Vorlesung 4 Flashcards
(63 cards)
Anhand welcher drei Ebenen kann die Vegetationsdecke der Erde beschrieben werden?
- aktuelle Vegetation
- potenzielle natürliche Vegetation (abstrahiert von den Einflüssen des Menschen)
- klimatische Klimax (abstrahiert von der Wirkung edaphischer Unterschiede)
Nennen Sie mögliche Gliederungen der pflanzengeographische Einteilung der Erde.
- Floristisch
- Vegetationskundlich
Nennen sie die 6 Florenreiche.
(Floristische Gliederung)

Beschreiben Sie das Areal des Holarktischen Florenreichs.
- Nördlich-extratropisches Gürtelreich,
- nach Süden bis etwa an die ökologische Tropengrenze,
- Südgrenze an den Ostseiten der Kontinente und in Gebirgsregionen klar definiert,
- in den großen altweltlichen Trockengebieten unscharf.

- Arktische Florenregion
- Gesamte arktische Tundrenzone,
- sehr einheitliche Flora rings um den Nordpol;
- Islandund Südgrönland mit einbezogen, da Flora von arktischen Sippen dominiert wird.

- Zirkumboreale Florenregion
- Recht artenarm und einheitlich,
- angereichert durch Sippen, die aus den südlich angrenzenden Florenregionen übergreifen;
- Unterregionen:
2a Kanadische,
2b Skandisch-Westsibirische,
2c Ostsibirische.

- Oregonische Florenregion
- Nadelwälder der westnordamerikanischen Gebirge
- Geht über das Gebiet des Staats Oregon weit hinaus.

- Madrische Florenregion
- Kalifornien bis Mexiko (Sierra Madre).
- Mosaikartige Verzahnung stark unterschiedlicher Vegetationstypen (Wälder und Wüsten),
- zahlreiche Reliktendemiten an der Westküste.

- Ostnordamerikanische Florenregion
- Trotz verschiedener Klimaxvegetationen (Sommerwald, Lorbeerwald, Prärie) eine zusammenhängende Einheit.
- Südgrenze gegen Neotropis in Florida sehr scharf.

- Südeurosibirische Florenregion
- Westeuropa bis Südwestsibirien und Nordiran,
- Klimaxregion des Sommerwaldes und der Steppe.

- Makaronesische Florenregion
- Azoren, Madeira, Kanaren, Kapverden.
- Wichtige Besonderheit ist die reliktäre europäische Lorbeerwaldflora - immergrüne Hartlaubwälder; dazu maritim getönte Trockenflora.

- Mediterrane Florenregion
- Klimaxgebiet des mediterranen Hartlaubwalds.

- Saharo-Arabische Florenregion
- Nordafrikanisch-südwestasiatisches Trockengebiet,
- paläotropisches Element und holarktisches Element sind gleich
stark vertreten.

- Irano-Turanische Florenregion
- Winterkalte Trockengebiete West- und Zentralasiens;
- ziemlich gleichförmig, aber durch mittelasiatische Gebirgsbarriere (Pamir-Tienschan-Altai) in Orientalisch-Kasachische (10a) und Tibetisch-Mongolische Unterregion (10b) untergliederbar.

- Sino-Japanische Florenregion

- Gesamtes Lorbeerwald- und Sommerwaldgebiet Ostasiens einschließlich des westlich angrenzenden Steppensaumes.
- Ostasiatisches Gegenstück zu 5 und 6, große Zahl von Reliktendemiten besonders in den gebirgigen Teilen des Südwestens.

Beschreiben Sie die Abgrenzung des Neotropischen Florenreichs. (Neotropis)
- Floristische Unterschiede zwischen Alter und Neuer Welt sind groß genug, um 2 tropische Reiche zu rechtfertigen, auch wenn es viele pantropische Gemeinsamkeiten gibt.
- Grenzen gegen die Paläotropis sind durch die Meere gegeben; der Atlantik wird etwa in der Mitte durchquert, während im Pazifik nur einige kontinentnahe Inselgruppen (Galápagos) zur Neotropis gehören.
- Schwierig ist die Abgrenzung zur Holantarktis. Durch geringe Landmasse ist Temperaturgefälle auf der Südhalbkugel sehr gering, die Zuordnung eines breiten Übergangsgürtels ist umstritten.
- Karibische Florenregion
- Sehr stark gegliedert durch Meeresteile, Inseln und Gebirge.
- Alle Abstufungen tropischer Vegetation vom Regenwald bis zur Wüste. Florenelemente all dieser Vegetationstypen sind recht weit über den ganzen Raum verbreitet, daneben zahlreiche Lokalendemiten durch kleinräumige Gliederung.
- In den höheren Gebirgen Mittelamerikas Einstrahlungen extratropischer Elemente aus Holarktis und Holantarktis.

- Venezolanisch-Guayanische Florenregion
Der Karibischen Region nahestehend, aber abgehoben durch die
Florenelemente der ausgedehnten Savannen (Llanos) und durch die einzigartige, viele Reliktendemiten enthaltende Flora des Berglands von Guayana; Tepuis/Endemiten.

- Andisch-Pazifische Florenregion
- Umfasst das breite Andenmassiv und das pazifische Küstentiefland,ökologisch sehr vielschichtig:
- Feuchtegradient von der extrem ariden Küstenwüste bis zu den perhumiden Gebirgswäldern an den Osthängen.
- In den Andenhochlagen viele extratropische (holantarktische) Elemente.
- Amazonische Florenregion (Hyläa)
- Amazonischer Regenwald;
- trotz ökologischer Gleichförmigkeit äußerst reichhaltige Flora infolge langer ungestörter Entwicklung.
- Neben dominierenden Waldgebieten sind auch Pflanzen der Gewässer und Überschwemmungsbereiche sowie offene Vegetation auf extrem armen Böden charakteristisch.

- Brasilianische Florenregion
- Südlich des Amazonasgebietes;
- hygrische Vielfalt von Regenwald bis zu semiariden Offenwäldern.
- Dadurch Ähnlichkeit mit Karibischer Florenregion, aber geomorphologische Gliederung (und damit Zahl der Lokalendemiten) viel geringer.
- Auf der Hochebene Südbrasiliens holantarktische Einstrahlungen.
- La-Plata-Florenregion
- Übergangsgebiet, früher als Pampa-Region bezeichnet und weiter gefasst.
- Hier auf Bereich der Pampa und der südlichen Dorngehölze beschränkt.
- Mischung aus tropischen und extratropischen Elementen ist besonders bei Gräsern und Kräutern der Pampa auffällig, während im Monte (trockenes Buschland) die tropische Flora noch weit überwiegt.

Beschreiben Sie das Areal des Paläotropischen Florenreichs.
- Im Vergleich zur Neotropis ist die Paläotropis viel größer und viel stärker gegliedert; zwei Mannigfaltigkeitszentren:
- mittleres Afrika
- südostasiatisch-papuasischen Raum.
- Unterscheidung von zwei Unterreichen: Afrikanisches (IIIA: 18-23) und Indopazifisches (IIIB: 24-30).
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- Sudano-Sindische Florenregion
- Gesamter Bereich der nordafrikanischen nichthumiden Trockenvegetation (vom semihumiden Wald bis zur Wüste), erstreckt sich im semiariden und ariden Bereich bis nach Indien.
- Aufteilung in zwei Unterregionen:
- im Westen die Sahelo-Sudanische (18A) und
- im Osten die Nubo-Sindische (18B).





























