimensionalen Raum.

A
  • Zonale Areale (die N-/O-/S-/W-Grenzen liegen im Tiefland),
  • Etageale Areale bzw. -teile: in höheren Lagen von Gebirgen
    • → haben eine Höhenuntergrenze.
  • Zwischen beiden sind Übergänge möglich.
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20
Q

Beschreiben Sie die Gliederung der Erde in Natürliche Florengebiete.

A
  • Erde durch Vergleich der verschiedenen Gebietsfloren in natürliche Florengebiete eingeteilt.
  • hierarchische Gliederung:
    • Florenreiche
    • Florenregionen
    • Florenprovinzen
  • Abgrenzung von Florengebieten nach 3 Kriterien:
    • empirisch nach Arealen von als “typisch” angesehenen Sippen,
    • florenstatistisch (quantitativer Vergleich von Floreninventaren),
    • vegetationskundlich (qualitative Wertung der Sippen nach ihrer Bedeutung in der Vegetation).
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21
Q

Beschreiben Sie den Florenkontrast.

A
  • Ermittlung zahlenmäßiger Unterschiede der Sippen zweier Florengebiete
    • Summe a+b aus den Arten a, die im Florengebiet A vorhanden sind und im Florengebiet B fehlen, und den Arten b, die im Florengebiet B vorhanden sind und im Florengebiet A fehlen
22
Q

Natürliche Florengebiete

Beschreiben Sie das Florengefälle.

A
  • Ermittlung des Florenkontrasts für größere Teile der Erdoberfläche (z. B. alle 100 km).
  • An den Grenzen der Florengebiete ist Florengefälle steil, innerhalb eines einheitlichen Florengebiets fehlt es.
23
Q

Beschreiben Sie Florenelemente.

A

Art oder Artengruppe einer Flora, nach bestimmten Gesichtspunkten
zusammengefasst:

  • Geoelemente (geographische Florenelemente): haben (nahezu) gleiche heutige Verbreitung (mitteleuropäische, mediterrane, pontische…),
  • Chronoelemente (historische Florenelemente): Sippen mit gleicher Entstehungszeit (frühtertiäre, spättertiäre, quartäre…),
  • Geno-Elemente (genetische Florenelemente): Sippen mit gemeinsamem Entstehungsgebiet und phylogenetisch gleichen Wurzeln,
  • Migroelemente: Sippen, die auf demselben Weg oder aus derselben Richtung in ein Gebiet eingewandert sind.
  • Ökoelemente: Sippen ähnlicher Lebensweise und ähnlicher ökologischer Ansprüche (z. B. krautige Frühjahrsblüher der feuchten Laubwälder),
  • Coenoelemente: Sippen, denen die Bindung an eine bestimmte Pflanzengesellschaft gemeinsam ist (Charakterpflanzen).
24
Q

Florenelemente

Beschreiben Sie die 6 Kategorien von Florenelementen.

A

Nach dem Grad ihrer Bindung an Florengebiete (FG) 6 Kategorien von
Florenelementen:

  1. enge Charakterelemente (auf 1 FG beschränkt)
    1. Gutes Charakterelement (Arealgrenzen mit denen des FG übereinstimmend)
    2. Charakterelement einer Untereinheit (diese klimaökologisch charakterisiert)
    3. Endemitisches Element (Areal sehr klein, meist nicht klimaökologisch deutbar)
  2. Weites Charakterelement (auf bestimmte, klimaökol. charakterisierte Teile anderer FG übergreifend)
  3. Differenzial-Element (im Sinne von 2. aus anderen FG übergreifend)
  4. Extrazonales Element (Auslieger von 1, sporadisch an Sonderstandorten in anderem FG auftretend)
  5. Plurizonales Element (über mehrere FG verbreitet)
  6. Azonales Element (nicht erkennbar an FG gebunden)
25
Beschreiben Sie die Arealtypen nach Hermann Meusel.
* Weltweite Gliederung auf Grund ökologischer und biogeographischer Kriterien. * 3 zugrunde liegende Merkmale: * Zonalität * Ozeanität * Höhenstufenbindung * In Mitteleuropa gut bewährt, außerhalb Europas aber nur eingeschränkt brauchbar
26
Arealtypen nach H. Meusel Organisieren Ozeanität bzw. Kontinentalität.
ozeanisch: * ausgeglichenes Klima * geringere Winterkälte * lange Übergangszeiten * kaum Spätfrost * kühle Sommer * höhere Niederschläge kontinental: * Temperaturen extremer * kalte Winter * kurze Übergangszeiten * Spätfrostgefährdung * heiße Sommer * geringere Niederschläge, * vor allem im Sommer * Ozeanität und Kontinentalität sind unabhängig von der geographischen Breite.
27
Arealtypen nach H. Meusel Beschreiben Sie Ozeanität.
* Abstufung von hochozeanisch bis extrem kontinental. * Objektive Grenze zwischen ozeanischen und kontinentalen Klimaten existiert nicht! * c1-2(-3)-Arten zeigen ozeanischen Einfluss an, c2-3- und c2-4-Arten sind subozeanisch, Arten mit europ. Westgrenze in c3 und c4 sind subkontinental bzw. kontinental.
28
Arealtypen nach H. Meusel Höhenstufen
Arten werden nach ihrer Höhenverbreitung bezeichnet als * planar (plan) - in der Tiefebene wachsend, * kollin (co) – in der Ebene, aber mit variierendem Kleinrelief, * montan (mo) – in unserem Gebiet Buchen-Fichten-Stufe, * subalpin (salp) – Krummholz-Stufe, * alpin (alp) – Matten-Stufe oberhalb des Krummholz-Gürtels
29
Arealtypen nach H. Meusel Arealdiagnose: formelhafte Abkürzung
* Florenzonen im extratropischen Bereich: arktisch (arct), boreal (b), temperat (temp), submeridional (sm), meridional (m), subtropisch (strop). Beispiele: * Adonis vernalis: sm-temp⋅c4-7EUR-WSIB (Submeridional bis temperat, keine Höhenstufen-Bindung. Bevorzugt stark kontinentales Klima. Verbreitet von Europa bis Westsibirien.) * Fagus sylvatica: m/mo-temp⋅c1-3EUR (Meridional [hier montan] bis temperat [hier nicht an bestimmte Höhenstufe gebunden]. Bevorzugt ozeanisches Klima. Auf Europa beschränkt.)
30
Definieren Sie Vegetation.
* Gesamtheit der Pflanzenvergesellschaftungen eines Gebiets. * Abgrenzbare Einheiten (Vegetationstypen) in gesetzmäßiger Weise im Raum angeordnet, zeigen zeitliche Abwandlung. * Klassifizierung der Vegetationstypen: * Pflanzenformationen (physiognomische Klassifizierung nach Lebensformen * globale Vegetationsgliederung), * Pflanzengesellschaften (floristische Klassifizierung nach Pflanzensippen; von regionaler bzw. lokaler Bedeutung).
31
Pflanzenformationen
* Hierarchische Kategorien * Formationsklasse * Formationsgruppe * Formation * Subformation * (Problem: sich überschneidende Kriterien der Ränge, unübersichtliche Unzahl von Kleinkategorien.) * Grundkriterien: * Wuchs- und Lebensformen, * Dichte der Vegetationsdecke.
32
Pflanzenformationen Lebensformen nach Christen C. Raunkiaer (1860-1938)
* dänischer Botaniker, Botanik-Professur an der Universität Kopenhagen Einteilung der Pflanzen nach Lage der Überdauerungsknospen in Relation zur Bodenoberfläche
33
Pflanzenformationen Nennen Sie die 11 Formationsklassen der Landvegetation
Walter offenbarte Getrud heimlich Gandals stimmige Anekdote mit süßen halben Vollmilchschokoladen. 1. Wald 2. Offenwald 3. Gebüsch 4. Heide 5. Grasflur 6. Staudenflur 7. Annuellenflur 8. Moos- und Flechtendecken 9. Süßwasservegetation 10. Halbwüste 11. Vollwüste
34
Pflanzenformationen Nennen Sie die Formationsklassen der Phanerophyten-Formationen und deren Unterteilungskriterien.
1. Wald 2. Offenwald 3. Gebüsch Unterteilungskriterien der 3 Phanerophytenformationen: 1. nach Physiognomie (Laub-, Nadel-, Sukkulenten-, ...); 2. nach Verhalten der Blätter (immergrün, wechselgrün, blattlos)
35
Pflanzenformationen Nennen Sie die Formationsklassen der "Nicht von Phanerophyten beherrschten Formationen mit geschlossener Vegetationsdecke" und deren Unterteilungskriterien.
1. Heide 2. Grasflur * Unterteilungskriterien: 1. nach Wuchsform (Rasengrasflur, Büschelgrasflur) 2. Blätter immergrün oder tropophytisch 3. Staudenflur * Unterteilungskriterien: 1. Blätter immergrün oder tropophytisch 4. Annuellenflur 5. Moos- und Flechtendecken 6. Süßwasservegetation Unterteilungskriterien: 1) nach Physiognomie (Strauchheide -aufrecht, Teppichheide - niederliegend, Polsterheide, Sukkulentenheide) 2) nach Verhalten der Blätter (immergrün, wechselgrün, blattlos).
36
Pflanzenformationen Nennen Sie die Formationen der "nicht geschlossenen Formationen, meist weit unter 30 % der Fläche deckend = Wüste i. w. S.".
1. Halbwüste 2. Vollwüste
37
Formationsklassen Beschreiben Sie den Wald.
geschlossene Bestände aus Bäumen (mindestens 5-10 m hoch), Kronendach mindestens 50 % der Fläche überdeckend, den Unterwuchs stark durch Beschattung beeinflussend
38
Formationsklassen. Beschreiben Sie den Offenwald.
(Baumflur): physiognomisch von Bäumen beherrscht, Bestand nicht geschlossen, Kronendach meist weit unter 30 % der Fläche überdeckend und Unterwuchs kaum beeinflussend.
39
Formationsklassen Beschreiben Sie das Gebüsch.
(Busch, Strauchflur): von Sträuchern beherrschte Bestände, durchschnittlich 2-5 m hoch, Strauchschicht geschlossen oder offen (also mit schwachem bis starkem Unterwuchs).
40
Formationsklassen Beschreiben Sie die Heide.
geschlossene Bestände aus Zwergsträuchern, in denen andere Wuchsformen kaum hervortreten. Unterteilungskriterien: 1) nach Physiognomie (Strauchheide - aufrecht, Teppichheide - niederliegend, Polsterheide, Sukkulentenheide) 2) nach Verhalten der Blätter (immergrün, wechselgrün, blattlos).
41
Pflanzenformationen Beschreiben Sie die Grasflur.
Physiognomie durch ausdauernde Grasartige bestimmt, andere Wuchsformen höchstens zeitweise (Blütezeit) aspektbestimmend. Unterteilungskriterien: 1) nach Wuchsform (Rasengrasflur, Büschelgrasflur) 2) Blätter immergrün oder tropophytisch
42
Pflanzenformationen Beschreiben Sie die Staudenflur.
überwiegend aus nicht verholzten, nicht grasartigen Ausdauernden bestehend. Unterteilungskriterien: 1. Blätter immergrün oder tropophytisch
43
Formationsklassen Beschreiben Sie die Annuellenflur.
kurzlebige Bestände aus kraut- oder grasartigen Hapaxanthen (Therophyten oder Winterannuellen).
44
Pflanzenformationen Beschreiben Sie die Moos- und Flechtendecken.
niedrige, aus ausdauernden Moosen und / oder Flechten bestehende Überzüge mit höchstens sporadischer Beimischung höherer Pflanzen.
45
Formationsklassen Beschreiben Sie die Süßwasservegetation.
unter Wasser wurzelnde oder wurzellose, submers oder an der Oberfläche von Binnengewässern lebende Pflanzenbestände
46
Formationsklassen Beschreiben Sie die Halbwüste.
Übergang zwischen der Dornsavanne bzw. Steppe und der eigentlichen Wüste
47
Formationsklassen Vollwüste
Normalstandorte pflanzenleer, nur an lokal günstigen Stellen Pflanzenwuchs („kontrahierte Vegetation“).
48
Beschreiben Sie den Nutzen von Pflanzengesellschaften.
* Zahlreiche verschiedene Methoden der Erarbeitung von Vegetationstypen in verschiedenen Ländern * Wichtigste Schule: Braun-Blanquet (= Zürich-Montpellier-Schule, Pflanzensoziologie). * In Mitteleuropa mit großem Erfolg angewandt, zunehmend auch außerhalb Europas.
49
Pflanzengesellschaften Beschreiben Sie die Methodik der Pflanzensoziologie.
* Festlegung von Aufnahmeflächen nach qualitativer Beurteilung, * Berücksichtigung aller vorhandenen Pflanzensippen (meist Arten), * ausschließliche Verwendung floristischer Kriterien (Anwesenheit und Individuenzahl/Deckungsgrad der Arten), * hierarchische Gliederung der Vegetationstypen nachabgestufter Ähnlichkeit ihrer Artenkombination. * Endergebnis: differenzierte Tabelle, die hierarchische Pflanzengesellschaften (Syntaxa) ausweist * Benennung der Syntaxa nach dem „Code der pflanzensoziologischen Nomenklatur“ * **Charakterarten** (Kennarten) haben in bestimmten Pflanzengesellschaften ihr Optimum, * sind zwar nicht auf sie beschränkt, weisen aber eine deutlich ausgeprägte Bindung auf (Treuegrad 5 = gesellschaftstreu, 4 = gesellschaftsfest, 3 = gesellschaftshold). * **Begleiter** sind Arten ohne festen Gesellschaftsanschluss (Treuegrad 2 = gesellschaftsvag). * Zufällige sind Einsprengsel aus anderen Gesellschaften oder Relikte früherer Gesellschaften (Treuegrad 1 = gesellschaftsfremd).
50
Pflanzengesellschaften Beschreiben Sie den Begriff Charakterart.
(Kennarten) haben in bestimmten Pflanzengesellschaften ihr Optimum, sind zwar nicht auf sie beschränkt, weisen aber eine deutlich ausgeprägte Bindung auf * Treuegrad: * 5 = gesellschaftstreu, * 4 = gesellschaftsfest, * 3 = gesellschaftshold Beispiel: Conum maculatum auf der Schierlingsflur Kleiner Unterschied zur Differentialart (können Charakterart anderer Einheiten sein sein) * Wegen der Ansprüche an den Wassergehalt des Bodens enthält die Schierlingsflur auch Arten, die sonst eher für Staudenfluren auf feuchteren Böden typisch sind (O. Glechometalia und Convolvuletalia). * Deshalb können solche Arten als Differenzialarten zur Abgrenzung gegen die übrigen Gesellschaften des Arction- Verbands benutzt werden. * Bsp. Carduus crispus