Suite: Allemande, Courante, Sarabande, Gigue Flashcards

(8 cards)

1
Q

Was ist eine Suite, und woraus ist diese Form entstanden?

A

Eine Suite ist eine Folge von kürzeren Instrumentalstücken, oft mit Tanzcharakter, die in loser Reihung angeordnet sind (zyklische Form). Die Suite entwickelte sich aus der Kombination von zwei gegensätzlichen Tänzen: einem langsamen Schreittanz in gerader Taktart und einem schnellen Springtanz in ungerader Taktart.

Die einzelnen Sätze einer Suite unterscheiden sich in Tempo, Taktart, Auftaktigkeit/Volltaktigkeit und weiteren Charaktermerkmalen. Aus dem ursprünglichen Tanzpaar entwickelte sich eine vierteilige Standardform mit den Sätzen Allemande, Courante, Sarabande und Gigue. Später wurden auch nicht-tänzerische Sätze in die Suite integriert.

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2
Q

Was bedeutet “Stilisierung” im Kontext der Suite, und welche Folgen hatte dies für die Tanzsätze?

A

Stilisierung bedeutet, dass die ursprüngliche Tanzfunktion der Sätze in den Hintergrund trat. Der Schwerpunkt verlagerte sich auf die musikalische Gestaltung und Form. Die Suite wurde dadurch zu einer Sammlung von stilisierten Tänzen und zu einem Vorläufer der absoluten Musik.

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3
Q

Wie sieht die typische Tonartenabfolge in der Suitensatzform in Dur aus?

A

In Dur beginnt der erste Teil (▸A◂) in der Tonika (T), moduliert zur Dominante (D) und endet dort. Der zweite Teil (▸A’◂) beginnt in der Dominante, führt zur Tonikaparallele (Tp), dann zurück zur Dominante und endet in der Tonika.

  • Form: A: T-D, A1: D-Tp-T
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4
Q

Wie sieht die typische Tonartenabfolge in der Suitensatzform in Moll aus?

A

In Moll beginnt der erste Teil (▸A◂) in der Tonika (t), moduliert zur Tonikaparallele (tP). Der zweite Teil (▸A’◂) beginnt in der Tonikaparallele, kadenziert zur Dominante (D) und endet in der Tonika.

  • Form: A: t-(D)-tP, A1: tP-D-t
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5
Q

Was sind die charakteristischen Merkmale der Allemande?

A

Die Allemande ist ein Tanz in gerader Taktart (meist 4/4), mittleren Tempos und in der Regel mit Auftakt. Sie ist weniger feierlich als die Pavane und zeichnet sich durch eine komplexe, kunstvolle rhythmische Struktur aus.

Die Allemande hat oft eine zweiteilige Form (A:A1:). Es gibt aber auch Formen mit mehreren Teilen. Im Frühbarock in Italien findet sich auch eine Form mit variierter Wiederholung des zweiten Teils (:>A<::>B + A1<:). Bachs Allemanden sind meist streng zweiteilig.

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6
Q

Was sind die charakteristischen Merkmale der Courante?

A

Die Courante ist ein schneller, französischer Tanz, meist mit Auftakt. Sie steht oft in 3/2, 3/4 oder 6/4-Takt. Typisch sind punktierte Rhythmen im zweiten Taktteil und der Wechsel zwischen 3/2 und 6/4 Takt, was zu Akzentverschiebungen führt.

Die Courante folgt in der Regel der zweiteiligen Suitensatzform (▸A◂▸A’◂:).

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7
Q

Was sind die charakteristischen Merkmale der Sarabande?

A

Die Sarabande ist ein langsamer, würdevoller Tanz im Dreiertakt (oft 3/2). Charakteristisch ist die Betonung der zweiten Zählzeit.

Die Sarabande hat oft die zweiteilige Suitensatzform. Häufig folgen auf die Sarabande eine oder mehrere Variationen, die entweder als “Double” (alle Stimmen variiert) oder als “Les agréments” (hauptsächlich die Oberstimme verziert) bezeichnet werden.

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8
Q

Was sind die charakteristischen Merkmale der Gigue?

A

Die Gigue ist ein schneller, lebhafter Tanz, oft englischen oder italienischen Ursprungs. Sie steht in verschiedenen Trioltaktarten (3/8, 6/8, 9/8, 12/8) oder manchmal im 3/4-Takt. Sie bildet oft den Schlusssatz der Suite.

Die Gigue hat oft die zweiteilige Suitensatzform, kann aber auch dreiteilig sein. Charakteristisch sind der durchgehende Bewegungsfluss und die imitatorisch-polyphone Satztechnik. Im Spätbarock sind Giguen oft fugenartig (Fugati) gestaltet, und der zweite Teil kann das Thema in Umkehrung bringen.

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