Suite: Menuett / Scherzo Flashcards
(5 cards)
Was ist ein Menuett, und was sind seine charakteristischen Merkmale?
Das Menuett ist ein höfischer Tanz aus Frankreich, der im ¾-Takt steht und ein langsames Tempo hat. Es ist durch eine klare metrische Struktur und eine ausgeprägte Melodik gekennzeichnet. Sein Charakter kann vielfältig sein, von geziert und anmutig bis hin zu derb.
Als stilisierter Tanzsatz hat das Menuett meist eine zweiteilige Form (▸A◂▸A’◂: oder :▸A◂::▸B◂▸A’◂:), also die Suitensatzform. Es besteht typischerweise aus Achttaktern.
Welche Rolle spielte das Menuett in der Suite und in der Sinfonie?
Das Menuett ist der einzige Tanzsatz der Suite, der in die Sinfonie und Sonate übernommen wurde. In der Sinfonie steht es oft an dritter Stelle und bildet zusammen mit dem Trio eine dreiteilige Form (Menuett – Trio – Menuett).
Was ist ein Trio im Kontext des Menuetts, und welche Funktion hat es?
Das Trio ist der mittlere Teil der dreiteiligen Form Menuett – Trio – Menuett. Es steht in Kontrast zum Menuett, oft in Bezug auf Charakter (z. B. derber oder dunkler) und Tonart (z. B. Moll, wenn das Menuett in Dur steht).
Was ist ein Scherzo, und wie unterscheidet es sich vom Menuett?
Das Scherzo ist, im Gegensatz zum Menuett, kein Tanzsatz. Es hat zwar oft eine ähnliche Form wie das Menuett, unterscheidet sich aber in seinem Charakter, der vielfältiger ist und von scherzhaft bis dämonisch reichen kann. Scherzi zeichnen sich durch ein schnelleres Tempo, rhythmische Verschiebungen und eine größere Vielfalt in der musikalischen Gestaltung aus.
Das Scherzo hat oft eine dreiteilige Liedform (A B A), ähnlich dem Menuett, mit einem oder mehreren Trios. Gelegentlich gibt es Wiederholungen, die zu größeren Formen wie A B A B A führen.
Wie entwickelte sich das Scherzo aus dem Menuett, insbesondere bei Haydn?
Haydn verwendete in seinen Streichquartetten op. 33 erstmals die Bezeichnung “Scherzo” für Sätze, die zwar noch Merkmale des Menuetts aufwiesen, aber durch eine eigenwillige Struktur und ein schnelleres Tempo gekennzeichnet waren. Beethoven etablierte das Scherzo dann als festen Bestandteil des Sonatenzyklus anstelle des Menuetts, wobei es burleske und symphonische Züge annahm.