Lernverhalten Flashcards

1
Q

Erkläre die lerntheoritischen Prinzipien

A

(positive) + Verstärkung/Belohnung:
Etwas Angenehmes wird hinzugefügt (= +)

(positive) + Strafe:
Etwas Unangenehmes wird hinzugefügt (= +)

(negative) - Verstärkung
Etwas Unangenehmes wird entfernt (= -)

(negative) - Strafe
Etwas Angenehmes wird entfernt (= -)

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2
Q

Was ist „Lernen“?

A
  • Aneignung von Fertigkeiten, Kenntnissen u/o Erfahrungen
  • Verarbeitung und Speicherung von Wissen, Können u. Erfahrung
  • Verhaltensveränderung aufgrund von Wissen, Können u. Erfahrung
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3
Q

Was ist das Ziel des „Lernens“?

A
  • Anpassung an wechselnde Lebensumstände
  • Verbesserung der Überlebens-Chancen
  • Optimierung des Kosten/Nutzen-Verhältnis von Verhalten
  • Befriedigung der Motivation, Neugier, Interesse
  • Steigerung der Volition (Umsetzungserfolg)
  • Selbststeuerung und Selbstverwirklichung (Selbstwirksamkeit)
  • Sozialer Vorteil/Gewinn
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4
Q

Nenne einige wichtige Faktoren, die auf das Lernverhalten einen Einfluss haben

A
  • Motivation
  • Belohnungen/Motive
  • Selbstbelohnung
  • Lernatmosphäre
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5
Q

Was bedeutet Motivation?

A

Motivation ist die Summe aller Beweggründe (Interesse, Lust, Bedürfnis, Antrieb, Wille, Bereitschaft) ein bestimmtes Verhalten auszuführen.

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6
Q

Was bedeutet Art und Wertigkeit von Belohnungen?

A
  • Belohnungen sind sehr subjektiv und individuell
  • Belohnungen sind situativ, oft auch nur kurzfristig
  • wechselnde Belohnungen sind besser, als immer nur das Gleiche
  • eine Belohnung ist nur, was der Hund auch als solche empfindet

Die beste Belohnung für einen Hund ist immer das, was er in diesem Moment gerade am liebsten haben oder tun möchte!!!

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7
Q

Was versteht man unter Selbstbelohnung?

A

Schnüffeln, Buddeln, Markieren, Jagen, Spielen gehören zu den Lieblingsbeschäftigungen vieler Hunde.
Wenn sich ein Verhalten für den Hund gut anfühlt, dann ist das ein selbstbelohnendes Verhalten. Er tut diese Dinge nicht, um an eine extra Belohnung zu kommen, sondern weil diese Sachen selbst bereits als Belohnung wirken.

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8
Q

Worauf muss bei der Selbstbelohnung (zwingend) geachtet werden?

A
  • selbstbelohnendes Verhalten gilt als Primär-Verstärker
  • guter Indikator für eine wertvolle Belohnung (kontrolliert einsetzen, „keine Selbstbedienung!“)
  • Gefahr der Konditionierungs-Konkurrenz!!!
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9
Q

Was bedeutet Lernatmosphäre?

A

Die Stimmung sollte fröhlich und entspannt sein. Negative Gefühle wie Angst, Furcht, Stress, Schmerz und Druck etc. sowie auch eine zu hohe Erregungslage (beim Mensch, wie beim Hund) sind gänzlich zu vermeiden, denn unter diesen Bedingungen kann Lernen kaum oder gar nicht stattfinden. Der Hund soll sich also entspannt und vor allem „in Sicherheit“ fühlen.

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10
Q

Nenne einige verschiedene Lernformen

A
  • assoziative Lernformen
  • nicht-assoziative Lernformen
  • klassische Konditionierung
  • operante/instrumentelle Konditionierung
  • Markertraining
  • soziales Lernen
  • Lernen durch Einsicht
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11
Q

Was versteht man unter assoziativen Lernformen?

A

Das Lernen über Assoziationen (Verknüpfungen) teilen wir in zwei Komponenten ein:

  • die klassische Konditionierung (nach Pawlow)
  • die operante/instrumentelle Konditionierung (nach Thorndike / Skinner) - auch als Prinzip „Versuch und Irrtum“ oder „Lernen am Erfolg“ bekannt
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12
Q

Was versteht man unter nicht-assoziativen Lernformen?

A

Zu den einfachsten Formen des Lernens zählt die Fähigkeit, auf einen wiederholt auftretenden Reiz adaptiv (anpassend) und unbewusst mit einer Verhaltensänderung zu reagieren: entweder durch Abnahme (Habituation/Gewöhnung) oder durch Zunahme (Sensibilisierung/Sensitivierung) der Reaktionsstärke. Beides passiert unbewusst.

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13
Q

Was versteht man unter klassischer Konditionierung?

A

Bei der klassischen Konditionierung verknüpft der Hund unbewusst einen bisher für ihn neutralen (unbedeutenden) Reiz mit einem Reiz, der bei ihm automatisch eine Reaktion (Reflex) auslöst.

Der Hund kann also quasi weder darüber nachdenken, noch etwas dagegen tun, was er gerade lernt - es passiert einfach.

Bei klassischer Konditionierung reagiert das Individuum reflektorisch auf den auslösenden Reiz („Pawlow’scher Reflex“) und hat – typisch für Reflexe – keinen Einfluss auf das eigene Verhalten. Das reflektorisch gezeigte Verhalten entstammt immer dem natürlichen Verhaltensrepertoire.

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14
Q

Was versteht man unter operanter/instrumenteller Konditionierung?

A

Der Hund lernt eine neue Verhaltensweise bewusst anhand der Konsequenz, die auf sein Verhalten folgt. Die Konsequenzen, die innert 0.5 bis 1 Sekunde folgen, stehen also im Zentrum. Verhalten wird mehr oder weniger gezeigt indem man das Tier belohnt oder bestraft.
Wahrscheinlicher durch: positive und negative Verstärkung.
Unwahrscheinlicher: positive und negative Strafe.

„Versuch und Irrtum“ oder auch von „Lernen am Erfolg“

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15
Q

Was versteht man unter Markertraining?

A

Schwerpunkt beim Training mit Markersignalen ist es, gutes Verhalten des Hundes zu fördern und unerwünschtes Verhalten auf Dauer zu verändern.

Idee und Vorteile:
- schnell, handlich, einfach, präzise
- stimmungsunabhängig / emotionslos
- kompatibel mit fast allen Ausbildungsmethoden (klass. und operante Konditionierung) -> Sekundär-Verstärker
- (fast) immer einsetzbar

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16
Q

Was versteht man unter dem Begriff „Soziales Lernen“?

A

„Do as I do“- Training

  • Sozialpartner betätigen sich als „Vorzeiger“
  • der Hund kann ohne Druck beobachten, nachmachen, mitmachen
  • integratives Lernen mit kognitiven Anteil
  • funktioniert bereits und besonders gut bei Welpen (v.a. Mütter, Väter oder andere ältere Hunde als Vorbilder)
17
Q

Was versteht man unter der Lernform „Lernen durch Einsicht“?

A

Konzept-Training -> diskriminatives / kognitives Lernen

Der Hund wird schrittweise angeleitet, Vergleiche anzustellen und Objekte miteinander zu vergleichen, eine Entscheidung bzw. Wahl zu treffen und diese nach Aufforderung auch anzuzeigen.
z.B. Farb-, Form- und Grössenvergleichen, das Unterscheiden versch. Gerüche, das „Lesen eines Wortes“ u.v.m.

Operante Konditionierung mittels positiver Verstärkung

18
Q

Erkläre den Begriff „Primärer Verstärker“

A

Alles, was der Hund an Lebensgrundbedürfnissen benötigt.
Also alles, was für den Hund von Natur aus einen belohnenden Charakter hat:

z.B. Futter, Wasser, Spielen, Rennen, Schlafen, Sozialpartner usw.

19
Q

Erkläre den Begriff „Sekundär Verstärker“

A

Trainings-Werkzeuge wie z.B. der Clicker oder das konditionierte Lobwort. Beides sind sogenannte Markersignale, die klassisch aufkonditioniert werden und dem Hund einen primären Verstärker (natürliche Belohnung) ankündigen.
Sie ermöglichen, das erwünschte Verhalten des Hundes punktgenau zu markieren bzw. zu belohnen - auch auf Distanz.

20
Q

Was versteht man unter Löschung / Extinktion?

A

Verschwinden, verzichten oder verlernen bestimmter Handlungen, in den Stand By Modus versetzen, löschen kann man nichts.

Eine einst erlernte Verhaltensweise, die keine weitere Auffrischung erfährt, wird in vielen Fällen wieder vergessen bzw. „gelöscht“.

Das heisst nicht, dass das Verhalten komplett aus dem Gehirn des Hundes gelöscht wird, aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund das einst erlernte Verhalten zuverlässig zeigt, nimmt stets ab.

21
Q

Was versteht man unter Löschungstrotz?

A

Oft wird das Verhalten erst einmal deutlich häufiger, länger dauernd und ausgeprägter, bevor es besser wird. Dieses Phänomen nennt man Löschungstrotz. Gibt man nun innerhalb dieser Phase nach und das Verhalten des Hundes führt zum Erfolg, findet keine Extinktion / Löschung statt.

22
Q

Was versteht man unter Generalisierung / Verallgemeinerung?

A

Eine Verhaltensweise zu generalisieren bedeutet, diese Verhaltensweise an diversen Orten, in den unterschiedlichsten Situationen, zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten (tags wie nachts), unter verschieden starker Ablenkung mit dem Hund weiter zu üben.

23
Q

Was versteht man unter Reizüberflutung?

A

Achtung!
Ist in der Regel eine nicht tierschutzkonforme Methode und deshalb obsolet!!!

Reizüberflutung ist dann gegeben, wenn der Hund einem oder mehreren Reizen gleichzeitig, langandauernd, wiederholt, in grosser bis grösster Intensität ausgesetzt wird - therapeutisch wird Reizüberflutung so lange eingesetzt, bis der Hund keine Reaktion mehr zeigt!

24
Q

Was versteht man unter Desensibilisierung?

A

Desensibilisierung bedeutet den Hund an einen Reiz zu gewöhnen, der ursprünglich eine unerwünschte Sensibilisierung etabliert hat. Dazu muss dieser Reiz so gering gehalten werden, dass der Hund ihn wahrnehmen kann, aber keine spezifische Reaktion auslöst und, dass von diesem Reiz keine Gefahr ausgeht.

25
Q

Was bedeutet Gegenkonditionierung?

A

Bei der Gegenkonditionierung wird ein für den Hund als bedrohlich eingestufter Reiz mit einem positiv empfundenen Reiz kombiniert. Das Ziel: die zuvor als negativ erlebte Emotion durch eine positive zu ersetzten.
z.B. Medical Training

26
Q

Was versteht man unter Konditionierungs-Konkurrenz?

A
  • viele, häufige, langdauernde und v.a. grosse Ablenkungen
  • interessante „Nebengeräusche“, „Störmanöver“ etc.

—> torpedieren die Lernerfolge und machen das Lernen „kaputt“