Fuge Flashcards

(19 cards)

1
Q

Was ist eine Fuge, und woher stammt diese Form ursprünglich?

A

Die Fuge ist eine musikalische Form, die auf dem Prinzip der Imitation basiert. Sie hat ihren Ursprung in der Vokalmusik, wurde aber hauptsächlich als Instrumentalform, insbesondere für Tasteninstrumente, weiterentwickelt.

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2
Q

Was ist das grundlegende Prinzip der Fuge, und was ist dabei obligatorisch?

A

In einer Fuge wird ein musikalisches Thema (Soggetto) in verschiedenen Stimmen imitierend durchgeführt. Ein wesentliches Merkmal und Erkennungszeichen der Fuge ist der einstimmige Beginn mit dem Thema.

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3
Q

Welchen Formtypen wird die Fuge zugeordnet und warum?

A

Die Fuge vereint Elemente der Reihungsform (durch die Wiederholung des Themas) und der Entfaltungsform (durch die zunehmende Komplexität und Vielstimmigkeit im Verlauf des Stücks).

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4
Q

Was sind die Merkmale eines Fugenthemas (Dux)?

A

Ein Fugenthema (Dux) ist idealerweise kurz, prägnant und leicht erkennbar. Es soll einen eindeutigen Charakter haben und sich für viele Wiederholungen eignen. Es muss sich gut für Fortspinnung eignen.

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5
Q

Was ist der Comes, und in welchem Intervall steht er zum Dux?

A

Der Comes ist die Antwort auf den Dux, meist in der Oberquint (eine Quinte höher) oder seltener in der Unterquart (eine Quarte tiefer).

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6
Q

Was ist der Unterschied zwischen realer und tonaler Beantwortung in der Fuge?

A

Bei der realen Beantwortung ist der Comes eine exakte Transposition des Dux. Bei der tonalen Beantwortung werden die Intervalle des Comes so angepasst, dass sie in der Tonart bleiben, insbesondere bei Quint- oder Quartsprüngen im Thema.

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7
Q

Was ist der Kontrapunkt in einer Fuge, und was ist ein Kontrasubjekt?

A

Der Kontrapunkt ist eine Stimme, die gegen den Dux oder Comes gesetzt wird und gleichzeitig deren Fortsetzung bildet. Ein Kontrasubjekt ist ein Kontrapunkt, der im Verlauf der Fuge beibehalten wird.

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8
Q

Was ist eine Durchführung in einer Fuge?

A

Eine Durchführung ist ein Abschnitt in der Fuge, in dem das Thema in (fast) allen Stimmen erscheint und eine Tonart durch eine Kadenz gefestigt wird.

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9
Q

Was ist die Fugenexposition?

A

Die Exposition ist die erste Durchführung einer Fuge. Hier treten die Stimmen nacheinander mit dem Thema (Dux und Comes) ein, bis alle Stimmen beteiligt sind.

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10
Q

Was ist ein Zwischenspiel in einer Fuge?

A

Ein Zwischenspiel ist ein Abschnitt zwischen den Durchführungen, der meist themafrei ist, aber oft thematisches Material (oder Material aus dem Kontrapunkt) in verarbeiteter Form enthält.

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11
Q

Was ist eine Engführung in einer Fuge?

A

In einer Engführung überschneiden sich die Themeneinsätze; eine Stimme beginnt mit dem Thema, bevor die vorherige Stimme es beendet hat.

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12
Q

Was meint man mit Orgelpunkt, Coda und Codetta in einer Fuge?

A
  • Orgelpunkt: Ein ausgehaltener Ton (meist in der Tonika oder Dominante), oft im Bass, der die Harmonie stabilisiert, vor allem am Ende einer Fuge.
  • Coda: Ein kurzer, abschließender Abschnitt, der die Fuge beendet.
  • Codetta: Ein kurzer Abschnitt, der das Ende des Themas mit dem Beginn des Kontrapunkts oder des nächsten Themeneinsatzes verbindet.
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13
Q

Analyse einer Fuge: Wie analysiere ich ein Fugenthema, und was macht ein “typisches” Fugenthema aus?

A

Bei der Analyse des Fugenthemas achte ich auf:
- Länge und Prägnanz: Ist das Thema kurz und einprägsam?
- Charakter: Hat es einen klaren, eindeutigen Charakter (Affekt)?
- Wiederholbarkeit: Ist es geeignet, oft wiederholt und variiert zu werden?
- Fortspinnbarkeit: Bietet es Material für die Entwicklung im weiteren Verlauf der Fuge?
- Beginn: Beginnt es markant (melodisch oder rhythmisch)? Gibt es einen “prokatalektischen Auftakt” (Pause vor dem Thema)?
- Tonartlicher Bezug: Charakterisiert das Thema die Tonart (Modus) idealtypisch?
Intervallstruktur: Welche Intervalle prägen das Thema?
- Ende: Auf welchem Ton/welcher Stufe endet das Thema?

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14
Q

Analyse einer Fuge: Wie wird das Thema (Dux) in der Fuge beantwortet (Comes), und was ist dabei zu beachten?

A

Bei der Analyse der Beantwortung (Comes):
- Intervall: In welchem Intervall antwortet der Comes (meist Quinte, seltener Quarte)?
- Real oder tonal: Ist die Beantwortung real (exakte Transposition) oder tonal (angepasst, um in der Tonart zu bleiben)? Warum ist die gewählte Beantwortung naheliegend (z.B. Vermeidung von Modulationen, Betonung bestimmter Tonstufen)?
- Modulation: Moduliert das Thema?

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15
Q

Analyse einer Fuge: Wie bestimme ich das Ende der Exposition in einer Fuge?

A

Die Exposition endet, wenn das Thema in allen Stimmen der Fuge mindestens einmal erklungen ist (entweder als Dux oder als Comes). Achte darauf, ob alle Stimmen tatsächlich am Anfang nacheinander eintreten.

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16
Q

Analyse einer Fuge: Wie finde ich kadenzielle Einschnitte, die eine Fuge gliedern?

A

Suche nach Stellen, an denen:
- Kadenzformeln auftreten (typische Akkordfolgen, die einen Abschnitt abschließen).
- Tonartwechsel stattfinden (Modulationen).
- Ruhepunkte in der Musik entstehen (z.B. durch längere Notenwerte, Fermaten).
Diese Einschnitte können die Grenzen zwischen Durchführungen, Zwischenspielen oder anderen Formabschnitten markieren.

17
Q

Analyse einer Fuge: Wie zähle und markiere ich Themeneinsätze in einer Fuge?

A
  • Vollständigkeit: Zähle nur vollständige Themeneinsätze (keine Schein- oder Teil-Einsätze).
  • Eindeutigkeit: Markiere die Einsätze in den Noten klar und deutlich.
  • Dux/Comes: Unterscheide, ob es sich um einen Dux- oder Comes-Einsatz handelt.
  • Tonart: In welcher Tonart steht der jeweilige Einsatz?
  • Lage: In welcher Stimme erscheint der Einsatz?
  • Besonderheiten: Notiere, wenn ein Einsatz Besonderheiten aufweist (z.B. in Engführung, Umkehrung, Augmentation, Diminution).
18
Q

Analyse einer Fuge: Wie erkenne ich den Höhepunkt einer Fuge, und was macht ihn aus?

A

Mögliche Hinweise auf einen Höhepunkt:
- Engführung: Überschneidung der Themeneinsätze.
- Überzählige Stimme: Zusätzlicher Einsatz des Themas in einer Stimme, die eigentlich schon “durch” ist.
- Verdichtung: Zunahme der Stimmenzahl, komplexere Kontrapunktik.
- Dynamik: Steigerung der Lautstärke.
- Harmonik: Einsatz besonderer, spannungsreicher Harmonien.
- Register: Einsatz extremer (hoher oder tiefer) Lagen.

Der Höhepunkt ist oft der intensivste und dramatischste Moment der Fuge.

19
Q

Analyse einer Fuge: Wie erkenne ich eine Coda in einer Fuge, und was sind ihre Merkmale?

A

Merkmale einer Coda:
- Abschlussfunktion: Sie steht am Ende der Fuge und rundet das Stück ab.
- Oft themafrei: Kann thematisches Material enthalten, muss aber nicht.
- Orgelpunkt: Häufig über einem ausgehaltenen Ton in der Tonika (Orgelpunkt).
- Stretta: Kann eine Engführung (Stretta) enthalten.
- Harmonische Festigung: Bekräftigt die Haupttonart.
- Veränderte Dynamik: Oftmals dynamische Steigerung zum Schluss.