Auftragsannahme und Prüfungsplanung Flashcards
(30 cards)
Auftragsannahme
a) Wahl des Abschlussprüfers
b) Abschluss eines Vertrags über die Prüfungsdurchführung
- Prüfer wird durch die Gesellschafter gewählt
- vor Ablauf des zu prüfenden GJ
Kündigung des Prüfungsauftrags:
- Wegfall der Prüfungspflicht
- aus wichtigen Gründen
Prüfungsplanung
- sachlicher (Prüfungsprogrammplanung)
- personeller (Personaleinsatzplanung)
- zeitlicher (Prüfungszeitplanung)
Ziel:
- Gewährleistung der Wirtschaftlichkeit d. Prüfungsausführung
- hinreichende Sicherheit d. Prüfungsurteils
Vorteile der Prüfungsplanung:
+ rationale Gestaltung des Prüfungsablaufs -> Zeitersparnis
+ frühzeitiges Erkennen von Engpässen
+ Suchen nach alternativen Lösungsmöglichkeiten
+ Bestimmung der Teammitglieder nach Qualifikationsaspekte
+ Überwachung der Tätigkeiten der eingesetzten Mitarbeiter
Prüfungsprogrammplanung
Prüfungsprogrammplanung
= Vorgehensweise der Prüfung -> abhängig vom prüfenden Gegenstand Eigenschaft prüfender Gegenstand: Höhe der Fehlerrisiken
- > Feststellung und Beurteilung der Fehlerrisiken
1. Verständnisgewinnung über das Unternehmen + rechtliche und wirtschaftliche Umfeld U.
2. Festlegung von Wesentlichkeitsgrenzen
3. erste analytische Prüfungshandlungen
4. Verständnisgewinnung hinsichtlich IKS
=> Prüfer hat die Auswirkungen der Fehlerrisiken auf den Prüfungsgegenstand zu beurteilen (Größe und Eintrittswahrscheinlichkeit)
Ablauf Risikoanalyse
- Zuordnung der Risiken auf JA-Posten, auf die sich die Risiken auswirken können
- Unterscheidung Fehlerrisikoarten
a) Bedeutsame Risiken
b) Massenrisiken
c) sonstige Risiken - Festlegung der Prüfungsaussagen
- Planung geplanter Reaktionen
Ableitung der Prüfungsstrategie
- beurteilten Fehlerrisiken
- prüfungstechnischen Instrumente
- angestrebte Prüfungsaussagen
= geplante prüferische Vorgehen
= Beschreibung Prüfungsansatzes, erwartete Ausmaß der Prüfungshandlungen, einzusetzende prüferische Instrumentarium
=> Aus Prüfungsstrategie -> Ableitung des Prüfungsprogramms (Prüfungsanweisung)
-Aufteilung in Prüfungsfelder
Vorteile:
+ Komplexitätsreduzierend durch die Zerlegung in Bereiche
+ planmäßige und vollständige Erfassung, keine Doppelarbeit
+ detaillierte Zeitdisposition
+ Planung der Reihenfolge der Bearbeitung einzelner Teilgebiete
Prüfungshandlungen zur Risikobeurteilung
- Prüfung der rechtlichen Grundlagen und Beziehungen
- Verständnisgewinnung über das Unternehmen und dessen Umfeld
a) Merkmale des Unternehmens
b) Rechnungslegungsmethoden
c) Ziele und Strategien
d) Verständnis über Leistungsindiaktoren - Strukturiertes Vorgehen im Erkenntnisprozess
- PEST-Analyse
- Five-Forcess-Modell
- Konkurrentenanalyse
- SWOT-Analyse - Nutzung der gewonnen Erkenntnisse
Relevanz der Wesentlichkeit
- Gewinnung eines Gesamturteils
- Gewinnung von Teilurteilen
- Beurteilung hinsichtlich der Infopflichten im Prüfungsbericht
- Bestimmung der Prüfungshandlungen
Vorgehen der IKS-Prüfung
- Prüfung der Ausgestaltung (= Designprüfung): Ist das unternehmensseitige IKS zweckmäßig?
- Prüfung der Implementierung (= Implementierungsprüfung): Sind die tatsächlichen Kontrollmaßnahmen im Unternehmen eingerichtet und werden diese auch genutzt?
- Funktionsprüfung -> Prüfungsdurchführung
=> Aufbauprüfung
Relevante Komponenten des IKS
- Kontrollumfeld: Rahmenbedingungen der Kontrollen
- Risikobeurteilungsprozess
- rechnungslegungsbezogenes Informationssystem
- Kontrollaktivitäten
- Überwachung von Kontrollen
Kriterien zur Bestimmung der Prüffelder
● sachlich-methodisch
● personell
● zeitlich
Stufengesetz der Prüfung
= Prüffelder, Prüfungsvorgänge, Unterlagen, die anderer Prüffelder oder Unterlagen zur Grundlage haben oder sich aus diesen ableiten, erst dann der Urteilsbildung dienen, wenn diese vorgeschalteten Stufen geprüft sind und das Urteil über sie feststeht
Arten der Urteilsgewinnung
- Vollprüfung
- Auswahlprüfung:
- > Stichprobe: Unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit soll ein hinreichendes sicher erachtetes Prüfungsurteil gewährleistet werden.
Anwendungsvoraussetzung für Auswahlverfahren
- Homogenität
- Massenerscheinung
Urteilsstichprobe (bewusste Auswahl)
= subjektiv, aber nach pflichtgemäßen Ermessen getroffene Entscheidung d. Prüfers
- Auswahl typischer Geschäftsvorfälle
- Auswahl nach Konzentrationsprinzip
- detektivische Auswahl
Nachteile:
- Auswahl von Elementen, die aus der Erfahrung heraus wenig risikoanfällig sind.
- Unwirtschaftlichkeit (Stichprobenumfang größer als nötig, Stichprobenumfang zu gering als
geforderte Sicherheit)
Zufallsauswahl
= Jeder Geschäftsvorfall hat die gleiche oder eine bestimmte, berechenbare Chance geprüft zu werden
- echte Zufallsauswahl (IT-Anwendung)
- unechte Zufallsauswahl:
- Zufallsstartverfahren
- Schlussziffernverfahren
- Buchstabenauswahl
- Datumsauswahlverfahren
Relevante Aspekte bei der Zufallsauswahl
1) Problem der geeigneten Verteilungshypothese
2) Problem der einfachen oder komplexen Zufallsauswahl Repräsentativität erfordert eine sachgerechte Auswahl
3) Problem der Sicherheit und Genauigkeit der Urteilsbildung
4) Problem der Berücksichtigung von Vorinformationen
Problem der geeigneten Verteilungshypothese
Ausgangspunkt: Zufallsexperiment
Hypergeometrische Verteilungsfunktion:
Wahrscheinlichkeits- und Verteilungsfunktion beim Ziehen mit Zurücklegen
Approximationsverfahren
= Anwendung, um bei exakter Berechnung notwendigen Rechenaufwand zu verkleinern. Rechenvereinfachung werden mit Ungenauigkeiten im Ergebnis erkauft.
- Approximation-Varianten II = Normalverteilung (nicht sehr genau)
- Approximation-Variante III = POISSON – Verteilung (für Abschlussprüfung)
Problem der einfachen oder komplexen Zufallsauswahl
a) einfache Auswahl:
- jedes Element hat die gleiche Chance
b) GG weist Struktur auf:
- müssen in Stichprobe berücksichtigt werden
- somit keine gleiche Wahrscheinlichkeit = eingeschränkte Zufallsauswahl
c) komplexe Zufallsauswahl
- mehrstufig
- geschichtet
- Klumpenauswahl
- Mehrphasenauswahl
- Zufallsauswahl mit größen bzw. wertpropotrionen
mehrstufige Auswahl
- mind. 2 Zufallsauswahlverfahren hintereinander
- GG wird hierarchisch zerlegt
- Auswahleinheiten nicht gleich Untersuchungseinheiten
- von Stufe zu Stufe werden Teilmengen kleiner
- auf der letzten Stufe Auswahl-/Untersuchungseinheit identisch
geschichtete Auswahl
= Bildung von Teilgrundgesamtheiten
- gleicher Stichprobenumfang: Verbesserung der Genauigkeit
- je homogener Merkmalsausprägung und je heterogener die Schichten desto genauer die Schätzung
- Schichten so bilden sich Elemente einer Schicht in Untersuchungsmerkmalen wenig unterscheiden
- jede Schicht kann durch mehrerer Schichtungsmerkmale charakterisiert sein:
• kostenoptimal
• optimal
• proportional
• gleichmäßig
Klumpenauswahl
= Zerlegung der GG in Klumpen
- aus einem Teil der Arme werden mehrere Stichproben gezogen und lückenlos geprüft
Mehrphasenauswahl
Auswahleinheiten= Untersuchungseinheiten
- aus bereits ausgewählten Untersuchungseinheiten werden erneut Stichproben gezogen
Problem der Sicherheit der Genauigkeit der Urteilsbildung
- keine a-priori-Info über die Beschaffenheit des zu untersuchenden Prüffelds liegt vor
- Fehleranteil liegt mit absoluter Sicherheit in einem abgeschlossenem Intervall
Konfidenzintervall kann umso breiter sein, - je geringer die Bedeutung festgestellter Fehler für das Gesamturteil ist
- je geringer der erwartete Fehleranteil sporadischer auftretender Fehler ist - je geringer der Anfall systematischer oder bewusster Fehler ist
- je geringer die Bedeutung des Prüffelds im Rahmen der Gesamtprüfung ist
Stichprobendegression
Beim Konfidenzschluss steigt der erforderliche Prüfungsumfang überporportional mit zunehmendem Sicherheitsgrad, aber unterproportional zum Umfang der GG
Problem der Berücksichtigung von Vorinformationen
- Schätzungssichprobe
- Annahmestichprobe:
• Bestätigung / Widerlegung der Hypothese über Höhe Fehleranteil der GG - Entdeckungsstichprobe:
• Wahrscheinlichkeit das alle Elemente mit seltenen Merkmalen in eine Stichprobe gelangen
Effizienz der Auswahlverfahren
- Wirtschaftlichkeit
- fehlerausreckende Auswahl
- Prinzip der Wesentlichkeit und Fehlererwartungen